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Presentation of manifesto at the symposium on social justice in digital age. 

Dr. Erin Green präsentiert den Entwurf eines Manifestes, das als eines der Ergebnisse des Symposiums über soziale Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter ausgearbeitet wurde.  

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„Digitale Technologien verändern unsere Welt und die vielen Räume, in denen wir leben und uns bewegen“, heißt es am Anfang des Manifests. „Sie geben uns neue Möglichkeiten, miteinander zu kommunizieren, für unsere Menschenrechte und Menschenwürde einzutreten und unseren Stimmen Gehör zu verschaffen.“

Das Dokument wurde am letzten Tag des vom 13.–15. September veranstalteten Symposiums über „Kommunikation für soziale Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter“ vorgelegt. Der Entwurf wird unter Berücksichtigung von online einzureichenden Kommentaren der Teilnehmenden weiter ausgearbeitet, wobei die Endfassung in den nächsten Tagen präsentiert wird.

Das Manifest weist darauf hin, dass digitale Technologien sowohl Chancen als auch Herausforderungen bedeuten.

„Digitale Plattformen werden auch benutzt, um vorsätzlich und gezielt Falschinformationen und Hass zu verbreiten“, heißt es im Text. „Politisch motivierte digitale Kampagnen mit ‚Fake News‘ untergraben demokratische Prozesse und verantwortungsbewussten Journalismus.“

Sich ausbreitende Monopole im Bereich der Digitaltechnologie, so beschreibt es das Manifest,  bedrohten die Vielfalt der Stimmen und Betrachtungsweisen. „Die Nutzerinnen und Nutzer sind die neue Ware geworden“, so das Manifest. „Die persönlichen Daten der Nutzenden werden in zunehmendem Maße von einer kleinen Anzahl Plattformen eingefordert, gesammelt und kontrolliert, um die Menschen für wirtschaftliche oder politische Zwecke auszunutzen.“

Die Arbeitsthemen während des dreitägigen Symposiums befassten sich mit Fragen wie Überwachung, Marginalisierung und Militarisierung, die als signifikante Bedrohungen ausgemacht wurden. 

„Bedenken ob der Sicherheit im Netz nehmen zu, insbesondere im Bereich Gesundheitsfürsorge“, heißt es im Manifest. „Für unser Bestreben, die Herausforderungen zu meistern, mit denen wir durch die digitale Transformation konfrontiert sind, können wir in vielen Glaubenstraditionen unglaubliche Einblicke und Erkenntnisse dazu finden, was es heißt, ein Mensch zu sein und als Teil des Geflechts der Schöpfungsordnung gerecht zu leben.“

Das Symposium hat sich ebenfalls mit der Frage befasst, inwiefern sich die Digitalisierung auf ökologische Anliegen auswirkt. „Politische, kulturelle und zivilgesellschaftliche Akteure sowie Glaubensgemeinschaften ringen um den richtigen Umgang damit“, steht in dem Manifest. „Für den richtigen Umgang mit den Herausforderungen und Chancen des digitalen Zeitalters müssen wir einen inklusiven und ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der sowohl international als auch generationenübergreifend angelegt ist und auf dem heiligen Wert der sozialen Gerechtigkeit beruht.“

Das Manifest beschreibt diesen ganzheitlichen und inklusiven Ansatz für digitale Technologien, die Leben, Würde und Gerechtigkeit fördern.

„Wir brauchen Grundsätze, die es allen Menschen ermöglichen, sich an einer transparenten, sachkundigen und demokratischen Debatte zu beteiligen, in der die Menschen ungehinderten Zugang zu den Informationen und dem Wissen haben, die für das friedliche Zusammenleben, die Ermächtigung zu mehr Selbstbestimmung, ein verantwortungsbewusstes gesellschaftliches Engagement und gegenseitige Rechenschaft unabdingbar sind“, heißt es im Manifest. „Um digitale Gerechtigkeit zu verwirklichen, brauchen wir eine Bewegung von Einzelpersonen, Gemeinwesen, Bildungseinrichtungen, Medienagenturen und der Zivilgesellschaft – einschließlich Glaubensgemeinschaften –, die Wandel bewirkt, und wir brauchen Regierungsstrategien und -maßnahmen, die von der Zivilgesellschaft mitgestaltet und unterstützt werden und die auf der Achtung der Menschenrechte, der Menschenwürde und demokratischer Prinzipien beruhen.“

„Grundrechte werden nicht von allein oder durch freiwillige Selbstverpflichtungen von Konzernen obsiegen“, so das Manifest. „Wir werden einen an der Basis verwurzelten und vom Glauben inspirierten Widerstand gegen alle Kräfte formen, die die Menschenwürde und ein Florieren im digitalen Raum infrage stellen.“

Den Entwurf des Manifestes finden Sie hier online.

Internationales Symposium „Kommunikation für soziale Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter“

Videoaufzeichnungen der Symposiumssitzungen

Bildergalerie des Symposiums

Entwurf des Manifests des Symposiums „Kommunikation für soziale Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter“