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Foto: Marcelo Schneider/ÖRK

Foto: Marcelo Schneider/ÖRK

Auf seiner Rede in Bergen, Norwegen anlässlich einer internationalen Konferenz über Nachhaltigkeit und Klima in der Religion, veranstaltet von der Westnorwegischen Fachhochschule, der Kirche von Norwegen und dem Rat der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in Norwegen, hat der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Gedanken zu der Frage geäußert: „Was hat Liebe damit zu tun? Klimagerechtigkeit und Fürsorge für die Erde.“

Tveit ging ebenfalls auf das Thema der nächsten 11. Vollversammlung in Karlsruhe ein, die im September 2021 unter dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ stattfindet.

Es bestehe kein Zweifel daran, so Tveit, dass das Leben bedroht sei. „Es kann innerhalb von Sekunden durch das Inferno eines Atomkrieges zerstört werden“, sagte er. „Es wird langsam, aber stetig durch den Klimawandel und einen dramatischen Verlust der Biodiversität zerstört.“

Bei seinen Überlegungen zu dem Thema wies Tveit darauf hin, dass wir die erste Generation seien, die mit dem Klimawandel konfrontiert werde, und die letzte, die wirkungsvolle Schritte zur Begrenzung der heraufziehenden Katastrophe unternehmen könne. „Wir dürfen diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen“ forderte er nachdrücklich. „Wenn wir die Situation analysieren, in der wir uns befinden, wird verständlich, warum sich die Menschen so fürchten.“

Und diese Furcht, so Tveit, werde für politische Zwecke missbraucht. „Populistische Parteien schüren Ängste vor „den anderen“ (Xenophobie), die sich oft gegen Flüchtlinge und Migrierende richten. „Ihr Ziel besteht darin, eine Stimmenmehrheit zu bekommen und in der politischen Mitte und am rechten Rand des politischen Spektrums Menschen für sich zu gewinnen.“

Auf diese Weise, so Tveit, würden die Interessen der Herrschenden gewahrt. „In der Vergangenheit und in der Gegenwart waren und sind diese Strategien geeignet, von den wirklichen Lebensbedrohungen abzulenken“, sagte Tveit. „Sie dienen denjenigen, die sich gegen jede Veränderung sperren, und schützen deren Macht, Privilegien und Profite.“

Die Gnade sei es aber, die uns die Möglichkeiten für eine Umkehr und eine lebensbejahende Transformation eröffne, so Tveit abschließend. „Liebe weist den Weg zu Veränderungen“, sagte er. „Die Macht der Gnade eröffnet uns die Möglichkeit, zu tun, was richtig und was erforderlich ist.“

 

Lesen Sie den vollständigen Text der Rede des ÖRK-Generalsekretärs (auf EN)

Konferenz über Nachhaltigkeit und Klima in der Religion, 12.–14. Februar 2020

ÖRK-Mitgliedskirchen in Norwegen