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Pastor Dr. Olav Fykse Tveit mit Papst Franziskus bei einer Audienz im  Vatikan. © L'Osservatore Romano

Pastor Dr. Olav Fykse Tveit mit Papst Franziskus bei einer Audienz im Vatikan. © L'Osservatore Romano

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In einer Audienz mit Papst  Franziskus im Vatikan betonte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, die Bedeutung der christlichen Einheit. Zudem äußerte er seine Wertschätzung für den Aufruf von Papst Franziskus, für Frieden in Syrien zu beten, seine Aufforderung an die Kirchen, die Armen nicht zu vergessen und an alle Christen, sich für wirtschaftliche Gerechtigkeit einzusetzen.

Der Generalsekretär des ÖRK, einer Gemeinschaft von 345 Mitgliedskirchen in mehr als 110 Ländern, ließ dies anlässlich seines Besuchs in Rom am 7. März verlauten, wo er als Gast des Päpstlichen Rates der römisch-katholischen Kirche für die Einheit der Christen weilte.

Wörtlich sagte Tveit: “Ich glaube, dass Gott in unserer Zeit für uns neue Wege zur Einheit eröffnet und dafür, wie die Welt unsere Gemeinschaft in Christus sehen kann, vor allem darin, wie wir der Welt gemeinsam dienen können.” Er bezog sich auf das jüngste Apostolische Schreiben von Papst Franziskus, Evangelii Gaudium, in dem er von der Freude spricht, das Evangelium zu teilen. “Der ÖRK ist darüber erfreut, dass so viele Teile der christlichen Familie der Aufruf zum Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden, in tiefer Solidarität und für das Wohl aller Menschen als Imperativ des Evangeliums ansehen,“ unterstrich Tveit.

Er erwähnte ÖRK-Dokumente wie Die Kirche – auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision und Gemeinsam für das Leben: Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten. Diese Dokumente legen den Akzent auf den Begriff der “dienenden Kirche “ und “wie eine Kirche inklusiv sein kann und mit anderen ihren Auftrag von der Peripherie her ausführen kann“.

Tveit kam auch auf den geplanten Besuch von Papst Franziskus in Jerusalem zu sprechen, bei dem er mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. zusammentreffen wird, und meinte: “Wir begrüßen von ganzem Herzen, dass Sie sich dorthin als Pilger begeben zu einer Zeit, in der ein dauerhafter Abschluss des Friedensprozess so dringend nötig ist.”

Seit vielen Jahren bete und wirke der ÖRK für Frieden in Jerusalem, sagte er weiter.

“Wir wissen, dass Religion und Glauben eine wichtige Rolle in dem Konflikt in dieser Stadt spielen, die eigentlich eine Stadt des Friedens sein sollte. Wir glauben, dass nur ein Frieden mit Gerechtigkeit in einer Stadt, die sich drei Religionen und Israel und Palästina als zwei unabhängige Staaten teilen, ein Ende der Besatzung und der Gewalt in der Region bringen können,” fügte Tveit hinzu.

Er verwies auf den Aufruf von der Vollversammlung des ÖRK 2013 in Busan, in dem Kirchen und alle Menschen guten Willens gebeten werden, sich “einer Pilgerreise des Gerechtigkeit und des Friedens anzuschließen“.

Neben der Betonung der wichtigen Rolle von Religionsführern bei dem Streben nach Lösungen  für Konflikte in der Welt sprach Tveit auch über Themen des Klimawandels und der wirtschaftlichen Gerechtigkeit als wichtigen Anliegen auf der Pilgereise der Gerechtigkeit und des Friedens.

“Die Zukunft der Menschheit ist bedroht; die Ärmsten unter uns spüren bereits die schlimmsten Folgen davon. Wir ermutigen Sie und die römisch-katholische Kirche dazu, mit uns zusammen die Menschen zu einer wirklichen Umkehr des Denkens, des Herzens und der Prioritäten zu mobilisieren,” sagte er weiter.

Tveit bezeichnete sein persönliches Gespräch mit Papst Franziskus als “sehr positiv”.

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