Das Ökumenische Netzwerk indigener Völker

In einer Zeit, in der der Klimawandel und andere ökologische Krisen das Leben auf der Erde bedrohen, müssen wir Menschen lernen, unseren Lebensstil an die Belastbarkeitsgrenzen unseres Planeten anzupassen. Die Lehren der indigenen Völker können uns dabei helfen, zu lernen, wie wir im Einklang mit Mutter Natur leben können, nur das zu nehmen, was wir wirklich brauchen, und uns bewusst zu sein, dass unser heutiges Handeln Auswirkungen für die nächsten sieben Generationen haben wird.

Indigene Völker erleben sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch im Leben der Kirchen immer noch viel Ausgrenzung und Unterdrückung. Überall in der Welt werden sie auch heute noch marginalisiert. Ihr Kampf für Gerechtigkeit und den Erhalt und Schutz ihrer Rechte, ihrer kulturellen Identität, ihrer Spiritualität und ihrer traditionellen nachhaltigen Lebensweisen sind für ihre Menschenwürde und ihr Überleben elementar.

Die Weltbilder, die Spiritualität, die Kulturen und die Erfahrungen der indigenen Völker sind sehr spezifisch. Im Mittelpunkt ihres Überlebenskampfes als selbstbestimmte Völker steht der Erhalt ihrer spirituellen, kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Integrität. Die Anliegen der indigenen Völker sind daher nicht nur für das ÖRK-Programm „Mission von den Rändern der Gesellschaft“ von zentraler Bedeutung, sondern für die ganze ökumenische Gemeinschaft und ihren Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens.

Die indigenen Völker rufen alle Christinnen und Christen auf, sich mit ihnen zusammen „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ vorzustellen und auszumalen, wie sie in der Bibel verheißen werden und wie sie in der gemeinsamen Vision aller marginalisierten Menschen überall zum Ausdruck kommen.

Der ÖRK will globale und regionale Netzwerke indigener Völker ins Leben rufen, fördern und stärken. Unser Ziel ist es, auf regionaler und lokaler Ebene Führungskapazitäten aufzubauen und Basisbewegungen zu unterstützen, die sich für die Themen Gerechtigkeit, Entwicklung, Land, Identität und Selbstbestimmung engagieren.

Zu unseren programmatischen Aktivitäten mit indigenen Völkern zählen:

  • Indigene Spiritualität und Versöhnungskonferenzen
  • Förderung von indigenen jungen Erwachsenen und Entwicklung ihrer Führungskompetenzen
  • Unterstützung und Koordination indigener Netzwerke

Der ÖRK engagiert sich seit Langem solidarisch an der Seite indigener Völker. Durch unsere Aktivitäten ermöglichen wir ihre Teilnahme und Beiträge zum Leben und Dienst der ökumenischen Bewegung und der Kirchen auf verschiedenen Ebenen und wir unterstützen ihre Teilnahme und Teilhabe an internationalen Tagungen, die für sie und ihre Anliegen von Bedeutung sind.

Pastorin Dr. Seforosa Carroll, Programmreferentin

Mission von den Rändern der Gesellschaft – Kommission für Weltmission und Evangelisation

E-Mail : Seforosa.Carroll@wcc-coe.org      

Tel.: +41 22 791 6214