Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und die Asiatische Christliche Konferenz (CCA) haben Kirchenvertreter/innen aus Nord- und Südkorea wie auch aus anderen Teilen der Welt zur Teilnahme an einer Konsultation eingeladen, die vom 17.-21. Oktober in Tozanzo, Japan, stattfinden wird.

"Die koreanische Halbinsel - ein Brennpunkt Nordostasiens" lautet das Thema der Tagung, die die aktuellen Entwicklungen in Korea prüfen und analysieren wird und einen gemeinsamen Aktionsplan für anwaltschaftliche Arbeit auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene für Frieden und Wiedervereinigung der Halbinsel ausarbeiten soll.

Auf der Tagesordnung steht die Gefahr der Ausbreitung von Atomwaffen, einschließlich der Implikationen für die Region und die dort lebenden Menschen. Die Teilnehmenden werden auch über die Perspektiven der Sechsergespräche diskutieren, die 2003 zwischen Nord- und Südkorea, Russland, Japan, China und den USA in Gang gesetzt worden sind und auf eine nuklearfreie koreanische Halbinsel hinarbeiten. Die Tagung verfolgt auch das Ziel, das Engagement der Kirchen für eine friedliche Wiedervereinigung zu stärken, indem sie die Kommunikation unter den Kirchen intensiviert und Raum für gemeinsame Gebete, Reflexion und Aktion schafft.

Leitende ÖRK- und CCA-Mitarbeiter/innen haben die Hoffnung, dass die Tagung einen Beitrag zur Entschärfung der Spannungen und zur Überwindung der aktuellen Pattsituation auf der koreanischen Halbinsel leisten wird. Die Ergebnisse der Tagung werden sowohl den Mitgliedskirchen des ÖRK und der CCA wie auch den an den Sechsergesprächen beteiligten Regierungen zugänglich gemacht werden.

Auf der Tagung wird der ehemalige US-amerikanische Botschafter in Südkorea, Dr. James Laney, seine Einschätzung der Sechsergespräche sowie der Möglichkeiten einer friedlichen Lösung geben. Der frühere Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten (CCIA), Prof. Ninan Koshy, wird auf die wichtigsten geopolitischen Entwicklungen in Asien zwei Jahrzehnte nach Tozanzo eingehen und Prof. Han Bae Ho wird sich mit den Perspektiven für bilaterale Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea auseinandersetzen.

Der ÖRK kann auf ein langjähriges Engagement in Korea zurückblicken und hat sich während der Militärdiktatur aktiv für Menschenrechte und Demokratisierung eingesetzt.1984 wurde als Ergebnis einer vom ÖRK in Zusammenarbeit mit der CCA organisierten Konsultation eine ökumenische Initiative für Frieden und Wiedervereinigung von Korea in Gang gesetzt. Die bevorstehende Tagung wird den 20. Jahrestag dieser Initiative begehen.

Im August dieses Jahres hat der Exekutivausschuss des ÖRK eine Erklärung zu Korea abgegeben und die CCIA hat vor kurzem beschlossen, die koreanische Halbinsel bis zur Neunten Vollversammlung des ÖRK im Jahr 2006 als regionalen Schwerpunkt zu behandeln.

Die Erklärung des Exekutivausschusses zu Korea finden Sie unter:

wcc-coe.org/wcc/press_corner/korea-korea.html

Pressemitteilungen über die Tagung des ÖRK-Exekutivausschusses sowie den jüngsten Besuch des ÖRK-Generalsekretärs in Korea finden Sie unter:

www2.wcc-coe.org/PressReleases_en.nsf/exco-seoul2004