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Irakische Familie aus Bagdad an der serbisch-ungarischen Grenze. © Fekete Dániel/HIA-Hungary/ACT Alliance

Irakische Familie aus Bagdad an der serbisch-ungarischen Grenze. © Fekete Dániel/HIA-Hungary/ACT Alliance

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Bezüglich der jüngsten US-amerikanischen Maßnahmen in Bezug auf die Aufnahme von Flüchtlingen und die Einreise in die USA aus sieben Ländern mit muslimischer Mehrheit drücken der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), die ACT Alliance (ACT) und der Lutherische Weltbund (LWB) ihre Besorgnis aus und bekräftigen, dass alle Christinnen und Christen aufgrund ihres Glaubens verpflichtet seien, Fremde, Flüchtlinge, Binnenvertriebene, den Anderen zu lieben und willkommen zu heißen.

In einer Erklärung vom 31. Januar schlossen sich ÖRK, ACT und LWB den Bedenken an, die von zahlreichen führenden Kirchenvertretern in den USA und weltweit zum präsidentiellen Dekret „Schutz der Nation vor der Einreise ausländischer Terroristen in die Vereinigten Staaten“ geäußert worden waren. Das Dekret setzt für die Dauer von 120 Tagen das gesamte US-amerikanische Flüchtlingsaufnahmeprogramm aus, verbietet auf unbestimmte Zeit syrischen Flüchtlingen die Einreise und macht Staatsangehörigen von sieben Ländern mit muslimischer Mehrheit die Einreise unmöglich.

„Diese Maßnahmen wurden damit begründet, die USA vor der Einreise von Terroristen schützen zu wollen. Aber wir sind der Ansicht, dass dieses Dekret in der Praxis denjenigen noch mehr schadet, die Opfer von Terrorismus, Völkermord, religiöser und geschlechtsbasierter Verfolgung und Bürgerkrieg geworden sind“, heißt es in der Erklärung.

Teilnehmende einer ÖRK-Delegation in den Irak trafen sich vom 20. bis 25. Januar mit vielen Terrorismusopfern in dem Land, darunter Christen, Jesiden, Muslime und Mitglieder anderer religiöser Gemeinschaften - alle diese Menschen würden sich nun doppelt als Opfer fühlen, heißt es weiter.

„Wir bekräftigen und beharren darauf, dass gemäß geltendem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechtsnormen all jene, die tatsächlich Zuflucht und internationalen Schutz benötigen, ein Recht darauf haben, unabhängig von ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit.“

In diesem Kontext Christen den Vorrang zu geben, schütze nicht unbedingt die im Irak wohnenden Christen, sondern könne stattdessen die Chancen für eine interreligiöse Versöhnung, die für deren Zukunft in ihrer angestammten Heimat absolut notwendig sei, dort weiter schmälern, so die Erklärung. „Als eines der wichtigsten Ziele weltweit für die Aufnahme von Flüchtlingen drängen wir die USA, ihre lange Tradition der Aufnahme von Flüchtlingen und deren internationalem Schutz gemäß ihren völkerrechtlichen Zusagen und Verpflichtungen weiterzuführen.“

Die aktuelle Flüchtlingskrise sei die weltweit bedeutendste seit dem Zweiten Weltkrieg, und 86 % aller Flüchtlinge seien in Entwicklungsländern untergekommen. „Wenn die USA jetzt die Zahl der jährlich aufgenommenen Flüchtlinge um über die Hälfte reduzieren, wirkt sich das nicht nur negativ auf Menschen aus, die dringend eine Zuflucht benötigen, sondern ermutigt möglicherweise auch andere Industrieländer, sich an der Erosion internationaler Schutznormen für Flüchtlinge zu beteiligen.“

Gemeinsame Erklärung von ACT/LWB/ÖRK zum US-amerikanischen präsidentiellen Dekret „Schutz der Nation vor der Einreise ausländischer Terroristen in die Vereinigten Staaten“

 

Mehr zum Thema (in englischer Sprache):

Statement of The National Council of Churches: Targeting Refugees is a “Fool’s Errand”

The Interfaith Immigration Coalition has secured signatures from more than 2000 faith leaders

 

Statements of WCC member churches:

PC (USA) Stated Clerk opposes order banning refugees’ entry into U.S.

UCC: Faith leaders condemn Trump’s ban on refugees as un-American

UCC: 2,000 interfaith leaders oppose changes in refugee resettlement

Presiding Bishop, other Episcopal leaders call on Trump to maintain refugee resettlement efforts

ELCA presiding bishop addresses President Trump’s refugee executive order

Church of the Brethren general secretary signed letter supporting refugee resettlement

Bishop Ough of United Methodist Church issues statement on Trump immigration order

Statement by His Grace Bishop Angaelos, General Bishop of the Coptic Orthodox Church in the United Kingdom, on the current debate regarding security and provision of refuge for the most vulnerable

An Open Letter to President Donald Trump from Bishop of Jerusalem Dr. Munib A. Younan

 

Statements of Roman Catholic bodies and organizations:

Catholic News Service: Christians who reject all refugees are 'hypocrites,' Pope says

President And Vice President Of The U.S. Conference Of Catholic Bishops Stand In Defense Of All Faiths In Response To Executive Order On Refugees

USCCB Committee On Migration Chair Strongly Opposes Executive Order Because It Harms Vulnerable Refugee And Immigrant Families

Catholic Relief Services: Head of CRS Reacts to Executive Order Banning Refugees

Chaldean Patriarch Louis Raphael I Sako, primate of the Eastern Catholic Church: Religion-based selection of migrants by Trump is "a trap for Christians in the Middle East"

 

Statements from other church bodies and organizations:

Diverse Faith Leaders Denounce President Trump’s Anticipated Announcement on Refugee Resettlement

Lutheran Immigration and Refugee Service Denounces Trump Administration’s Executive Actions on Refugee Resettlement

Church World Service: Tell the White House & Congress that you OPPOSE Trump’s Announcement to Grind Refugee Resettlement To a Halt & Bar Refugees from Certain Countries

World Vision letter to President Trump on executive order on refugees

WEA Issues Call to Welcome Refugees

Welcoming the Stranger: Affirmations for Faith Leaders