Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr Samuel Kobia, ruft die Mitgliedskirchen und Kirchen in aller Welt dazu auf, am 21. September den Internationalen Gebetstag für den Frieden zu begehen. "Christliche Spiritualität ist keine Einladung zum Rückzug aus sozialem Engagement und dem öffentlichen Leben", sagt Kobia. "Weil Unrecht und Gewalt zunehmen, haben wir um so mehr Grund dazu, miteinander, füreinander und für die Welt zu beten."

Eine Broschüre zum diesjährigen Internationalen Gebetstag für den Frieden (im PDF-Format), Gebete aus Asien sowie weitere Materialien für Gottesdienste und Andachten stehen auf der Webseite der Dekade zur Überwindung von Gewalt zur Verfügung: www.gewaltueberwinden.org

<span style="font-style: italic; "» Im Folgenden der vollständige Text von Kobias Brief an die ÖRK-Mitgliedskirchen, Ökumene-Beauftragte und die weltweiten christlichen Gemeinschaften:

Liebe Schwestern und Brüder in Christus,

Zum zweiten Mal in Folge ruft der Ökumenische Rat der Kirchen seine Mitgliedskirchen und alle christlichen Gemeinden weltweit dazu auf, sich am 21. September 2005 am Internationalen Gebetstag für den Frieden zu beteiligen.

Dies ist der Internationalen Tag des Friedens der Vereinten Nationen, an dem eine ständig wachsende Anzahl von Menschen weltweit für den Frieden betet und sich zu Mahnwachen für den Frieden zusammenfindet. Wir glauben, dass es für uns Christen angemessen ist, sich dem Wunsch und der Sehnsucht der Menschheit nach Frieden und Gewaltlosigkeit anzuschließen, und dies in der für uns charakteristischen Weise der Übernahme von Weltverantwortung zu tun, nämlich im Gebet.

Das Gebet verbindet uns als Christen, selbst wenn wir in der Beurteilung so mancher weltlicher Angelegenheiten verschiedener Meinung sein mögen. Als wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal den Internationalen Gebetstag für den Frieden veranstaltet haben, wollten wir damit betonen, dass christliche Spiritualität keine Einladung zum Rückzug aus sozialem Engagement und dem öffentlichen Leben ist. Weil Unrecht und Gewalt zunehmen und in vielen Fällen in unser Zuhause und unsere Gemeinden eindringen, haben wir um so mehr Grund dazu, miteinander, füreinander und für die Welt zu beten. Echtes Beten ist nicht nur wirksam, es ist auch schön. Es demonstriert die Schönheit einer friedlichen Gemeinschaft. Beten verstärkt unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit in Friede und Gerechtigkeit.

Dieses Jahr sind christliche Gemeinschaften weltweit im Kontext der Dekade zur Überwindung vonGewalt (2001-2010): Kirchen für Frieden und Versöhnung aufgerufen, insbesondere für Gemeinschaften in Asien zu beten. Das von der Christlichen Konferenz von Asien beschlossene Thema lautet: "Gemeinschaften des Friedens für alle aufbauen". Diese Vision kann bereits für sich selbst als verpflichtendes Gebet gelten, das unsere Mitmenschen einschließt und Ausdruck einer Zukunftshoffnung ist.

Wer sich an dieser Einladung zum Gebet beteiligen möchte, kann auf der Webseite der Dekade zur Überwindung von Gewalt bzw. in der zum Internationalen Gebetstag für den Frieden erscheinenden Broschüre liturgisches Material finden. Bitte schenken Sie auch den anderen Ressourcen in Verbindung mit dem 21. September Ihre Aufmerksamkeit, um die Zusammengehörigkeit und Tiefe dieses Anlasses zu verstärken. Wir ermutigen Sie, dieses Ereignis kreativ zu gestalten und Ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen, indem Sie diese auf die Webseite der Dekade zur Überwindung von Gewalt veröffentlichen.

In dieser Zeit der Vorbereitung auf die 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen beten wir gemeinsam mit Ihnen "In deiner Gnade, Gott, verwandle die Welt", und verwandle uns selbst in der Tiefe unseres Herzens.

Ich grüße Sie im Namen des Friedens,

Pastor Dr Samuel Kobia

Generalsekretär

Ökumenischer Rat der Kirchen