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Rev. Dr Kenneth Mtata

Pastor Dr. Kenneth Mtata, ÖRK-Programmdirektor für Öffentliches Zeugnis und Diakonie, spricht am 9. August 2023 in Bogotá auf der Internationalen Konferenz für Versöhnung in Kolumbien über ökumenische Erfahrungen bei der Schaffung von Frieden

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Mtata leitete eine Delegation des ÖRK, die vom 8. bis 11. August zu Besuch in Kolumbien war, um Solidarität mit der kolumbianischen Regierung, den kolumbianischen Kirchen und dem kolumbianischen Volk zum Ausdruck zu bringen, die sich gemeinsam für Frieden in dem südamerikanischen Land einsetzen und gemeinsam daran arbeiten, diesen zu gestalten und umzusetzen.

Die Delegation nahm nicht nur an der Konferenz in Bogotá teil, die von DiPaz (Diálogo Intereclesial por la Paz de Colombia, zwischenkirchliche Plattform für einen Dialog für Frieden in Kolumbien) organisiert wurde, sondern ist auch mit staatlichen Funktionären, ökumenischen Partnern und der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz zusammengekommen.

Neben Mtata waren Pastorin Vilma Yañez von der Presbyterianischen Kirche von Kolumbien und Mitglied im Zentralausschuss des ÖRK, Dr. h. c. Humberto Shikiya, Regionalvertreter des ÖRK im kolumbianischen Friedensprozess, und Dr. Marcelo Schneider, Lateinamerika-Fachmann und Kommunikationsmitarbeiter des ÖRK, Teil der Delegation.

In seinem Vortrag auf der Konferenz erklärte Mtata, dass der ÖRK auch heute, im Jahr seines 75-jährigen Bestehens, immer wieder bestrebt sei, das Bekenntnis der ökumenischen Bewegung zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt zu betonen.

„Genau dieses Bekenntnis zu dauerhaftem Frieden und Gerechtigkeit in der Welt hat die ökumenischen Gespräche, das ökumenische Verständnis, die ökumenische Praxis und die ökumenische Advocacyarbeit über die Jahrzehnte geprägt und damit den Kirchen geholfen, Fortschritte auf dem Weg zu umfassenderer Einheit für Frieden zu machen“, sagte er. „Wir schließen uns Ihnen heute in Ihrem Streben nach dauerhaftem Frieden in einer Welt an, die von geopolitischen Spannungen, Rückschritten in Bezug auf das Bekenntnis zur Demokratie, wachsender Militarisierung und einer Polarisierung der Bevölkerungsgruppen und der Welt insgesamt ergriffen ist.“

Das rücke den Friedensprozess in Kolumbien in besonderes Licht, so Mtata. „Die Vision vom Frieden muss einen Schwerpunkt auf den einzelnen Menschen in seinem Gemeinwesen legen“, sagte er. „Zu den zahlreichen Aufgaben zählt, dass wir lernen müssen, Konflikte zu verhindern und sie zu transformieren, dass wir die marginalisierten Bevölkerungsgruppen und Menschen schützen und zu mehr Selbstbestimmung zurüsten müssen, die Rolle von Frauen in der Lösung von Konflikten und der Schaffung von Frieden bekräftigen und sie in alle entsprechenden Initiativen einbinden müssen, dass wir gewaltfreie Bewegungen für Gerechtigkeit und Menschenrechte fördern und daran teilhaben müssen und dass wir der Friedenserziehung in den Kirchen und Schulen ihren rechtmäßigen Platz geben müssen.“

Abschließend formulierte Mtata das Versprechen, das vom kolumbianischen Friedensprozess ausgeht. „Kann der Friedensprozess in Kolumbien in einer Zeit, in der die ganze Welt eine Renaissance des Kalten Kriegs erlebt, der allerdings ziemlich heiß ist, eine Quelle der Inspiration für den Rest der Welt sein?“, fragte er. „Die erfolgreiche Beilegung des Konflikts wird ein Zeichen der Hoffnung und eine Quelle der Inspiration für andere konfliktbehaftete Regionen in der ganzen Welt sein.“

Hauptreferat von Pastor Dr. Kenneth Mtata auf der Internationalen Konferenz für Versöhnung in Kolumbien (in englischer Sprache)

Fotos vom Besuch der ÖRK-Delegation in Kolumbien

In Colombia, WCC delegation aims to strengthen dialogue on peace (englisch- und spanischsprachige Pressemitteilung des ÖRK vom 08. August 2023)