Kirchen, die 550 Millionen Christen in aller Welt vertreten, sind erstmals dazu eingeladen worden, den 21. September als Internationalen Gebetstag für den Frieden zu begehen.

Im Rahmen seiner Dekade zur Überwindung von Gewalt: Kirchen für Frieden und Versöhnung (2001-2010) hat der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) seine Mitgliedskirchen aufgerufen, am 21. September beziehungsweise am Sonntag davor oder danach für den Frieden zu beten.

Mit dieser Initiative schließt sich der ÖRK dem Internationalen Tag des Friedens an, den die Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen hat - eine weltweite Anstrengung für einen Tag globaler Waffenruhe und Gewaltfreiheit und eine gute Gelegenheit für Bildungsarbeit und öffentliche Bewusstseinsbildung.

Der Generalsekretär des ÖRK, Pfr. Dr. Samuel Kobia, hat die Mitgliedskirchen des Rates aufgerufen, den 21. September als einen vierundzwanzigstündigen Gebetstag oder mit Gebetswachen zu begehen und in den Gottesdiensten am Sonntag davor oder danach für den Frieden zu beten.

"Ein gemeinsamer Internationaler Gebetstag für den Frieden bietet die Chance, die Stärke und das Zeugnis von Kirchen und Glaubensgemeinschaften mit den vielen Kräften in der Weltgemeinschaft zu vereinen, die gleichermaßen um Frieden und Gerechtigkeit in unserer bedrängten Welt ringen", so Kobia in seiner Einladung.

Bei einer Zusammenkunft mit Kobia am 17. Mai 2004 begrüßte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, den Gedanken eines Internationalen Gebetstages für den Frieden am 21. September. Annan erklärte, diese Initiative komme seiner Hoffnung entgegen, dass der Friedenstag der Vereinten Nationen die Menschen in ihren unterschiedlichen Situationen ermutigen werde, gemeinsam darüber nachzudenken, was sie für den Frieden tun können.

In diesem Jahr stehen unter dem Leitwort "Die Kraft und die Verheißung des Friedens" die Vereinigten Staaten im Mittelpunkt der ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt (DOV). In diesem Zusammenhang forderte Kobia die ÖRK-Mitgliedskirchen zugleich auf, "besonders für die Kirchen und Religionsgemeinschaften in den USA zu beten, die in dieser Krisenzeit ein hohes Maß an Kraft für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen."

Die ÖRK-Dekade appelliert an Kirchen und ökumenische Organisationen, auf allen Ebenen (lokal, regional und global) mit Gemeinschaften, säkularen Bewegungen und Menschen aller Glaubensrichtungen für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zusammenzuarbeiten. Sie berichtet ferner über Bemühungen um die Überwindung von Gewalt in allen ihren Formen und bietet Raum für Netzwerkarbeit und Meinungsaustausch.

Entsprechend ihrem Mandat richtet die ÖRK-Dekade Kontaktstellen für einschlägige Zielsetzungen, Programme und die Ausgestaltung der UNO-Dekade für die Entwicklung einer Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder dieser Welt (2001-2010) ein.

Liturgische Materialien für den Internationalen Gebetstag für den Frieden mit Gebeten, Erfahrungen und Anliegen für Fürbitten stehen auf der DOV-Website zur Verfügung:

www.gewaltueberwinden.org/frieden2004