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Frauen in einem Dorf in der Gemeinde Tin‘Akoff (Burkina Faso). Foto: Amanda Farrant/ACT/Christian Aid

Frauen in einem Dorf in der Gemeinde Tin‘Akoff (Burkina Faso). Foto: Amanda Farrant/ACT/Christian Aid

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und das ACT-Bündnis haben in einem gemeinsamen Brief an den Präsidenten von Burkina Faso, Roch Marc Christian Kaboré, ihre große Sorge angesichts der Entwicklungen im Land zum Ausdruck gebracht, durch die die Sicherheit und die Menschenrechte vieler Menschen gefährdet seien.

„Wir wissen, dass sich extremistische Gewalt in Burkina Faso in den vergangenen fünf Jahren zunehmend ausgebreitet hat“, schreiben sie in dem Brief. „Diese Gewalt hat nicht nur zum Tod von hunderten Menschen, einer Vielzahl von Entführungen und der Schließung von vielen Schulen und Kirchen geführt, sondern auch zu einer massenhaften und anhaltenden Vertreibung von Menschen in den betroffenen Regionen.“

Nach neusten Informationen der Vereinten Nationen waren Anfang Oktober 486.360 Binnenvertriebene im Land registriert – das sind mehr als doppelt so viele wie noch im Juli. „Seit Juli hat sich die Zahl der Menschen, die Nahrungsmittelhilfe erhalten, verdoppelt und liegt heute bei 735.000“, heißt es in dem Brief. „Unsere Kirchen und Partner sind bereits vor Ort und leisten in den betroffenen Gemeinwesen Hilfe. Gleichzeitig versuchen wir aber auch, Möglichkeiten und Wege zu finden, unsere Hilfe und die Begleitung für die Menschen vor Ort noch auszubauen.“

Mit dem Brief wollen ÖRK und ACT-Bündnis insbesondere auf eine dringende und akute Notsituation in der Nähe der Stadt Kongoussi in der Region Mittlerer Norden des Landes hinweisen, wo mehr als 200 Menschen – mehrheitlich Kinder – vor den Angriffen auf die Dörfer der Umgebung geflohen sind und auf dem Gelände einer Mitgliedskirche des Bundes der Evangelisch-Reformierten Kirchen in Burkina Faso Zuflucht gesucht haben.

Wörtlich heißt es in dem Brief weiter: „Gemeinsam rufen wir die Regierung von Burkina Faso dringend auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, eine größere Militärpräsenz in der Region zu organisieren, um die Menschen, die ganz akut Angst um ihr Leben haben, gegen die sich ausbreitende Welle extremistischer Gewalt zu schützen.“

ÖRK und ACT-Bündnis versicherten Kaboré, die Kirchengemeinschaft würde für Entschlossenheit und Weitblick in seinen Bemühungen beten, den Bedrohungen für das Land als Ganzes wirksam zu begegnen, alle Menschen der burkinischen Bevölkerung vor religiös motivierter Gewalt und Spaltung zu schützen, die sich durch diese Angriffe verschlimmernde humanitäre Notsituation zu lindern und den dringendsten humanitären Bedürfnissen der vielen betroffenen Menschen gerecht zu werden. „Wir schließen uns Ihrem Aufruf an die internationale Staatengemeinschaft an, Ihrer Regierung die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, damit Sie sich diesen großen Herausforderungen stellen können“, schreiben ÖRK und ACT-Bündnis in Ihrem Brief abschließend.

 

Schreiben von ÖRK und ACT-Bündnis an den Präsidenten von Burkina Faso (in englischer und französischer Sprache)

ÖRK-Mitgliedskirchen in Burkina Faso