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24. Juni 2023, Genf, Schweiz: ÖRK-Präsidentin Pastorin Dr. Henriette Hutabarat-Lebang von der Kirche von Toraja in Indonesien spricht im Namen der Region Asien. Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen kam vom 21. bis 27.Juni 2023 zu seiner ersten Volltagung seit der 11. ÖRK-Vollversammlung 2022 in Karlsruhe zusammen.

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Im Rahmen der Zentralausschusstagung des Ökumenischen Rates der Kirchen wurde letzte Woche in Genf auf einem asiatischen regionalen Treffen über gemeinsame Herausforderungen gesprochen, bei denen koordinierte Anstrengungen erforderlich sind.

„Als ökumenische Bewegung sind wir auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene verpflichtet, dem Ruf Gottes zu folgen und auf die Bedürfnisse in unseren verschiedenen Kontexten einzugehen, um unsere missionarische Berufung in Einheit, Integrität und Solidarität zu erfüllen“, sagte der Generalsekretär der Asiatischen Christlichen Konferenz, Dr. Mathews George Chunakara, in seinem einleitenden Überblick über die regionalen Anliegen in Asien.

Die folgende Zusammenfassung der Diskussionen und der angesprochenen Herausforderungen auf dem regionalen Treffen der asiatischen Teilnehmenden wurde am vergangenen Freitag von der ÖRK-Präsidentin für Asien, Pastorin Dr. Henriette Hutabarat-Lebang, vorgelegt:

Die Radikalisierung von Glaubensgemeinschaften, in denen christliche und andere religiöse und ethnische Minderheiten unterdrückt und verfolgt werden, hält an. Gewalt gegen Minderheiten wird von vielen Regierungen stillschweigend und in einigen Fällen offen unterstützt.

In mehreren Ländern werden die Menschenrechte nach wie vor eklatant verletzt, beispielsweise in Manipur in Indien, in Myanmar, in Pakistan, bei Rohingya-Krisen in Bangladesch, auf den Philippinen, in West-Papua und anderen Regionen Indonesiens und in Sri Lanka.

In Korea ist man besorgt darüber, dass die junge Generation zunehmend mit ihren alltäglichen existenziellen Sorgen beschäftigt ist und sich immer weniger für den Frieden und die Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel interessiert, wobei sich die asiatische Jugend große Sorgen in Bezug auf den Klimawandel und die systembedingte wirtschaftliche Ungerechtigkeit macht.

Die Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Ungerechtigkeit müssen auf kirchlicher und gesellschaftlicher Ebene in der gesamten Region verstärkt werden, insbesondere um häusliche Gewalt zu überwinden.

Der Menschenhandel nach, aus und innerhalb Asiens muss auf nationaler, subregionaler, regionaler und internationaler Ebene angegangen und bekämpft werden.

Indem die Funktion der Arbeitsgruppe für indigene Völker gestärkt wird, sollen die Belange der indigenen Bevölkerungen besser berücksichtigt werden.

Darüber hinaus wurde betont, der ÖRK müsse die Arbeit zur Bewältigung dieser Probleme in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedskirchen, der Asiatischen Christlichen Konferenz und den nationalen Kirchenräten in Asien verstärken und als integralen Bestandteil der strategischen Planung betrachten.

Die Mitgliedskirchen wurden auch daran erinnert, sich als die eine ökumenische Familie aktiv an den Prozessen und der Kommunikation mit dem ÖRK zu beteiligen.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die ökumenische Bewegung nicht nur eine Plattform bieten sollte, um Stimmen zu erheben und zu gemeinsamem Handeln in Bezug auf wichtige Anliegen zu inspirieren. Vielmehr soll sie auch den Anstoß geben für Selbstreflexion und dauerhafte Veränderungen in Politik und Praxis, die von der Ebene der Kirche und der Gemeinschaft ausgehen und sich auf die Gesellschaft als Ganze ausbreiten.

Fotogalerie der Tagung des ÖRK-Zentralausschusses

Tagung des ÖRK-Zentralausschusses, Juni 2023