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Jooeun Kim der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea lässt am 6. September 2022 einen Gong erklingen, um auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe, Deutschland, den morgendlichen Gebetsgottesdienst zu eröffnen.

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„Als Christinnen und Christen aus dem Norden und Süden kommen wir im Gebet zusammen und sind uns der zunehmenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel bewusst“, steht im Text. „Wir bitten um deine Gnade und Barmherzigkeit durch die Auferstehung deines Sohnes Jesus Christus.“

Mit der Bitte um einen Geist der Versöhnung wird im Gebet eingeräumt: „Anstatt den Weg des Friedens zu gehen, klagen wir uns gegenseitig an und beleidigen uns. Wir führen Kriegsübungen weiter, die die Missverständnisse und Feindlichkeiten nur verstärken.“ Im Gebet wird bedauert, dass „die beiden Koreas seit über 70 Jahren getrennt und nicht in der Lage sind, die Wunden und Schmerzen der Vergangenheit zu heilen.“

Das Gebet drängt auch dazu, Vertrauen aufzubauen. „Wir hoffen aufrichtig, dass das Vertrauen zwischen Nord- und Südkorea wiederhergestellt werden kann“, steht im Text. „Gott, möge der Geist der Liebe, der unser Herz mit Freude erfüllt, uns auch zur Versöhnung und zum Frieden auf der koreanischen Halbinsel bewegen!“

Im Gebet wird dringend um Dialog und Verständnis gebeten. „Die koreanische Halbinsel soll ein Ort des Zusammenlebens und ein Land des Lebens werden, anstatt ein Schlachtfeld der Gewalt und der Zerstörung“, fleht es. „Während wir den 70. Jahrestag des koreanischen Waffenstillstandsabkommens von 1953 begehen, welches den Krieg leider nicht formell beendete, verpflichten wir uns, auf unserem Weg weiterzugehen und auf der koreanischen Halbinsel als Ersatz für die Waffenstillstandsvereinbarung einen nachhaltigen Friedensvertrag auszuarbeiten.“

Peter Prove, Direktor der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten des ÖRK, rief die lange Geschichte der internationalen ökumenischen Unterstützung und Begleitung in Erinnerung, im Streben nach nachhaltigem Frieden und nach der Wiedervereinigung des geteilten koreanischen Volkes. „Nach 70 langen Jahren des schwebenden Kriegszustandes ist es überfällig, einen Strich unter diesen tragischen Konflikt zu ziehen“, sagte er in Unterstützung der Kampagne des Nationalen Kirchenrates in Korea für einen Friedensvertrag zur Ablösung des Waffenstillstandsabkommens. „Es ist an der Zeit, sich zu einem nachhaltigen Dialog über die gegenwärtigen Realitäten auf der Halbinsel zu verpflichten, in einem schrittweisen Ansatz Vertrauen aufzubauen und einen nachhaltigen Frieden in der Region anzustreben, um die wiederkehrenden Zyklen von bedrohlich eskalierenden Konfrontationen zu beenden.“

Ostergebet 2023 für Frieden und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel (in englischer Sprache)

ÖRK unterstützt koreanische Kirchen während der Kampagne für einen Korea-Friedensappell (ÖRK-Pressemitteilung, 13. März 2023)