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person holding up a mobile phone, taking a photo

Photo: Albin Hillert/WCC

Die ÖRK-Kommunikationsabteilung erarbeitete diese Leitlinien in zwei internen Workshops. Sy-ovata Shalon Kilonzo, Mitarbeiterin der Kommunikationsabteilung in Nairobi, Kenia, trug mit ihrem Fachwissen und ihren Erfahrungen beim Ökumenischen Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen (EDAN) dazu bei. Nachstehend spricht Kilonzo über die Bedeutung von barrierefreier Kommunikation. 

Wer wird diese Leitlinien nutzen?

Kilonzo:
Ich hoffe, dass alle Kolleginnen und Kollegen, die sich beim ÖRK mit Kommunikation beschäftigen, sie nutzen werden und so anderen als gutes Beispiel vorangehen. Die Leitlinien werden hoffentlich dazu beitragen, dass die Kommunikation des ÖRK barrierefrei und leicht zugänglich ist.

Was hat Ihnen während der COVID-19-Pandemie besonders Sorge bereitet?

Kilonzo:
Als Kommunikatorin betrifft mich die Nichtverfügbarkeit von barrierefreien Informationen über COVID-19 im Allgemeinen und über die Impfung dagegen im Speziellen. Der ÖRK hat unzählige Ressourcen zur Verfügung gestellt, um dieses Problem auszugleichen und dazu beizutragen, den Menschen nicht nur präzise Informationen weiterzugeben, sondern auch Hoffnung und Mut für die Zukunft zu vermitteln.



Weshalb ist unsere Wortwahl aus Ihrer Sicht so wichtig?

Kilonzo:
Wörter können die Welt verändern. Wörter können für unterschiedliche Gruppen von Menschen auch ganz unterschiedliche Bedeutungen haben, und mit Worten kann man unbewusst dazu beitragen, dass sich eine Person ausgeschlossen fühlt. Wenn wir uns auf Personen mit einer Behinderung beziehen, ist die Wortwahl in unserer Kommunikation ausschlaggebend. Die Wahl der richtigen Worte ist ein Weg, um zur Umsetzung eines integrativeren ÖRK beizutragen und eine kompromisslose Haltung für die Rechte aller Menschen einzunehmen.

Könnten Sie uns eine kurze Checkliste mit einigen Tipps für barrierefreie Kommunikation mitgeben?

Kilonzo: Gerne! 

Websites

Ergänzen Sie alle Bilder mit Alternativtext (kurze Bildbeschreibung); fügen Sie Beschreibungen ein für Daten, die in Grafiken, Diagrammen oder Illustrationen dargestellt sind; beschriften Sie Formularelemente, Eingabefelder und andere Benutzerschnittstellen. 

Schalten Sie die Möglichkeit frei, die Schriftgröße in den Einstellungen der Website anzupassen. 

Stellen Sie sicher, dass der Farbkontrast zwischen Hinter- und Vordergrund genügend stark ist. 

Es wird nach wie vor als bewährte Praxis angesehen, keinen Text zu veröffentlichen, der Schriftgröße Arial 12 entspricht oder kleiner ist. 

Nachrichten

Erwähnen Sie die Behinderung einer Person nur, wenn dies für den Inhalt unerlässlich ist.

Stellen Sie „Person“ voran, also beispielsweise „Person mit Behinderung“. Diese Form entspricht auch der Sprache, die im Übereinkommen über die Rechte der Menschen mit Behinderungen angewandt wird. Es gibt gewisse Ausnahmen. Wenn Sie sich beispielsweise auf blinde Personen beziehen, können Sie wählen zwischen „blinde Personen“ oder „Personen, die blind sind“.

Soziale Medien

Bieten Sie so oft wie möglich Alternativtexte an, insbesondere, wenn ein Bild Informationen enthält, die den geschriebenen Text des Beitrags ergänzen.

Vermeiden Sie Abkürzungen, die schwer verständlich sein könnten.

Videos

Für Videos, die online zur Verfügung gestellt werden und nicht untertitelt sind, sollten Sie ein Transkript in Word- oder PDF-Format bereitstellen, oder zumindest die Information hinzufügen, dass ein solches auf Anfrage erhältlich ist. Erwägen Sie, die internationale Gebärdensprache (Weltverband der Gehörlosen) für Gehörlose und Hörbehinderte einzusetzen.

Link zu den Leitlinien (auf Englisch)

Link zum EDAN