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Priester Prof. Dr. Ioan Sauca nimmt per Videokonferenz im September 2021 an einem Online-Symposium über soziale Gerechtigkeit im digitalen Zeitalter teil. Dies war eine der zahlreichen Veranstaltungen, die aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen infolge der COVID-19-Pandemie auf ein hybrides Format umgestellt wurden.

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„In den zwei Jahren seit Beginn der Pandemie hat der ÖRK in Telearbeit seine Aktivitäten neu ausgerichtet. Er strebte danach, die Kirchen weltweit auszurüsten, damit sie die durch die Pandemie verursachten Aufgaben der Gesundheitsversorgung und die seelsorgerische Betreuung angehen und mit der Allgegenwart von Krankheit, Tod und erheblichen Störungen umgehen konnten“, sagte er. „Da sich die Kirchen und der ÖRK schon immer stark mit Gesundheit und Heilung beschäftigt haben, konnte rasch ein Unterstützungsteam zusammengestellt werden, das die zahlreichen seelsorgerischen Fragen und Sorgen auffing, die im lokalen und regionalen Umfeld entstanden sind.“

Er wies ferner darauf hin, dass es die digitale Innovation auch zahlreichen Programmen des ÖRK ermöglicht hat, mit ihren wichtigsten Interessengemeinschaften virtuell zusammenzuarbeiten. „Daneben wurde auch eine Reihe wichtiger Publikationen herausgegeben, insbesondere mit dem Ziel, die Gemeinschaft für die Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie auszurüsten“, sagte er.

„Im Zentrum unserer Gemeinschaft steht der ökumenische Geist, denn die Pandemie hat unsere gemeinsame Verletzlichkeit aufgezeigt oder verstärkt“, sagte Sauca.  „Die grundlegenden Lehren aus dieser Pandemie beziehen sich auf unsere gemeinsame Verletzlichkeit – und unser gemeinsames Schicksal – als eine Menschheit“, sagte er weiter.

Unsere Wahrnehmung der Verwundbarkeit des menschlichen Lebens, so sagte er, sei geschärft worden. „Heute schätzen wir all die tiefen Verletzungen, die wir untereinander in der Familie und in der Gemeinschaft, in unserem Land und in der Welt teilen, viel bewusster“, so Sauca. „Wir bekunden eine neue Offenheit, geben historische Ungerechtigkeiten zu, setzen uns mit ihnen auseinander und teilen eine neue moralische Einschätzung von Ethnie, gesellschaftlicher Klasse und Gender.“

Auf diese Weise, so Sauca, könne die Pandemie vielleicht eine neue Bereitschaft entstehen lassen für konkrete soziale Veränderungen und eine Hingabe für unsere eine Menschheit auf dieser einen Welt. „Lasst uns darauf bauen!“, sagte er abschließend. „In Partnerschaft mit Ihnen allen und mit allen Menschen guten Willens hoffen wir, als globale Gemeinschaft von Kirchen aus der ganzen Welt zu diesem wichtigen Bestreben beizutragen.“

An der Diskussion mit dem Titel „Ökumene in Zeiten der Pandemie: Von der Krise zur Chance“ nahmen Studierende des Ökumenischen Instituts des ÖRK in Bossey teil, die vom 20. bis 27. Januar auf einer Studienreise nach Rom unterwegs sind.

Nach einer Begrüßungsansprache von Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, legte Ratssekretär Bischof Brian Farrell ein Arbeitspapier mit dem Titel „Ökumene in Zeiten der Pandemie:  Von der Krise zur Chance“ vor, das auf der Basis einer Umfrage auf diversen Bischofskonferenzen ausgearbeitet worden ist.

Diverse ökumenische, kirchliche und soziale Herausforderungen, die durch die Pandemie entstanden sind, wurden daraufhin von Sauca und anderen Referentinnen und Referenten thematisiert.

Livestream ansehen: Ökumenische Podiumsdiskussion über „Ökumene und Pandemie”

Weitere Informationen: Ökumenische Podiumsdiskussion über „Ökumene und Pandemie”