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WCC general secretary visits Ecumenical Patriarchate

Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, und Ökumenischer Patriarch Bartholomäus

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In Anerkennung der langjährigen Beziehung zwischen dem Ökumenischen Patriarchat und der Kirchengemeinschaft des ÖRK sagte Pillay: „Ungeachtet der gegenwärtigen Herausforderungen sind wir fest entschlossen, gemeinsam für Einheit und Versöhnung zu arbeiten, mit dem Evangelium im Zentrum und als Grundlage für diese gemeinsame Verpflichtung, mutig und indem wir gemeinsam für die Bewahrung von Gottes Schöpfung Zeugnis ablegen.“

Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus empfing den ÖRK-Generalsekretär und die Delegationsmitglieder herzlich und bekräftigte erneut die Verpflichtung auf allen Ebenen des Patriarchats für die ökumenische Arbeit.

Pillay berief sich in den Diskussionen ausführlich auf die bedeutende Rolle, die das Ökumenische Patriarchat als ÖRK-Gründungsmitglied in der Gemeinschaft spielt, sowie auf die Bedeutung der Pionierarbeit, die Bartholomäus im Aufruf zum Umweltschutz diachronisch geleistet hat.

Ihrem Treffen ging eine Zusammenarbeit zwischen der ÖRK-Delegation und der Synodalkommission für interchristliche und interreligiöse Dialoge des Ökumenischen Patriarchats voraus. Dabei wurden eine Reihe von Themen erörtert, wie die interorthodoxen Beziehungen nach der Vollversammlung, der Krieg in der Ukraine und Möglichkeiten für gemeinsames ökumenisches und humanitäres Handeln. Hervorgehoben wurde insbesondere die Planung der Veranstaltungen zum 1700. Jubiläum des Konzils von Nizäa im Jahr 2025.

„Der ÖRK wird den Dialog nie abbrechen“, beteuerte Pillay. „Die Wahrheit darf sich nie vor dem Dialog fürchten, denn für den Auftrag des Rates steht dieser im Mittelpunkt. Gestützt auf das gegenseitige Verständnis sowie auf eine im Glauben verankerte Diplomatie sind wir bereit, für unsere Mitgliedskirchen Räume zu schaffen, die ihnen eine Begegnung im Geist der Versöhnung und Vergebung erleichtern“, sagte Pillay. „Wir können sie auch über die Plattformen von internationalen Organisationen informieren und sie bei deren Gebrauch begleiten, damit sie diese bestmöglich nutzen können, um das Bewusstsein für Themen in ihrem Interesse zu stärken.“

Mit Blick auf die kürzlichen Erdbeben in der Türkei und in Syrien sagte Pillay: „Erneut möchte ich unsere große Trauer über die beispiellose Tragödie verlorener Leben ausdrücken und unsere Entschlossenheit bekunden, als Gemeinschaft solidarisch an der Seite der Opfer des Erdbebens zu gehen und mögliche Pläne zur Unterstützung der betroffenen Menschen und zerstörten Kirchen auszuarbeiten.“

Bei Abschluss der Diskussionen sagte Pillay am 10. März: „Dieses erste Treffen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus war für mich persönlich eine große Ermutigung für meine Leitungsfunktion, eine inspirierende Begegnung mit einem wahrlich ökumenischen Kirchenoberhaupt und eine erneute Bestätigung der tiefen Verpflichtung des Patriarchats, die ÖRK-Gemeinschaft auf allen Ebenen zu stärken und beleben.“

Am 11. März besuchte die ÖRK-Delegation das Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit und die Theologische Hochschule von Chalki auf der Insel Heybeliada im Marmarameer bei Istanbul, die 1971 von den türkischen Behörden geschlossen wurde und seither nicht wieder geöffnet werden durfte. Die Hochschule von Chalki war bis zu ihrer Schließung das wichtigste theologische Seminar des Patriarchats. Es befindet sich in gutem Zustand und ist bereit für den Tag, an dem es wieder eröffnet werden darf.

„Dies ist ein klarer Fall von Christinnen und Christen, die in einem Kontext leben, in dem die christliche Gemeinschaft mit einem Rückgang ihrer Mitglieder konfrontiert ist und ihr Kreuz trägt, weil sie um die Aufrechterhaltung ihrer religiösen Rechte ringen muss“, sagte Pillay. „Deshalb steht die Wiedereröffnung von Chalki im direkten Zusammenhang mit dem Recht des Ökumenischen Patriarchats, seinen Fortbestand und seine Zukunft zu gewährleisten und die Ausbildung der jüngeren Generation sicherzustellen.“ Weiter sagte er: „Es ist schade, dass eine so wunderbare Einrichtung nicht in vollem Umfang als Schule genutzt werden kann, um ihren ursprünglichen Zweck, dem Streben nach der christlichen Einheit und die ökumenischen Bemühungen, weiterzuverfolgen.“

Auf diesem Besuch wurde Pillay von den ÖRK-Mitarbeitern Xanthi Morfi und Georges Lemopoulos begleitet.

Am 12. März wird Pillay an der göttlichen Liturgie unter der Leitung des Ökumenischen Patriarchen in der Kirche St. Theodor in Vlanga teilnehmen, gefolgt von einem Willkommensessen der lokalen Gemeinde zu seinen Ehren.