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On 28 July, the launch of the document “Building Interreligious Solidarity in Our Wounded World. The Way of Common Formation” took place at the Ecumenical Institute at Bossey, Photo: Gloria Koymans/WCC

Am 28. Juli wurde die Broschüre „Building Interreligious Solidarity in Our Wounded World. The Way of Common Formation“ (Interreligiöser Solidaritätsaufbau in einer verwundeten Welt. Der Weg der gemeinsamen Ausbildung) im Ökumenischen Institut in Bossey präsentiert. Gloria Koymans/WCC

Das Dokument bietet fünf Grundprinzipien der „transformativen Ausbildung“ und zehn praktische Hinweise für Initiativen gemeinsamer Ausbildung. Der Text wurde im Dezember 2022 durch ein interreligiöses Team von Lehrpersonen mit fundierter Erfahrung in den Ausbildungsprozessen bei Gruppen mit gemischter Religionszusammensetzung verfasst. Es entstand aus der Konferenz über die Zukunft des interreligiösen Dialogs „The Future of Interfaith Dialogue“, die durch das ÖRK-Programm für interreligiösen Dialog und interreligiöser Zusammenarbeit im Dezember 2021 stattfand und an der die Teilnehmenden sich zu den Prinzipien einer gemeinsamen Ausbildung als Schlüsselelement für den zukünftigen Dialog zwischen den Religionen austauschten.

Pastorin Dr. Simone Sinn, Studiendekanin des Ökumenischen Instituts, leitete die Präsentation. Sie dankte der Arbeitsgruppe, die den Text verfasst hatte, und betonte: „Diese Broschüre entstand aus erlebter Erfahrung und zielt darauf ab, wieder in erlebte Erfahrung einzufließen. In diesem Dokument sind Erkenntnisse und bewährte Verfahren der gemeinsamen Ausbildung in verschiedenen Kontexten gesammelt und es werden Initiativen gemeinsamer Ausbildung, die den Fokus auf interreligiöse Solidarität richten, gefestigt.“

Pastorin Dr. Kuzipa Nalwamba, ÖRK-Programmdirektorin für Einheit, Mission und ökumenische Ausbildung, wies auf die Botschaft der 11. Vollversammlung hin, in der: „der gemeinsame Weg mit Menschen guten Willens, besonders mit religiösen Menschen, bekräftigt wird, um gemeinsam Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit zu erreichen.“ Sie betonte, dass interreligiöse Solidarität ein wichtiger Aspekt des ÖRK-Strategieplans sei, der dieses Jahr bestätigt wurde, und dass diese Querschnittsaufgabe durch das ÖRK-Programm für interreligiösen Dialog und interreligiöse Zusammenarbeit koordiniert werde.

 

Dr. Clare Amos, Theologin der Diözese in Europa der Kirche von England und Koordinatorin der Arbeitsgruppe für diese Broschüre, sprach darüber, wie das Ökumenische Institut in Bossey ein Ort ist, an dem gemeinsame Ausbildung schon immer ein wesentlicher Bestandteil seiner Kernaufgabe gewesen sei. Sie stellte das neue Dokument mit Überlegungen zu interreligiösen Lernprozessen vor.

„Wie in dieser Broschüre erwähnt wird, gibt es zwei unterschiedliche Arten interreligiösen Dialogs: von Angesicht zu Angesicht und Seite an Seite“, sagte sie. „Bei einem Seite-an-Seite-Dialog arbeiten Menschen unterschiedlichen Glaubens gemeinsam an Projekten, die einer breiten Gemeinschaft nützt.“ Sie betonte, dass bei der gemeinsamen Ausbildung beide Arten zusammenspielten. „In der gemeinsamen Ausbildung lernen die Studierenden zusammen, aber auch voneinander, mit dem Ziel, ihre Führungsqualitäten zu schulen.“

Rabbinerin Margo Hughes-Robinson, Teilnehmerin des Kurses in Interreligiösen Studien bei Bossey, erinnerte sich an ihre eigenen Ausbildungsjahre und an ihre Begegnung mit interreligiösem Dialog. „Es ist ein Moment großer Verletzlichkeit, besonders wenn man sich gerade in dieser heiklen Phase der Ausbildung befindet“, sagte sie. „Ich hatte während der Ausbildung einige Erfahrungen. Der Ball begann zu rollen und war kaum mehr aufzuhalten, besonders weil die Erfahrungen so fruchtbar waren. Ich habe mich in diesem Text wiedergefunden.“

Dr. Zainal Abidin Bagir, Direktor des Indonesischen Konsortiums für Religiöse Studien, meinte, dass er sich durch einen Aspekt dieses Dokuments besonders angezogen fühlte, nämlich „der Hinweis, dass Ausbildung gleichzeitig auch transformative Arbeit ist.“ Er sprach außerdem auch über die Wichtigkeit von Respekt. „Manchmal heißt Respekt, dass man Grenzen respektiert, aber in tatsächlichem interreligiösen Dialog und tatsächlicher interreligiöser Ausbildung geht es auch darum, Grenzen zu hinterfragen. Das ist riskant, aber auch sehr lohnenswert.“  

„Bei interreligiösen Studien geht es nicht nur um ein intellektuelles Ziel – es geht darüber hinaus“, sagte er.

 

Fotogalerie der Präsentation

Zum Download von „Building Interreligious Solidarity in Our Wounded World“ (Interreligiöser Solidaritätsaufbau in einer verwundeten Welt) (in englischer Sprache)