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22. November 2022, Jerusalem, Palästina: Blick über die Jerusalemer Altstadt und Ostjerusalem.

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Um die Auferstehung Jesu zu feiern, beten wir in meiner Kirche folgendermaßen. Und damit lobpreisen wir auch Jesus, der für unsere Erlösung Schmerzen auf sich genommen hat. Er hat mit seiner Auferstehung den Tod besiegt. Ostern ist das Fest, das in der orthodoxen Liturgie als Fest aller Feste bezeichnet wird. 



Wir verneigen unsere Häupter vor dem gekreuzigten Jesus, um seine Auferstehung von den Toten zu feiern. Wir stehen vor dem heiligen Grab und beten für die ganze Welt. Außerdem beten wir für das Heilige Land, das Land des Friedens, der Liebe, der Geschichte, des christlichen Erbes und das Land der Orte, von denen der christliche Glaube in die Welt getragen wurde. Wir beten, dass sich Frieden und Gerechtigkeit durchsetzen und dass das palästinensische Volk von der Besatzung befreit sein wird und ein Leben in Würde führen kann, das es so sehr verdient hat.



Wir beten für Jerusalem, das den drei monotheistischen Religionen heilig ist. Jerusalem sollte eigentlich eine Stadt des Friedens sein, ist heute aber leider vielmehr eine Stadt der Konflikte, der Gewalt und des Hasses.  



Ich rufe die politischen Mächte der Welt auf, den Frieden in Jerusalem wiederherzustellen und sich für den Erhalt der Identität Jerusalems und der Rolle einzusetzen, die die Stadt in unser aller Leben spielt. Es ist unfassbar, mit welch großer Grausamkeit und Ungerechtigkeit das palästinensische Volk und seine heiligen Stätten behandelt werden. Ein solches Verhalten ist nicht hinnehmbar.  



Wir beten, dass alle Kriege ein Ende finden und dass überall auf der Welt Frieden herrschen möge. Wir beten, dass sich Liebe, Anteilnahme und die Geschwisterlichkeit aller Menschen durchsetzen, und dass Hass, Rassismus und Gewalt, die wir aufs Stärkste verurteilen, ein Ende finden werden. 



Lassen Sie uns in dieser österlichen Zeit auch an die Opfer der jüngsten Erdbeben in Syrien und der Türkei denken. Das sind Menschen, die Angehörige, ihre Häuser und all ihren Besitz verloren haben. Wir beten, dass der allmächtige Gott ihre Wunden in dieser schweren Zeit heilen möge. 



Anlässlich des Festes der Auferstehung und aus Jerusalem, der Stadt der Auferstehung Christi, senden wir allen Menschen, die dieses Fest feiern, Grüße, Frieden und Liebe. 



Jesus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!



Atallah Hanna, Orthodoxer Erzbischof von Sebastia