Kostenloses Foto verfügbar (siehe unten).

"Wir sind froh, hier neben klassischen Studien zur Taufe und zur Ekklesiologie auch theologische Studien zu Themen wie Frieden und Gewalt, Geschlechterrollen und Sexualität zu entdecken“, sagen neun Junge Theolog/innen in ihrer Dankesbotschaft an das Plenum der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Sie nehmen als Beobachter/innen am Treffen des Plenums der Kommission teil, das vom 28. Juli bis zum 6. August 2004 in Kuala Lumpur (Malaysia) stattfindet.

Die jungen Menschen im Alter zwischen 27 und 35 Jahren fordern allerdings mehr sichtbare Verbindungen zwischen den theologischen Formulierungen und den ethischen Folgerungen in den Dokumenten. Nur so könnten diese aus der Perspektive von Ortsgemeinden, also an der Basis, an Bedeutung gewinnen: "Wir befürchten, dass all diese theologischen Formulierungen umsonst sind, wenn sie nicht in die Realitäten unseres Lebens integriert werden“, schreiben die Jungen Theolog/innen in einem Statement.

"Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob", zitieren sie das Motto des Plenums und fragen, ob auf dieser Konferenz ausreichend darüber nachgedacht worden sei, dass wir auch unsere eigene Identität als ein Geschenk von Gott annehmen. Gegenseitige Annahme als Ausdruck von Gastfreundschaft ist ein Hauptthema der Diskussion gewesen.

Die Gruppe von Theolog/innen von verschiedenen Kontinenten und aus unterschiedlichen Konfessionen äussert sich besorgt über den inflationären Gebrauch des Wortes "Kontext": "Es entsteht der Eindruck, dass wir Besitzer unseres Kontextes wären." Statt die eigene Identität z.B. "als Orthodoxer" oder "als Lateinamerikanerin" zu betonen, sollte mehr Wert auf das gelegt werden, was wir von einander und von Gott empfangen können.

Die Gruppe, zu der orthodoxe, römisch-katholische und protestantische Christinnen und Christen aus Brasilien, Kanada, Griechenland, Kenia, Indien und den Philippinen gehören, würde es begrüssen, wenn "die Vorstellungen von der Einheit, die wir so oft beschwören" genauer zu untersucht würden.

"Die Suche nach Einheit ist kein Weg, für den wir uns frei entschieden hätten. Dies ist vielmehr ein unbedingter Auftrag, der an alle Christen ergangen ist", sagen die Theolog/innen. "Während die Realität der sichtbaren Einheit auch weiterhin schwer zu greifen sein mag, versuchen wir, uns nicht entmutigen zu lassen und bleiben der Reise hin zur Einheit der Christen verpflichtet, egal wie lang und unberechenbar sie sein mag."

Der vollständige Text der Botschaft der jungen Theolog/innen (auf Englisch) ist verfügbar unter:

www.wcc-coe.org/wcc/what/faith/kuala-docs17-youngertheologians.html

Ein kostenloses Foto ist verfügbar unter:

www.wcc-coe.org/wcc/what/faith/kuala-pix.html