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24. Mai 2022, Rostow am Don, Russland: Familien von Geflüchteten aus der Ukraine warten im größten Zentrum der Russischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat), Diözese Rostow am Don  im Südwesten Russlands neben der Kathedrale der Heiligen Mutter Gottes auf die Ausgabe von Hilfspaketen. Das Hilfezentrum dient als Sammel- und Verteilungspunkt von Hilfsgütern für Geflüchtete aus der benachbarten Ukraine. Fast eine Million Menschen sind nach Angaben des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR), die Mitte Mai vorgelegt wurden, infolge der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar nach Russland geflohen. Das Hilfszentrum bietet in Rostow am Don und Umgebung zweimal in der Woche Lebensmittelpakete und eine Versorgung mit anderen lebenswichtigen Gütern für die Familien von Geflüchteten an, ebenfalls auf Anfrage Windeln, Kleidung und andere Bedarfsartikel. Das Zentrum versorgt täglich etwa 300 geflüchtete Familien.

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Beide Besuche fanden vor dem Hintergrund des Krieges statt, der Millionen von Menschen in die Flucht aus der Ukraine getrieben hat. Ende des Monats Mai deuten die Zahlen des UNHCR darauf hin, dass fast 7 Millionen Menschen die Grenzen zu Nachbarländern überschritten haben, davon etwa 1 Million nach Russland.

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23. Mai 2022, Taganrog, Russland: Mitglieder einer Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen und des ACT-Bündnisses erhalten Informationen von Direktor Alexei Reswanow im Romaschka Sport- und Freizeitzentrum in Solotaja Kosa im Südwesten Russlands in der Nähe der ukrainischen Grenze. Romaschka hat mehrere 100 Geflüchtete aus dem ukrainischen Donbass aufgenommen, meist Kinder aus Waisenhäusern in Donezk, die angesichts der steigenden militärischen Spannungen in der Ostukraine und entlang der Grenze zwischen der Ukraine und Russland evakuiert wurden Die Geflüchteten erhalten staatliche Unterstützung aus Russland für Unterkunft und Verpflegung, während die Diözese Rostow am Don der Russisch-Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) diese Menschen auch begleitet und ihnen spirituelle und psychosoziale Hilfe anbietet und individuell auf besondere Wünsche und Bedürfnisse der Geflüchteten eingeht.

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Auf Einladung des Russisch-Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat), die Mitglied sowohl des ÖRK als auch des ACT-Bündnisses ist, hat die Delegation Hilfszentren und Notaufnahmelager für Geflüchtete aus der Ukraine in den Diözesen Rostow am Don und Schachty besucht, die beide an den Donbass im Südosten der Ukraine angrenzen. 

In Rostow am Don und in Schachty begleitet die Russisch-Orthodoxe Kirche primär Geflüchtete aus dem Donbass. Während einige der geflüchteten Familien vom russischen Staat Unterkunft und Verpflegung erhalten, übernimmt die Kirche ebenfalls die spirituelle und psychosoziale Unterstützung dieser Menschen und die Sammlung und Verteilung von Hilfspaketen für Geflüchtetenfamilien, die sich eine eigene Bleibe gesucht haben.

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24. Mai 2022, Nowoschachtinsk, Russland: Eine ehrenamtliche Helferin überreicht im Hilfszentrum für ukrainische Geflüchtete der Kirche der Gottesmutter-Ikone vom Don in der Diözese Schachty der Russisch-Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) einer aus der Ukraine geflüchteten Frau Kleidung. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben zahlreiche Geflüchtete aus dem Donbass im Osten der Ukraine jenseits der Grenze Zuflucht im benachbarten Russland gesucht. Das in der Nähe der Grenze gelegene Hilfszentrum dient als Sammel- und Verteilungspunkt von Hilfsgütern für Geflüchtete aus der benachbarten Ukraine. Fast eine Million Menschen sind nach Angaben des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR), die Mitte Mai vorgelegt wurden, infolge der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar nach Russland geflohen.

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Der Besuch bot auch die Gelegenheit, sich mit lokalen Kirchenleitenden zu treffen und in Erfahrung zu bringen, wie sie konkret mit der neuen Wirklichkeit in der Region umgehen.

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23. Mai 2022, Rostow am Don, Russland: Metropolit Mercurius , Leiter der Diözese Rostow und Nowotscherkassk, empfängt eine Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen und des ACT-Bündnisses.

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Für die stellvertretende ÖRK-Generalsekretärin, Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri, war der Besuch auch eine Erinnerung an die große Bedeutung der Kirchen und ihres Engagements für die ökumenische diakonia – eine fundierte Publikation zu diesem Thema  wird der ÖRK in Kürze vorlegen.

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23. Mai 2022, Taganrog, Russland: Ein Mädchen spielt in einem Innenhof des „Sunny“-Gesundheitszentrums für Kinder im Dorf Krasny Desant  in der Nähe von Taganrog im Südwesten Russlands. Die Einrichtung dient seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar als provisorische Unterkunft für Geflüchtete aus dem ostukrainischen Region Donbass, größtenteils Frauen, Kinder und ältere Menschen.

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„Kirchen, kirchliche Dienste und Werke sowie ökumenische Organisationen haben sich in inspirierende Weise für die Unterstützung derjenigen Menschen engagiert, die seit Beginn des Krieges im Februar innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind oder aus dem Land geflüchtet sind. Wir sehen die wichtige Rolle der ökumenischen diakonia im Leben der Kirche und beten, dass diese vom Herzen kommende Antwort Bestand haben wird“, sagte Phiri.

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24. Mai 2022, Rostow am Don, Russland: Ehrenamtliche Helferinnen stellen in einem Lager des größten Zentrums für humanitäre Hilfe der Russisch-Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat), Diözese Rostow am Don  im Südwesten Russlands neben der Kathedrale der Heiligen Mutter Gottes Hilfspakete für Geflüchtete zusammen.

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Für den Generalsekretär des ACT-Bündnisses, Rudelmar Bueno de Faria, hat der Besuch eindringlich gezeigt, welche traumatischen und belastenden Erfahrungen Geflüchteten in Konfliktsituationen erleben. „Es ist wichtig, dass humanitäre Hilfsorganisationen einschließlich der Kirchen das Primat des humanitären Imperativs bekräftigen und Maßnahmen ergreifen, um das menschliche Leid infolge dieses Krieges zu verhindern und zu mildern. Den Geflüchteten muss versichert werden, dass die humanitären Grundsätze weiterhin gelten und durch nichts außer Kraft gesetzt werden können“, sagte Bueno de Faria.

In Erinnerung an seine Erlebnisse während seiner Reise entlang der westlichen Grenze der Ukraine sprach Peter Prove,  Direktor der Kommission des ÖRK für internationale Angelegenheiten, darüber, wie wichtig es sei, Zeugnis über die humanitäre Wirklichkeit auf allen Seiten des Krieges abzulegen, um adäquate Maßnahmen für einen langfristigen Frieden zu unterstützen.

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23. Mai 2022, Taganrog, Russland: Eine geflüchtete Frau schiebt einen Kinderwagen über einen Weg im „Sunny“-Gesundheitszentrum für Kinder im Dorf Krasny Desant  in der Nähe von Taganrog im Südwesten Russlands. Die Einrichtung dient seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar als provisorische Unterkunft für Geflüchtete aus der ostukrainischen Region Donbass, größtenteils Frauen, Kinder und ältere Menschen.

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„Es mag schwierig sein, im aktuellen Konflikt einen Weg zum Frieden zu erkennen, aber als eine weltweite Gemeinschaft von Kirchen müssen wir uns weiter engagieren und alle Initiativen für einen echten Dialog zwischen allen betroffenen Parteien unterstützen. Und inmitten dieses Krieges ist es von essenzieller Bedeutung, dass alle wichtigen humanitären Aktionen, an denen die Kirchen in signifikanter Weise beteiligt sind, unparteiisch bleiben und  Menschen in Not versorgen unabhängig davon, wer sie sind und wo sie herkommen“, sagte Prove.

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24. Mai 2022, Nowoschachtinsk, Russland: Abendsonne über einem Kirchturm in Manychskaya im Südwesten Russlands.

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Fotogalerie: Russland, Mai 2022