Meldung
Pfarrerin Dr. Karen Georgia Thompson, stellvertretende Generalministerin und Vizepräsidentin für umfassendere kirchliche Dienste und Tätigkeiten der Vereinigten Kirche Christi (USA) machte auf Herausforderungen und Aspekte der Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam, die in der Gemeinschaft der Kirchen und auf globaler Ebene vorrangig behandelt werden müssen, und schärfte das Bewusstsein dafür. Ihr zufolge „muss es ebenso zum Streben nach Geschlechtergerechtigkeit gehören, die Herausforderungen zu ermitteln, vor denen Frauen stehen, wie die weltweite Advocacy-Arbeit und die Frauenförderung.“
Im Anschluss bezeichnete Thompson die Kämpfe, die Frauen ausfechten müssen, sei es im Arbeitsleben, um eine Position zu erreichen oder beim Gehalt, sowie geschlechtsspezifische Gewalt als „eine gravierende Verletzung der Menschenrechte und eine lebensbedrohliche Gefährdung von Gesundheit und Sicherheit.“
„Wenn wir uns in dieser Gemeinschaft, die der Ökumenische Rat der Kirchen darstellt, und als Menschen des Glaubens weiterhin mit den weltweit vorhandenen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern befassen, werden wir nicht umhin kommen, Mittel und Wege zu finden, wie wir uns weiter für diese Belange einsetzen können“, erklärte sie. „Und ich denke, am wichtigsten ist, dass wir aufzuzeigen, mit welchen Mitteln die Kirche selbst weiterhin die Strukturen fördert, die zur Ungleichheit der Geschlechter beitragen.“
Pfarrer Dr. Gordon Cowans, Regionalkoordinator des Ökumenischen Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen des ÖRK und Mitglied der Vereinigten Kirche von Jamaika und den Jungferninseln, sprach über Menschen mit Behinderungen und die Ungerechtigkeiten und die Ausgrenzung, die sie in den Kirchen und Gemeinden erfahren. „Die Gemeinschaft der Menschen mit Behinderung in der Kirche und auf der ganzen Welt bittet nicht um milde Gaben und Mitleid“, erklärte Cowans. „Wir müssen uns in der Kirche selber daran erinnern, dass der Gott der Liebe auch ein Gott der Gerechtigkeit ist.“
Cowan betonte abschließend, dass die Kirchen „nicht vollständig, nicht zur Gänze der Leib Christi sind, solange ihnen nicht Gottes gesamte Menschheit zur Verfügung steht, die einbezogen wird und teilhat.“
Pfarrerin Dr. Henriette Hutabarat-Lebang, die neugewählte Präsidentin des Ökumenischen Rats der Kirchen für die Region Asien und Delegierte der Kirche von Toraja (Indonesien), betonte, um ungerechten gesellschaftliche Strukturen entgegenzuwirken und für die Rechte der Erde einzutreten, sei es wichtig, die Spiritualität der indigenen Völker zu bewahren. Sie hob hervor, welche Bedeutung der Bewahrung einer Kultur des Teilens und der Achtung trotz der Unterschiede durch ethnische Zugehörigkeit, Rasse, Religion und sozioökonomischem Status zukommt.
Angesichts der 700 Ethnien und Sprachen in ihrem Heimatland redete Hutabarat-Lebang über eine tiefgehende, von den Ahnen erlernte Spiritualität, die in ihren örtlichen Gemeinden zutage tritt, nämlich der Spiritualität des Teilens und einander Helfens.
In ihrem Kontext hat sich „spiritualitas keugaharian“ oder die Spiritualität der Mäßigung entwickelt, die die Menschen dazu zwingt, auf eine Kultur der Gier zu verzichten, mit der sie Macht und Reichtum anhäufen und durch Umweltverschmutzung und naturgefährdenden Praktiken zur Zerstörung der Erde beitragen würden.
„In meiner Kultur gibt es den Ausdruck über die Einheit der Menschen mit der ganzen Schöpfung. Wir sind Teil von Gottes Schöpfung. Wir müssen auf die Umwelt achtgeben...denn die Erde ist unser Zuhause“, fügte Hutabarat-Lebang hinzu.
#WCC assembly #ÖRK-Vollversammlung Pressekonferenz 06.09.2022
Livestream von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland
Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland
