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Archbishop Rev. Dr Soritua Albert Ernest Nababan

Erzbischof Pastor Dr. Soritua Albert Ernest Nababan auf der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Busan, Republik Korea, 1. Nov. 2013.

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Pastor Prof. Dr. Ioan Sauca, geschäftsführender ÖRK-Generalsekretär, erklärte: „Pastor Dr. Nababan war eine dynamische Führungspersönlichkeit, voller Energie und mit einem großen Engagement für die ökumenische Bewegung in den vergangenen sieben Jahrzehnten. Er war ein passionierter Mensch und anderen Menschen zugewandt, sachkundig und kenntnisreich, und er hatte niemals Bedenken, für seine Überzeugungen offen und mutig  einzustehen und danach zu handeln und sich für die Kirchen im globalen Süden und für marginalisierte Gemeinschaften einzusetzen. Die weltweite ökumenische Familie wird ihn schmerzhaft vermissen. Wir hoffen und beten, dass die vielen Menschen, die von Pastor Dr. Nababan inspiriert und angeleitet wurden, sein bemerkenswertes ökumenisches Vermächtnis fortführen und weiter aufbauen.“

Bereits als junger Mann und während seines gesamten langen und aktiven Lebens hat Nababan der ökumenischen Bewegung von ihren Anfängen bis in die internationale Arena ihre dynamische Energie verliehen. Er versetzte die ökumenische Bewegung in die Lage, die Herausforderungen und Erfolge der asiatischen Kirchen und Gemeinschaften umfassender und objektiver zu verstehen.  Geboren 1933, schloss er sein Studium am theologischen Seminar in Jakarta im Jahre 1956 ab und wurde 1963 im Fachbereich Theologie an der Universität Heidelberg promoviert.

Neben der ÖRK-Präsidentschaft war Nababan während seines internationalen ökumenisches Engagements ebenfalls Mitglied und später stellvertretender Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses von 1983 bis 1998. Weiterhin diente er als stellvertretender Vorsitzender und danach als Vorsitzender der Kommission für Weltmission und Evangelisation (1968-1985).  

Nababan hat 1957 persönlich an der Gründungsversammlung des Ostasiatischen Christlichen Rates (der Vorläuferorganisation der Asiatischen Christlichen Konferenz) in Prapat, Indonesien teilgenommen. Er wurde der erste Jugendsekretär der Asiatischen Christlichen Konferenz und hatte dieses Amt von 1963 bis 1967 inne. Später, von 1990 bis 1995, war er Präsident der Asiatisch Christlichen Konferenz. Dem Lutherischen Weltbund diente er von 1984 bis 1991 als Vizepräsident, davor war er von 1970 bis 1977 ebenfalls Vorsitzender de Lutherischen Weltdienstes. Nababan war von 1996 bis 2000 der erste Vorsitzende der Vereinten Evangelischen Mission. Zu seinen ökumenischen Beiträgen und Führungsfunktonen gehörten sein Dienst als Generalsekretär des Kirchenrates in Indonesien von 1967 bis 1984 und als Vorsitzender von 1984 bis 1987.

Seine langjährige Arbeit und seine wichtigen Beiträge zur Ökumene sind international anerkannt. Für seine Dienste erhielt Nababan im Februar 2020 die Mesrop-Mashtots-Medaille, überreicht von seiner Heiligkeit Aram I von der Armenischen Apostolischen Kirche und Katholikos des Großen Hauses von Kilikien.

Pastor Dr. Odair Pedroso Mateus, geschäftsführender stellvertretender Generalsekretär, sagte: „Nababan kam aus einem multireligiösen Kontext und einem Schmelztiegel der Weltreligionen in Asien. Es ging ihm darum, die Zusammenarbeit, den Frieden und die Harmonie zwischen den Gemeinschaften mit Menschen christlichen, moslemischen, hinduistischen und buddhistischen Glaubens zu fördern. Es betrachtete die existenziellen Herausforderungen, mit denen die gesamte Menschheit konfrontiert wird, als eine gemeinsame Herausforderung für alle, und leistete einen Beitrag, um Lösungen zu finden und das gegenseitige Vertrauen und die Rechenschaftspflicht der religiösen Führungskräfte verschiedener Glaubensrichtungen zu fördern.“

„Pastor Dr. Nababan glaubte an gleichberechtigte Partnerschaften in der Mission, stellte die Dominanz der wohlhabenderen Kirchen innerhalb der ökumenischen Bewegung in Frage und äußerte Kritik an den paternalistischen Verhaltensweisen dominierender und mächtiger Kirchen. Er war ein lebendiger Zeuge für das Streben nach der Einheit der Kirchen in ihrer Mission, ohne den Kampf der Menschen an den Rändern der Gesellschaft für Gerechtigkeit und Frieden in Frage zu stellen. Er sprach prophetisch und furchtlos mit den Mächtigen über wichtige Themen“, erinnert sich Pastor Dr. Risto Jukko, Direktor der ÖRK-Kommission für Weltmission und Evangelisation.

Pastor Dr. Soritua Nababan hinterlässt seine Frau, Alida Lumbantobing, und seine Kinder Hotasi, Sindar und Rosida. Seine Beisetzung findet am 11. Mai in seiner Heimatstadt Siborongborong, Nordsumatra, Indonesien statt.

Protestantisch-Christliche Batak-Kirche

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