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People celebrate sunday service in a church.

8. November 2023: Der Exekutivausschuss und die gastgebenden Kirchen sind im anglikanischen Dom, der Church of the Advent, zusammengekommen, um die Tagung des Exekutivausschusses mit einer offiziellen Begrüßung, einem Gottesdienst und Grußbotschaften zu eröffnen. Foto: ÖRK

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Das Leitungsgremium des ÖRK hat die Programmpläne und den Haushalt für 2024 gebilligt und die Aktivitäten im Jahr 2023 sowie die Umsetzung der ÖRK-Strategien geprüft. 

Vorsitzender und Generalsekretär formulieren Gedanken und legen Berichte vor

Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm sagte, die Tagung habe ihm große Hoffnung gemacht. „In dieser von Spaltung, Polarisierung, Ungerechtigkeit und Gewalt geprägten Welt ist diese Erfahrung hier für mich die eine große Quelle der Hoffnung“ sagte er. „Neben den anhaltenden globalen wirtschaftlichen und ökologischen Ungerechtigkeiten und zusätzlich zum Krieg nach der russischen Invasion in der Ukraine erleben wir jetzt einen Ausbruch von Gewalt im Nahen Osten, der jeden Tag auf beiden Seiten schreckliches menschliches Leid verursacht und die globale Polarisierung weiter verschärft.“

ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay hat in seinem Bericht betont, dass sich der ÖRK in seinem Ringen um Frieden und Gerechtigkeit in der Welt für Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit einsetze. „Angesichts all der turbulenten Ereignisse und Konflikte in der Welt kann man leicht den Mut und die Hoffnung verlieren“, sagte Pillay. „Lassen Sie uns weiter mit Gott zusammenarbeiten, um die Welt für alle Menschen und die ganze Schöpfung besser zu machen.“

Spirituelles Leben

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People pictured in the pews of a church.

Mitglieder des Exekutivausschusses feiern Gottesdienst. 

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Bei der Eröffnung der Exekutivausschusstagung am 8. November im Dom „Church of the Advent“, hat der ÖRK-Präsident aus der Region Afrika, Seine Heiligkeit Pastor Dr. Rufus Okikiola Ositelu von der Kirche des Herrn (Gebetsgemeinschaft) in aller Welt, die Predigt gehalten und darin über die Berufung des Exekutivausschusses als Volk Gottes gesprochen. „Wir sind aufgerufen, aus den Wertvorstellungen unserer eigenen Kulturkreise und Konfessionen herauszutreten, auf Jesus Christus zu vertrauen und uns auf unserem gemeinsamen Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit wirklich der Ökumene zu verschreiben“, sagte er.  „Die Verfügbarkeit von Gottes Barmherzigkeit sollte keine Entschuldigung sein, unachtsam zu leben, und keine Entschuldigung für moralische Nachlässigkeit.“

Am 12. November haben die Mitglieder des Exekutivausschusses eine ganze Reihe von Kirchen in Nigeria besucht und ihre Tagung um einen spirituellen Aspekt ergänzt.

Während die Kirchen von Gesang, Tanz, bunten Farben und leidenschaftlichen Gebeten erfüllt wurden, haben die Besuchenden des ÖRK zusammen mit den gastgebenden Kirchen die einzigartigen Gaben der Kirchen gefeiert und sich berichten lassen, mit welchen Herausforderungen sie in ihrem alltäglichen Leben konfrontiert sind.

 

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People dance in a church.
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Besuchende waren unter anderen in folgenden Kirchen zu Gast: Erste Afrikanische Kirchenmission, Methodistische Kirche, Nigeria, Nigerianischer Baptistenkonvent, Kirche von Nigeria (Anglikanische Kirchengemeinschaft), Kirche der Brüder in Nigeria, Reformierte Kirche Christi für die Nationen, Presbyterianische Kirche von Nigeria, Kirche des Herrn (Gebetsgemeinschaft) in aller Welt und Lutherische Kirche Christi in Nigeria.

Zum Abschluss der Tagung schließlich ist der Exekutivausschuss zu einer Andacht im Nigerianischen Baptistenkonvent zusammengekommen, die auch Reflexionen der ÖRK-Präsidentin aus Nordamerika, Pastorin Dr. Angelique Walker-Smith, umfasste. „Ganz besonders danke ich meinen baptistischen Schwestern und Brüdern im Baptistischen Weltbund, dem wir angehören, für ihre Gastfreundschaft hier“, sagte Walker-Smith. „Oberste Priorität haben Einheit und unser Geist der Liebe füreinander. Egal was in der Familie, der Kirche oder dem Gemeinwesen passiert... wir gehen gemeinsam durch dick und dünn.“

Öffentliche Erklärungen

Der ÖRK-Exekutivausschuss hat vier öffentliche Erklärungen verabschiedet.

Erklärung zum Krieg in Palästina und Israel. Der Text fordert einen sofortigen Waffenstillstand sowie die Einrichtung humanitärer Korridore in Palästina und Israel. Die Erklärung fordert „die sofortige und bedingungslose Freilassung und sichere Rückkehr aller Geiseln“ sowie „eine sofortige Waffenruhe und die Einrichtung humanitärer Korridore“.

Erklärung zu Nigeria, im regionalen Kontext Afrikas. Die Erklärung würdigt „die erstaunliche Vielfalt von Kulturen, Sprachen und Religionen“ in Nigeria – und fordert die nigerianische Regierung auf, die im Land herrschende wirtschaftliche Ungerechtigkeit und andere schwerwiegende Problemen zu lösen, mit denen das Land konfrontiert ist.

Erklärung zu den Folgen des Konfliktes in Bergkarabach. Das armenische Volk und die armenischen Kirchen bräuchten dringend eine „großzügige Antwort der internationalen Staatengemeinschaft auf die humanitären Bedürfnisse der Flüchtlinge aus Bergkarabach, insbesondere die humanitären Bedürfnisse von vulnerablen Frauen, Kindern, alten Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie all jener, die keinen Zugang zu anderen Formen von Unterstützung haben“. 

Erklärung zur Verantwortung der COP28 für Klimagerechtigkeit. „Zum jetzigen Zeitpunkt des Klimanotstands ist es unentbehrlich, dass sich die COP28 mutig mit der fossilen Brennstoffindustrie und ihrer Verantwortung für die Menschen und den Planeten auseinandersetzt“, heißt es in der Erklärung. „Die COP28 ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft unseres lebendigen Planeten, der unser aller Heimatplanet ist, und für unsere Kinder und alle zukünftigen Generationen.“

Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit

Darüber hinaus entwickelte das Leitungsgremium den Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit weiter und verpflichtete sich zu zahlreichen Arten des Engagements dafür. Der Exekutivausschuss brachte seine Entschlossenheit zum Ausdruck, auf Jesus Christus zu vertrauen, sich wirklich gemeinsam für die Ökumene einsetzen zu wollen und nach Gerechtigkeit zu streben, die Voraussetzung für einen wahren und dauerhaften Frieden ist. 

Kommission der Kirchen für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung

Im Juni 2023 hatte der Zentralausschuss die Kommission für Klimagerechtigkeit eingerichtet und die Wahl der Kommissionsmitglieder und des Vorsitzes an den Exekutivausschuss delegiert. Der Exekutivausschuss hat nun die Kommission der Kirchen für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung ernannt und entsprechend ihrer Satzung die Mitglieder bestimmt, zu denen Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedskirchen und ökumenischen Partner zählen, unter wesentlicher Beteiligung von jungen Menschen und indigenen Völkern.

Referenzgruppen

Auch die Wahl von Referenzgruppen war vom Zentralausschuss im Juni 2023 an den Exekutivausschuss delegiert worden, wodurch erstmals in der Geschichte des ÖRK Referenzgruppen von diesem Leitungsgremium gewählt wurden. Der Exekutivausschuss hat die Nominierungen geprüft, die der Generalsekretärs in Abstimmung mit den Mitgliedern des Zentralausschusses, des Exekutivausschusses und mit den Mitgliedskirchen für die acht Referenzgruppen vorgelegt hatte.

Es wurden folgende Referenzgruppen eingesetzt:

Referenzgruppe für den Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit; Referenzgruppe Gendergerechtigkeit; Referenzgruppe „Überwindung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, dem Kastenwesen und allen Formen von Diskriminierung“; Referenzgruppe Ökumenische Diakonie; Referenzgruppe des Ökumenischen Netzwerks indigener Völker; Referenzgruppe für das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel; Referenzgruppe für das Ökumenische Forum Palästina/Israel; Referenzgruppe für den interreligiösen Dialog und die interreligiöse Zusammenarbeit.

Planungen und Haushalt für 2024

Der ÖRK-Exekutivausschuss billigte die Programmplanung und den Haushalt für 2024 und beauftragte gleichzeitig den Generalsekretär, die Entwicklungen zu beobachten. Der Exekutivausschuss hat den Generalsekretär ferner ersucht, die Bemühungen um Mittelbeschaffung und die Mittelbeschaffung für die Veranstaltungen im Zusammenhang mit Nizäa 2025 fortzuführen. Schließlich hat das Gremium den so genannten „Implementation Plan“ als Referenz für die Finanzplanung der Programmarbeit in der Übergangszeit (2023-2026) bis zur Halbzeitauswertung gebilligt.

Tagungen 2024

2024 wird der Exekutivausschuss vom 10. bis 14. Juni (ob online oder in Präsenz muss noch beschlossen werden) und vom 20. bis 26. November in Präsenz tagen. Für die Tagung im November 2024 hat der Ausschuss die Einladung von ÖRK-Präsident Metropolit Vasilios, Kirche von Zypern, angenommen, in Paralimni, Zypern, zu tagen.

Besuch beim Sultan von Nigeria

Am 15. November besuchte der Exekutivausschuss den Sultan von Nigeria, Muhammadu Sa‘ad Abubakar, der als Sultan von Sokoto als spirituelles Oberhaupt der 100 Millionen muslimischen Gläubigen Nigerias gilt.

Der Besuch umfasste auch ein Treffen mit den Vorstandsmitgliedern des Internationalen Zentrums für interreligiösen Frieden und interreligiöse Harmonie, das 2012 vom ÖRK, örtlichen Kirchen und Prinz Ghazi bin Muhammad von Jordanien gegründet worden war.

Pressekonferenz

Bei der Abschlusspressekonferenz am 14. November haben die Führungspersonen des ÖRK-Zentralausschusses unterstrichen, dass sich der ÖRK schwerpunktmäßig mit einigen der schwerwiegendsten Herausforderungen in unserer heutigen Welt beschäftigt, und haben betont, dass der ÖRK auch Hoffnung mache. 

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Church leaders pose as a group for a photo outside a church.
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