2 September 2022, Karlsruhe, Germany: Prayer leaders dance during the morning prayer service at the World Council of Churches' 11th Assembly in Karlsruhe, Germany. From left are: Laura Edith Piedmonte of the Evangelical Methodist Church of Argentina, Bishop Daniel de Graft Brace of the Methodist Church of Ghana and Archbishop Antje Jackelén of the Church of Sweden. The assembly takes place August 31 to September 8 under the theme "Christ's Love Moves the World to Reconciliation and Unity."

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Gerechte Gemeinschaften für Frauen und Männer

Beim Aufbruch zum Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens stellt der ÖRK den Aufbau gerechter Gemeinschaften für Männer und Frauen in den Mittelpunkt all seiner Aktivitäten. Gerechte Beziehungen zwischen den Geschlechtern sind notwendig für eine verwandelnde Erneuerung von Kirche und Gesellschaft.

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Der Aufbau von Gemeinschaften, in denen Frauen und Männer die gleichen Chancen haben und in denen es keine Gewalt und keinerlei Diskriminierungen aufgrund des Geschlechtes gibt, ist eine Priorität aller Programme und Tätigkeiten des ÖRK. 

Die gerechte Gemeinschaft von Frauen und Männern will die Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven der am stärksten betroffenen und vulnerabelsten Gruppen und besonders von Frauen und Kindern stärker zur Geltung bringen und dafür sorgen, dass ihre Handlungsmacht, ihre Rechte und ihre Würde in der Arbeit und im Zeugnis unserer Kirchen in der Gesellschaft gewahrt werden.

„Trotz unserer großen Vielfalt haben wir auf unserer Vollversammlung noch einmal neu gelernt, dass wir uns gemeinsam auf einen Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit begeben müssen.“  Botschaft der 11. ÖRK-Vollversammlung „Ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln”.

Die gerechte Gemeinschaft für Frauen und Männer arbeitet für folgende Ziele:

  • Erhöhung der Sichtbarkeit und des Anteils von Frauen in Führungspositionen innerhalb des ÖRK und seiner Mitgliedskirchen.
  • Bereitstellung theologischer und anthropologischer Ressourcen.
  • Erweiterung und Stärkung von Frauen- und Männernetzwerken.
  • Förderung und Advocacy-Arbeit in den Vereinten Nationen und ähnlichen Institutionen für Frauenrechte.
  • Förderung einer diskriminierungsfreien Politik in den Mitgliedskirchen.

Der Aufbau einer gerechten Gemeinschaft von Frauen und Männern ist seit der 10. ÖRK-Vollversammlung im Jahre 2013 ein fachübergreifender Handlungsansatz des Ökumenischen Rates der Kirchen. Die 10. Vollversammlung hat erkannt, dass kontroverse Themen wie zum Beispiel das soziale Geschlecht im ÖRK einen Platz haben, da dieser als „ein sicherer Raum dient, um über Themen, die den Kirchen viel abverlangen, miteinander Gespräche zu führen und sich ein ethisch-moralisches Urteil darüber zu bilden.“  

Der Fokus auf der Geschlechtergleichstellung als wichtiges Thema ist jedoch nicht neu. Seit seiner Gründung im Jahr 1948 hat der Ökumenische Rat der Kirchen die Rechte der Frauen in enger Zusammenarbeit mit religiösen und zivilgesellschaftlichen Partnern rund um die Welt gefördert. 1953 begann das Programm „Frauen in Kirche und Gesellschaft“ mit der Verkündigung, dass die Wiederaufnahme eines würdevollen Lebens nach dem 2. Weltkrieg nur möglich sei, wenn Frauen aktiv an jeder Initiative der Gerechtigkeit und des Friedens durch die Kirchen in der Gesellschaft teilhaben.

Im Anschluss an die 11. ÖRK-Vollversammlung im September 2022 werden die Initiativen des Rates von einer Referenzgruppe geleitet. 

Herr Edward Lucas Mgalula, Evangelische Brüder-Unität in Tansania

Pastorin Dr. Monica Jyotsna Melanchthon, Lutherischer Weltbund

Frau Ruth Mathen, Orthodoxe Syrische Kirche von Malankara

Herr Patrick Watt, Christian Aid

Herr Rastko Jovic, Serbische Orthodoxe Kirche

Frau T. T. Soko - de Jong, Protestantische Kirche in den Niederlanden

Pastorin Veronica Flachier, Evangelisch-lutherische Kirche Ecuadors

Frau Maria Lubat, Griechisch-Orthodoxes Patriarchat von Jerusalem

Pastorin Marsha Scipio, Baptistischer Weltbund

Bischöfin Susan Johnson, Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada

Frau Sung-Ok Lee, United Women in Faith

Frau Nenase Victoria Epainos Kavafolau, Freie Wesleyanische Kirche von Tonga (Methodistische Kirche in Tonga)

Pastor Levon Alkins, Kirche in der Provinz Westindien

Frau Juliet Pimbirimano, Methodistische Kirche in Irland

Die gerechte Gemeinschaft für Frauen und Männer hat sich dazu verpflichtet, „niemanden zurückzulassen“, und sorgt deshalb dafür, dass Themen wie Würde und Gleichheit zu einem festen Bestandteil all unserer Gespräche und programmatischen Initiativen als Glaubensgemeinschaften werden. 

Zu diesem Zweck verwenden wir vier methodische Ansätze:

Entwicklung und Weitergabe wichtiger biblischer und theologischer Materialien für eine gerechte Gemeinschaft von Frauen und Männern, zum Beispiel die Bibelarbeitsreihe zu Donnerstags in Schwarz und Schulungsunterlagen zum Thema Gewalt an Frauen.

Gründung und Unterstützung von Netzwerken zur Förderung einer zielführenden Beteiligung und mehr Führungsverantwortung von Frauen. Dazu gehören das Ökumenische Netzwerk globaler Akteure und Akteurinnen für Geschlechtergerechtigkeit; Donnerstags in Schwarz-Botschafterinnen und -Botschafter, Trailblazers  und Youth Edition; Ökumenische Frauen als Friedensstifterinnen (Ecumenical Women Peacemakers); Präsentations- und Diskussionsreihe Just Talks.

Koordinierung der Advocacy-Arbeit der Kirchen für Gerechtigkeit für Frauen auf Ebene von UN-Mechanismen wie der Frauenrechtskommission, 16-Tage-Kampagne gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Advocacy-Schulungen zum Thema Menschenrechte. 

Stärkung einer sinnvollen und gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern in der Leitungsstruktur des ÖRK und in den ÖRK-Programmen. Dazu gehören die Entwicklung und Umsetzung der Grundsätze für Geschlechtergerechtigkeit und die Anwendung von Verhaltensrichtlinien für die Teilnahme an ÖRK-Veranstaltungen 

Es gibt viele Arten, sich zu engagieren:

  • Machen Sie mit bei Donnerstags in Schwarz, einer wachsenden Bewegung für eine Welt ohne Vergewaltigung und Gewalt. Zeigen Sie Ihr Engagement bei der Überwindung von Vergewaltigung und Gewalt und Ihre Solidarität und Ihren Respekt für Frauen, die im Angesicht von Ungerechtigkeit und Gewalt nicht unterzukriegen sind.
  • Melden Sie sich beim Ökumenischen Netzwerk Globale Akteure für Geschlechtergerechtigkeit an und erhalten Sie Nachrichten und Informationen über Aktionen. [link to sign up]
  • Erkennen Sie Frauenfeindlichkeit im Internet und erfahren Sie, wie Sie am besten dagegen vorgehen, und werden Sie Teil eines Netzwerks, das technologiebasierte geschlechtsspezifische Gewalt bekämpft. [link to come]
  • Verstärken Sie Ihre Advocacy-Arbeit durch Schulungen zum Thema Menschenrechte [more desciption, link]
  • Teilen Sie mit, was Sie tun, um transformative Männlichkeitsvorstellungen zu fördern bzw. sexuelle und geschlechtsbezogene Gewalt in Ihrem Umfeld zu beenden. Laden Sie den ÖRK ein, bei Ihrer Schulung und/oder Ihrer Fürsprache mitzumachen. [link to contact page]
  • Leisten Sie einen Beitrag für den ÖRK in Form eines Artikels, Blogs oder Gebets: [email protected]

Erklärung des ÖRK-Zentralausschusses zu sexueller Ausbeutung, Misshandlung und Belästigung ruft Kirchen dazu auf, Ungerechtigkeit herauszufordern und Bewusstsein zu bilden

Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ruft ÖRK-Mitgliedskirchen und ökumenische Partner in einer öffentlichen Erklärung dazu auf, “sexualisierte oder geschlechtsspezifische Gewalt und jede Form von Gewalt gegen Frauen, Kinder und vulnerable Personen zu verurteilen oder ihre bereits erfolgte Verurteilung zu bekräftigen, solche Verneinung der gleichen Würde aller Menschen und derartige Gewalt zur Sünde zu erklären und Richtlinien zur Prävention von sexueller Ausbeutung, Misshandlungen and Belästigung zu implementieren.”

Donnerstags in Schwarz

 

Auf dem Weg zu einer Welt ohne Vergewaltigung und Gewalt

Pfarrerin Nicole Ashwood

Programmleiterin, Gerechte Gemeinschaften für Frauen und Männer

[email protected]