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Vertreter von Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) aus dem Pazifischen Raum haben die ökumenische Gemeinschaft zu mehr Solidarität aufgefordert. In einer Plenarsitzung des ÖRK-Zentralausschusses am Freitag wiesen sie auf Probleme hin, die ihre Kultur und ihren Lebensraum existentiell bedrohen.

Pastor Jabez Bryce von der Anglikanischen Kirche in Aotearoa-Neuseeland und Polynesien dankte dem ÖRK für seine Arbeit in der Region, aus der 19 der 347 ÖRK-Mitgliedskirchen stammen. Er stellte die weiteren Sprecher vor, die in ihren Präsentationen auf entscheidende Themen wie Klimaveränderung, HIV/Aids und Atomversuche eingingen.

Selai Cati aus Kiribati erklärte, dass die Klimaveränderung das Leben auf dem "flüssigen Kontinent", der aus unzähligen Inseln umgeben von Millionen Quadratkilometern Wasser besteht, ernsthaft gefährde. Extreme Wetterverhältnisse, steigende Hochwasserpegel, Erosion und Missernten seien massive Bedrohungen. "Für uns geht es um Leben und Tod", sagte sie.

Cati forderte die USA und Australien auf, das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz zu ratifizieren, das in dieser Woche als internationales Gesetz anerkannt wurde. Sie präsentierte dem Zentralausschuss zudem eine Reihe von Empfehlungen. Eine davon fordert "unsere Schwestern und Brüder in der ganzen Welt [auf], in Solidarität mit uns die Ursachen für menschlich verursachte Klimaveränderung zu reduzieren." Die Empfehlungen richteten sich besonders an die Industrieländer. Sie seien aufgerufen, "Verantwortung zu übernehmen und für die Kosten der zu erwartenden Schäden aufzukommen."

Delegierte bestätigten die Empfehlungen und baten Generalsekretär Kobia, diese in entsprechenden ÖRK-Programmen umzusetzen. Pastor George Henderson von der Unionskirche in Australien fühlte sich "gedemütigt" durch die Tatsache, dass sein Land eine der Industrieländer sei, die zu diesem Szenario beitrügen. Er berichtete auch, dass die australischen Mitgliedskirchen weiterhin in Solidarität mit den Betroffenen arbeiten würden.

Emosi Ratini von den Fidschiinseln erzählte in bewegender Weise von seinen Erfahrungen als HIV-Positiver. Mit seiner Geschichte hoffe er, "HIV/Aids menschlicher zu machen und der Krankheit ein Gesicht zu geben", um eine grössere Aufmerksamkeit zu erregen. Ratini arbeitet als Praktikant im Bereich HIV/Aids im Pazifik-Büro des ÖRK, eine Aufgabe, die er selbst als "lebensverändernde Erfahrung" bezeichnet.

John Doom von der Maòhi Protestant Church beschrieb die traurige Geschichte der Atomtests. Zwischen 1946 und 1996 wurden in der Region 322 Tests durchgeführt. Er bat den ÖRK, die Stimme der Opfer zu unterstützen und ihnen zu helfen, Entschädigungen zu erhalten.

Valamotu Palu, Generalsekretär der Pazifischen Kirchenkonferenz beendete die Plenarsitzung. "Wir haben Sie in den Pazifischen Raum eingeladen und die Hoffnungen und Träume unseres Volkes mit Ihnen geteilt", sagte er. "Was wir nun brauchen, sind konkrete Aktionen, und, noch dringender, die Solidarität unserer Schwestern und Brüder in Christus."

Weitere Informationen über die Tagung des Zentralausschusses sowie Fotos finden Sie unter

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