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Frau, die eine Maske trägt und außerhalb der Türen einer Kirche steht

Foto: Marcelo Schneider/ÖRK

In ihren Antworten erörterten die Redner_innen und Teilnehmenden auch die positiven und innovativen Seiten der Möglichkeit, sich online zum Gebet zu treffen und gleichzeitig den Kontakt mit Freund_innen, Familien und Kolleg_innen online halten zu können. 



Andreas Droste vom T-Systems Innovation Center sprach darüber, was wir aus der Corona-Pandemie lernen können und wohin uns die Digitalisierung führen könnte, wenn wir einen Avatar und einen virtuellen physischen Ort benutzen, der einem physischen Büro sehr ähnlich ist. Damit könnte eine realistischere Zusammenarbeit erschaffen werden.  



„In dieser virtuellen Realität kann man anderen Avataren näherkommen und mit ihnen sprechen, was wir jetzt in der Realität aufgrund des Sicherheitsabstandes nicht können,“ sagte Droste. „Da soziale Kontakte für Menschen sehr wichtig sind, war das ein innovativer Weg, um das Dilemma der fehlenden physischen Kontakte zu überwinden, in dem wir uns alle befinden.“



Prof. Dr. Ilona Nord und Prof. Dr. Thomas Schlag, Autor_innen der internationalen ökumenischen Studie „Churches Online in Times of Corona“, sprachen über das Verständnis der Kirchen in der digitalen Kultur. 



„Die Krise zeigt die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen denen, die in der Krise gewonnen haben und denjenigen, die entweder ihren Job verloren haben oder ihre Selbständigkeit aufgeben mussten,“ sagte Nord. „Deshalb müssen zuerst die Ziele der Kirche geklärt werden, bevor wir die Frage der weiteren technischen Entwicklung angehen.“



Schlag fragte: „Wie können digitale Gottesdienste auch in neuen Formaten Orte der Resonanz werden, die Lebensbegleitung bieten? Es braucht weitere Ausbildungen für Pfarrleute und theologische Reflexionen auf persönlicher, pastoraler, kirchlicher und sozialer Ebene, damit die digitale Form überall gut angenommen wird.“ 



Prof. Dr. Heidi A. Campbell stellte Überlegungen an zu „The Digital Church: Looking beyond Covid-19.“

„Menschen, die digital versiert sind, sahen die Chance, auf kreativere Art zu kommunizieren. Andere, die digital nicht bereit waren, sich auf die neue Art der Kommunikation und Interaktion ohne den physischen Teil einzustellen, hatten mehr Schwierigkeiten,“ sagte sie. „Die Pandemie drängt die Kirche dazu, ständig online-offline-Verbindungen herzustellen und wird damit zum digitalen Ressourcen-Provider.“



Herald Schluter, stellvertretender Direktor vom Domforum, bot einen virtuellen 360°-Rundgang durch den Kölner Dom an. Es war ein gutes Beispiel dafür, wie Rundgänge und Besuchsprogramme in der Zukunft aussehen könnten. Der Rundgang diente auch als Einladung für die nächste Europäische Christliche Internet-Konferenz, die 2022 in Köln stattfindet.



 

Mehr Informationen zur Europäischen Christlichen Internet-Konferenz