Ökumenischer Rat der Kirchen
ZENTRALAUSSCHUSS
Genf, Schweiz
26. August - 2. September 2003

Auszug aus dem Finanzbericht 2002

Zusammenfassung

Die Haushaltsergebnisse für das Jahr 2002 hielten sich im Rahmen der Vorgaben des Zentralausschusses und wiesen einen Nettorückgang der verfügbaren Mittel von insgesamt sfr 6,6 Millionen auf, was im Vergleich mit sfr 11 Millionen im Jahr 2001 eine Nettoverbesserung darstellt. Das Defizit im Betriebshaushalt nach Überträgen betrug sfr 1,1 Millionen und entsprach damit genau dem genehmigten Betriebshaushalt. Der Rückgang der Mittel in den Programmfonds belief sich auf sfr 5,5 Millionen und lag damit sfr 0,9 Millionen über dem Programmhaushalt, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass unsere Partner uns aufgefordert haben, bestimmte zurückgehaltene Programmmittelsalden gemäß ihrer Zweckbestimmung auszuzahlen.

Die Finanzlage war schwierig. Mit einer Gesamthöhe von sfr 41,9 Millionen lagen die Gesamtbeiträge um sfr 3,2 Millionen niedriger als 2001 und haben die Abwärtstendenz fortgeführt. Nach Genehmigung durch den Exekutivausschuss wurden sfr 1,5 Millionen aus den Anlagen des Stiftungsfonds abgezogen, um das Defizit im Betriebshaushalt und die Gesamtausgaben für die Frühpensionierungen 2001, die 2002 anfielen, zu finanzieren. Wie vom Zentralausschuss gefordert, wurde die Kreditlinie von sfr 5,5 Millionen durch die Hypothek auf das Ökumenische Zentrum als Vorsichtsmaßnahme abgesichert. Da das Defizit im Betriebshaushalt das festgelegte Limit jedoch nicht überschritt, wurde diese Kreditlinie weder 2002 noch im laufenden Jahr in Anspruch genommen.

Zwei wichtige finanzielle Projekte wurden 2002 abgeschlossen und haben ihren Niederschlag in den Bilanzaufstellungen des Finanzberichts gefunden. Erstens wurden die Programmmittelsalden überprüft und neu klassifiziert, wobei es sowohl zu Überweisungen an die Allgemeine Rücklage als auch – und vor allen Dingen - an die Sonderrücklagen kam. Die Sonderrücklagen, die sich auf sfr 2,8 Millionen belaufen, dienen der Aufteilung bestimmter Mittel, bei denen der Rat über den Zeitpunkt der Auszahlung bestimmen kann. Die Ergebnisse der Überprüfung sind für unsere zukünftige Finanzplanung sehr wertvoll. Zweitens wurde die programmbezogene Kostenrechnung eingeführt, nach der die Personal- und Verwaltungskosten und die Infrastruktur- und Kommunikationskosten den jeweiligen Programmtätigkeiten zugeteilt werden. Der Verteilerschlüssel wird in Anmerkung 23 zum Finanzbericht näher erläutert. Unsere Erfahrungen mit dieser Methode haben uns bewogen, den Prozess im Jahr 2003 zu vereinfachen. Die programmbezogene Kostenrechnung hat ihr Ziel im Planungsprozess jedoch erreicht, da sie es möglich macht, die wirtschaftlichen Kosten einer Aktivität in Bezug zu den erwarteten Beiträgen zu setzen.

Das Ende des Geschäftsjahrs 2002 war geprägt durch intensive, schwierige und manchmal schmerzliche Anstrengungen, die von der Fachgruppe für Programmanpassung, den leitenden Amtsträgern/innen und dem Vorstand des Finanzausschusses gemeinsam unternommen wurden, um die notwendigen Umstrukturierungsbeschlüsse auszuarbeiten und dann umzusetzen. Die fortgesetzte Unterstützung und Solidarität der leitenden Amtsträger/innen und die starke Solidarität unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen waren in dieser Situation eine wertvolle Hilfe.

Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und anderen Beiträgen

In der nachstehenden Tabelle werden Mitgliedsbeiträge, nicht-zweckbestimmte Einnahmen (UDI) und andere Beiträge für 2002 mit dem genehmigten Haushalt 2002 und den Vorjahresergebnissen verglichen.

Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen überstiegen den im Haushalt veranschlagten Betrag und lagen um 3% höher als 2001. 66% der Kirchen zahlten einen Beitrag, verglichen mit 53% in 2001. Der Bericht über die Beitragszahlungen enthält Kapitel, in denen sowohl die Mitgliedskirchen aufgelistet werden, die 2002 einen Beitrag gezahlt haben, als auch die, die sich nicht finanziell beteiligt haben. Darüber hinaus danken wir all jenen Mitgliedskirchen, die nicht-finanzielle Beiträge in Form von Gastfreundschaft oder Abstellung von Mitarbeitern/innen geleistet haben. Wenn die wachsende Zahl Beitrag zahlender Mitgliedskirchen auch Anlass zur Hoffnung gibt, so ist es doch weiterhin notwendig, dass die Zentralausschussmitglieder sich motiviert und kreativ dafür einsetzen, dass das 1998 vom Finanzausschuss der Vollversammlung gesetzte Ziel von sfr 10 Millionen erreicht wird.

Tabelle: Einnahmen aus Beiträgen: Ergebnis 2002 im Vergleich zum Haushalt 2002 und Ergebnis 2001

Haushalt 2002

2002

2001

Abweichung vom Haushalt pos./(neg.)

Abweichung von 2001 pos./(neg.)

sfr Mill.

sfr Mill.

sfr Mill.

sfr Mill.

sfr Mill.

Mitgliedsbeiträge

6.0

6.5

6.3

0.5

0.2

Nicht-zweckbest. Beiträge

0.6

0.6

0.8

-

(0.2)

Andere Beiträge

36.1

34.8

38.0

(1.3)

(3.2)

Gesamtbeiträge

42.7

41.9

45.1

(0.8)

(3.2)

Nach Konsolidierung der Haushalte der ÖRK-Auslandsbüros (siehe Anm. 2 (ii) zum Finanzbericht) enthalten die „anderen Beiträge" sfr 0.8 Millionen, die diese Büros direkt von Partnern erhalten hatten. Der Haushalt 2002 war nicht auf konsolidierter Basis vorbereitet worden und schloss diese Beiträge daher nicht ein. Nach Berücksichtigung der Auswirkungen dieser Konsolidierung sanken die „anderen Beiträge" um sfr 2,1 Millionen unter den im Haushalt veranschlagten Betrag. Davon sind sfr 0,9 Millionen auf ungünstige Wechselkurse zurückzuführen.

Finanzanalyse

Der Anhang zu diesem Bericht enthält eine Analyse der Betriebsergebnisse im Vergleich mit dem Haushalt und dem Vorjahr, einen Überblick über die Programmergebnisse im Vergleich mit dem Haushalt und eine Bilanzanalyse.

Die Bilanzanalyse vergleicht die Passiva und Verpflichtungen des Rates mit den Aktiva, die diese zum 31. Dezember 2002 und 2001 decken sollten, und nimmt auf dieser Grundlage eine Bewertung des Gesamtvermögens vor, das dem Rat nach Abzug der Verbindlichkeiten zur Verfügung steht. Die Analyse macht deutlich, dass die Reserven des Rates per 31. Dezember 2002, genau wie am Ende des Vorjahres, nicht durch flüssige Mittel, sondern nur durch Grundbesitz und Gebäude gedeckt waren. Die Analyse weist jedoch auch auf bestimmte positive Eckdaten in der Entwicklung der Finanzstrukturen des Rates hin. Insbesondere kam es, zum Teil infolge der oben erwähnten Neuklassifizierung bestimmter Programmfonds per 31. Dezember 2002, zu einer fast vollständigen Deckung der Verbindlichkeiten des Rates gegenüber den Programmfonds durch Anlagen. Hier hat sich die Lage gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Zukunftsaussichten

Trotz der Verbesserungen, die dank der gemeinsamen Anstrengungen von Leitungsgremien und leitenden Mitarbeitern/innen im Blick auf die Umstrukturierung in 2001 und eine Reorganisation in 2002 eingetreten sind, müssen wir die in unserem vorherigen Bericht zum Ausdruck gebrachte optimistische Einschätzung, nach der der Rat 2003 ein finanzielles Gleichgewicht erreichen würde und die Beiträge auf einem für die nächsten Jahre stabil bleibenden Niveau gehalten werden könnten, etwas relativieren. Diese Unsicherheit erwächst vor allem daraus, dass viele unserer Mitgliedskirchen und auch einige der wichtigsten Finanzierungspartner des Rates sich in einer schwierigen Finanzlage befinden. Für die Leitungsgremien und leitenden Mitarbeiter/innen des Rates bleiben die Anstrengungen zur Gewährleistung eines nachhaltigen finanziellen Gleichgewichts eine Priorität.

Im gebilligten Haushalt 2003 sind ein Nettoüberschusses bei den Allgemeinen Rücklagen sowie ein Senkung der Programmmittelsalden um sfr 3,8 Millionen vorgesehen. Die Einnahmen aus Beiträgen werden dieses Jahr auf ca. sfr 39 Millionen veranschlagt, verglichen mit sfr 41,9 Millionen in 2002. Der Rückgang um sfr 2,9 Millionen soll teilweise durch eine Steigerung der Produktionsgewinne und anderer Einnahmen in 2003 ausgeglichen werden. Zum Zeitpunkt der Abfassung des vorliegenden Berichts lassen sich in den Betriebskonten positive Ergebnisse für die ersten vier Monate ablesen: es konnte ein kleiner Betriebsüberschuss realisiert werden und die Programmausgaben werden mit Vorsicht getätigt. Da sich die Beitragsprognosen im Verlauf des Jahres ständig verändern, liegt die Herausforderung für den Rat darin sicherzustellen, dass die Ausgaben nicht nur im Rahmen des Haushalts, sondern im Rahmen der verfügbaren Einnahmen bleiben.

Die leitenden Amtsträger/innen und die Stabsmitglieder verstärken ihre Bemühungen um eine Stabilisierung der Programmbeiträge und eine Steigerung der Mitgliedsbeiträge. Obwohl neue Finanzierungsquellen erst noch Früchte tragen müssen, arbeiten wir in dieser Richtung gezielt weiter. Die Finanzierung des Rates hängt in großem Umfang von der fortgesetzten Unterstützung durch seine traditionellen Partner ab, die dem Rat auch in den schwierigen Zeiten finanzieller Unsicherheit die Treue gehalten haben. Der Rat spricht diesen Partnern in der gegenwärtigen kritischen Phase seines Lebens seinen tief empfundenen Dank aus.

William Temu
Managementdirektor
10. Juni 2003

Anhang

FINANZANALYSE

Die Finanzanalyse besteht aus drei Teilen:

    • Betriebsergebnisse im Vergleich zum Haushalt und zum Vorjahr
    • Programmergebnisse im Vergleich zum Haushalt
    • Bilanzanalyse

1. Betriebsergebnisse im Vergleich zum Haushalt und zum Vorjahr

Die nachfolgende Tabelle 1 vergleicht die Betriebsergebnisse 2002 mit dem Haushalt und dem Vorjahr.

Betriebsergebnisse im Vergleich zum Vorjahr
Das Betriebsdefizit nahm um sfr 4,9 Millionen - von sfr 6 Millionen in 2001 auf sfr 1,1 Millionen in 2002 - ab. Diese bemerkenswert positive Entwicklung schließt einen Rückgang im Betriebsdefizit um mehr als sfr 3 Millionen Barmittel ein. Die restliche positive Abweichung ist auf eine Steigerung der Überträge aus den Anlagereserven zurückzuführen.

Tabelle 1: Betriebsergebnisse 2002 im Vergleich zum Haushalt und zum Vorjahr

Haushalt 2002

2002

2001

Abweichung vom Haushalt pos. /(neg.)

Abweichung von 2001

pos. /(neg.)

sfr Mill.

sfr Mill.

sfr Mill.

sfr Mill.

Sfr Mill.

Mitgliedsbeiträge & nicht-zweckgebundene Einnahmen

5.1

5.5

7.1

0.4

(1.6)

Andere Beiträge

1.6

1.5

13.3

(0.1)

(11.8)

Andere Einnahmen

4

2.6

2.6

(1.4)

-

Gesamteinnahmen

10.7

9.6

23

(1.1)

(13.4)

Zuwendungen & Betriebskosten

7.4

8.9

8.8

(1.5)

(0.1)

Umstrukturierungs-kosten

-

-

0.9

-

0.9

Personalkosten

20.4

19.3

20

1.1

0.7

Umverteilte Kosten

(16.3)

(15)

-

(1.3)

15.0

Überträge

0.3

(2.5)

(0.7)

2.8

1.8

Gesamtkosten & Überträge

11.8

10.7

29

1.1

18.3

Defizit

(1.1)

(1.1)

(6)

-

4.9

Gesamteinnahmen und Gesamtkosten & Überträge 2002 und 2001 Aufgrund der Einführung der programmbezogenen Kostenrechnung ist es zu signifikanten Abweichungen in den Gesamtbetriebseinnahmen und den Gesamtbetriebskosten & Überträgen in 2002 und 2001 gekommen. Die früheren Beiträge unserer Partner zu den Betriebskosten wurden nicht weitergeführt, sondern die Zuwendungen, die diesen Beiträgen entsprachen, wurden 2002 direkt den verschiedenen Programmen zugeordnet. Die entsprechenden Personal- und Infrastrukturkosten wurden dann ebenfalls den jeweiligen Programmen zugeteilt. Dies ist in der Zeile „umverteilte Kosten" festgehalten.

Betriebsergebnisse und Haushalt
Der Vergleich der Betriebsergebnisse mit dem Haushalt erfordert Erklärungen zu drei Bereichen: 1. der Posten „andere Einnahmen" lag infolge von Anlageverlusten um sfr 1,4 Millionen unter dem im Haushalt veranschlagten Betrag; 2. die Betriebskosten überstiegen den Haushalt um sfr 1,5 Millionen; 3. entgegen der im Haushalt vorgesehenen Übertragung von sfr 0,3 Millionen an die Rücklagen, kam es de facto zu Netto-Überträgen in Höhe von sfr 2,5 Millionen aus den Rücklagen, und zwar hauptsächlich um Anlageverluste auszugleichen. Die Erklärungen für die Abweichungen in diesen drei Bereichen werden unten weiter ausgeführt.

(a) Andere Betriebseinnahmen

Tabelle 2 gibt einen Überblick über die anderen Betriebseinnahmen im Vergleich zum Haushalt.

Tabelle 2: Andere Betriebseinnahmen

Andere Einnahmen

2002 Haushalt

2002

Abweichung pos./(neg.)

sfr Mill.

sfr Mill.

sfr Mill.

Anlagen & Währungsschwankungen

0.3

(2.2)

(2.5)

Produktionsgewinne

3.1

4.1

1.0

Vermischte Einnahmen

0.6

0.7

0.1

Gesamteinnahmen

4.0

2.6

(1.4)

Anlageverluste
Die gesamten Anlageverluste beliefen sich trotz der Maßnahmen, die 2001 zur Reduzierung der Risikoanfälligkeit des Portfolios im Allgemeinen Fonds ergriffen worden waren, auf sfr 2,6 Millionen. Davon waren sfr 1,5 Millionen nicht realisierte Verluste. Bestimmte Anlageverluste wurden realisiert, um alle Darlehen zurückzuzahlen, für die das Anlageportfolio als Sicherheit dient. Diese Maßnahme hatte den Vorteil, dass sie das weitere finanzielle Risiko senkte. Daneben machten die verstärkte Inanspruchnahme der Programmmittelsalden gegen Ende des Jahres sowie die grundsätzliche Entscheidung, keine weiteren durch das Portfolio abgesicherten Darlehensrisiken einzugehen, es erforderlich, Anlagen zu verkaufen und so bestimmte Verluste zu realisieren.

Die durch steigende Wechselkurse realisierten Betriebsgewinne ließen die Gesamtbelastung der Betriebsergebnisse auf sfr 2,2 Millionen sinken.

Produktionsgewinne
Bei den Produktionsgewinnen kam es zu einer positiven Abweichung vom Haushalt in Höhe von sfr 1 Million. Sie geht auf eine neue Buchführungsmethode für die Einnahmen aus dem Wohngebäude für Stabsmitglieder zurück, die aus dem Haushalt nicht ersichtlich ist. Dieses Gebäude verzeichnete 2002 einen Überschuss von sfr 4000. Zuvor waren sowohl Einnahmen als auch Ausgaben in einem separaten Fondskonto aufgeführt worden. Im Haushalt 2002 wurden weder die aus diesem Gebäude verzeichneten Einnahmen noch die Ausgaben aufgeführt.

(b) Zuwendungen und Betriebskosten
Die Zuwendungen und Betriebskosten überstiegen den Haushalt um sfr 1,5 Millionen. sfr 1,3 Millionen dieser Abweichung stellen keine den Haushaltsansatz übersteigenden Ausgaben dar, sondern erklären sich aus der neuen Buchführungsmethode im Verhältnis zum Haushalt. Erstens wurden sfr 1 Million Betriebskosten für das Wohngebäude für Stabsmitglieder im Betriebsergebnis und nicht im Haushalt aufgeführt – wie oben bereits erläutert worden ist. Zudem wurde ein Abschreibungsbetrag von sfr 0,3 Millionen, der zuvor auf einem Konto des Fonds für Immobilienbesitz und daher nicht im Haushalt erschienen war, als Betriebsausgabe aufgeführt. Der erforderliche Ausgleichsübertrag aus dem Fonds für Immobilienbesitz reduzierte den Impakt auf die Betriebsergebnisse. Die Betriebskosten lagen in Wirklichkeit sfr 0,2 Millionen über dem Haushalt.

(c) Überträge und Anlagenreserve
Das Netto-Betriebsdefizit vor Überträgen belief sich auf sfr 3,6 Millionen. Die Netto-Überträge von sfr 2,5 Millionen reduzierten den Betriebsverlust auf sfr 1,1 Millionen.

Alle Überträge sind in Aufstellung III (Schedule III) des Finanzberichts aufgelistet. Der größte Übertrag beläuft sich auf sfr 1,9 Millionen aus der Anlagenreserve und diente dem Ausgleich der Anlageverluste.

Ende 2001 wurde berichtet, dass die Anlagenreserve erschöpft sei. Im Verlauf des Jahres 2002 wurde diese Reserve wieder mit sfr 2,7 Millionen aus dem Stiftungsfonds aufgefüllt; Anm. 10 (a) (v) und (vi) zum Finanzbericht geht ausführlich auf diese Frage ein.

2. Finanzielle Ergebnisse bei den Programmtätigkeiten

Die finanziellen Ergebnisse bei den Programmtätigkeiten werden in der nachfolgenden Tabelle mit dem Haushalt verglichen.

Tabelle 3: Finanzielle Ergebnisse bei den Programmtätigkeiten im Vergleich zum Haushalt

Haushalt 2002

2002

Abweichung zum Haushalt pos/(neg.)

sfr Mill.

sfr Mill.

sfr Mill.

Mitgliedsbeiträge & nicht-zweckgeb. Beiträge

1.5

1.6

0.1

Andere Beiträge

34.6

33.3

(1.3)

Andere Einnahmen

0.1

(0.3)

(0.4)

Gesamteinnahmen

36.2

34.6

(1.6)

Zuwendungen

15.0

17.0

(2.0)

Betriebskosten

8.1

5.6

2.5

Personalkosten

1.2

1.6

(0.4)

Umverteilte Kosten

16.3

15.1

1.2

Überträge

-

0.8

(0.8)

Gesamtkosten & Überträge

40.6

40.1

0.5

Rückgang der Programmmittel

(4.4)

(5.5)

(1.1)

Insgesamt blieben die Gesamtkosten und Überträge im Rahmen des Haushalts. Die gestiegene Auszahlung von Zuwendungen wurde durch eine Ausgabensenkung in den Programmbetriebskosten, die von den Stabsmitgliedern streng kontrolliert wurden, ausgeglichen. Die umverteilten Kosten lagen hauptsächlich aufgrund einer Senkung der Personalkosten unter dem im Haushalt veranschlagten Betrag. Eine ausführlichere Analyse der umverteilten Kosten im Vergleich zum Haushalt enthält Anm. 23 zum Finanzbericht.

3. Bilanzanalyse

Die Bilanz, die in Aufstellung I (Schedule I) dargestellt wird, stimmt mit den internationalen Abrechnungsnormen überein. Zum besseren Verständnis der finanziellen Lage des Rates und der sie beeinflussenden Veränderungen werden untenstehend, wie im Jahr 2001, die Aktiva den Passiva bzw. den Verbindlichkeiten gegenübergestellt, welche sie decken sollen.

Tabelle 4: Struktur der Bilanzaufstellung per 31. Dezember 2002 im Vergleich zu 2001

31. Dezember 2002

Nettovermögen /
(Verbindlichkeiten)

Aktiva

sfr

(in Tausend)

damit verbundene Verbindlichkeiten

sfr

(in Tausend)

sfr (in Tausend)

Grundbesitz & Gebäude

38,430

Hypothek, Baudarlehen & langfristig fällige Einnahmen

20,229

18,201

Feste Anlagen

9,696

Stiftungsfonds

8,806

890

Anlagen

11,578

Programmfonds

11,806

(228)

Laufende Aktiva

6,776

Laufende Passiva

6,627

149

-

Langfristige Passiva

510

(510)

Gesamtvermögen

66,480

Gesamtverbindlich-keiten

47,978

Verfügbares Gesamtvermögen nach Abzug der Verbindlichkeiten 18,502

31. Dezember 2001

Netto-vermögen

Aktiva

Sfr

(in Tausend)

damit verbundene Verbindlichkeiten

sfr

(in Tausend)

sfr

(in Tausend)

Grundbesitz & Gebäude

35,897

Hypothek, Baudarlehen & langfristig fällige Einnahmen

17,659

18,238

Feste Anlagen

13,315

Stiftungsfonds

12,417

898

Anlagen

21,711

Programmfonds

18,746

(1,035)

Kredit durch Anlagen abgesichert

4,000

Laufende Aktiva

6,403

Laufende Passiva

7,288

(885)

Gesamtvermögen

77,326

Gesamtverbindlichkeiten

60,110

Verfügbares Gesamtvermögen nach Abzug der Verbindlichkeiten 17,216

    Die Analyse ergibt:
    • Die Summe der reinen Aktiva ohne Verbindlichkeiten, die dem Rat frei als Reserven zur Verfügung stehen – vergleichbar mit dem „Netto-Eigenkapital" in „auf Gewinn" ausgerichteten Organisationen – ist von sfr 17 216 000 per 31. Dezember 2001 auf sfr 18 502 000 per 31. Dezember 2002 gestiegen. Diese Steigerung ist das Netto-Ergebnis der Neuklassifizierung bestimmter Programmfonds und ihrer damit verbundenen Zuweisung an die Allgemeine Rücklage und an Sonderrücklagen.
    • Das Gesamtvermögen des Rates nahm um sfr 10,8 Millionen und die damit verbundenen Verbindlichkeiten um sfr 12,1 Millionen ab. Die laufenden Anlagen wurden um sfr 10,1 Millionen reduziert. Von dieser Summe wurden sfr 5,8 Millionen für die Rückzahlung kurzfristiger Darlehen verwendet, die zur Finanzierung der sowohl 2001 als auch 2002 verzeichneten Rückgänge in den Programmfonds gedient hatten; sfr 3 Millionen wurden zur Finanzierung von Rückgängen in den Programmfonds im Jahr 2002 benötigt und die verbleibenden sfr 1,3 Millionen stellen den in diesem Jahr erlittenen Netto-Anlageverlust dar.
    • Die Rücklagen des Rates, einschließlich der Allgemeinen Rücklage und der Sonderrücklagen, sind nicht durch flüssige Mittel gedeckt, sondern durch seinen Grundbesitz und seine Gebäude. Gemäß der vom Zentralausschuss beschlossenen Richtlinien muss der Rat 2003 einen Überschuss realisieren, um diese Sachlage zu verbessern.
    • Die Verbindlichkeiten gegenüber den Programmfonds sind fast ganz durch Anlagen gedeckt, so dass eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr eingetreten ist. Dies ist durch die weiter oben beschriebenen Neuklassifizierungen erreicht worden.
    • Die laufenden Aktiva per 31. Dezember 2002 überstiegen die laufenden Passiva um sfr 149 000. Der Rat hätte somit am Bilanzstichtag theoretisch all seinen Verpflichtungen aus den laufenden Passiva nachkommen können. Ein Vergleich der Informationen an den beiden Bilanzstichtagen zeigt, dass die Betriebsmittel im letzten Jahr um sfr 1 Million gestiegen sind. Das darf als positives Signal für eine Verbesserung der Finanzlage gewertet werden.
    • Die langfristigen Passiva sind Beträge, die Stabsmitgliedern nach dem in Notiz 20 (ii) beschriebenen Bonussystem für langjährige Dienstzeit in Zukunft gezahlt werden müssen. Damit handelt es sich um Verbindlichkeiten, die normalerweise aus zukünftigen Einnahmen gezahlt werden und in der vorliegenden Analyse daher ohne Deckung durch Aktiva aufgeführt werden.

BERICHT DER RECHNUNGSPRÜFER AN DEN EXEKUTIVAUSSCHUSS UND DIE MITGLIEDSKIRCHEN DES ÖKUMENISCHEN RATES DER KIRCHEN

Wir haben die in den Aufstellungen I bis V (Schedules I bis V) und den anschließenden Anmerkungen enthaltene Jahresrechnung des Ökumenischen Rates der Kirchen, einer gemeinnützigen Organisation, für das am 31. Dezember 2002 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist das Management des Rates verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen.

Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen internationaler Berufsstandards, nach denen eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der maßgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheidungen sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.

Gemäß unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Finanzlage des Ökumenischen Rates der Kirchen am 31. Dezember 2002, der Kontobewegungen des Rates und des Cash Flow im abgelaufenen Jahr in Übereinstimmung mit den internationalen Abrechnungsnormen.

Unserer Rechnungsprüfung diente dem Zweck, uns eine Meinung über die Jahresrechnung als Ganzes zu bilden. Die Jährliche Zusammenfassung der Beiträge ist uns für eine zusätzliche Analyse vorgelegt worden. Diese Informationen sind nach dem Prüfungsverfahren ausgewertet worden, das auch in der Prüfung der Jahresrechnung Anwendung gefunden hat, und stehen unseres Erachtens in sachlich korrekter Beziehung zum Finanzbericht insgesamt.

KPMG Klynveld Peat Marwick Goerdeler S.A.

David J.W.Colledge David Curry
dipl. Rechnungsprüfer dipl. Rechnungsprüfer

Genf, den 10. Juni 2003

Aufstellung I (Schedule I) Bilanz
Per 31. Dezember 2002

(Schweizer Franken in Tausend)

Notiz

2002

2001

LAUFENDE AKTIVA

transitorische Aktiva

83

277

Forderungen

5

2,424

3,183

Anlagen

4

11,578

21,711

Barmittel

4,269

2,943

18,354

28,114

FESTE ANLAGEN

Grundbesitz, Gebäude & Ausstattung

3

38,430

35,897

Anlagen

4

9,696

13,315

48,126

49,212

GESAMTVERMÖGEN

66,480

77,326

LAUFENDE PASSIVA

transitorische Passiva

9

202

229

Verbindlichkeiten

6

6,425

6,932

Kontoüberziehungen & kurzfristige Darlehen

8

6,261

7,992

12,888

15,153

LANGFRISTIGE PASSIVA

Hypothek

7

11,600

11,726

transitorische Passiva

9

2,368

2,068

Verbindlichkeiten

6

510

-

14,478

13,794

RÜCKLAGEN & FONDS

Stiftungsfonds

10

8,806

12,417

Rücklagen

11

3,420

2,944

Andere Fonds

12

5,819

6,715

Betriebsfonds

13

6,465

7,557

Sonderrücklagen

14

2,798

-

Programmfonds

15

11,806

18,746

39,114

48,379

GESAMTVERBINDLICH-KEITEN

66,480

77,326

Aufstellung II (Schedule II) Einnahmen- und Ausgabenrechnung für das am 31. Dezember 2002 abgelaufene Jahr (Schweizer Franken in Tausend)

Mittel

Mittel

Betriebs-mittel

Programme

Insg.

insg.

Notiz

2002

2002

2002

2001

EINNAHMEN AUS BEITRAGSZAHLUNGEN

Mitgliedsbeiträge &

nicht-zweckgebundene Einnahmen

5,489

1,639

7,128

7,097

Andere Beiträge

1,494

33,332

34,826

38,039

6,983

34,971

41,954

45,136

ANDERE EINNAHMEN

Anlageverluste

16

(2,234)

(784)

(3,018)

(2,301)

Produktionsgewinne

17

4,084

52

4,136

4,047

Vermischte Einnahmen

18

739

364

1,103

1,252

2,589

(368)

2,221

2,998

GESAMTEINNAHMEN

9,572

34,603

44,175

48,134

BETRIEBSKOSTEN

Zuwendungen

638

17,029

17,667

21,484

Betriebskosten

8,314

5,602

13,916

16,354

Umstrukturierungskosten

-

-

-

922

Gehälter

19

19,309

1,598

20,907

21,208

GESAMTBETRIEBSKOSTEN

28,261

24,229

52,490

59,968

Umverteilte Gehaltskosten

23 I

(9,980)

9,980

-

-

Umverteilte Infrastruktur- und Kommunikationskosten

23 II

(5,121)

5,121

-

-

GESAMTKOSTEN VOR ÜBERTRÄGEN

13,160

39,330

52,490

59,968

NETTO-RÜCKGANG VOR ÜBERTRÄGEN

(3,588)

(4,727)

(8,315)

(11,834)

ÜBERTRÄGE

Überträge zwischen Fonds

291

(291)

-

-

Überträge von/(an) Rücklagen & Fonds

2,495

(286)

2,209

835

Überträge an Laufende Passiva

(283)

(167)

(450)

-

NETTO-RÜCKGANG IM JAHR

(1,085)

(5,471)

(6,556)

(10,999)