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Liebe Freundinnen und Freunde!

  1. Ein Dankeswort

Dass ich heute zu Ihnen sprechen kann und die Möglichkeit habe, mit Ihnen zu kommunizieren, erfüllt mich mit großer Freude. Als ich von Heike Bosien die Einladung zu dieser Veranstaltung bekommen habe, war mir bewusst, dass ich hier Freunde des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) treffen würde, die den ÖRK und die ökumenische Bewegung in Deutschland seit vielen Jahren, in einigen Fällen sogar seit Jahrzehnten unterstützen. Heike war während ihrer Zeit im Zentralausschuss eine sehr fähige und aktive Botschafterin, und auch heute noch leistet sie sehr viel für die Förderung dieser Beziehungen.

Wenn ich hier Namen lese wie

  •  EMS, Evangelische Mission in Solidarität,
  • DiMoe, Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung,
  • Pro Ökumene – Initiative in Württemberg und
  • KASA, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika in Heidelberg,

dann sehe ich Freunde, Brüder und Schwestern in Christus, die den ÖRK sowohl materiell als auch spirituell mit großer Ausdauer und Standhaftigkeit unterstützen und begleiten. Für mich ist dies hier die Gelegenheit, Ihnen allen dafür zu danken.

 

  1. Ziehen Sie nicht den Stecker

Dies ist ebenfalls die Gelegenheit, Pro Ökumene zum 45. Geburtstag zu gratulieren. Pro Ökumene wurde 1975 während der Auseinandersetzungen über den Sonderfonds des ÖRK-Programms zur Bekämpfung des Rassismus (PCR) gegründet. Damals gab es erhebliche Spannungen zwischen dem ÖRK, der Evangelischen Kirche in Deutschland und einer Reihe weiterer Kirchen hier in Deutschland, aber es war auch eine Zeit intensiver ökumenischer Zusammenarbeit und Solidarität. In ihrer 2013 veröffentlichten Biographie schrieb Bärbel von Wartenberg-Potter über die Situation hier in Württemberg: „Als die konservative Lebendige Gemeinde den Austritt der Landeskirche aus dem ÖRK forderte wegen dessen Rassismusprogramms, starteten meine Kollegen und ich eine Gegenaktion, aus der ‚Pro Ökumene‘ entstand. Darin sammelten sich die ökumenisch gesinnten Frauen und Männer der Landeskirche. Es wurde Geld eingeworben, um den ÖRK zu unterstützen. . . Ein Grafiker entwarf Plakate mit witzigen Slogans und Karikaturen. ‚In Württemberg geht das Licht aus‘. Jemand zieht den Stecker der Landeskirche aus der Steckdose ÖRK.”[1]

Ist das nicht ein passendes Bild für die Energie und die Klarheit, die eine Mitgliedschaft im ÖRK als weltweiter Gemeinschaft von Kirchen mit sich bringt? Da Kirchen mit den Spaltungen dieser Welt konfrontiert werden, wird diese Gemeinschaft nie ohne Spannungen und Konflikte sein, aber immer als Energiequelle dienen, die für das Zusammenleben der Kirchen und für ihre Erkenntnis der Herausforderungen, vor denen sie stehen, von größter Bedeutung ist. 1945 waren die Kirchen in Deutschland tatsächlich in Gefahr, keinen Anschluss an die ökumenische Gemeinschaft zu bekommen, nicht wieder „an die Steckdose“ angeschlossen zu werden. Der ÖRK, der sich damals in seinem Gründungsprozess befand, forderte deshalb mit seinem Generalsekretär Willem Visser ’t Hooft eine Erklärung, die einen weiteren gemeinsamen Weg ermöglichte – nicht trotz der Folgen von Krieg, Völkermord und Holocaust, sondern genau aus diesem Grund. Die Stuttgarter Schulderklärung war die Antwort der deutschen Kirchen auf diese Forderung.

 

  1. Die Stuttgarter Schulderklärung von 1945 und das Programm zur Rassismusbekämpfung

Ich habe heute Morgen in der Kirche bereits erwähnt, dass die Stuttgarter Schulderklärung das Ergebnis eines überaus langen Diskussionsprozesses zwischen dem ÖRK und der Bekennenden Kirche in Deutschland war. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass die Gründung der Bekennenden Kirche erfolgte, um ein Zeichen gegen die Diskriminierung jüdischer Christen und Christinnen durch die neu gegründete „Reichskirche“ zu setzen. Die Reichskirche beanspruchte die kirchliche Alleingeltung des anti-jüdischen Staatsgesetzes, und es war genau diese Maßnahme der „Reichskirche“, die der Einheit der Kirche ein Ende setzte.

Bereits 1940 sprach Dietrich Bonhoeffer über die Schuld der deutschen Kirchen, offenbar aufgrund seiner tiefen Enttäuschung über das Schweigen der Kirchen angesichts der Deportation und Ermordung von Millionen von Juden und Jüdinnen in den Todeslagern der Nazis. Der Kirchenhistoriker Armin Boyens ist der Meinung, dass es in einem 1942 verfassten Brief von Hans Asmussen an Willem Visser ’t Hooft, in dem er sich zur Schuld der deutschen Kirchen äußert, nicht nur um die politische Frage der Kriegsschuld ging, sondern auch um das Versagen der Kirchen, sich mit den Juden und Jüdinnen und ihrem Leid solidarisch zu erklären. Visser ’t Hoofts kleine Gruppe in Genf erhielt tagtäglich aktuelle Informationen über jüdische Flüchtlinge und Deportationen und sogar Berichte über die Gaskammern in Auschwitz und leitete diese an die Alliierten weiter.

In der Stuttgarter Schulderklärung bekannten die Führungspersonen der Evangelischen Kirche in Deutschland: „Durch uns ist unendliches Leid über viele Länder und Völker gebracht worden. Was wir unseren Gemeinden oft bezeugt haben, das sprechen wir jetzt im Namen der ganzen Kirche aus. Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat; aber wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.“ Allerdings erwähnt dieses Bekenntnis nicht ausdrücklich den Kontext des Leidens und der Ermordung der Juden und Jüdinnen, und viele Menschen haben diese Tatsache als den entscheidenden Schwachpunkt der Erklärung angesehen.

Hier besteht eine bedeutende Parallele zur Apartheid in Südafrika. Was die Einheit innerhalb, zwischen und mit den Kirchen in Südafrika zerstörte, waren sowohl die Ungerechtigkeit und Gewalt gegen die afrikanische Bevölkerung als auch die Trennung am Tisch des Herrn. Der Südafrikanische Kirchenrat sah sich selbst in der Tradition der Bekennenden Kirche in Deutschland und der Barmer Theologischen Erklärung von 1934. Diese Barmer Erklärung war eine Inspiration für das Belhar-Bekenntnis von 1982, das auf dem Dreiklang Einheit, Versöhnung und Gerechtigkeit bestand.

Die Mitgliedschaft der Kirchen, die das Apartheid-Regime unterstützten und die Trennung am Tisch des Herrn praktizierten, wurde 1977 vom Lutherischen Weltbund und 1982 vom Reformierten Weltbund suspendiert. Dieselben südafrikanischen Kirchen beendeten ihre Mitgliedschaft im ÖRK.

 

  1. Kirche und Welt

Das Konfliktthema Apartheid zwang den ÖRK und seine Partner innerhalb der ökumenischen Bewegung dazu, sich intensiver mit der Frage zu befassen, welche Auswirkungen schreiende Ungerechtigkeiten auf der Welt auf die Kirchen selbst und ihre Beziehungen miteinander haben.  Die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung hat sich bereits mehrfach mit dieser Fragen befasst. Die Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung, die 1993 in Santiago de Compostela stattfand, veröffentlichte eine Erklärung über die Qualität der Zusammengehörigkeit innerhalb der Gemeinschaft und die Einheit der Kirche, in der es heißt:

 (Diese) Koinonia, die wir miteinander teilen, ist nichts weniger als die versöhnende Gegenwart der Liebe Gottes. Gott will Einheit für die Kirche, für die gesamte Menschheit und für die Schöpfung, weil Gott eine Koinonia der Liebe ist, der Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Diese Koinonia ist für uns ein Geschenk, das wir nur dankbar annehmen können. Dankbarkeit bedeutet jedoch nicht Untätigkeit. Unsere Koinonia ist im Heiligen Geist, der uns zum Handeln bewegt. Die Koinonia, die wir erfahren, drängt uns, nach jener sichtbaren Einheit zu streben, die in rechter Weise unsere Koinonia mit Gott und untereinander umfassen kann.

Diese tiefere Koinonia ist unser Ziel zur Ehre Gottes und zum Wohl der Welt. Die Kirche ist berufen, Zeichen und Instrument dieses alles umschließenden Willen Gottes zu sein, alle Dinge in Christus zusammenzufassen. Jesus riss Trennmauern nieder, indem er sich auf die Seite der Frauen, der Armen, der Ausgestoßenen und der Unterdrückten stellte. Eine tiefere Koinonia wird zu einem Zeichen der Hoffnung für alle werden, oder sie wird keine wahre Koinonia in der Liebe Gottes sein. Nur eine Kirche, die sich selbst heilen lässt, kann in überzeugender Weise Heilung für die Welt verkündigen. Nur eine Kirche, die Hass zwischen Volksgruppen, Rassen und Nationalitäten in einer gemeinsamen christlichen und menschlichen Identität überwindet, kann ein glaubwürdiges Zeichen für Freiheit und Versöhnung sein.[2]

Das Studiendokument der Kommission mit dem Titel „Kirche und Welt: die Einheit der Kirche und die Erneuerung der menschlichen Gemeinschaft“,  veröffentlicht im Jahre 1990, hat sich mit der Verbindung zwischen dem Sein und der Mission der Kirche in dieser zerbrochenen Welt befasst und die Kirche als prophetisches Zeichen und Vorgeschmack des kommenden Reichs Gottes bezeichnet. Das Studiendokument zitiert eine frühere Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung:

Die Suche nach sichtbarer Einheit ist verbunden und muss verbunden sein mit der Überwindung menschlicher Spaltungen und der Linderung menschlicher Not. Das bedeutet nicht, dass die Einheit der Kirche nur funktionell ist, sondern sie sollte auch die Einheit an sich und die einigende Liebe Gottes widerspiegeln. Wenn wir Einheit und Mission, Dienst und Anteilnahme an den Leiden der Menschheit miteinander in Verbindung bringen, dann drücken wir genau die Liebe Gottes aus,

desjenigen, der die Kirche begründet hat, um ein Zeichen zu setzen und der Vorbote und das Werkzeug der neuen Menschheit im Reich Gottes zu sein.[3]

 

  1. „Der Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ und „Einheit auf dem Weg“

Besonders, wenn es um die Frage geht, nach welcher Einheit wir suchen, sind die Unterscheidungen zwischen christlicher Einheit, der Einheit der menschlichen Gemeinschaft und der Versöhnung und Einheit als letztendliches Ziel der Liebe Gottes nach wie vor wichtig, obwohl diese unterschiedlichen Aspekte eng miteinander verknüpft sind.

In der Satzung des ÖRK heißt es in Artikel 3:

„Das Hauptziel der Gemeinschaft der Kirchen im Ökumenischen Rat besteht darin, einander zur sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und der einen eucharistischen Gemeinschaft aufzurufen, die ihren Ausdruck im Gottesdienst und im gemeinsamen Leben in Christus findet, durch Zeugnis und Dienst an der Welt, und auf diese Einheit zuzugehen, damit die Welt glaube.“

Das Ziel der sichtbaren Einheit ist somit eindeutig definiert. Wir lernen auf unserem Weg voneinander, was es bedeutet, diese Gemeinschaft zu sein, die sich der Einheit im Glauben und dem gemeinsamen Zeugnis vor der Welt verschrieben hat, und wie die Einheit der Christen und die Einheit der Menschheit und der gesamten Schöpfung miteinander verbunden sind. In den letzten Jahren haben wir ein sensibleres Bewusstsein für den Prozess des gemeinsamen Wegs zur Einheit entwickelt, die uns in Christus gegeben ist.

Bereits während der Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung 1993 bezeichnete einer der Berichte die Reise zur Einheit der Christen als Pilgerweg. Die Botschaft der 10. Vollversammlung des ÖRK in Busan im Jahre 2013 übernahm nicht mehr den Wortlaut früherer Vollversammlungen, die erklärt hatten: „Wir haben den festen Willen, beieinander zu bleiben", sondern verkündete: „Wir haben den festen Willen, vorwärts zu gehen.“ Weiter heißt es: „Herausgefordert durch unsere Erfahrungen in Busan, rufen wir alle Menschen guten Willens dazu auf, ihre von Gott gegebenen Gaben für Handlungen einzusetzen, die verwandeln. Diese Vollversammlung ruft euch auf, euch unserer Pilgerreise anzuschließen. Mögen die Kirchen Gemeinschaften der Heilung und des Mitgefühls sein, und mögen wir die gute Nachricht aussäen, damit Gerechtigkeit gedeihen kann und Gottes tiefer Frieden auf der Welt bleibe.”[4] Mit ihrem Aufruf zu einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens verband die Vollversammlung die Suche nach Einheit mit der Suche nach Gerechtigkeit und Frieden.

Mit dem Pontifikat von Papst Franziskus hat die römisch-katholische Kirche auch zu einer neuen Sprache gefunden. Papst Franziskus hat zu mehreren Anlässen über die „Einheit auf dem Weg“ gesprochen, die bereits jetzt in der ökumenischen Zusammenarbeit verwirklicht wird. Bezeichnend für diesen gemeinsamen Handlungsansatz war das Motto seines Besuchs beim ÖRK im Jahre 2018: „Gemeinsam unterwegs sein, beten und arbeiten. Ein ökumenischer Pilgerweg.“ Hier geht es um die Qualität der Beziehungen zueinander sowie um das Verständnis gemeinsamer Aufgaben und Ziele auf unserem Weg. Die Tür für eine ökumenische und interkonfessionelle Zusammenarbeit für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt steht weit offen.

 

  1. Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt.

Dieses prozessorientierte und dynamische Verständnis der Ökumene findet sich auch in dem Motto der nächsten 11. Vollversammlung des ÖRK, die 2022 in Karlsruhe stattfindet: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt.” Durch die Verwendung der drei Verben „bewegen, versöhnen und einen“ transportiert die deutsche Version sehr gut den dynamischen Charakter des Themas.

Da wir inzwischen intensiv über das Thema nachgedacht haben, ist uns klar geworden, dass wir dieses Motto im Kontext der Liebe des dreieinigen Gottes für die Welt, wie sie sich in der Inkarnation Jesu Christi gezeigt hat,  hören und interpretieren müssen. Auf diese Weise können wir die möglichen Fallstricke eines christlichen Triumphalismus und einer christomonistischen Interpretation vermeiden.

Versöhnung und Einheit sind Gottes Endzweck für die Menschheit und die Schöpfung. Das Thema der Vollversammlung wurde durch den 2. Brief an die Korinther inspiriert, in dem die Jünger als Botschafter der Liebe Gottes bezeichnet werden (2 Kor 05,14).  Bei der Erkundung der biblischen Grundlage des Themas hat die internationale Gruppe, die Überlegungen zu diesem Thema anstellen sollte, weiterhin Bezüge zum kosmischen Christus bei den Kolossern (1,19f) und zu Jesu Mitleid mit den müden und erschöpften Menschen (Matthäus 9,25-38) gefunden.

Die Internationale Themengruppe hat ebenfalls eine differenziertere Analyse der Zeichen der Zeit vorgelegt und Megatrends beschrieben, mit denen die Kirchen und die Welt konfrontiert sind. Die Gruppe hat auf folgende Probleme hingewiesen:

  •  COVID-19 und die Folgen
  • Klimanotstand
  • Rassismus und zunehmende soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten
  • Unterwanderung der Demokratie durch eine autoritäre Politik der Angst und des Hasses, und
  • ambivalente Folgen der Digitalisierung

All diese Probleme sind Manifestationen und Dimensionen einer vielschichtigen zivilisatorischen Krise, mit der wir konfrontiert werden.

Das Planungskomitee für die Vollversammlung (APC) hat im September eine Online-Sitzung veranstaltet und  diese Liste um die zunehmende Militarisierung von Konflikten und die wachsende Bedrohung durch Atomwaffen ergänzt. Das APC hat sich ebenfalls nachdrücklich dafür eingesetzt, die Chance der interkonfessionellen Zusammenarbeit als Möglichkeit zu nutzen, um allen diesen Herausforderungen begegnen zu können. Der APC hat ebenfalls bestätigt, dass die Vollversammlung die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit und der Gegenwart wie Kolonialismus, Sklavenhandel, Völkermord und schweres Unrecht gegenüber den Menschen und der Erde thematisieren muss, wenn  wir wieder Hoffnung für die Zukunft schöpfen wollen.

Die Herausforderungen, die wir bewältigen müssen, sind nicht durchweg neu, aber in der Summe und vor allen mit COVID-19 als zusätzlichem Problem erscheinen sie uns wie eine übermächtige Mauer, die die Welt gefangen hält. Um diese Mauer einzureißen, brauchen wir tiefe und radikale Veränderungen, beginnend mit der Hoffnung, dass es möglich ist, Untätigkeit zu überwinden und die Mauer zum Einsturz zu bringen. Die Vollversammlung muss sich dieser Themen annehmen und sich mit direkten und klaren Aussagen, die für jeden zugänglich sind, an die Welt wenden. Sie kann diese tiefgreifende und vielschichtige zivilisatorische Krise nicht beschönigen.  Sie hat aber die Gelegenheit herauszufinden, wie die Liebe Christi einen Horizont der Hoffnung jenseits der Mauer öffnet. Es ist in der Tat Gottes Zweck, die gesamte Welt und den gesamten Kosmos zur Versöhnung und Einheit zu bewegen.

Bleiben wir also in Verbindung und leisten wir gemeinsam mit unserem Wissen und unseren Gaben einen Beitrag zu den Vorbereitungen der Vollversammlung in Deutschland. Verbreiten wir die gute Nachricht, dass der ÖRK 2022 nach Karlsruhe kommt. Und nicht zuletzt: Lasst uns Botschafter der Liebe Christi in dieser Welt sein. 

 


[1] “Als die konservative ‚Lebendige Gemeinde‘ den Austritt der Landeskirche aus dem ÖRK forderte wegen dessen Rasissmusprogramms, starteten meine Kollegen und ich in einer Gruppe in Ulm eine Gegenaktion, aus der ‚Pro Ökumene‘ entstand. Darin sammelten sich die ökumenisch gesinnten Frauen und Männer der Landeskirche. Es wurde Geld eingeworben, um den ÖRK zu unterstützen… Ein Graphiker entwarf Plakate mit witzigen Slogans und Karikaturen: „In Württemberg geht das Licht aus“. Jemand zieht den Stecker der Landeskirche aus der Steckdose ÖRK.”  

 Bärbel von Wartenberg-Potter, Anfängerin: Zeitgeschichte meines Lebens (Gütersloh: Güthersloher Verlagshaus, 2013).

[2] Thomas F. Best und Günther Gassmann, Herausgeber, On the way to Fuller Koinonia: Official report of the Fifth World Conference on Faith and Order, Faith and Order Paper 166  (Geneva: WCC Publications, 1994), 225–26.

[3] Church and World. The Unity of the Church and the Renewal of Human Community. A Faith and Order Study Document, Faith and Order Paper 151 (Geneva: WCC Publications, 1992), 39–40.

 

[4] Erlinda N Senturias und Theodore A Gill, Jr., Herausgeber, Encountering the God of Life: Report of the 10th Assembly of the World Council of Churches (Geneva: WCC Publications, 2014), 36.