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Gathering for young people during the symposium on social justice in a digital age

Die „Meet and Greet“-Veranstaltung für junge Erwachsene während des Symposiums zu sozialer Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter wurde von der ukrainischen Journalistin und Radiomoderatorin Katya Potapenko moderiert.

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Ausgrenzung.

Fake News.

Hetze.

Bei einer „Meet and Greet“-Veranstaltung im Kontext eines internationalen Symposiums zu digitaler Gerechtigkeit haben junge Erwachsene offen und ehrlich berichtet, was digitale Ungerechtigkeit für sie bedeutet. Sie durften frei heraus sprechen und ihre Liste hat ansatzweise die schwerwiegenden Folgen digitaler Ungerechtigkeit für die junge Generation der Welt aufgezeigt.

Manipulation.

Deprivation.

Diskriminierung.

Es müsse einiges, ja sogar vieles, unternommen werden, waren sie sich einig – und zwar jetzt. Mit einem Dringlichkeitsbewusstsein und voller Hoffnung lenkten die jungen Menschen das Gespräch auf ihre Lösungsansätze: Wie das Problem der Hetze gelöst werden könne, wie Fake News unterbunden werden könnten und wie eine digitale Welt geschaffen werden könne, in der alle den gleichen Zugang haben.

Eine der größten Herausforderungen im Zusammenhang mit Hetze, waren sich die jungen Menschen einig, sei, dass künstliche Intelligenz, die programmiert wurde, um Hetze zu erkennen, oftmals auf die falschen Nutzerinnen und Nutzer abziele, weil sie den Kontext nicht verstehe.

„In vielen Fällen trifft es die marginalisierten Bevölkerungsgruppen viel stärker als die, von denen die Hetze eigentlich ausgeht“, sagte eine der jungen Teilnehmenden.

Die jungen Erwachsenen waren sich einig, dass der Schutz und die Unterstützung der Personen, gegen die die Hetze gerichtet ist, oberste Priorität habe. Weiterhin schlugen sie vor, Unternehmen aufzurufen, ihre Strategie und Richtlinien gegen Hetze zu verbessern.

Junge Menschen seien zudem sehr besorgt über die anscheinend wachsende Macht von Fake News und brachten ihre große Sorge darüber zum Ausdruck, dass Fake News eine neue Möglichkeit für die Mächtigen geworden seien, Rechenschaft zu umgehen.

„Die Menschen glauben die wahnsinnigsten Sachen!“, sagte einer der Teilnehmenden. „Manche Führungspersonen stellen Informationen zur Verfügung, die oftmals einfach unwahr sind, aber weil sie von Menschen in Machtpositionen kommen, glauben viele Menschen daran und handeln entsprechend.“

Weiterhin hätten viele Menschen – insbesondere in ärmeren Ländern – nicht immer Zugang zu Informationen aus erster Hand und müssten sich daher auf Informationen aus zweiter Hand verlassen, deren Wahrheitsgehalt sie nicht prüfen und die sie daher als die Wahrheit hinnehmen müssen.

Die jungen Erwachsenen forderten Aufklärung und Schulung für die Nutzung von Faktencheck-Websiten.

„Menschen, die keinen Zugang zu digitalen Geräten haben, um den Wahrheitsgehalt von Nachrichten zu prüfen, die sie vielleicht von anderen Menschen in ihrem Gemeinwesen hören, die wiederum sehr wohl Zugang zu digitalen Plattformen haben, erleben digitale Ungerechtigkeit am eigenen Leib“, erklärte eine junge Teilnehmerin.

Digitale Kompetenzen und ein Zugang zum digitalen Raum für alle würde viel dazu beitragen, eine gerechtere digitale Welt zu schaffen, sagten die jungen Erwachsenen.

„Populistische Führungspersonen und große Technologiekonzerne nutzen aus, dass Menschen nur einen begrenzten Zugang zu Nachrichtenquellen und Plattformen haben, und deshalb tappen viele Menschen in die Falle und glauben Fake News – denn das sind die einzigen Informationen, die ihnen zur Verfügung stehen“, erläuterte ein Teilnehmer.

„Die Ergebnisse dieser ‚Meet and Greet‘-Veranstaltungen sowie des Symposiums insgesamt haben die Globalität dieser Problematik und die wachsende Sorge in Bezug darauf deutlich vor Augen geführt – ganz unabhängig davon, aus welchem Land man kommt, und unabhängig davon, ob man selbst bereits digitale Ungerechtigkeit erlebt hat oder nicht – die häufigsten Probleme, die sie verursacht, sind heute für jede und jeden so deutlich wie nie zuvor. Die Probleme zu erkennen und sie öffentlich zu benennen aber ist ein erster Schritt zur Bewältigung der unmenschlichen Digitalisierung“, sagte die ukrainische Journalistin und Radiomoderatorin Katya Potapenko, die die Veranstaltung moderierte.

Internationales Symposium „Kommunikation für soziale Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter“

Schauen Sie sich die Aufzeichnungen der verschiedenen Arbeitssitzungen des Symposiums an (in englischer Sprache)

Fotos vom Symposium

Arbeitsentwurf eines Manifests vom Symposium „Kommunikation für soziale Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter“