Image
WCC Pilgrim team visits Java and West Papua, Indonesia

Die Fischer am Sentani-See in Westpapua bauen ihre Dörfer traditionell auf Pfählen im Wasser. Eine vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) koordinierte ökumenische Delegation hat Indonesien vom 15.–22. Februar 2019 bereist und dabei ebenfalls den Provinzen Papua und Papua Barat einen Besuch abgestattet. Dieser Besuch war als Teil des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens des ÖRK organisiert worden und hatte in erster Linie religiöse Freiheit und interreligiöse Harmonie in Indonesien sowie die Menschenrechtssituation in Papua zum Thema.

Foto:

„Die indigenen Völker von Papua, die mehrheitlich dem christlichen Glauben anhängen, erleiden weiterhin ernste und systemische Verletzungen ihres Rechts auf körperliche Unversehrtheit und ihrer Menschenrechte. Dazu gehören willkürliche Verhaftungen, Folter und außergerichtliche Tötungen sowie sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt, während die unabhängige Presse, internationale humanitäre Organisationen und Menschenrechtsorganisationen nur einen begrenzten oder gar keinen Zugang zu dem Territorium haben“, heißt es in dem Protokollpunkt. „Darüber hinaus bedrohen die Folgen der Abholzung von Wäldern und von Umweltzerstörungen die traditionelle Lebensweise und Kultur der Menschen in Papua.“

In dem Protokollpunkt wird weiterhin darauf hingewiesen, dass sowohl indonesische als auch internationale Konzerne die Ressourcen dieses Gebietes ausbeuten.

„In letzter Zeit haben sich die Gewalt und die Rechtsverletzungen durch neue politische Vereinbarungen für das Territorium, die gegen den Willen der Menschen in Papua durchgesetzt wurden, weiter verschärft.“ „Die systemische Marginalisierung und Diskriminierung der Papua in ihrem eigenen Land beschleunigt und intensiviert sich.“

Der Protokollpunkt merkt weiterhin an, dass die zunehmende Abholzung der Regenwälder Papuas zur Folge hat, dass sich die Klimakatastrophe weiter beschleunigt. „Der Schutz des Regenwaldes und der marinen Ökosysteme Papuas mitsamt ihrer umfassenden Biodiversität ist eine dringend anzugehende Aufgabe“, heißt es im Protokollpunkt.

Der Text äußert sich positiv zu den nach der 10. ÖRK-Vollversammlung in Busan ergriffenen „Initiativen und Aktionen des ÖRK, um etwas gegen diese Situation zu unternehmen“, dazu gehört „besonders der Besuch einer internationalen ökumenischen Delegation in Westpapua im Februar 2019.“ Der Protokollpunkt befürwortet außerdem ein „fortgesetztes und intensiveres Engagement des ÖRK (einschließlich Advocacy-Arbeit in UN-Menschenrechtsforen und Überlegungen zur Einsetzung einer ökumenischen Arbeitsgruppe Westpapua).

Der Protokollpunkt endet mit der dringenden Bitte an „alle ÖRK-Mitgliedskirchen und -Partner, die Situation der Menschen und Kirchen von Tanah Papua inmitten dieser anhaltenden und sich verschärfenden Krise genau zu verfolgen, sie zu begleiten und sie zu unterstützen.“

Protokollpunkt über die Situation in West-Papua

Livestream der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland