Kostenloses Foto erhältlich – siehe unten.

Das Ziel der sichtbaren Einheit der Kirchen im Blick zu behalten, die Bedeutung der Arbeit von Glauben und Kirchenverfassung für das Leben der Kirchen zu vermitteln und den Denominationalismus zu überwinden - das sind nach Rev. Dr. David K. Yemba, Vorsitzender der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die drei Hauptaufgaben der Kommission am Beginn des 21. Jahrhunderts.

In seiner Rede vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Plenumskommission von Glauben und Kirchenverfassung, die vom 28. Juli bis 6. August 2004 in Kuala Lumpur (Malaysia) tagt, sprach Yemba über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Arbeit von Glauben und Kirchenverfassung an der Schnittstelle zweier Jahrhunderte. Er bezeichnete diese Zeit als einen "strategischen Augenblick in der Geschichte der Menschheit und damit auch der ökumenischen Bewegung."

Yemba erinnerte die Kommission daran, dass ihre vorrangige Aufgabe als eines "Forum[s] für theologische Debatten" darin bestünde, "die Kirchen dazu anzuhalten, sich gemeinsam in Richtung auf die sichtbare Einheit hin zu bewegen." Dabei sei zu vermeiden, dass sich die "Debatte auf eine rein akademische Übung ohne praktische Ergebnisse" beschränke.

Aus dem Thema des Treffens, "Nehmt einander an wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob" (Römer 15,7), ergebe sich die zweite Herausforderung: Dieses Thema verlange von der Arbeit von Glauben und Kirchenverfassung, "dass sie sich stärker im Glauben, Leben und Zeugnis der Kirchen niederschlägt, die an der Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung beteiligt sind," betonte Yemba, "und zwar über die Konvergenz in den Dokumenten hinaus."

Die dritte Herausforderung ist nach Yemba mit der Beobachtung verbunden, dass die Kirche in der südlichen Hemisphäre in einem beträchtlichen Ausmass wachse. Es sei durchaus möglich zu sagen, dass "die Zukunft der Kirche Jesu Christi eindeutig in der Dritten Welt liege." Andererseits aber übten die “Mutterkirchen” der nördlichen Hemisphäre weiterhin einen "zu starken konfessionellen Einfluss" aus. "Der Denominationalismus ist eines der größten Hindernisse für Christen - und auch Kirchen," kritisierte der Vorsitzende.

Yemba betonte, dass das 20. Jahrhundert "zahlreiche Gelegenheiten für die Beziehungen zwischen den Kirchen [bot], wie sie es zuvor nie gegeben hat." Die Arbeit von Glauben und Kirchenverfassung habe in diesem Kontext "in ihren zahlreichen Studien (…) entscheidend dazu beigetragen, dass die Kirchen einen Schritt weiter zum gemeinsamen Handeln gegangen sind." "Das Wichtigste, das wir gelernt haben", bestätigte Yemba, sei, "wie wir in einer sich wandelnden Welt in Einheit leben und wachsen können."

Ein kostenloses Foto ist erhältlich unter

www.wcc-coe.org/wcc/what/faith/kuala-pix.html