Image
A delegation from the WCC and ACT Alliance visiting Türkiye this week, expressing solidarity and support for churches on the ground responding to grave needs in the wake of the 6 February earthquake.

Generalsekretär des ÖRK Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay (vorne) und Generalsekretär der ACT Alliance Rudelmar Bueno de Faria (hinten) besuchten vom 4.–6. April die Gemeinschaften im Süden der Türkei. Sie trafen sich mit den Kirchen in Mersin, Iskenderun und Antiochien, darunter Gemeinschaften des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Antiochien, des Armenischen Patriarchats von Konstantinopel und die lateinisch-katholische Gemeinschaft.

Foto:

Auf Besuch bei den Gemeinschaften in der Südtürkei vom 4.–6. April traf sich die Delegation mit Kirchen in Mersin, Iskenderun und Antiochien, unter anderem mit Gemeinschaften des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Antiochien, des Armenischen Patriarchats von Konstantinopel und mit der lateinisch-katholischen Gemeinschaft.



„Der Besuch trägt während der westlichen Karwoche und der letzten Woche der Großen Fastenzeit des östlichen Kalenders eine besondere symbolische Bedeutung“, sagte der Generalsekretär des ÖRK Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay. „Die Verwüstung und Zerstörung durch das Erdbeben in der Türkei ist entsetzlich. Neben der Zerstörung von Gebäuden, Häusern, Besitztümern und Kirchen leiden viele, die geliebte Menschen und beinahe alles verloren haben, auch emotional und psychisch unter dieser Situation.“



Pillay sagte: „Wir haben Mersin, Iskenderun und Antiochien besucht. Ich war zutiefst betroffen zu sehen, wie Antiochien fast vollständig zerstört wurde und nun wie leer gefegt ist. Die schwindenden Zahlen der Christinnen und Christen in der Türkei machen den Kirchenleitenden große Sorgen und nun kommt auch die Frage hinzu, ob Christinnen und Christen überhaupt in diese biblisch so geschichtsträchtige Gegend überhaupt zurückkehren werden.“ „Wir beten dafür, dass sich in dieser historischen Stadt weiterhin eine rege christliche Präsenz hält“, fügte er hinzu.



„Am dringendsten ist im Moment, allen Vertriebenen Unterkünfte zur Verfügung zu stellen und den Wiederaufbau der zerstörten Städte zu finanzieren“, unterstrich Pillay. „Die Kirchen versuchen, vorübergehende Unterkünfte für die Menschen zu errichten und brauchen Unterstützung.“ 



Nach dem Erdbeben herrscht ein großer Mangel an Nahrung, Wasser und Gesundheitsversorgung und viele der Notfalldienste arbeiten immer noch unter höchst schwierigen Bedingungen.



Das Beben in der Türkei und in Syrien hat unzählige Leben gefordert und hohen materiellen Schaden verursacht: allein in der Türkei starben 45 000 Menschen in über 230 000 zusammengestürzten Gebäuden. 1,7 Millionen Menschen mussten in Zelten untergebracht werden, fast 3 Millionen sind nun obdachlos und gut 9 Millionen Menschen wurde die Lebensgrundlage entzogen. 



Der Generalsekretär der ACT Alliance Rudelmar Bueno de Faria sagte: „Nach dem Erdbeben haben die Kirchen das gemacht, was sie schon immer taten – sie öffneten ihre Tore, ihre Herzen und ihre Arme, um ihren Nachbarn, die von dieser Tragödie betroffen waren, zu helfen.“



„Während dieses Besuchs waren wir Zeuge des Engagements der Kirchen, im Sinne der ökumenischen Diakonie jenen zu helfen, die von diesem Erdbeben betroffen waren“, fügte er hinzu. „Es besteht ein dringender Bedarf an internationaler finanzieller Unterstützung, denn der Wiederaufbau wird viel Zeit und Mittel kosten“, sagte er abschließend.



Die Partner der ACT Alliance und viele andere Kirchen auf der ganzen Welt sammelten Mittel und sendeten humanitäre Fachleute vor Ort, um die Lage einzuschätzen und in vielen Fällen in enger Kooperation mit Partnerorganisationen der Region Hilfe zu leisten.



Erste Priorität haben laut eines Lageberichts der ACT Alliance der Wiederaufbau und die Instandsetzung der zerstörten Wohngebäude, die psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, Nahrungsmittelversorgung, Hygienesets, Unterkünfte und Zugang zu Wasser, Gesundheitsversorgung, Nahrung und Bargeld. 



Viele Kinder zeigen noch immer Anzeichen von Belastung und es herrscht ein großer Bedarf nach psychosozialer Unterstützung, Freizeiteinrichtungen, kinderfreundliche Zonen, medizinische Hilfe sowie Dienste für Menschen mit Behinderung und Senioren.



Pillay sagte zum Schluss: „Wir ermutigen die Mitglieder des ÖRK und andere, weiterhin für die Menschen in der Türkei und in anderen Regionen der Welt, die von Erdbeben und Katastrophen getroffen wurden, zu beten und sie zu unterstützen. Die Osterzeit erinnert uns daran, dass der leidende Diener mit den leidenden Kindern Gottes auf Erden ist. Möge der auferstandene Herr Jesus Christus uns Hoffnung und Frieden in dieser schweren und schwierigen Zeit schenken. In Christus ist unsere Hoffnung!“



Die Mitglieder der Delegation des ÖRK und der ACT sind Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Rudelmar Bueno de Faria, Generalsekretär der ACT Alliance, und Laki Vingas, Archon des Ökumenischen Patriarchats und ehemaliger gewählter Vertreter von Minderheitenstiftungen in der Türkei.



Weitere Fotos des Solidaritätsbesuchs

Hilfsappell der Kirchen für Katastrophenhilfe nach Erdbeben in Türke und Syrien (ÖRK-Pressemitteilung, 8. Februar 2023)

Appell der ACT Alliance: Erdbeben in Syrien und der Türkei (in englischer Sprache)


Website der ACT Alliance (in englischer Sprache)