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Checking the blood pressure

Ein medizinisches Team von GOPA-DERD leistet in den vom Gouvernement Aleppo bereitgestellten Behelfsunterkünften Hilfe für betroffene Familien in Form von ärztlichen Untersuchungen, medizinischer Ausrüstung und allgemeinen Gesundheitschecks. Darüber hinaus verteilte das Team von GOPA-DERD Fertigmahlzeiten, Hygieneartikel, Winterkleidung und Babywindeln an diese Familien.

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Auch zwei Wochen nach dem Erdbeben sind noch immer viele Menschen unter den Trümmern der zusammengestürzten Gebäude begraben. Es gibt nur noch geringe Chancen, sie lebend zu finden. Aufgrund der nur sehr begrenzt vorhandenen Rettungsausrüstung steigt die Zahl der Todesopfer immer weiter.

Das heftige Erdbeben hat auch verschiedene Regionen in Syrien getroffen und nun stehen tausende Menschen mitten im Winter ohne angemessene Unterkünfte und Essen da. Viele von ihnen waren durch den andauernden Krieg und den wirtschaftlichen Zusammenbruch ihres Landes bereits einmal vertrieben worden.

Einige Menschen sind vorerst in Übergangsunterkünften untergekommen, andere konnten zu Verwandten oder bei örtlichen Gemeinwesen Unterschlupf finden. Überfüllung und fehlende Privatsphäre sind in den Gemeinschaftsunterkünften aber immer noch ein Problem. Auch die fehlende psychosoziale Unterstützung sei für viele Menschen in diesen Unterkünften ein Problem, berichtet George Majaj, Berater für die humanitären Programme im Mittleren Osten und Nordafrika bei der ACT Alliance.

„Die humanitäre Lage in der Region war schon vor dem Erdbeben sehr schlecht; schon da waren rund zwei Millionen Menschen Binnenvertriebene. Und nach der Katastrophe jetzt stehen noch viel mehr Menschen vor einer erneuten Vertreibung. Sie leben in inoffiziellen Lagern und Zelten und haben nicht einmal die grundlegendste Infrastruktur. Schon vor dem Beben gab es keine finanziellen Mittel für Syrien und nur geringe mediale Aufmerksamkeit“, erklärt Majaj.

Sowohl die syrische als auch die türkische Regierung haben nach dem Erdbeben um Unterstützung und Hilfe gebeten. Die internationale Staatengemeinschaft hat mit humanitärer Hilfe für die von der Katastrophe betroffenen Menschen reagiert und unterschiedliche Formen von Hilfe geliefert. Darunter Zelte, Nahrungsmittel und weitere Hilfsgüter. Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN OCHA) hat zudem zwei Hilfsaufrufe für die Erdbebengebiete in Syrien und der Türkei veröffentlicht.

Die ACT Alliance hat umgehend auf das Erdbeben reagiert und eine Warnung an seine Mitglieder weltweit herausgegeben und seinen Hilfsaufruf aktualisiert. Auch die Mitglieder der ACT Alliance haben schnell auf die Bedürfnisse der Betroffenen reagiert und mehr als 5,5 Millionen US-Dollar an Hilfe für die Opfer zugesagt.

Während einige Mitgliedskirche der ACT Alliance Zelte für die Opfer zur Verfügung stellten, haben die Mitglieder der Organisation auch noch weitere Hilfsgüter für die Gemeinschaftsunterkünfte bereitgestellt. Derzeit planen sie, Mietzuschüsse für die betroffenen Personen zur Verfügung zu stellen.

„Ein Mitglied der ACT Alliance war sofort nach dem Erdbeben vor Ort, um die Lage zu beurteilen und den von der Katastrophe betroffenen Menschen Hilfe zu leisten und Unterstützung zukommen zu lassen. Die wichtigsten von den Mitgliedern der ACT Alliance ermittelten Notwendigkeiten entsprachen den vorläufigen Ergebnissen des Vereinten Nationen und anderer“, berichtet Majaj.

Er führt aus, dass die Reaktion der ACT Alliance auf diesen Ergebnisse aufbaue.

„Zunächst stellten die Mitglieder der ACT Alliance Ausrüstung zur Verfügung, um die Menschen für den Winter zuzurüsten, Lebensmittelpakete, Medikamente, Hygieneartikel und Erwachsenen- und Kinderwindeln (Kirchenrat des Nahen Ostens, GOBA). Das ACT-Mitglied GOPA-DERS prüft zudem die Gebäude, um Reparaturarbeiten mit kleineren Sanierungen anbieten zu können, und GOBA-DERD und der Kirchenrat des Nahen Ostens unterstützen Familien mit Mietzuschüssen“, sagt Majaj.

Majaj berichtet zudem, dass HEKS-EPER derzeit Inspektionen in öffentlichen Backstuben durchführt, um eine Produktionslinie für die Herstellung von subventioniertem Brot wiederherstellen und betreiben zu können.

„Die kirchlichen Hilfsdienste arbeiten mit ihren Partnern vor Ort daran, ein Fallmanagement und Unterstützung für individuellen Schutz aufzubauen und Kinderschutzräume einzurichten, und der LWB bewertet seine Pläne aktuell mit seinen lokalen Partnern vor Ort“, so Majaja.

Schließlich unterstrich er, dass die von den Mitgliedern der Organisation geleistete Arbeit weitergehen würden, um die Wiederaufbaubemühungen zu unterstützen und den Opfern Zukunftsperspektiven zu geben.

WCC to member churches in Syria: “We stand with you in prayer and support” (englischsprachige ÖRK-Pressemitteilung vom 20. Februar 2023)

Hilfsappell der Kirchen für Katastrophenhilfe nach Erdbeben in Türkei und Syrien (ÖRK-Pressemitteilung vom 09. Februar 2023)

Kirchen reagieren mit Anteilnahme und Gebeten auf verheerendes Erdbeben in Türkei und Syrien (ÖRK-Pressemitteilung vom 7. Februar 2023)

Weitere Informationen über ACT Alliance (in englischer Sprache)