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Squid Game workshop

Ein Workshop nutzt die Horrorthemen der Netflix-Serie Squid Game, um das Problem der Armut junger Menschen vor Augen zu führen. Der Workshop wurde von koreanischen Führungspersonen dieser Gruppe veranstaltet und von Teilnehmenden auf der 11. Vollversammlung mit Begeisterung aufgenommen.

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Der Workshop begann mit einem Spiel: Die Teilnehmenden wurden gebeten, einen Schritt nach vorne zu gehen, wenn sie Privilegien genießen, und einen Schritt zurück, wenn sie sich auf unterschiedliche Weise benachteiligt fühlen – durch ihr junges Alter, fehlende wirtschaftliche Chancen, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit usw. Das Ergebnis dieses Spiels wies auf ein wichtiges Problem hin: Ganz vorne standen in erster Linie weiße Männer, gefolgt von weißen Frauen, vorwiegend der älteren Generation zugehörig – und ganz hinten standen vorwiegend Schwarze Frauen und junge Erwachsene.

Die Gruppe klärte ebenfalls über den Gedanken der Perichorese auf. Hierbei handelt es sich um eine christliche Vorstellung, mit der die sich erneuernden Beziehungen der Trinität (Schöpfer, Erlöser und Bewahrer) bezeichnet wird. Der Workshop präsentierte unterschiedliche Volkstänze und Spiele. Besonders zu nennen ist hier der Ganggang Sullae, die koreanische Entsprechung des Perichorese-Gedankens.

Die Teilnehmenden singen und bewegen sich dabei im Kreis immer enger aufeinander zu, bis sie einen menschlichen Knoten bilden. Indem wir in schwierigen Situationen enger zusammenrücken, verlassen wir uns aufeinander und unsere Unterstützung und Solidarität. Wir stehen zueinander und wissen, dass Gott unter uns ist und uns aus unserer Lage befreien kann. Die Teilnehmenden des Workshops sprachen gemeinsam ein Gebet: „Wir sind miteinander verbunden, wenn wir uns anschauen, und diese Verbindung ist auch noch da, wenn wir uns nicht ansehen. Wir sind immer miteinander verbunden.“

Der koreanische Kontext zeichne sich durch zahlreiche Hindernisse aus, erklärte Junyoung Kim von der Koreanischen Methodistischen Kirche. „Wir wollen schauen, wie wir dieses Problem aus christlicher und biblischer Perspektive lösen können, und deshalb haben wir versucht, eine enge Verbindung mit Ganggang Sullae als Ausdruck der Perichorese herzustellen, und das wollen wir gemeinsam machen, denn wir sind jetzt gefesselt, aber Gott kann uns aus unserer Not befreien.

Das Konzept des Ganggang Sullae ist ein theologischer, solidarischer Weg, schwierige Situationen zu bewältigen, und steht damit in starkem Kontrast zur Gewalt des Squid Games. Der Workshop befasste sich mit der Frage, wie das christliche Paradigma der Perichorese eine „neue Vorstellung“ des Umgangs mit Ungerechtigkeit und Ungleichheit in Einheit vermitteln kann.

Junge Menschen haben in dem Workshop die Erkenntnis gewonnen, wie sie durch solidarisches Verhalten, Gemeinschaft und ihre Beziehungen zu anderen Menschen und zu Gott Hindernisse überwinden können.