Syrische Kirchen arbeiten für die Nothilfe eng mit dem Rat der Kirchen im Nahen Osten zusammen. Dieser veröffentlichte noch am Tag des Erdbebens einen Hilfsappell.
Er bittet die internationale Gemeinschaft und die ökumenische Familie weiterhin um dringende Nothilfe für die Region und drängt auf eine sofortige Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien, um den Zugang zu allen Materialien zu ermöglichen.
Syrische Kirchen haben begonnen, den betroffenen Menschen direkt zu helfen.
Gestützt auf die Anweisungen des Kirchenoberhauptes Johannes X., Patriarch von Antiochien und dem gesamten Morgenland, führt die Abteilung für Wohnungswesen und Entwicklung in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten die Nothilfearbeit fort.
In Hama besuchte das Team der Abteilung das staatliche Krankenhaus und die betroffene Region im Bezirk von Arbaeen und stellte Mahlzeiten für die Mitarbeitenden des Zivilschutzes, für die Menschen, die die Trümmer beseitigen, für die Verletzten, ihre Familien und das medizinische Krankenhauspersonal zur Verfügung. Die Gruppe führte eine Einschätzung der Bedürfnisse der Vertriebenen von Aleppo und Latakia durch, die bei Kafarbo in der Provinz Hama ankommen. Ihnen werden Essen, Getränke, Decken und Kleider abgegeben, und betroffenen Familien in Al-Sqilbia und dem Umland werden Nahrungsmittelpakete verteilt.
In Latakia spendete das Team des Patriarchats der Tischrin-Universitätsklinik eine große Auswahl von Medikamenten für die Pflege der Verletzten. Die Familien der Verletzten, die im staatlichen Krankenhaus ankommen, erhielten Essensrationen, die Verletzten im Universitätskrankenhaus Assad Winterkleider, und die Schutzunterkunft Al-Basil wurde ebenfalls mit Essensrationen versorgt.
Auch den Menschen, die in den Gotteshäusern eintrafen, verteilte das Team in Latakia Mahlzeiten. Die Kirchen haben ihre Türen geöffnet, um die obdachlosen Menschen aufzunehmen. In der Yassin-Moschee wurde den Kindern Essen verteilt und dem Zivilschutz wurden viele Decken und Mahlzeiten übergeben. Daneben wurde auch das Krankenhaus von Jabla vom Team mit Decken, Laken, Sprays und Notfallmedizin versorgt.
In Aleppo sorgte das Team dafür, dass die Grundbedürfnisse der betroffenen Familien gedeckt wurden. Rund 1000 Menschen wurden in den Sälen der orthodoxen Prophet-Elias-Kathedrale aufgenommen, und den Vertriebenen wurden Hilfsgüter verteilt.
Ein Team technischer Fachkräfte begann, vor Ort in Aleppo Dutzende Häuser zu begehen, um den betroffenen Familien zu helfen, die vom Erdbeben verursachten Risse und Spalten zu reparieren.
ACT Alliance hat einen Spendenaufruf zur Unterstützung der Menschen in Not lanciert.
Während sich das Ausmaß der Katastrophe erst nach und nach zeigt, führen Mitglieder von ACT Alliance mit ihrem Personal rasche Bedarfsanalysen durch und treffen Vorbereitungen, um den geschädigten Menschen lebensrettende Materialien liefern zu können.
Daneben planen weitere Mitglieder von ACT Alliance, Material zum Schutz vor der Kälte, Ambulanzen und andere benötigten Materialien bereitzustellen, sobald bekannt ist, was genau gebraucht wird.
Der Lutherische Weltbund bittet um Spenden und arbeitet vor Ort mit seinem Partner Caritas Syrien zusammen.
Die Zahl der Opfer steigt weiter an und die Arbeiten, um Überlebende aus den Trümmern zu befreien, laufen weiter. Unzählige Häuser sind vollständig eingefallen, dabei auch Krankenhäuser und andere öffentliche Gebäude.
„Was zurzeit berichtet wird, ist vielleicht nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Allan Calma, globaler Koordinator für humanitäre Hilfe des Lutherischen Weltbundes.
In den betroffenen Gebieten laufen Hilfs- und Rettungsaktionen. Mit Blick auf die Minustemperaturen in der Region handelt es sich dabei um einen Wettlauf gegen die Zeit. Gebraucht werden medizinische Artikel, Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen.
„Die Temperaturen fallen, und es schneit fast in der ganzen Region. In den kommenden Tagen rechnen wir mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt“, fügte Calma hinzu. „Der Zugang zu Notunterkünften ist eine Priorität, doch aus Angst vor Nachbeben fürchten sich viele Menschen davor, sich in einem Gebäude aufzuhalten. Es wird berichtet, dass zahlreiche Personen in Autos und auf Parkplätzen schlafen.“
In Nordsyrien ist die Lage besonders schwierig. Die vom Krieg gezeichnete Region ist nicht unter der Kontrolle der Regierung und daher von den üblichen Hilfsmechanismen abgeschnitten. Die Region hat um internationale Hilfe gebeten. Zu den Opfern zählen auch zahlreiche Hilfsorganisationen, die Todesfälle oder Vermisste unter den Mitarbeitenden oder ihren Familien beklagen.
Rat der Kirchen im Nahen Osten (auf Englisch und Arabisch)