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© International Peace Conference

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In ihren Ansprachen auf der internationalen Friedenskonferenz der al-Azhar-Universität am 27. und 28. April 2017 in Ägypten befassen sich der ökumenische Patriarch, Seine Allheiligkeit Bartholomäus I, Papst Franziskus und der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, mit Themen wie der falschen Auslegung religiöser Texte, der Friedenskultur der Religionen und dem Weltfrieden sowie der Frage, welche Auswirkungen Armut, Krankheit und Ausbeutung auf den Frieden in der Welt haben.

Mehr als 400 Menschen muslimischen und christlichen Glaubens sowie PolitikwissenschaftlerInnen und politische Führungspersonen wurden von Prof. Dr. Ahmed al-Tayyeb, dem Groß-Imam der al-Azhar-Moschee und Universität, zu der zweitägigen Veranstaltung eingeladen. Dr. al-Tayyeb ist seit 2010 Groß-Imam der al-Azhar-Moschee und gilt als überzeugter Befürworter des interreligiösen Dialogs und Friedens sowie als scharfer Kritiker des religiös begründeten Extremismus.

In seiner Rede auf der Konferenz sagte Tveit: „Wir glauben an den einen Gott als den Schöpfer der einen Menschheit, dass sie in all ihrer Vielfalt und all ihren Unterschieden zusammenlebe. Wir sind hier, um in gemeinsamer Reflexion und Verpflichtung zu zeigen, was dies nach unserer Überzeugung in der Praxis bedeutet", und fügte hinzu: „Gemeinsam sollten wir zur Sorge um das Leben jedes einzelnen Menschen aufrufen, der von Gott geschaffen wurde. Wir sind dem Schöpfer gegenüber rechenschaftspflichtig, wenn wir uns als Schöpfung Gottes begegnen."

„Als religiöse Führungspersönlichkeiten haben wir eine besondere Verantwortung, die Heiligkeit des Leben aller von Gott geschaffenen Menschen zu erhöhen." Als Glaubensgemeinschaften sind wir aufgerufen, dies zu zeigen, indem wir einander lieben, respektieren und uns um alle unsere Mitmenschen sorgen", erklärte Tveit, und fügte hinzu, dass „Gewalt im Namen der Religion immer bedeutet, dass die Werte der Religion missachtet werden. Gewalt im Namen des Herrn gegenüber denjenigen, die nach dem Bild Gottes geschaffen wurden, wird zur Gewalt gegen Gott. Wir sind von Anfang bis Ende Gott gegenüber rechenschaftspflichtig."

„Als religiöse Führungspersönlichkeiten, die wir heute hier für den Frieden zusammengekommen sind, haben wir die Pflicht, mit einer Stimme zu sprechen und uns besonders gegen die Hasspropaganda zu wenden, die zu Gewalt, Diskriminierung oder anderen Verletzungen der Würde führt, die allen Menschen innewohnt unabhängig von Religion, Glaube, Geschlecht, politischer Meinung oder anderer Überzeugungen, nationaler oder sozialer Herkunft oder einem anderen Status", beendete Tveit seine Ausführungen.

Die Teilnahme an der internationalen Friedenskonferenz war der Abschluss des Besuchs einer ÖRK-Delegation bei Mitgliedskirchen in Ägypten und der Teilnahme am muslimisch-christlichen Dialog mit dem Groß-Imam der al-Azhar-Moschee und dem Muslimischen Ältestenrat am 26. April.

Livestream von der Internationalen Friedenskonferenz

Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Rede vom 27. April (ebenfalls auf Französisch, Englisch, Spanisch und Arabisch)

Tag des muslimisch-christlichen Dialogs in Ägypten (ÖRK-Pressemitteilung vom 26. April 2016, in englischer Sprache)

ÖRK-Mitgliedskirchen in Ägypten

Mediakontakte:
Bitte wenden Sie sich an die ÖRK-Kommunikationsdirektorin Marianne Ejderstein: [email protected]