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2. September 2022, Karlsruhe, Deutschland: Aktivistinnen und Aktivisten fordern während eines Protestes auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe, Deutschland, Maßnahmen gegen die Klimakrise.

Das Thema der Vollversammlung lautet „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“.

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Die Diskussion fand vor dem Hintergrund dreier parallel verlaufender Veranstaltungen statt: der Zeit der Schöpfung, der New Yorker Klimawoche und der Eröffnung der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen.

Die Diskussion über die Forderung „Höre auf die Stimme der Schöpfung: Bewahrung der Schöpfung in einer Zeit des Klimanotstands“ befasste sich mit dem Thema der diesjährigen Zeit der Schöpfung als Möglichkeit, der UN und den Staats- und Regierungschefs der Welt Botschaften zu übermitteln.

Die im Episcopal Church Center in New York City veranstaltete Diskussionsrunde wurde auch von einem globalen Online-Publikum verfolgt. Die Podiumsrunde mit Gästen aus  zahlreichen religiösen und spirituellen Hintergründen war sich trotz ihrer unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen und Quellen ihrer moralischen Autorität darin einig, zur Bewahrung der Schöpfung und unseres gemeinsamen irdischen Zuhauses aufzurufen.

Sie stellte eine komplexe Frage: Wie hören wir als Individuen, als Glaubensgemeinschaft und als Verantwortliche für politische Entscheidungen in unseren Gesellschaften auf die Stimme der Schöpfung?

Auf der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen werden verwandte Themen wie Bildung, Frieden, nachhaltige Entwicklung und nukleare Abrüstung ausführlich erörtert.

 

Gesellschaftliche Veränderungen

Pastor James Bhagwan, Generalsekretär des Pazifischen Kirchenrates, übermittelte eine Videobotschaft und forderte, dass Kampagnen wie die für einen Vertrag über die Nichtverbreitung von fossilen Brennstoffen stärker unterstützt werden.

„Dies sind bedeutende Mechanismen, an denen wir uns beteiligen müssen“, sagte er. „Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass Themen wie die Finanzierung des Klimaschutzes und die  Kompensation für Schäden und Verluste intensiver geführt werden, dies sind wichtige Fragen“.

Er forderte ebenfalls eine umfassendere Auseinandersetzung über die Frage, wie wir weitere Zerstörungen eines bereits fragilen Ökosystems verhindern können. „Wir müssen dafür sorgen, dass bei all unserem Handeln der Umweltschutz mitgedacht wird“, sagte er. „Wir brauchen eine gesellschaftliche Veränderung – das ist uns bewusst“.

„Solch eine gesellschaftliche Transformation wäre die Grundlage für die politischen Maßnahmen, Gesetze und Verordnungen, die wir brauchen“, fügte Bhagwan hinzu. „Dieser gesellschaftliche Wandel führt dazu, dass auch in der Politik und in der Wirtschaft Veränderungswille entsteht“, sagte er. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Länder, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt am verletzlichsten und am stärksten betroffen sind, sich bei den Versuchen, ihre Umwelt zu schützen, nicht noch weiter verschulden

„Es muss so viel getan werden – und uns läuft die Zeit davon“, betonte er abschließend.

Dr. Ryan Smith, Programmreferent beim Ökumenischen Büro der Vereinten Nationen in New York und Vertreter des Ökumenischen Rates der Kirchen beim UN-Hauptsitz, sprach über die „Aufgabe der Glaubensgemeinschaft, unsere unmissverständlichen Standpunkte in der Diskussion über die Klimakrise zu Gehör zu bringen und gemeinsam mit aus dem Glauben handelnden Partnern und der wissenschaftlichen Gemeinschaft dafür zu sorgen, dass Gottes Schöpfung auch für die nach uns folgenden Generationen noch bewohnbar bleibt“.

Vor der Podiumsdiskussion fand ein ökumenischer Gottesdienst statt, der die Sorgen und Hoffnungen der Versammelten für die Zukunft ansprach.

Informationen über die Arbeit des Ökumenischen Büros bei den Vereinten Nationen