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CSW webinar 16 March
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Das Webinar hatte den Titel „Nach den STERNEN greifen:  Kreativität, Geborgenheit und Sicherheit unserer Mädchen schützen.“ Dabei ging es um Mädchen, die nach den STERNEN (STARS) greifen (STARS für Science, Technology and the Arts, Realizing Success) und für sich eine gerechte, inklusive und nachhaltige Zukunft fordern. 

Pauline Richards, Parlamentsmitglied aus Victoria, Australien, äußerte sich begeistert über die jungen Teilnehmer/innen und bekundete ihre Solidarität. „Ich fühle mich unglaublich energiegeladen“, sagte sie. Sie beschrieb ebenfalls erfolgreiche gesetzgeberische Maßnahmen in Victoria, um Frauenrechte zu stärken und die „Period Poverty“ (Periodenarmut) dadurch zu beenden, dass Frauen Hygieneartikel zur Verfügung gestellt werden. Der englische Begriff bezeichnet den fehlenden Zugang zu Menstruationsprodukten aufgrund finanzieller Engpässe. 

Sheza Sharafath Yoosuf sprach – wie auch viele andere Vortragende – über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf ihr digitales Leben. In früheren Zeiten habe es eher einen gemächlichen technischen Fortschritt gegeben, sagte sie. „Aber mit Beginn der Pandemie ist daraus schnell eine viel größere Sache geworden“. „Die Bedeutung der digitalen Technologie für unsere beschleunigte Gesellschaft kann deshalb nicht ignoriert werden.“

Kaylie Kennedy sprach über die Ungleichheit, mit der es Frauen und Mädchen in kreativen Bereichen zu tun haben. „Leider gibt es immer noch sehr viele Menschen, die Frauen auf dem Weg in die Kreativbranchen nicht unterstützen“, sagte sie und zitierte Ergebnisse einer Umfrage, nach der sehr viel weniger Frauen als Männer Erfinder werden oder sich andere kreative Tätigkeitsfelder suchen. „Ein Grund für dieses erschreckende Ergebnis sind die fehlenden weiblichen Vorbilder in der Kreativbranche“, sagte sie.

Wakisa Chikadza, 11, äußerte die Meinung, dass Frauen alle Voraussetzungen für eine entsprechende berufliche Laufbahn hätten, wenn es für sie die Möglichkeit gäbe, etwas über Technologie zu lernen.  „Wenn man sich etwas fest vornimmt, kann man alles erreichen, was man will“, sagte sie. „Ich bin voller Tatendrang, und jeder weiß, dass ich sehr technikaffin bin.“

Shaima Sharafath Yoosuf, 7, erzählt über ihren Traum, einmal Astronautin zu werden. „Astronauten wissen aufgrund ihrer technischen Ausbildung, welche Knöpfe sie in der Raumkapsel drücken müssen“, sagte sie. „Ich bin erstaunt darüber, dass es Mädchen gibt, die nicht die gleichen Chancen haben wie ich. Warum werden nicht mehr Frauen Astronautinnen?“

Kirisome Lam, 16, sprach über seinen Traum, einmal ein großer Rugby-Star zu werden – und wie ihm die Technologie hilft, engen Kontakt zu seiner Familie zu halten. „Der Respekt vor Mädchen und Frauen wurde mir schon in sehr jungen Jahren beigebracht, und am wertvollsten sind für mich menschliche Beziehungen“, sagte er. Er spricht regelmäßig über das Internet mit seiner Großmutter in Samoa und gab ein Versprechen ab, das von den Teilnehmenden wiederholt wurde und das anhand praktischer Verhaltensregeln die Werte aufzeigt, die eine gerechte Welt ausmachen.

Abigail Esther Mphande, 9, schreibt, hält Vorträge und sieht sich als Unternehmerin, die nach ihrem eigenen Mantra lebt: „Selbstvertrauen ist deine Superkraft.“ Sie berichtete darüber, wie sie sich mit Hilfe von Sprach-zu-Text-Technologie mit ihrem Großvater unterhält, der schwerhörig ist. Außerdem riet sie ihren Mitstreiterinnen, dass sie mit einer erwachsenen Person reden sollten, wenn sie sich im Internet nicht sicher fühlten.

Shabeeb Sharafath Yoosuf sprach über die fehlenden Möglichkeiten von Frauen im Sport. Yoosuf, der sich für Cricket begeistert, forderte das Publikum auf, eine einzige weibliche Cricket-Spielerin zu nennen. Niemand war dazu in der Lage. „Meine kleine Schwester spielt ebenfalls gerne Cricket, und ich möchte, dass sie die gleichen Chancen bekommt wie ich“, sagte er.

Zhara Halabi, 14, sprach darüber, wie Geflüchtete, die auf ihrer Flucht von Syrien nach Deutschland stundenlang im Meer schwimmen mussten, sie dazu inspirierten, eine herausragende Schwimmerin zu werden. „Meine Schwester und ich haben glücklicherweise schon als Kleinkinder schwimmen gelernt. „Könnt ihr euch vorstellen, wie das ist, drei Stunden lang bei stürmischem Wetter in kaltem Meerwasser zu schwimmen?“

Tabitha Mwafulirwa, die von Malawi aus zugeschaltet war, sieht sich selbst als Künstlerin. „Ich liebe es, zu stricken, zu malen, Steine zu sammeln und zu gestalten“, sagte sie. Sie sammelt und reinigt Steine, um daraus Schmuck und andere Gegenstände zu machen – aber das ist sehr schwer. „Ich nehme zunächst einen verschmutzten Stein und säubere ihn“, sagte sie und zeigte in dem Video aus Malawi die kleine Bürste, die sie dafür benutzt. Sie hätte gerne eine Maschine, wie sie in anderen Ländern überall verwendet wird und die ihre Arbeit erleichtern würde, und forderte die Zuschauer/innen auf, die Augen zu schließen und mit ihr zu träumen.  

Das Webinar wurde gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen, Casey Hearing, GirlForce Victoria und AfriAus iLEAC mit ihren Partnerorganisationen PAADN Gender of Pan African Australasian Diaspora Network, Thimlela-STREAM, Kawelo Lawyers, RKM, Oceania Office-Gagana ole Moana, Victoria Association of Malawians and Friends, IWPG-Australia und den Ökumenischen Frauen bei den Vereinten Nationen organisiert.

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