Das christliche Bild von der Pilgerfahrt stand im Mittelpunkt des Berichts, den Pfr. Dr. Alan Falconer, früherer Direktor der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung, dem Kommissionsplenum vorlegte. Er beschrieb damit die Arbeit der Kommission, deren Plenum vom 28. Juli bis 6. August 2004 in Kuala Lumpur (Malaysia) tagt.

"Die ökumenische Bewegung und Glauben und Kirchenverfassung befinden sich mitten auf einer Pilgerfahrt von Christ/innen aller Konfessionen, um der sichtbaren Einheit Gestalt zu geben," heißt es im Bericht des Direktors, der von Pfr. Dr. Peter Donald von der Kirche von Schottland, einem Mitglied der Ständigen Kommission für Glauben und Kirchenverfassung, verlesen wurde.

"Die Kirchen haben sich zu dieser Reise verpflichtet, deren Endziel sich nur vage abzeichnet." Dies bedeute für sie, "einander ehrerbietig zuzuhören, sich den Herausforderungen zu stellen, Gaben miteinander zu teilen." Auch gehöre dazu, dass "die Pilger/innen selber verändert werden durch ihre Erfahrungen und Begegnungen mit anderen." Durch diese existenzielle Erfahrung werde "der/die 'Andere' zu einer Gabe, nicht zur Bedrohung," heißt es weiter im Bericht.

Weitere grundlegende Themen, die die Arbeit der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung wesentlich geprägt haben, werden im Bericht genannt: die Taufe als Eintritt in eine Gemeinschaft, die "über die Grenzen der jeweiligen Kirche hinausgeht"; die Kirche, "lokal und universal, eine und doch vielfältig"; christliche Gastfreundschaft, die nur möglich werde, wenn Christ/innen den Weg der „kenosis“, der demütigen Selbstentäußerung, gingen.

Die Vorbereitung dieses Berichts, der die Arbeit von Glauben und Kirchenverfassung seit der letzten Plenartagung 1996 in Moshi (Tansania) beschreibt, war die letzte Aufgabe, die Alan Falconer als Direktor des Sekretariats von Glauben und Kirchenverfassung erfüllte. Er verließ den ÖRK im vergangenen Mai, um seine neue Stelle als Pfarrer an der Kathedrale St. Machar in Aberdeen anzutreten. Seither wird er von Pfr. Dr. Thomas Best als amtierender Direktor vertreten.