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Karen Abou Nader perform a dance of joy during a thematic plenary

6. September 2022, Karlsruhe, Deutschland: Fadi El Halabi (im Rollstuhl) und Karen Abou Nader führen einen Tanz der Freude auf einer thematischen Plenarsitzung mit dem Schwerpunkt „Bejahung von Gerechtigkeit und Menschenwürde“ auf, die im Rahmen der vom 31. August bis 8. September unter dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ in Karlsruhe, Deutschland abgehaltenen 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen stattfindet. Fadi El Halabi ist Psychotherapeut, Regionalkoordinator für das Ökumenische Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen und Botschafter der Freude und Hoffnung aus dem Libanon. Karen Abou Nader ist internationale Tänzerin und Choreographin sowie Botschafterin der Freude und Hoffnung aus dem Libanon.

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Pfarrerin Dr. Henriette Hutabarat-Lebang, Delegierte der Kirche von Toraja, nahm am 5. September an der thematischen Plenarsitzung teil, bei der die Schnittpunkte von Menschenwürde und Gerechtigkeit aus dem Blickwinkel von Geschlecht, Behinderung, Rasse und Jugend im Mittelpunkt standen.

„Viele unserer Kirchen sind sowohl Mitschuldige als auch Anklagende“, sagte Adele Halliday, Vollversammlungsgast von der Vereinigten Kirche von Kanada und Diskussionsleiterin für die ÖRK-Beratungsgruppe zur Überwindung von Rassismus, Diskriminierung und Fremdenhass.

Halliday forderte die Kirchen auf „wahrhaftig und glaubensgetreu“ die Folgen des generationenübergreifenden Traumas der Residential Schools (Internate für Kinder der indigenen Bevölkerung Kanadas) zu bezwingen, gemeinsam mit den Gemeinden an einer Heilung des posttraumatischen Sklavensyndroms zu arbeiten, sich damit auseinanderzusetzen, wie Kirchen von den imperialistischen Vorzügen der Sklaverei profitiert haben, und daran mitzuwirken, dass die Menschenwürde für alle gilt.

„Die Herausforderung besteht darin, den Kampf für Gerechtigkeit fortzuführen“, sagte Pfarrerin Dora Arce Valentin, Delegierte und Generalsekretärin der Reformierten Presbyterianischen Kirche von Kuba, „mutig in diese Komfortzonen einzudringen ... und Heilung für die Opfer zu fordern.“

„Wir, die Leute, Kirchenleitende und Mitmenschen—können die Strukturen ändern und sind dazu auch im Stande“, sagte Maria Mountraki, Delegierte von der Orthodoxen Kirche von Finnland und Mitglied der ÖRK-Kommission für junge Menschen in der ökumenischen Bewegung. „Das ist unsere Aufgabe, und wir müssen die Schranken niederreißen“, stellte sie fest, „es gibt sonst niemanden, der es tut, es liegt allein an uns.“

Samson Waweru Njoki, Berater der Vollversammlung vom Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika aus Kenia, ersuchte die Kirchen und alle Menschen christlichen Glaubens, sich mit den Strukturen zu befassen, die die Menschen mit Behinderungen nicht beachten und diskriminieren. „Wir können unsere Herzen darauf einstellen“, sagte er.

„Wir brauchen praktikablere Wege für den Umgang mit dem Kontext Behinderung“, fuhr Njoki fort und hob hervor, wie wichtig die Wahrung der Menschenwürde ist. „Ich fordere Sie auf, über ein paar Dinge nachzudenken, die wir als Kirche, ökumenische Bewegung, Vollversammlung tun können, um den ÖRK inklusiver zu machen.“

Die Plenarsitzung befasste sich zum Abschluss mit der Frage, ob Umgestaltung und Versöhnung tatsächlich möglich seien. 

„Ich glaube, dass sie möglich sind“, sagte Halliday und merkte an, dass echte Versöhnung Zeit brauche und eine Veränderung erfordere. „Damit es eine echte Umgestaltung und Versöhnung gibt, können wir als Kirchen nicht bloß vom Anderssein reden, wir müssen auch anders sein.“

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Livestream von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Die 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland