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Was brauchen wir in einem Land, dass zum Missionsfeld geworden ist, um missionarische Kirche zu sein? Wie können unsere Gemeinden zu heilenden und versöhnenden Gemeinschaften innerhalb auseinanderbrechender Gesellschaften werden? Wie bewegt Gottes Geist unsere Kirchen, speziell im deutschen Kontext? - Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich 50 Interessierte und Expert/innen aus den verschiedenen konfessionellen Missionsvereinen und -werken in Deutschland als Vorbereitung auf die Weltmissionskonferenz, die vom 9.-16. Mai 2005 in Athen stattfinden wird. Sie treffen sich vom 27.-30. Oktober zu einer Konsultation in der Missionsakademie an der Universität Hamburg. Eingeladen haben dazu neben der Missionsakademie das Evangelische Missionswerk in Deutschland (EMW) und die katholische Missio, Aachen, in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).

Zu den Teilnehmenden in Hamburg gehört auch die Hälfte der deutschen Delegierten für die Weltmissionskonferenz in Athen. Unter ihnen sind nicht nur Vertreter/innen aus den evangelischen Landeskirchen, sondern ebenso eine Vertreterin der römisch-katholischen Kirche, Katja Heidemanns von Missio, Aachen, als offizielle Delegierte des Vatikans. Peggy Mihan aus Cottbus nimmt als Delegierte der Herrnhuter Brüdergemeine teil, Annegret Drüke, die im Frauenwerk des Bundes Evangelisch-freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) für Mission zuständig ist, vertritt die Evangelikalen Missionswerke.

Auf der Weltmissionskonferenz in Athen werden zum ersten Mal evangelikale, pentekostale und römisch-katholische Repräsentanten vollberechtigt mitarbeiten. Das ist ein erstes Zeichen der vertieften ökumenischen und missionarischen Zusammenarbeit angesichts der aktuellen missionarischen Herausforderungen. Ziel der Hamburger Konsultation ist es, die anwesenden Delegierten mit einem gemeinsamen Votum auf den Weg nach Athen zu senden. Die Suche nach gemeinsamen Wegen in der Mission beginnt dabei mit einem Gebetsruf. "Komm, Heiliger Geist, heile und versöhne" lautet das Thema sowohl der Hamburger Konsultation als auch der Weltmissionskonferenz in Athen.

Jacques Matthey, der im ÖRK für missionstheologische Grundsatzfragen zuständig ist und die Teilnehmer/innen der Hamburger Konsultation über den Vorbereitungsstand der Weltmissionskonferenz informiert, sieht die Bitte um den Heiligen Geist einerseits als Bekenntnis dazu, dass die Kirchen bei der Umsetzung ihres missionarischen Auftrages ganz von Gottes heilendem und versöhnenden Handeln abhängig sind. Dieses müsse zuerst zwischen den unterschiedlichen Kirchen beginnen. Andererseits ist der Gebetsruf für Matthey eine Bitte um die spezifischen Gaben, missionarischen Fertigkeiten, welche die Kirchen für ihren Missionsauftrag benötigen. Matthey skizzierte in Hamburg eine "ökumenische Missionsstrategie", die in Athen weiterentwickelt werden könnte, als Versuch, möglichst viele Gemeinschaften zu bilden, in denen Menschen die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach Heilung und Versöhnung untereinander erfahren können.

Die Vielfalt von Erfahrungen und Beiträgen, von denen die Weltmissionskonferenz 2005 in Athen leben wird, wird auf der Hamburger Vorbereitungskonferenz durch Vorträge aus unterschiedlichen Perspektiven deutlich. In seinem Hauptvortrag beleuchtet Dr. George Mathew Nalunnakkal aus Kottayam, Indien, eingehend die unterschiedlichen Apekte des Themas der Weltmissionskonferenz. Als stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Weltmission und Evangelisation im ÖRK gehört Dr. Nalunnakkal zum Planungskomitee für Athen. Aus der Perspektive der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Indien sprach er über seine Begeisterung für den trinitarischen Gott als Initiator der Mission und über die Trinität Gottes in Vater, Sohn und Heiliger Geist als Inspiration für ein Verständnis von gerechtem Zusammenleben unter den Menschen. Neben der Anrufung "Komm, Heiliger Geist, heile und versöhne" gehört zum Thema der Weltmissionskonferenz als Untertitel der Missionsauftrag "In Christus berufen, heilende und versöhnende Gemeinschaften zu sein".

Aus einer ganz anderen Perspektive spricht Dr. Andreas Franz von der deutschen Arbeitsgemeinschaft Pfingstlich-Charismatischer Missionen. "Was mich begeistert, ist der Geist Gottes in Aktion", erläuterte er den praktisch orientierten Ansatz seiner Kirche. Seine Theologie sei so etwas wie "narrative Pneumatologie". "Lassen sie uns vom Handeln des Heiligen Geistes erzählen", fordert er die Teilnehmer/innen der Konsultation in Hamburg auf, "denn der Heilige Geist macht Menschen auch heute frei."

Weitere Informationen über die Weltmissionskonferenz, die vom 9.-16. Mai 2005 in Athen (Griechenland) stattfinden wird, finden Sie hier:

www.mission2005.org