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Sunlight rising from the horizon behind a skyline of buildings including churches and mosques.
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Die Oster-Initiative wird jedes Jahr vom Ökumenischen Begleitprogramm in Palästina und Israel des Ökumenischen Rates der Kirchen durchgeführt. Sie soll Verbindungen zwischen der Ostergeschichte und den gegenwärtigen Lebensrealitäten in Palästina und Israel herstellen, dabei die Herausforderungen eines von Gewalt, Krieg und Besatzung geprägten Lebens aufzeigen, aber auch Hoffnung nähren sowie auf Gruppen und Einzelpersonen hinweisen, die sich für einen gerechten Frieden einsetzen.

Bei der diesjährigen Oster-Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen handelt es sich um die vierte in Folge. Sie steht unter dem Motto „Aus der Dunkelheit – österliche Solidarität mit dem Heiligen Land“.

ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay, der vor Kurzem von einem Besuch im Heiligen Land zurückgekehrt ist, sagte: „Ostern findet dieses Jahr inmitten von verheerender Gewalt und unermesslichem menschlichen Leid statt, und die Aussicht auf Frieden im Heiligen Land scheint in immer weitere Ferne gerückt zu sein, wohl so weit wie schon lange nicht mehr. Dennoch spricht gerade die Ostergeschichte nicht nur von einer Zeit der Dunkelheit und der Verzweiflung, sondern auch vom Festhalten an der Hoffnung.“

„Als Christinnen und Christen und als eine globale Menschenfamilie müssen wir hart daran arbeiten, zu erkennen, uns zu erinnern und uns gegenseitig darauf hinzuweisen, was es braucht, um Frieden zu schaffen und Schwerter in Pflugscharen zu verwandeln“, sagte er weiter.

Gegenwärtige Lebensrealitäten

Die Geschichten und Gebete der Oster-Initiative werden sich auch mit der Bedeutung der Solidarität mit der christlichen Gemeinschaft in Palästina und Israel befassen, da viele junge Familien vor der schwierigen Entscheidung stehen, ob sie dortbleiben oder ihre Zukunft woanders suchen sollen.

Die 24-jährige Merna Sayegh, Koordinatorin der christlichen Jugendorganisation Salt of the Earth, sagte, die christliche Gemeinschaft im nördlichen Westjordanland umfasse nur noch rund 330 Personen, die sich in der Region Jenin aufhielten.

„Neben meiner Tätigkeit als Kindergärtnerin arbeite ich mit jungen Christinnen und Christen im Alter von vier bis zwanzig Jahren“, so Sayegh. „Ich sage ihnen, dass unsere Anwesenheit im Heiligen Land so wichtig ist, weil wir uns inmitten der Kirchen und der Geschichte des Christentums befinden.“

Sayegh ermutigt die Kinder, in die Kirche zu gehen, damit sie mehr über Ihr Erbe lernen. „Ich sage den jungen Menschen, dass wir im Land von Jesus bleiben und es auf jede erdenkliche Weise schützen müssen“, erzählte sie. „Gemeinsam mit ihnen nehme ich an religiösen Erzählungen, religiösen und spirituellen Treffen und Bibelarbeiten teil.“

Eine Geschichte der Initiative umfasst die Überlegungen von Pater Frans Bouwen, einem katholischen Priester, der seit 1969 in Jerusalem lebt und sich für die Ökumene einsetzt.

Während Ostern näher rückt, wissen Bouwen und andere Menschen in Jerusalem schlicht nicht, wie die Feiertage ablaufen werden. „Normalerweise sind die Straßen mit Pilgerinnen und Pilgern überfüllt“, sagte er. „Aber dieses Jahr werden vor Ostern keine Pilgernde anreisen können, und Palästinenserinnen und Palästinenser können zur Feier nicht nach Jerusalem kommen.“

Bouwen ist jedoch überzeugt, dass die Christinnen und Christen trotzdem Ostern feiern werden. „Ihr Leben wird dadurch erneuert werden – erneuert durch ihren Glauben und ihre Hoffnung für die Zukunft“, sagte er.

Vom 1. bis 28. März werden den ÖRK-Mitgliedskirchen und Partnern Ressourcen zur Verfügung gestellt, darunter Featureartikel, biblische Betrachtungen und Gebete, Hilfsmittel für die Fürsprachearbeit und Inhalte für die sozialen Medien. 

Die Oster-Initiative 2024

ÖRK-Generalsekretär reist ins Heilige Land, um Aufruf zu gerechtem Frieden Nachdruck zu verleihen (ÖRK-Pressemitteilung, Februar 2024)