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23. Juni 2023, Genf, Schweiz: Armstrong Pitakaji von der Vereinigten Kirche auf den Salomonen spricht während eines Pilgerweg-Plenums zum Thema Gerechtigkeit im Rahmen der Tagung des ÖRK-Zentralausschusses vom 23. bis 27. Juni 2023 in Genf, die die erste Volltagung des Gremiums seit der 11. ÖRK-Vollversammlung 2022 in Karlsruhe ist.

23. Juni 2023, Genf, Schweiz: Armstrong Pitakaji von der Vereinigten Kirche auf den Salomonen spricht während eines Pilgerweg-Plenums zum Thema Gerechtigkeit im Rahmen der Tagung des ÖRK-Zentralausschusses vom 23. bis 27. Juni 2023 in Genf, die die erste Volltagung des Gremiums seit der 11. ÖRK-Vollversammlung 2022 in Karlsruhe ist.

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In der Plenarsitzung am dritten Tag der Zentralausschusstagung vom 21. bis 27. Juni, in der Pastor Dr. Rufus Okikiola Ositelu von der Kirche des Herrn (Gebetsgemeinschaft) in aller Welt den Vorsitz führte, wiesen die Referierenden auf die Botschaft der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland, hin, die das Fortbestehen von „uralten Kräften [beklage], die menschliches Leid in der Welt verursachen“ und die „Ungerechtigkeit und Diskriminierung“ begünstigen anstatt „Inklusion, Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen“.

„Krankheiten, die infolge von extremen Wetterereignissen durch Wasser übertragen werden, haben zur Folge, dass die für Umweltgesundheit zuständigen Stellen die Qualität des Trinkwassers genaustens überwachen und auf Verunreinigungen mit E coli und andere Kolibakterien kontrollieren müssen“, erklärte Pastor Armstrong Pitakaji von der Vereinigten Kirche auf den Salomonen, der Mitglied im Zentralausschuss ist.

Pitakaji unterstrich, dass die Pazifikinseln durch den Klimawandel stark gefährdet seien. „Aber lassen Sie es mich ganz deutlich formulieren: Wir ertrinken nicht. Wir kämpfen.“

Bitte um Unterstützung

Die Kirchen in seiner Region würden um Unterstützung für die Verluste und für einen Vertrag über die Nichtverbreitung von fossilen Brennstoffen bitten, weil die Inseln durch den Klimawandel äußerst gefährdet seien.

„Unser Glaube an Gott ist Grund für unsere Resilienz als pazifische Klimakämpferinnen und Klimakämpfer“, sagte das Oberhaupt einer Inselkirche.

Viele Menschen auf den Pazifikinseln würden bereits lösungsorientierte Maßnahmen ergreifen. So zum Beispiel auf den Cookinseln, wo sich die Menschen wieder auf die Ernährungsformen und Nahrungsmittel ihrer Vorfahrinnen und Vorfahren besinnen würden – auf indigene Nahrungsmittel, die in den Bergen zu finden sind und dort kultiviert werden können und die „unsere Ernährung und die Kapazitäten der Menschen verbessern, dem Klimaschock standzuhalten“.

Pitakaji rief die Kirchen dringend auf, zu Investitionen in Wasserver- und Abwasserentsorgungssysteme zu ermutigen, weil das gesunde Ernährungssysteme und eine Umstellung auf erneuerbare Energien fördere, auch wenn das nicht immer einfach sei.

Die Aussprache im Zentralausschuss hatte sich aus der Tatsache ergeben, dass die 11. ÖRK-Vollversammlung sehr betont hat, wie wichtig es sei, nach Gerechtigkeit zu streben, um Heilung, Versöhnung und Frieden in der Welt zu erzielen und zu schaffen.

Moderiert wurde die Aussprache von Pastor Dr. Rufus Okikiola Ositelu von der Kirche des Herrn (Gebetsgemeinschaft) in aller Welt aus Nigeria.

Pastorin Dr. Karen Georgia Thompson von der Vereinigten Kirche Christi in den USA zitierte aus Amos 5,24 – ein Vers, den auch Pastor Dr. Martin Luther King Jr. bekannterweise einmal zitiert hat –: „Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“

Darüber hinaus zitierte sie auch aus der Vision der Vereinigten Kirche Christi in den USA, in der es unter anderem heißt: „in der Liebe Christi vereint für eine gerechte Welt für alle“.

„Ich bin überzeugt von dieser Vision; und als christliche Gläubige sollten wir alle eine Welt wollen, in der Gerechtigkeit für alle herrscht. Das Wort ‚gerecht‘ kommt von ‚Gerechtigkeit‘, das ja auch in dem Bibelvers aus Amos auftaucht und das Teil des Themas unserer heutigen Plenarsitzung ist“, sagte sie.

Gerechtigkeit im Wörterbuch

„Laut Wörterbuch bedeutet ‚gerecht‘, dass wir uns moralisch richtig und fair verhalten“, sagte sie.

Thompson erklärte weiter, die Welt würde sich beständig verändern und bewegen.

„Derzeit sind wir aufgerufen, uns um mehr zu kümmern als nur um die Witwen und Waisen von gestern“, sagte sie. „Der Aufruf, uns um unsere Nächsten und um uns selbst zu kümmern, umfasst eine ganze Reihe von Themen mit komplexen Überlagerungen und Schnittstellen und weltweiten Auswirkungen.“

„All die Herausforderungen, von denen wir in unseren Kleingruppengesprächen herausgearbeitet haben, dass sie unsere Gemeinwesen betreffen, haben auch eine globale Dimension, und alle globalen Dimensionen wiederum haben auch lokale Erscheinungsformen.“

Die Menschen müssen nach Gerechtigkeit streben, denn Gerechtigkeit und Recht gehen Hand in Hand.

„Wir können nicht sagen, dass wir so leben, wie Gott das von uns will, und unseren Nächsten gleichzeitig aber nicht mit Anteilnahme und Barmherzigkeit begegnen. Das Streben nach einer Welt, in der Gerechtigkeit für alle herrscht, ist vielleicht das zentrale Element in den Worten von Micha und Amos“, so Thompson.

Ann Jacob von der Evangelisch-Methodistischen Kirche, die in einem Krankenhaus arbeitet, berichtete, der Klimawandel habe auch bei ihr „Auswirkungen auf die lokalen Feldfrüchte“ und treibe Preise in die Höhe; „und das erklärt, warum die Menschen sich eher für Produkte entscheiden, die günstiger zu haben, aber nicht gesund sind“.

Sie erklärte, dass sie hoffe, dass die politischen Entscheidungstragenden in den Regierungen dabei helfen würden, das Problem mit Unterstützung der Kirchen zu lösen.

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Fotos von der ÖRK-Zentralausschusstagung

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