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Eine Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) unter Leitung von Dr. Agnes Abuom, der Vorsitzenden des ÖRK-Zentralausschusses, hat am 21. und 22. Oktober Addis Abeba (Äthiopien) besucht und damit die Solidarität des ÖRK mit seinen Mitgliedskirchen in dem afrikanischen Land demonstriert. Die Delegation traf mit Leitungsverantwortlichen der Mitgliedskirchen, Mitgliedern des äthiopischen Interreligiösen Rates und Angehörigen der Regierung zusammen.

Der Besuch fand aus Anlass der jüngsten Unruhen in Äthiopien statt, die zuletzt unter den Demonstrierenden hunderte Todesopfer gefordert sowie viele Inhaftierungen und die Ausrufung des Ausnahmenzustandes durch die äthiopische Regierung zur Folge gehabt hatten. Im Bewusstsein für die historische wie aktuelle Bedeutung Äthiopiens innerhalb Afrikas stellte die ÖRK-Delegation fest, dass die interreligiösen Beziehungen im Land sehr stabil, kooperativ und produktiv seien. Sie böten damit ein Vorbild der Zusammenarbeit für den Frieden. Äthiopien kann ein seit mehr als zwei Jahrzehnten anhaltendes, fortschreitendes Wirtschaftswachstum vorweisen, über 20 Jahre herrschten zudem Frieden und Stabilität. In Addis Abeba hat die Afrikanische Union ihren Sitz, bei der die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz Beobachterinnenstatus genießt.

Die Delegation traf mit Abune Mathias, dem Patriarchen der Äthiopischen Orthodoxen Kirche Tewahedo, Pastor Dr. Wakseyoum Idosa Negeri, dem Präsidenten der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus, Kardinal Berhaneyesus von der Äthiopisch-Katholischen Kirche, Pastor Zerihun Degu und Dr. Hulluf Weldsilassie, dem Generalsekretär sowie stellvertretenden Generalsekretär des äthiopischen Interreligiösen Rates, Dr. Mulatu Teschome, dem Präsidenten der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien, Dr. Tedros Adhanom Gebreyesus, dem äthiopischen Außenminister, sowie mit Personal von in Äthiopien aktiven Mitgliedern von ACT Alliance zusammen.

Der Besuch hatte in erster Linie den Zweck, Solidarität mit den ÖRK-Mitgliedskirchen in Äthiopien zu zeigen. Die Delegation machte ihre Besorgnis über die aktuelle Situation deutlich. Sie brachte die Unterstützung des ÖRK für seine Mitgliedskirchen sowie für die bereits angestoßenen Initiativen der Religionsgemeinschaften zum Ausdruck und erklärte, sie hoffe, Äthiopien werde auch weiterhin seiner wichtigen Führungsrolle in der Region und auf Weltebene gerecht werden. Zudem gab die Delegation Erfahrungen mit vergleichbaren Situationen weiter, die ÖRK-Mitgliedskirchen in der Region und darüber hinaus gemacht haben.

Die äthiopischen Kirchenleitenden würdigten das Schreiben des Generalsekretärs sowie den Solidaritätsbesuch und baten den ÖRK samt seinen Mitgliedskirchen weiter um Fürbitte für Äthiopien und seine Bevölkerung sowie um Unterstützung für die aktuell laufenden, konstruktiven interreligiösen Bemühungen im Sinne einer gerechten und friedlichen Lösung für den Konflikt im Land.

Neben der Zentralausschussvorsitzenden Abuom gehörten der Delegation Erzbischof Bernard Ntahoturi (Anglikanische Kirche von Burundi), Bischof Tor Berger Jørgensen (Kirche von Norwegen/Lutherischer Weltbund), ÖRK-Zentralausschussmitglied Anne Glynn-Mackoul (Griechisch-Orthodoxes Patriarchat von Antiochien), Gorden Simango von ACT Alliance sowie Dr. Nigussu Legesse, Programmreferent des ÖRK für Afrika, an.

ÖRK-Mitgliedskirchen in Äthiopien