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Religious leaders at the meeting

Religiöse Führungspersonen am 27. Januar zu Besuch bei der Europäischen Kommission in Brüssel.

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Die Teilnehmenden an den Gesprächen berichteten, welches Echo der Krieg in der Ukraine – und die Reaktionen der Europäischen Union – in ihren jeweiligen Heimatländern auslösen würde.

Darüber hinaus berichteten sie von ihren konkreten Erfahrungen mit der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge, der Energiekrise und den Auswirkungen auf die vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen.

Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde in Brüssel von Metropolit Prof. Dr. Nifon von Targoviste, Rumänische Orthodoxe Kirche, vertreten, der Mitglied im Zentral- und Exekutivausschuss ist.

„Als gläubige Menschen sind wir dessen bewusst, dass die Einwohner der Ukraine durch Tod, Zerstörung und Vertreibung einen furchtbaren Preis für diesen Krieg zahlen“, sagte Metropolit Nifon. „Viele Millionen Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen und leben derzeit als Flüchtlinge in ganz Europa oder in anderen Teilen der Ukraine.“

Er brachte ernste Sorge über den Missbrauch von religiöser Sprache zur Rechtfertigung oder Unterstützung von bewaffneten Angriffen zum Ausdruck, was in scharfem Gegensatz zu der Berufung von christlichen Gläubigen stehe, Frieden zu stiften.

„Wir müssen den Krieg unablässig verurteilen und Frieden für die Menschen in der Ukraine fordern“, sagte Metropolit Nifon. „Unser Gott ist ein Gott des Friedens, kein Gott des Krieges und des Blutvergießens.“

Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) wurde bei dem Treffen von KEK-Präsident Pastor Christian Krieger und Bischöfin Åsa Nyström, Kirche von Schweden, vertreten.

Pastor Christian Krieger brachte seinen Dank für das große Engagement und die klare Haltung der EU in der Reaktion auf die durch den Einmarsch in der Ukraine geschaffenen Situation zum Ausdruck, insbesondere mit Blick auf die wirtschaftliche und militärische Solidarität, den Status von Geflüchteten und die Sanktionen.

Er betonte den Paradigmenwechsel, den der Krieg in Europa herbeigeführt habe und der dafür gesorgt hatte, dass die EU ihre Werte bekräftige und ihre internen Herausforderungen angehe.

„Es ist höchste Zeit, dass Europa seinen Wertekanon bekräftigt und verteidigt – Werte, die für Gerechtigkeit, Wahrheit und Wege zum Frieden stehen“, sagte er und sprach in der Folge über die Auswirkungen des Krieges auf die Inflation, die gesellschaftlichen Krisen und die zunehmenden Bedrohungen für die Demokratie durch populistische Diskurse und radikale Parteien.

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Members of the meeting with the European Commission

Bischöfin Åsa Nyström von der Kirche von Schweden, Metropolit Nifon von Targoviste und KEK-Präsident Pastor Christian Krieger.

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Bischöfin Åsa Nyström berichtete von den Auswirkungen, die sie in ihrer Diözese im Norden Schwedens in der arktischen Region beobachte.

„Viele junge Menschen verlieren die Hoffnung auf eine tragfähige Zukunft“, sagte sie. „Gleich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben sich die nordischen Bischöfinnen und Bischöfe der Kirchen im Kirchenrat der Region rund um die Barentssee zusammengesetzt, um gemeinsam die Situation zu evaluieren.“

Die Invasion habe die Möglichkeiten der Zusammenarbeit der nordischen Bischöfinnen und Bischöfe ganz grundlegend verändert, beklagt Nyström. „Die nordischen Bischöfinnen und Bischöfe haben eine gemeinsame Erklärung formuliert, in der sie den Einmarsch verurteilt haben, und haben die Arbeit des Kirchenrates umgehend auf Eis gelegt“, erklärte sie. „Und das hat nicht nur der Rat der Kirchen in der Region um die Barentssee beschlossen, sondern auch viele andere Organisationen, die in der arktischen Region aktiv sind.“

Nyström brachte ihre Sorge um die ukrainischen Flüchtlinge zum Ausdruck, denen zunehmend klar würde, dass es noch lange dauern könnte, bis sie in ihre Heimat zurückkehren können. „Was wird ab März 2025 passieren, wenn der vorübergehende Schutz nicht mehr verlängert werden kann?“, fragte Nyström.

Zum Abschluss des Treffens stand ein Gespräch über die wichtigsten Themen und Fragen an, die der Krieg in der Ukraine aufwirft sowie ein Austausch darüber, welche Themen für die EU vorrangig sein sollten.

CEC highlights impact of war in Ukraine at high-level meeting of religious leaders at European Commission (KEK-Pressemitteilung in englischer Sprache vom 27. Januar 2023)

Weitere Fotos von dem Treffen

 

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Participants of the meeting with European Commission

Teilnehmende an dem Treffen von religiösen Führungspersonen mit der Europäischen Kommission am 27. Januar in Brüssel.

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