"Als Kirchen gemeinsam die Welt verwandeln" 

Projekteinzelheiten 2007-2009 mit Liste der Aktivitäten

Entwurf 14. Juli 2006 

Zu diesem Dokument

Das vorliegende Dokument stellt eine Ergänzung zu dem Dokument "Programmpläne 2007-2009 - Zusammenfassung" dar, das eine Einführung in den Programmrahmen gibt und Kurzdarstellungen der vorgeschlagenen Programme und Projekte enthält.

Es enthält ausführliche Beschreibungen von Projekten und Aktivitäten, einschließlich Projektkosten, die auch unter www.ecuspace.net veröffentlicht worden sind.

Diese Pläne werden dem ÖRK-Zentralausschuss im September 2006 zur Prüfung und Bewilligung vorgelegt.

Für das Jahr 2007 sind die Zahlen dem Haushalt entnommen. Die Zahlen für 2008 und 2009 stecken einen Budgetrahmen für die Umsetzungskosten ab.

P101 - Interpretation der ökumenischen Vision des ÖRK  

Spezifisches Ziel

Den Geist des Prozesses "Gemeinsames Verständnis und gemeinsame Vision des ÖRK" (CUV) verinnerlichen und der ökumenischen Gemeinschaft vermitteln.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: 1a

Zusätzliche Verbindungen: Das Projekt kann die gemeinsame theologische Reflexion inspirieren und dadurch inspiriert werden (1b); neue Erkenntnisse im Streben nach Einheit und gemeinsamem Zeugnis bringen (2a); Kirchen und ökumenische Organisationen ermutigen, gemeinsam für Gerechtigkeit und Dienst einzutreten (4a-c); die ökumenische Ausbildung von Schlüsselpersonal stärken (5a) und die Mitwirkung von jungen Menschen und Frauen in der ökumenischen Bewegung fördern (1a).

Beschreibung/ Hintergrund

Partnern zum Ziel haben und die in diesem Projekt aufgegriffen werden.

Desgleichen hat CUV das Potenzial, der Diskussion wertvolle Impulse zu geben, wenn der Anspruch des ÖRK, eine "Gemeinschaft von Kirchen" zu sein, aus geistlicher Perspektive hinterfragt wird. Das "gemeinsame Beten" ist zu einer ekklesiologischen und geistlichen Herausforderung geworden, der wir uns stellen müssen. Gleichzeitig könnte das Potenzial des Konsensverfahrens, das Ausdruck einer neuen Kultur des ökumenischen Miteinanders auch auf institutioneller Ebene ist, weiter gestärkt und mit anderen ökumenischen Partnern geteilt werden. Der Ständige Ausschuss für Konsens und Zusammenarbeit wird die Kontinuität in diesem Bereich gewährleisten.

In enger Verbindung mit dem Prozess der Neugestaltung steht das Globale Christliche Forum, das Das CUV-Dokument lädt die Kirchen ein, ihr ökumenisches Engagement zu analysieren - in ihrem eigenen lokalen Umfeld, in ihren Beziehungen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene und insbesondere in Beziehung zum ÖRK. Der CUV-Prozess machte deutlich, dass die ökumenische Bewegung sich zwar bei weitem nicht auf die organisatorischen Ausdrucksformen des ÖRK reduzieren lässt, dass der Rat aber zugleich eine herausragende Position als Instrument und Ausdruck der ökumenischen Bewegung einnimmt.

CUV hat Einfluss auf zwei zentrale ökumenische Prozesse ausgeübt: die Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im ÖRK und den Prozess "Ökumene im 21. Jahrhundert". Dieser zweite Prozess hilft den ökumenischen Partnern in ihrer Reflexion über die "Neugestaltung der ökumenischen Bewegung". Es ist von wesentlicher Bedeutung, das Potenzial dieser beiden Prozesse zu entfalten.

Im Dezember 2004 wurde auf einer ÖRK-Konsultation zur "Ökumene im 21. Jahrhundert" die Einrichtung eines Fortsetzungsausschusses gefordert, dessen Aufgabe es sein sollte, die Reflexion über die Neugestaltung der ökumenischen Bewegung voranzutreiben. Die Konsultation unterbreitete auch eine Reihe von Empfehlungen, die die Stärkung und Systematisierung der Beziehungen zwischen ökumenischen einen offenen Raum schaffen will, in dem Vertreter/innen eines breiten Spektrums christlicher Kirchen und zwischenkirchlicher Organisationen zusammenkommen können, um sich gegenseitig kennen und achten zu lernen und so in der Lage zu sein, gemeinsame Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Die Neunte Vollversammlung nahm den Bericht des Fortsetzungsausschusses für das Globale Christliche Forum entgegen, billigte die darin enthaltenen Empfehlungen und sprach sich für die Fortsetzung des Prozesses aus, an dessen Ende eine Globale Forumsveranstaltung (November 2007) stehen soll.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Alle Aktivitäten werden dem Rhythmus der Tagungen der Leitungsgremien - und folglich auch deren Weisungen - folgen. Eine erste Auswertung wird auf der nächsten Tagung des Zentralausschusses (Februar 2008), eine weitere nach Ablauf der Hälfte der Projektlaufzeit auf der darauf folgenden Zentralausschusstagung (September 2009) erfolgen.

Im Rahmen dieses Projekts wird der Prozess zur "Ökumene im 21. Jahrhundert", einschließlich damit verbundener Aktivitäten, fortgesetzt werden und 2007 größeres Gewicht bekommen. Der Fortsetzungsausschuss wird die Richtung für Beschlüsse zur zukünftigen Arbeit in diesem Bereich vorgeben. Die erste Phase des Prozesses wird Ende 2009 mit der Vorlage eines Zwischenberichts an den Zentralausschuss abgeschlossen werden. Das Projekt wird bis zur Zehnten Vollversammlung des ÖRK laufen, auf der frühestens Verfassungsänderungen beschlossen werden können, die für den Abschluss des Prozesses und die Umsetzung seiner Ergebnisse gegebenenfalls als notwendig erachtet werden.

Arbeitsmethode

Das Projekt wird einen integrierten Arbeitsstil entwickeln und Kommunikation, ökumenische Ausbildung und Studienprozess interaktiv in Beziehung zueinander setzen. Es wird als ratsübergreifendes Projekt verstanden, in dem Stabsmitglieder und Experten/innen aus allen Arbeitsbereichen mitarbeiten.

Junge Menschen werden den Reflexionsprozess in entscheidender Weise mit vorantreiben, indem sie helfen, eine angemessene Sprache zu finden und moderne Technologien einzusetzen, um so die wichtige Rolle und das Erbe der Jugend in der Geschichte und Entwicklung der ökumenischen Bewegung deutlich zu machen.

Die Ökumene-Referenten/innen werden zu den wichtigsten Partnern gehören, die Stabsmitgliedern und Leitungsgremien bei der Aufgabe helfen werden, einen Prozess des Studiums, der Rezeption und der Umsetzung von CUV für die Mitgliedskirchen in Gang zu setzen.

Der Ständige Ausschuss, der die Aufgabe der Sonderkommission fortführen wird, wird die von ihm gewählte Arbeitsmethode in den kommenden Jahren beibehalten: er wird seine jährlichen Tagungen mit Besuchen bei lokalen Kirchen und der Mitwirkung in bzw. dem Kennenlernen von deren Liturgie-, Diakonie- und Bildungsarbeit kombinieren.

Beziehungen

Die Leitungsgremien des ÖRK, die Ökumene-Referenten/innen, junge Erwachsene und in diesem Bereich tätige ökumenische Gremien haben die Aufgabe, die Beziehungen mit Mitgliedskirchen und anderen Kirchen zu stärken, um so die gemeinsame Reflexion über Entwicklungen innerhalb der ökumenischen Bewegung voranzubringen.

Liste der Aktivitäten

P101-01 - Ökumene im 21. Jahrhundert (Neugestaltung der ökumenischen Bewegung): den Prozess weiterführen (Arbeit des Fortsetzungsausschusses stärken und zu Fortschritten beim Globalen Christlichen Forum beitragen). Erwartete Ergebnisse: Die Prozesse kommen in Gang und es wird regelmäßig geprüft werden, welche Fortschritte zu verzeichnen sind.

P101-02 - Netzwerk der Ökumene-Referenten/innen: jährliche Treffen der Ökumene-Referenten/innen. Erwartete Ergebnisse: Zurüstung der Ökumene-Referenten/innen, damit diese den Geist des CUV-Dokuments vermitteln können.

P101-03 - Konsens und Zusammenarbeit: jährliche Treffen des Ständigen Ausschusses; Konsultations- und Studienprozess zu den geistlichen/liturgischen Grundlagen, auf denen die ganze Gemeinschaft aufbaut. Erwartete Ergebnisse: Fortführung der Arbeit der Sonderkommission, insbesondere in den Bereichen Ekklesiologie und Gottesdienst.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009

P101 - Auslegung der ökumenischen Vision des ÖRK

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P101-01 - Ökumene im 21. Jahrhundert

57 300

57 000

45 000

P101-02 - Netzwerk ökumenischer Amtsträger/innen

63 900

10 000

75 000

P101-03 - Konsens und Zusammenarbeit

33 000

33 000

33 000

Durchführungskosten insgesamt

154 200

100 000

153 000

Personal- und personalabhängige Kosten

256 458

256 458

256 458

Direkte Kosten insgesamt

410 658

356 458

409 458

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

502 819

448 619

501 619

P102 - Globale Plattform für Theologie und Analyse 

Spezifisches Ziel

Eine Plattform für die theologische Reflexion und Analyse bestimmter zentraler Herausforderungen für das christliche Zeugnis in der heutigen Welt bereitstellen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: 1.b.

Zusätzliche Verbindungen: Das Projekt wird die theologische Reflexion über die sichtbare Einheit (2.a) und über Misson und ekklesiologische Beziehungen (2.c) vertiefen; durch die ethische und theologische Auseinandersetzung mit den Menschenrechten für die Achtung der Menschenwürde eintreten (3.a); zur ökumenischen Reflexion über Armut, Reichtum und Umweltschutz beitragen (3.d); neue Einsichten in die Arbeit zu Glaube, Wissenschaft und Technologie ermöglichen (4.c).

Beschreibung/ Hintergrund

Hierbei handelt es sich um eines der neuen- und hoch interessanten - Schlüsselmerkmale der Programmpläne 2007-2013. Theologische Reflexion und Analyse auf der einen Seite und ökumenische Partnerschaft auf der anderen stellen seine zwei primären Interessenspole dar.

Der ÖRK als weltweites Instrument christlicher Einheit hat den Auftrag, ein gemeinsames theologisches Verständnis in bestimmten zentralen Fragen zu fördern, die Leben, Arbeit und Beziehungen von Kirchen, weltweiten christlichen Gemeinschaften, ökumenischen Partnern und kirchlichen/kirchennahen Diensten und Werken, die in verschiedenen Bereichen tätig sind, betreffen. Diese globale Plattform wird ein breites Spektrum von kirchenleitenden Persönlichkeiten, Theologen/innen, Ethikern/innen, Soziologen/innen und Aktivisten/innen aus vielen Teilen der Welt zusammenbringen. Es wird Raum bieten, um zu analysieren und auszuwerten, welche Implikationen einige der großen Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, für das christliche Zeugnis der ökumenischen Bewegung, der Kirchen und ihrer Werke in der heutigen Welt haben.

Ziel der Plattform ist es nicht, Konvergenztexte auszuarbeiten, sondern Gelegenheit zu Dialog und Meinungsaustausch über unterschiedliche Sichtweisen zu bieten. Die zu behandelnden Themen werden im Rahmen eines Konsultationsprozesses festgelegt und in der Programmarbeit des Rates und der breiteren ökumenischen Bewegung aufgegriffen werden. Es werden besondere Anstrengungen unternommen werden, um sicherzustellen, dass junge Menschen einen substanziellen Beitrag zu dem Prozess leisten und umfassend mitwirken können.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Der erste Projektabschnitt läuft von 2007-2009; da es sich bei der Globalen Plattform um eine völlig neue Erfahrung handelt, wird sie nach drei Jahren evaluiert werden. Diese Auswertung wird es den Leitungsgremien ermöglichen, eine sachgerechte Entscheidung über die Zukunft der Plattform zu treffen.

Arbeitsmethode

Konsultationsprozess (unter Mitwirkung von Vertretern/innen von Kirchen, regionalen ökumenischen Organisationen, weltweiten christlichen Gemeinschaften, dem Netzwerk für ökumenische theologische Ausbildung und kirchlichen/kirchennahen Diensten und Werken), im Prinzip im Rahmen von Tagungen, an denen ein breites Spektrum von Partnern teilnimmt, z.B. Zentralausschuss, ÖRK-Rundtischgespräche, usw.), um die Themen, über die in dem Dreijahresabschnitt nachgedacht werden soll, festzulegen. Diese Gruppe wird ein Thema für das Jahr 2007 und jeweils zwei Themen für 2008 und 2009 bestimmen.

Der Bericht (Aide-Memoire) über diese Zusammenkunft wird sich mit den vorgeschlagenen Themen befassen und als Rahmen für die weitere Reflexion dienen. Er wird auf der Website veröffentlicht werden, um eine möglichst breite Beteiligung an dem Prozess zu gewährleisten. Es steht zu hoffen, dass Seminare und theologische Einrichtungen diese Themen aufgreifen und inhaltliche Beiträge zu den Tagungen der Plattform leisten werden.

Der Bericht über die weitere Reflexion über jedes Thema wird einem breiten Kreis von Interessenten zugänglich gemacht werden, um sicherzustellen, dass diese Reflexion von den Kirchen und ökumenischen Partnern rezipiert wird.

Die Verantwortlichen arbeiten sehr engagiert daran, diesen Prozess dynamisch, konsultativ und partizipatorisch zu gestalten. Die Themen der Plattformtagungen werden auf der ÖRK-Website veröffentlicht werden und es wird um Stellungnahmen gebeten.

Beziehungen

Dieses Projekt wird ein breites Spektrum von ÖRK-Mitgliedskirchen und Nicht-Mitgliedskirchen, ökumenischen Organisationen, Seminaren, theologischen Einrichtungen und kirchlichen/kirchennahen Diensten und Werken einbeziehen.

Liste der Aktivitäten

P102-01 - Die Globale Plattform für Theologie und Analyse wird folgende Elemente umfassen :

  • Konsultationsprozess (im Rahmen ökumenischer Zusammenkünfte) zur Festlegung der zu behandelnden Themen. Nach dem ersten Jahr wird diese Konsultationsgruppe mit Hilfe von E-Mails, Telefonkonferenzen und Zusammenkünften in Verbindung mit regionalen und internationalen Konsultationen arbeiten.

  • eine regionale Konsultation pro Jahr

  • eine Globale Plattformtagung pro Jahr zu jedem Thema und weite Verbreitung der Ergebnisse.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P102 - Globale Plattform für Theologie und Analyse

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P102-01 - Globale Plattform für Theologie und Analyse

89 056

89 000

89 000

Durchführungskosten insgesamt

89 056

89 000

89 000

Personal- und personalabhängige Kosten

256 458

256 458

256 458

Direkte Kosten insgesamt

345 514

345 458

345 458

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

437 675

437 619

437 619

P103 - Pflege der Beziehungen zu den Mitgliedskirchen 

Spezifisches Ziel

Die Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft von Kirchen stärken (d.h. zwischen den Mitgliedskirchen selbst sowie zwischen den Mitgliedskirchen und dem ÖRK als Institution).

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: 1a

Zusätzliche Verbindungen: Dadurch, dass das Projekt es ermöglicht, konkrete Gemeinschaft zu erleben, leistet es einen Beitrag zur Einheit der Kirchen (2a) und liefert konkrete Beispiele gerechter und partizipatorischer Gemeinschaften (2c).

Alle Besuche bei Mitgliedskirchen und Besuche von Mitgliedskirchen und anderen werden im Rahmen dieses Projekts koordiniert und stehen speziell in Verbindung mit Ziel 3 a, 4 a und 6.c.

Beschreibung/ Hintergrund

Durch seine Leitungsgremien und in seiner laufenden Programmarbeit versucht der ÖRK, die Mitwirkung und Vertretung der Kirchen in Leben und Arbeit des ÖRK zu maximieren. Das Projekt betont die zentrale Bedeutung der ökumenischen Vision im Leben der Mitgliedskirchen. Es fördert die Reflexion über die Frage, was die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft bedeutet, und ermöglicht diesbezüglich konkrete Erfahrungen.

Der ÖRK stellt für die Mitgliedskirchen einen Raum bereit, in dem sie gemeinsam erforschen und erfahren können, was es bedeutet, in Gemeinschaft miteinander zu leben. Diese Gemeinschaft ist ein dynamisches Beziehungsgeschehen, das die Fülle der Kirchen und das gesamte Leben und Tun des ÖRK umfasst.

Der Raum, den der Rat bereitstellt, ermöglicht es auch, miteinander in einen Dialog über kirchentrennende Fragen und Herausforderungen zu treten und, falls nötig, zu vermitteln. In den letzten Jahren haben wir diesen Prozess des Dialogs und der Heilung zwischenkirchlicher Beziehungen in der Arbeit der Sonderkommission erlebt, die sich mit Fragen beschäftigt hat, die für Konflikte zwischen evangelischen und orthodoxen Mitgliedskirchen des Rates gesorgt hatten. Die Kirchen sind nach wie vor in bestimmten Fragen gespalten, wie z.B. Proselytismus, interreligiöser Dialog, Ordination und menschliche Sexualität. Der ÖRK wird auch weiterhin Gelegenheit zu Diskussion und Vermittlung schaffen, die die Kirchen nutzen können, um den Dialog voranzubringen, ihre jeweiligen Positionen besser zu verstehen und Versöhnung anzustreben.

Der ÖRK wird 2008 den 60. Jahrestag seiner Gründung feiern und dieses Jubiläum wird den Mitgliedskirchen Gelegenheit zur Reflexion und Neuverpflichtung auf die ökumenische Vision bieten.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Die Aktivitäten im Rahmen dieses Projekts finden entweder in regelmäßigen Abständen statt (z.B. Tagungen von Leitungsgremien; Besuche bei Mitgliedskirchen) oder stellen eine Antwort auf jeweils neue Herausforderungen dar (z.B. Spannungen zwischen Mitgliedskirchen), die spezifisch und zeitgebunden sind.

Arbeitsmethode

Während das Generalsekretariat die Verantwortung für das institutionelle Leben des Rates trägt, wird von allen Mitarbeitern/innen erwartet, dass sie einen Beitrag zur Stärkung der Beziehungen mit den Mitgliedskirchen leisten. Mit anderen Worten: die Verantwortung für den Aufbau, die Bewahrung und Stärkung der Beziehungen mit Mitgliedskirchen stellt eine kollektive Verantwortung aller Stabsmitglieder dar und ist integraler Bestandteil aller Aktivitäten des Rates.

Tagungen von Leitungsgremien, Teambesuche bei Mitgliedskirchen, koordinierte Stabsreisen, von Mitgliedskirchen organisierte Begegnungen und Gelegenheiten, Leben und Zeugnis der Mitgliedskirchen kennen zu lernen, gehören zu den laufenden Aktivitäten, die zur Stärkung der Gemeinschaft der Kirchen dienen.

Beziehungen

Beziehungen zu allen Mitgliedskirchen in den Leitungsgremien aufnehmen, gezielt die Mitwirkung kleinerer Kirchen im ÖRK stärken. Die aus der Mitgliedschaft erwachsenden Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft überwachen.

Liste der Aktivitäten

P103-01 - Den ÖRK-Leitungsgremien Verantwortung übertragen (Leitende Amtsträger/innen und Exekutivausschuss halbjährlich; Zentralausschuss alle achtzehn Monate). Erwartete Ergebnisse: Tagungen der Leitungsgremien vor- und nachbereiten.

P103-02 - Die Gemeinschaft der Mitgliedskirchen ausbauen: die Bedeutung des gemeinsamen Lebens, Betens und Handelns theologisch interpretieren und im Leben des ÖRK, insbesondere auf Tagungen der Leitungsgremien, die durch Beratung und Gebet geprägt sind, konkret erleben und Mitgliedschaftsangelegenheiten überwachen (vgl. auch Aktivitäten in Projekten 1.1 und 5.3). Eine Feier zum 60. Jubiläum des ÖRK 2008 vorbereiten. Erwartete Ergebnisse: das Potenzial des Konsensverfahrens so intensiv wie möglich erforschen und Mitgliedschaftsanträge entgegennehmen und bearbeiten, einschließlich Besuche bei antragstellenden Kirchen.

P103-03 - Beziehungen durch Besuche bei/von Mitgliedskirchen stärken. Die Kirchenleitungen von Mitgliedskirchen besuchen oder in Genf empfangen. Überwachung der Beziehungen zwischen ÖRK und Mitgliedskirchen, einschließlich Stabsreisen und Tagungsorte. Besucher/innen im Ökumenischen Zentrum empfangen (Anm.: Die Besuche werden als strategische Möglichkeit verstanden, Beziehungen zu Mitgliedskirchen aufzunehmen, und werden im Rahmen dieser Aktivität koordiniert werden) Erwartete Ergebnisse: Beziehungen mit und zwischen Mitgliedskirchen stärken.

P103-04 - Vertrauen vertiefen: Ökumenische Diskussionen über menschliche Sexualität: es ist geplant, diese in Form eines ökumenischen Gesprächs fortzusetzen und Kapazitäten freizuhalten, um Kirchen in schwierigen Situationen, die im Zusammenhang mit sensiblen Fragen entstanden sind, zu helfen. Erwartete Ergebnisse: Kirchen mit klaren Positionen sollten zu interkulturellen, interkonfessionellen Gesprächen über ihre unterschiedlichen theologischen und praktischen Schlussfolgen eingeladen werden.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P103 - Pflege der Beziehungen zu den Mitgliedskirchen

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P103-01 - Den ÖRK-Leitungsgremien Verantwortung übertragen

90 000

840 000

840 000

P103-02 - Gemeinschaft der Mitgliedskirchen ausbauen

58 500

50 000

50 000

P103-03 - Beziehungen durch Besuche stärken

171 910

175 000

175 000

P103-04 - Vertrauen vertiefen: Ökumenische Diskussionen über menschliche Sexualität

85 000

85 000

85 000

Durchführungskosten insgesamt

405 410

1 150 000

1 150 000

Personal- und personalabhängige Kosten

772 458

772 458

772 458

Direkte Kosten insgesamt

1 177 868

1 922 458

1 922 458

Infrastrukturkosten

322 563

322 563

322 563

Programmkosten insgesamt

1 500 432

2 245 022

2 245 022

P104 - Partnerschaft mit ökumenischen Organisationen  

Spezifisches Ziel

Beziehungen zu ökumenischen Organisationen stärken

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: 1a

Zusätzliche Verbindungen: mit allen Projekten, da die Beziehungen mit ökumenischen Organisationen durch die gesamte Arbeit des ÖRK gestärkt werden sollen.

Beschreibung/ Hintergrund

Im Bestreben, die Kohärenz der ökumenischen Bewegung zu gewährleisten, arbeitet der ÖRK daran, mit einem breiten Spektrum ökumenischer Organisationen wirkungsvolle und gegenseitig bereichernde Partnerschaften zu entwickeln. Insbesondere erkennt er die besondere Rolle und die wichtigen Beiträge der regionalen ökumenischen Organisationen, nationalen Kirchenräte, internationalen ökumenischen Organisationen, kirchlichen/kirchennahen Dienste und Werke und weltweiten christlichen Gemeinschaften an. Dieses Projekt versucht, die Partnerschaft des ÖRK mit diesen ökumenischen Organisationen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu vertiefen. Während praktisch die gesamte Programmarbeit des ÖRK in Konsultation mit ökumenischen Partnern erfolgt, wird dieses Projekt dazu dienen, die Beziehungen mit diesen Partnern zu koordinieren und einen Überblick darüber zu gewinnen. Es werden regelmäßige Treffen mit ökumenischen Partnern abgehalten werden, um nach Möglichkeiten weiterer Zusammenarbeit zu suchen.

Zu den Aufgaben in diesem Bereich wird es gehören, die Arbeit des Forums voranzubringen und die koordinierende Rolle des ÖRK bei ACT-Entwicklung aufrechtzuerhalten (siehe P402 für Einzelheiten zu letzterem).

Teil dieses Projekts ist auch die Aufrechterhaltung der Beziehungen mit der römisch-katholischen Kirche und den weltweiten christlichen Gemeinschaften. Mit diesen Gemeinschaften sollen vertrauensvolle und fruchtbare Beziehungen aufgebaut werden, die für alle Beteiligten und die ganze ökumenische Bewegung bereichernd sind.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Fortlaufende Aktivität des ÖRK.

Arbeitsmethode

Die sich verändernde Kirchenlandschaft wie auch die Programmarbeit innerhalb der ökumenischen Bewegung regelmäßig erfassen und auswerten. Alle Aktivitäten im Rahmen dieses Projekts werden Kommunikation und enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnern sicherstellen. Die Jahresberichte werden dazu dienen, mit allen beteiligten Partnern und anderen, die an diesen Entwicklungen interessiert sind, Informationen über die Prozesse und Fortschritte auszutauschen.

Beziehungen

Die Beziehungen mit ökumenischen Partnern und Nicht-Mitgliedskirchen sollen mit Hilfe eines Strategieplans, der regelmäßige Begegnungen mit spezifischen Gruppen von Partnern vorsieht, und Monitoring der programmatischen Zusammenarbeit gestärkt werden.

Liste der Aktivitäten

P104-01 - Beziehungen mit ökumenischen Partnern

Um Komplementarität, Zusammenhalt und Zusammenarbeit mit und unter den ökumenischen Partnern zu stärken, wird der ÖRK:

  • regelmäßige Tagungen der Generalsekretäre/innen der regionalen ökumenischen Organisationen (REOs) organisieren und eine koordinierende Funktion in allen Arbeitsbereichen übernehmen, in denen die Beziehungen mit den REOs eine wichtige Rolle spielen. Erwartete Ergebnisse: mehr Komplementarität bei Aufgaben, Programmarbeit und öffentlichen Erklärungen des ÖRK und der REOs; Koordination der Beziehungen mit den REOs.

  • zusammen mit den weltweiten christlichen Gemeinschaften (CWCs) eine gemeinsame Beratungskommission einrichten, die Bedeutung und Implikationen von Mitgliederüberschneidungen untersuchen und eine koordinierende Rolle in allen Arbeitsbereichen übernehmen soll, die ÖRK und CWCs gemeinsam betreffen und in denen sie Beziehungen miteinander aufnehmen müssen. Erwartete Ergebnisse: Die Kommission wird konkrete Vorschläge sowohl zur Koordinierung der Programmarbeit als auch zur Abhaltung einer gemeinsamen ökumenischen Versammlung erwägen und unterbreiten; der ÖRK wird in seinen Beziehungen mit den CWCs einen koordinierenden Ansatz entwickeln.

P104-02 - Gemeinsame Arbeitsgruppe ÖRK-RKK: gemäß einem Vorschlag der Gemeinsamen Arbeitsgruppe des ÖRK und der römisch-katholischen Kirche werden gegenwärtig Vorbereitungen für eine globale Konsultation der Nationalen Kirchenräte (NCCs) (2009 oder 2010) getroffen. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der NCC-Verbindungsgruppe und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Erwartete Ergebnisse: eine gut vorbereitete globale Konsultation, die klären soll, unter welchen Bedingungen unterschiedliche christliche Traditionen über die bestehende Mitgliedschaft hinaus in den NCCs mitarbeiten können.

Geplant sind regelmäßige Tagungen der Gemeinsamen Arbeitsgruppe des ÖRK und der römisch-katholischen Kirche (Exekutivgruppe halbjährlich; Plenum jährlich). Erwartete Ergebnisse: verstärkte Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche innerhalb der einen ökumenischen Bewegung.

P104-03 - Gemeinsame Beratungsgruppe ÖRK-Pfingstkirchen: Jährliche Tagungen der Gemeinsamen Beratungsgruppe des ÖRK und der Pfingstkirchen. Erwartete Ergebnisse: Durchführung der Tagungen der Beratungsgruppe. Verstärkte Kontakte, Gespräche und sogar Zusammenarbeit zwischen ÖRK-Stabsmitgliedern und -Mitgliedskirchen und pfingstlich orientierten und evangelikalen Gläubigen und Kirchen. Verstärkte Teilnahme von Pfingstlern und Evangelikalen an der nächsten ÖRK-Vollversammlung.

Regelmäßige Analyse und Beurteilung der sich wandelnden Erscheinungsformen des Christentums (durch Einladung von Experten/innen aus verschiedenen Regionen und Traditionen nach Rücksprache mit Missionseinrichtungen, REOs und CWCs) Erwartete Ergebnisse: Berichte an Mitarbeiter/innen, Beratungs- und Leitungsgremien.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P104 - Partnerschaft mit ökumenischen Organisationen

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P104-01 - Beziehungen mit ökumenischen Partnern

43 800

44 000

44 000

P104-02 - Gemeinsame Arbeitsgruppe ÖRK-RKK

54 000

63 000

54 000

P104-03 - Gemeinsame Beratungsgruppe ÖRK-Pfingstkirchen

36 400

36 400

36 400

Durchführungskosten insgesamt

134 200

165 000

155 000

Personal- und personalabhängige Kosten

214 458

214 458

214 458

Direkte Kosten

348 658

379 458

369 458

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Programmkosten insgesamt

440 819

471 619

461 619

P105 - Junge Menschen und Frauen: Herausforderungen und Hoffnungen 

Spezifisches Ziel

Raum für die Stimmen und Perspektiven von Frauen und Jugendlichen schaffen, damit diese einen Beitrag zur Gesellschaft und zur ökumenischen Bewegung leisten können.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 1

Zusätzliche Verbindungen: zu allen Projekten des ÖRK, in denen Fürsprachearbeit für Frauen und Jugendliche geleistet und die Einhaltung der ihnen gegenüber eingegangenen Verpflichtungen überwacht wird.

Beschreibung/ Hintergrund

Der ÖRK fördert die volle und kreative Beteiligung von Jugendlichen in allen Arbeitsbereichen. Im Rahmen dieses Projekts wird der ÖRK eine koordinierende Rolle spielen und jungen Menschen die Möglichkeit bieten, ihre Perspektiven in die gesamte Arbeit des ÖRK einzubringen. Der ÖRK wird jungen Erwachsenen den nötigen Raum bereitstellen, damit sie aktiver am Leben der Kirchen und der ökumenischen Bewegung teilnehmen können. Er wird die Einrichtung und Arbeit eines "Jugendgremiums" sowie die Beteiligung von Stewards und Praktikanten/innen am Leben des ÖRK fördern. Ferner wird er die Arbeit mit lokalen und regionalen ökumenischen Jugendinitiativen im Rahmen des Weltjugendprogramms fortsetzen und die Schaffung eines ökumenischen Jugendnetzwerkes unterstützen, in dem die jungen Menschen im intensiven Dialog miteinander stehen und in enger Partnerschaft zusammenarbeiten.

Der ÖRK wird die Anliegen und Perspektiven von Frauen in der ökumenischen Bewegung und im Leben der Kirchen und anderer ökumenischer Einrichtungen koordinieren. Er hat die Möglichkeit, Frauen aus verschiedenen christlichen Traditionen, Regionen und Generationen zusammenzubringen und einen echten Dialog unter ihnen in Gang zu bringen, sodass sie ihren Beitrag zur ökumenischen Vision und zum Streben nach Einheit leisten können. Der ÖRK wird seine langjährige Tradition fortsetzen und den Frauen Raum geben, damit sie die Kirchen in zentralen Fragen, die Auswirkungen auf das tägliche Leben der Frauen haben, herausfordern können. Dies wird in enger Beziehung mit anderen Programmen geschehen, die Frauen in die Behandlung einer Reihe von Themen einbeziehen, wie Frauen und wirtschaftliche Gerechtigkeit, Gewalt gegen Frauen, Frauen in einer religiös pluralen Welt. Als analytisches Instrument zur Konzeption von Rolle und Beitrag des ÖRK bei anderen in diesen Bereichen aktiven Netzwerken wird ein Gender-Ansatz dienen.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Hierbei handelt es sich um fortlaufende Projekte, da sie den Anliegen zweier wichtiger Gruppen innerhalb der ökumenischen Bewegung gewidmet sind. Die geleistete Arbeit wird jedoch nach drei Jahren evaluiert werden, um insbesondere zu prüfen, ob die Behandlung dieser Anliegen im Rahmen der Stärkung der Beziehungen mit Mitgliedskirchen die erwünschte Wirkung in den Kirchen erzielt hat. Diese Evaluierung wird zu einer Neuausrichtung des Programms und der Planung neuer Aktivitäten für den nächsten Zeitabschnitt führen.

Arbeitsmethode

Der Schwerpunkt wird auf die Fürsprachearbeit für Frauen und Jugendliche gelegt werden. Aber es wird auch Raum für kreativen Dialog und gegenseitige Inspiration geschaffen werden, indem unterschiedliche Stimmen und Erfahrungen aus vielen verschiedenen Regionen, Konfessionen und - im Fall von Frauen - auch Generationen zusammengebracht werden.

Beziehungen

Beziehungen und Arbeitspartnerschaften mit Kirchen, allen regionalen ökumenischen Organisationen, allen weltweiten christlichen Gemeinschaften, internationalen ökumenischen Organisationen, wie dem Weltbund der CVJF, CVJM International, dem Christlichen Studentenweltbund, Syndesmos usw., sind für den Erfolg dieser Arbeit von zentraler Bedeutung.

Liste der Aktivitäten

P105-01 - Initiativen und Leitungsverantwortung junger Menschen

a. Praktikanten/innen

Der ÖRK wird eine regional und konfessionell sehr heterogene Gruppe junger Menschen zu einjährigen Praktika einladen. Drei Jugendliche werden von Oktober 2006 bis September 2007 in verschiedenen Bereichen der Programmarbeit eingesetzt und von ÖRK-Mitarbeitern/innen begleitet werden. Ziel der Praktika ist es, einerseits die Perspektiven junger Menschen in die Arbeit des ÖRK einzubringen und andererseits die ökumenische Arbeit auf lokaler und regionaler Ebene zu unterstützen, indem jungen Menschen Gelegenheit gegeben wird, ökumenisch zu lernen und zu wachsen und ihre Erfahrungen anschließend in ihre ökumenische Arbeit vor Ort einzubringen. Die drei Praktikanten/innen werden an einem ökumenischen Lernprogramm teilnehmen, das aus dem Studium von Büchern, wöchentlichen Workshops und Besuchen bei Mitgliedskirchen besteht. Nach der einjährigen Lern- und Arbeitsphase in den Genfer ÖRK-Büros wird jede/r Praktikant/in zuhause in seinem/ihren Heimatland ein eigenes ökumenisches Projekt entwickeln. Erwartete Ergebnisse: Drei Jugendliche werden an einem Praktikumsprogramm teilnehmen, ihre Erfahrungen auswerten und nach ihrer Rückkehr in die Heimat ein ökumenisches Projekt vorbereiten.

b. Weltjugendprogramm (WYP)

Junge ökumenische Führungskräfte aus aller Welt legen gemeinsam Schwerpunktthemen fest und verpflichten sich, in ökumenischem Geist gemeinsam an diesen Themen zu arbeiten. 2007 wird das WYP: den Austausch von Praktikanten/innen zwischen zwei Regionen koordinieren; Arbeitsprojekte unterstützen, die ausgehend von den gemeinsamen Schwerpunktthemen des WYP auf lokaler und regionaler Ebene durchgeführt werden; mit jungen ökumenischen Führungskräften an der Produktion eines Studienführers für den ÖRK arbeiten, der als DVD mit dem Titel "Facing the Future" veröffentlicht und in der ökumenischen Arbeit auf regionaler Ebene eingesetzt werden wird. Erwartete Ergebnisse: Die Regionen werden sowohl an der Durchführung des WYP als auch an seiner Evaluierung beteiligt werden, um neue Strategien für dieses Programm zu entwickeln.

c. Stewards-Programm und Seminar für die Heranbildung ökumenischer Führungskräfte

Das Seminar wird eine regional und konfessionell heterogene Gruppe von 30 Jugendlichen versammeln, mit dem Ziel, einigen jungen Menschen mit Interesse an der Arbeit des ÖRK Gelegenheit zu geben, ihre ökumenische Leitungskompetenz zu stärken. Es handelt sich hierbei um eine interregionale Veranstaltung, die jungen Menschen ökumenische Lernerfahrungen und Kenntnisse vermitteln wird, die ihnen bei der Fortführung ihrer Arbeit auf lokaler Ebene von Nutzen sein werden. ÖRK-Stabsmitglieder werden das Seminar organisieren und durchführen und den Akzent auf den Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander legen. Erwartete Ergebnisse: Das Seminar für die Heranbildung junger ökumenischer Führungskräfte wird mit dem Ziel organisiert, junge Menschen zuzurüsten, damit sie ihre ökumenische Arbeit in ihrem lokalen Kontext gestärkt fortführen können.

d. Jugendgremium

Die Neunte Vollversammlung des ÖRK hat die Einrichtung eines Jugendgremiums gefordert, das es jungen Menschen ermöglichen soll, ihre Vision von der ökumenischen Bewegung zu entfalten und stärker an den Entscheidungsfindungsmechanismen des Rates beteiligt zu werden. Diese Jugendlichen werden gemeinsam einen "think tank" bilden, mit dem sie ihre Vision, ihre Kritik und ihre Ideen in den ÖRK und die ökumenische Bewegung einbringen können. Die Tagungen des Jugendgremiums werden auch dazu dienen, die Zusammenarbeit zwischen Jugendorganisationen in der ökumenischen Bewegung zu stärken und neue Wege der Zusammenarbeit zu finden. 2007 wird das Jugendgremium eine fünftägige Tagung abhalten, die in Verbindung mit der Tagung der Ökumene-Referenten/innen in Genf, Schweiz, stattfinden wird. Dies wird den Jugendlichen Möglichkeiten eröffnen, Einfluss auf die Mitgliedskirchen im Blick auf die Beteiligung junger Menschen, die Übertragung von Leitungsaufgaben an Jugendliche und die Berücksichtigung der Perspektiven junger Menschen in der ökumenischen Bewegung auszuüben. Das Jugendgremium wird Schwerpunkte für die gemeinsame ökumenische Arbeit junger Menschen festlegen. Erwartete Ergebnisse: Das neu zu bildende Jugendgremium wird den ÖRK und seine Leitungsgremien beraten und die Beteiligung von Jugendlichen an allen Aspekten des Lebens des ÖRK überwachen.

P105-02 -Frauenperspektiven für Kirche und Gesellschaft

a. Tagung von Vertreterinnen regionaler ökumenischer Organisationen

Diese Tagung von Vertreterinnen der Frauenprogramme regionaler ökumenischer Organisationen und einiger weltweiter christlicher Gemeinschaften wird im März 2007 in Genf stattfinden. 15 Frauen werden an dieser Tagung teilnehmen, die folgende Ziele verfolgt: Austausch von Informationen über regionale Anliegen und Herausforderungen sowie über die Arbeit, die in den verschiedenen Regionen für den kommenden Zeitabschnitt geplant ist; Entwicklung einer gemeinsamen Agenda für frauenspezifische Anliegen; Planungen für die Fortsetzung der Arbeit zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen; Reflexion über die koordinierende Rolle des ÖRK in Bereichen wie Frauen und interreligiöser Dialog, Frauen als Opfer des Rassismus und Frauen und wirtschaftliche Gerechtigkeit; Reflexion über eine Methode für den Dialog zwischen Frauen verschiedener Traditionen, Regionen und Altersgruppen. Erwartete Ergebnisse: Frauen aus den regionalen Kirchenräten werden mit Vertreterinnen einiger CWCs zusammenkommen und eine gemeinsame Agenda planen.

b. Überwindung von Gewalt gegen Frauen und Kinder

Die Arbeit zur Überwindung von Gewalt gegen Frauen und Kinder wird zusammen mit ökumenischen Organisationen, Theologinnen und Frauen, die in Gemeinwesenorganisationen arbeiten, gezielt in einer Region pro Jahr durchgeführt werden und sich auf die Ausarbeitung von Informationsmaterialien, Materialien für Bibelstudien etc. konzentrieren, die dazu dienen sollen, Gemeinden zu mobilisieren und stärker in die Überwindung von Gewalt gegen Frauen und Kinder einzubeziehen. 2007 wird der Schwerpunkt auf Afrika liegen, 2008 auf dem Pazifik und 2009 auf dem Nahen Osten. Erwartete Ergebnisse: Die intensive Arbeit mit der afrikanischen Region wird wie geplant durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen.

c. Planungstagung mit orthodoxen Frauen

In Griechenland wird im Juni eine kleine Tagung orthodoxer Frauen stattfinden. Diese Tagung mit acht Teilnehmerinnen wird den orthodoxen Frauen Gelegenheit bieten, eine Strategie für ihre Beteiligung an der Arbeit des ÖRK auszuarbeiten. Unter anderem werden sie die nächsten Schritte für eine interorthodoxe Frauentagung im Jahr 2008 beschließen. Erwartete Ergebnisse: Orthodoxe Frauen werden zusammenkommen und die Arbeit für den kommenden Zeitabschnitt planen.

d. Arbeit mit ökumenischen Frauennetzwerken

Der ÖRK wird auch weiterhin mit ökumenischen Frauennetzwerken in den Regionen zusammenarbeiten und sie in ihren Bemühungen unterstützen, Einfluss auf die Arbeit der Kirchen zu nehmen. Zu diesen Netzwerken gehören u. a. der Weltbund der CVJF, das Asian Women's Resource Centre und der Circle of Concerned African Women Theologians. Teil dieser Arbeit wird es sein, Besuche durchzuführen und an kleinen Tagungen teilzunehmen. Erwartete Ergebnisse: Der ÖRK wird die Netzwerke von Frauen stärken und ihre Bemühungen unterstützen, die Kirchen in ihren jeweiligen Kontexten herauszufordern.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P105 - Junge Menschen und Frauen: Herausforderungen und Hoffnungen

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P105-01 - Initiativen und Leitungsverantwortung junger Menschen

465 130

475 000

475 000

P105-02 -Frauenperspektiven für Kirche und Gesellschaft

164 870

175 000

175 000

Durchführungskosten insgesamt

630 000

685 000

685 000

Personal- und personalabhängige Kosten

376 458

376 458

376 458

Direkte Kosten insgesamt

1 006 458

1 061 458

1 061 458

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

1 190 780

1 245 780

1 245 780

P201 - Berufen, die eine Kirche zu sein 

Spezifisches Ziel

Die Kirchen in ihren Bemühungen ermutigen und stärken, (1) einander zur sichtbaren Einheit aufzurufen und (2) die grundlegenden theologischen, lehrmäßigen und sozialen Fragen, die sie auch weiterhin spalten, aufzugreifen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 2a.

Zusätzliche Verbindungen: zu Spiritualität und Gottesdienst (2b) und zur Verpflichtung auf eine integrative Kirche (2c); sowie zur Arbeit für den theologischen Zusammenhalt der ökumenischen Bewegung (1.b) und zum Thema Glaube im Kontext von Wissenschaft und neuen Technologien (4b).

Beschreibung/ Hintergrund

Die Kirche ist eins in Christus - aber die Kirchen sind in grundlegenden theologischen und ethischen Fragen, durch gesellschaftliche und kulturelle Faktoren oder durch die Erinnerung an vergangene Konflikte zu oft gespalten.

Als Antwort auf den Auftrag der Neunten Vollversammlung, die Arbeit zu Ekklesiologie, Taufe, den ethischen und gesellschaftlichen Ursachen der Spaltung und anderen Fragen im Zusammenhang mit der sichtbaren Einheit der Kirche fortzusetzen, wird dieses Projekt den Kirchen helfen, die Verantwortung, die sie als Glieder des einen Leibes Christi füreinander tragen, verstärkt wahrzunehmen und sich mit dem vollen Spektrum der Fragen, die sie spalten, - theologische, gesellschaftliche, historische Fragen - auseinanderzusetzen.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007-2009 Allgemein: Die Kirchen (und/oder andere Zielgruppen, z.B. Netzwerke von Theologen/innen und Ethikern/innen) erhalten für jede Aktivität: (1) einen abschließenden Bericht über die geleistete Arbeit, (2) die Arbeitsergebnisse bzw. veröffentlichten Materialien, (3) Vorschläge für deren Verwendung innerhalb der Kirche und Ökumene und (4) Vorschläge für Berichterstattung und Rückmeldung. Dies wird in diesem Zeitabschnitt zeitspezifischer gehandhabt.

Arbeitsmethode

Regionale Tagungen, Veröffentlichungen und das Internet werden dazu genutzt werden, im Prozess der Ausarbeitung von Stellungnahmen zu den Studiendokumenten "Berufen, die eine Kirche zu sein" und "Wesen und Auftrag der Kirche" in kreative Interaktion mit Kirchen und anderen Partnern zu treten.

Besondere ökumenische Partner, wie die weltweiten christlichen Gemeinschaften und die vereinigten und sich vereinigenden Kirchen werden einbezogen werden, um ein breites Spektrum kirchlicher Sichtweisen zu erhalten und die unterschiedlichen Partner zur Koordinierung ihrer Stellungnahmen zu ermutigen.

Bei diesen Diskussionen wird der ÖRK Netzwerke von Theologen/innen aus verschiedenen Regionen, Traditionen, Sprachen und Kulturen einbeziehen und gleichzeitig die Beteiligung von Frauen, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen sicherstellen. Eines der Instrumente zur praktischen Umsetzung dieser Methode wird ein interaktives Forum im Internet sein, das von einem Stabsmitglied als Diskussionsleiter koordiniert werden wird. Die Mitwirkung von Missionsexperten/innen wird integraler Bestandteil dieser Prozesse sein.

Einzelne sensible Punkte, die sich aus den Stellungnahmen herauskristallisieren lassen, werden zusammengestellt werden, um die weitere Arbeit in diesen Bereichen zu planen.

Personen aus Netzwerken jüngerer Theologen/innen und Jugendliche, die in Kontakt mit dem ÖRK stehen, werden in alle Arbeitsphasen des Projekts einbezogen werden.

Über das Projekt hinaus: Kirchen (und andere Partner) werden ermutigt werden, sich nach der Bedeutung dieses Projekts für ihr eigenes Leben, einschließlich ihrer Beziehungen mit anderen Kirchen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene, zu fragen.

Beziehungen

Zusammenarbeit mit allen ÖRK-Mitgliedskirchen und einigen Nicht-Mitgliedskirchen (vor allem Kirchen, die voll in der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung mitarbeiten). Gezielte Zusammenarbeit mit den vereinigten und sich vereinigenden Kirchen; zudem Arbeitsbeziehungen mit den CWCs und REOs (zur verstärkten Einbeziehung regionaler Sichtweisen) und Erneuerung der Beziehungen mit theologischen Fakultäten, Studienzentren, Akademien usw..

Liste der Aktivitäten

P201-01 - Wesen und Auftrag der Kirche: Konsultation mit Kirchen, regionale Konsultationen und Teambesuche, um gemäß dem Auftrag der Neunten Vollversammlung des ÖRK Stellungnahmen von Kirchen (und anderen) zum Text "Berufen, die eine Kirche zu sein" und zu dem ergänzenden Text Wesen und Auftrag der Kirche (englische Fassung: F&O Paper No. 198; deutsche Übersetzung noch unveröffentlicht) einzuholen, die den Kirchen bereits offiziell vorgelegt worden sind. Fortlaufende Evaluierung der Ergebnisse durch die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung (mit Beiträgen von anderen internen und externen Partnern), wobei Glauben und Kirchenverfassung dem Zentralausschuss gemäß dem Auftrag der Neunten Vollversammlung regelmäßig Bericht erstatten wird. Missionsexperten/innen werden einbezogen werden. Erwartete Ergebnisse: Stellungnahmen von den meisten ÖRK-Mitgliedskirchen und vielen anderen Partnern; erneuertes Bekenntnis zum Dialog; neue Klärung von Fragen, die die Kirchen heute einen - und spalten.

P201-02 Auf dem Weg zur sichtbaren Einheit: Theologische Studien: Die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung wird kritische Fragen, die die Kirchen auch heute noch spalten, herausarbeiten (z.B. die besonderen Faktoren, die einer gemeinsamen Eucharistie im Weg stehen, unterschiedliche ethische Positionen, die auf ein unterschiedliches Verständnis vom Menschen (Anthropologie) zurückzuführen sind, oder Spaltungen der menschlichen Gemeinschaft durch Ethnizismus und Nationalismus, die auch die Kirchen trennen). Ein oder zwei ausgewählte Themen werden auf besonderen Konsultationen untersucht werden. Als Grundlage werden neuere Materialien und andere ökumenische Texte (z.B. zur Taufe, zur theologischen Anthropologie, zur ethnischen und nationalen Identität und deren Beziehung zur Einheit) dienen. Die Kommission wird weitere Möglichkeiten prüfen, wie die Kirchen sich auf ein gemeinsames Osterdatum einigen können. Erwartete Ergebnisse: kreative theologische Arbeit zu zwei Themen, die für das Streben der Kirchen nach Einheit in der heutigen Zeit entscheidend sind.

P201-03 - Auf dem Weg zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe: Hierbei handelt es sich um einen komplementären Prozess, der darauf abzielt, Kirchen, Liturgiker/innen und andere Gruppen in die Diskussion des Studientextes von Glauben und Kirchenverfassung über die Taufe ("Auf dem Weg zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe ") einzubeziehen, um so zu einer breiteren gegenseitigen Anerkennung der Taufe zu gelangen und diese Anerkennung im Leben der Ortskirchen in die Praxis umzusetzen. Zusätzlich soll die Erinnerung an das 25-jährige Jubiläum von Taufe, Eucharistie und Amt im Jahr 2007 dazu dienen, den Blick nach vorne und nicht in die Vergangenheit zu richten. Erwartete Ergebnisse: erneuertes Bekenntnis zum Streben nach sichtbarer Einheit und zu einer ökumenischen Reise mit wachsender Beteiligung und zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe; Benennung und Weiterarbeit an kirchenspaltenden Fragen im Zusammenhang mit der Taufe.

P201-04 - Auf dem Weg zur Einheit: sich vereinigende Kirchen und CWCs: Durchführung von Konsultationen mit vereinigten und sich vereinigenden Kirchen und weltweiten christlichen Gemeinschaften, mit dem Ziel, unterschiedliche Erfahrungen und Konzepte sichtbarer Einheit zu untersuchen; Identifizierung strategisch wichtiger Fragen für die weitere Diskussion und Übernahme einer koordinierenden Rolle in bilateralen Dialogen. Erwartete Ergebnisse: kreative Interaktion zwischen diesen Partnern (und ihrer Erfahrung und Expertise) und der ökumenischen Bewegung als ganzer.

P201-05 - Kommission für Glauben und Kirchenverfassung: Interaktion mit und Organisation von Tagungen der Ständigen Kommission und dem Plenum der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung, die von den ÖRK-Mitgliedskirchen (und anderen, einschließlich der römisch-katholischen Kirche und der Pfingstkirchen), als primärer Bezugspunkt für die Arbeit auf dem Weg zur sichtbaren Einheit und zur Überwindung der zwischenkirchlichen Spaltungen bestimmt worden sind. Erwartete Ergebnisse: Beaufsichtigung (im Rahmen des ÖRK) und Begleitung der Arbeit zur Verwirklichung sichtbarer Einheit; Einbindung der Kommissionsmitglieder als "Fürsprecher/innen", die sich in ihrer jeweiligen Konfession und Ortskirche aktiv für die Einheit und für die ökumenische Bewegung im Allgemeinen einsetzen.

Monitoring und Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

 Projektkosten 2007-2009 

P201 - Berufen, die eine Kirche zu sein

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P201-01 - Wesen und Auftrag der Kirche

31 460

36 000

36 000

P201-02 - Auf dem Weg zur sichtbaren Einheit: theologische Studien

13 000

0

0

P201-03 - Auf dem Weg zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe

23 400

2 000

10 000

P201-04 - Auf dem Weg zur Einheit: sich vereinigende Kirchen und CWCs

12 600

150 000

5 000

P201-05 - Kommission für Glauben und Kirchenverfassung

86 430

65 000

65 000

Durchführungskosten insgesamt

166 890

253 000

116 000

Personal- und personalabhängige Kosten

405 729

405 729

405 729

Direkte Kosten insgesamt

572 619

658 729

521 729

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

756 941

843 051

706 051

P202 - Spiritualität und Gottesdienst im ökumenischen Kontext 

Spezifisches Ziel

Traditionelle und neuere Dimensionen des geistlichen Lebens in der ökumenischen Bewegung fördern und erforschen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 2b.

Zusätzliche Verbindungen: mit anderen Zielsetzungen in der Arbeit zur Stärkung des Lebens der Kirchen in der ökumenischen Bewegung (1a und 1 b) sowie (2a).

Beschreibung/ Hintergrund

Der ÖRK wird verschiedene Ausdrucksformen der Spiritualität in den Kirchen sowie die Art und Weise, wie diese das Leben dieser Kirchen und ihr Streben nach Einheit stärken, untersuchen. Dabei sollten die geistlichen Erfahrungen von Gemeinschaften wie Taizé, Grandchamp und Iona sowie von Frauen und Jugendlichen berücksichtigt werden. Auch die spirituelle Kraft eines authentischen evangelistischen Zeugnisses sollte untersucht werden.

Der ÖRK wird untersuchen, welche Bedeutung der Gottesdienst als integraler Bestandteil des Lebens der Kirchen und des Strebens nach Einheit hat, und dabei auch Dimensionen des sakramentalen Lebens, des Gebets und der Bibelarbeit einbeziehen. Er wird Gottesdienstmaterialien ausarbeiten und sammeln und die Reflexion über die Bedeutung des Gottesdienstes und geistlichen Lebens in ökumenischen Kontexten fördern.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Dieses Projekt wird 2007 anlaufen. Anfang 2009 wird es evaluiert und in den darauf folgenden Jahren gegebenenfalls mit neuen Schwerpunkten fortgeführt werden. Es handelt sich hierbei um ein fortlaufendes Anliegen des ÖRK, aber die konkreten Aktivitäten und nächsten Arbeitsetappen dieses Projekts werden nach der Evaluierung am Ende der drei Jahre festgelegt werden.

Arbeitsmethode

Theologische Reflexion über das gottesdienstliche und geistliche Leben von Kirchen und christlichen Gemeinschaften, unter Berücksichtigung bereits zuvor vom ÖRK und anderen ökumenischen Einrichtungen geleisteter Arbeit in diesen Bereichen.

Durchführung themenspezifischer Workshops als Instrument zur Beschäftigung mit Fragen geistlichen und gottesdienstlichen Lebens, unter Berücksichtigung von Beiträgen junger Erwachsener.

Nutzung des Internets zur Sammlung von Informationen über Praktiken gottesdienstlichen und geistlichen Lebens - als Instrument zur Analyse und Reflexion.

Anwendung professionellen Fachwissens in den Bereichen Gottesdienst, geistliches Leben und Kommunikation zur Ausarbeitung von Materialien, die den Kirchen zugänglich gemacht werden.

Beziehungen

Stärkung der Beziehungen mit Mitgliedskirchen und ökumenischen Partnern durch gemeinsame Andachten und das Miteinanderteilen geistlicher Erfahrungen. Die Beziehungen mit Erneuerungsgemeinschaften und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen werden wichtige Elemente dieser Arbeit sein und sollen einen sensiblen Umgang mit kostbaren Texten, Symbolen und Praktiken aus einer großen Vielfalt christlicher Traditionen gewährleisten.

Liste der Aktivitäten

P202-01 - Ökumenische Erforschung der Spiritualität: Durchführung einer Konsultation zur Sondierung der zukünftigen Themen, mit denen sich der ÖRK im Bereich der Spiritualität beschäftigen wird. An dieser Konsultation werden Vertreter/innen der ÖRK-Mitgliedskirchen, Theologen/innen, Gemeinschaften wie Taizé, Grandchamp und Iona und Frauen und Jugendliche teilnehmen. Erwartetes Ergebnis: den besonderen Beitrag, den der ÖRK zu den Diskussionen über Spiritualität leisten kann, besser verstehen.

Zwei Workshops zur Erforschung der Spiritualität, die unser gemeinsames Leben erbaut, werden folgenden Themen gewidmet sein: a) Spiritualität in Gottesdienst und Gebetsleben, b) Gottesdienst und Theologie (Fragen einer "gemeinsamen Spiritualität" und "gemeinsamen Andacht"); c) Spiritualität einer authentischen Evangelisation; d) Spiritualität der Heilung und heilender Gemeinschaften (letztere als Teil eines Prozesses zur Ausarbeitung seelsorgerlicher Richtlinien für den Aufbau offener, heilender und Zeugnis ablegender Gemeinschaften). Erwartetes Ergebnis: Einsichten in verschiedene Dimensionen der Spiritualität gewinnen und diese Einsichten mit den Kirchen teilen.

P202-02 - Unsere kostbaren Gaben: Gottesdienst und Spiritualität: Produktion von Materialien zum geistlichen und gottesdienstlichen Leben, die den Bedürfnissen unterschiedlicher Mitglieder des ÖRK und anderer ökumenischer Partner entsprechen. Diese Materialien werden in Form von Print- und elektronischen Medien zur Verfügung gestellt und in einer Materialsammlung zu gottesdienstlichem und geistlichem Leben zugänglich gemacht. Diese Aktivität schließt auch die Auseinandersetzung mit Fragen des "gerechten Zugangs" zu Gottesdienst- und geistlichen Materialien ein, wie z.B. rechtliche und ethische Fragen im Zusammenhang mit Urheberrechten und "Eigentum". Erwartete Ergebnisse: neue und klassische Materialien werden zugänglich gemacht; Fragen des geistigen Eigentums werden geklärt und geregelt.

Unterstützung und Koordinierung des gottesdienstlichen Lebens bei wichtigen Veranstaltungen des ÖRK und seiner ökumenischen Partner. Erwartete Ergebnisse: professionell vorbereitete Gottesdienste bei wichtigen Veranstaltungen.

P202-03 - Gebetswoche für die Einheit der Christen: Die Vorbereitungen werden sich auf die kreative Nutzung von Materialien auf ortskirchlicher Ebene konzentrieren. Im Zusammenhang damit steht auch die Feier des hundertjährigen Jubiläums der Gebetswoche im Jahr 2008. Erwartete Ergebnisse: Stärkung der Gebetswoche; Feier ihres hundertjährigen Jubiläums.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P202 - Spiritualität und Gottesdienst im ökumenischen Kontext

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P202-01 - Ökumenische Erforschung der Spiritualität

26 000

57 000

68 000

P202-02 - Unsere kostbaren Gaben: Gottesdienst und Spiritualität

24 000

31 000

26 000

P202-03 - Gebetswoche für die Einheit der Christen

40 000

49 000

28 000

Durchführungskosten insgesamt

90 000

137 000

122 000

Personal- und personalabhängige Kosten

465 729

465 729

465 729

Direkte Kosten insgesamt

555 729

602 729

587 729

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

740 051

787 051

772 051

P203 - Ökumenische Perspektiven zu Mission und Einheit 

Spezifisches Ziel

Der ÖRK übernimmt eine führende Rolle im internationalen Vorbereitungsprozess für die Feier zum hundertjährigen Jubiläum der Weltmissionskonferenz, die 1910 in Edinburgh stattgefunden hat, und bringt seine besonderen ökumenischen Perspektiven und Erfahrungen in diesen Prozess ein. Dasselbe gilt für den internationalen Dialog und die Debatte über Mission und Evangelisation im 21. Jahrhundert. Der ÖRK setzt sich für eine größere Synergie zwischen den verschiedenen Akteuren der Missionsarbeit und zwischen ihnen und den Kirchen ein.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 2a

Zusätzliche Verbindungen: zur ökumenischen Vision des ÖRK und zu seinen Mitgliedskirchen (I.b); zur theologischen Plattform, da dies integraler Bestandteil der Arbeit sein wird (1.b); zu den Beziehungen des ÖRK mit Nicht-Mitgliedskirchen (1.c); zum Streben nach integrativen Gemeinschaften (2c); zur sich wandelnden Kirchenlandschaft und Migration (4a); zu Gesundheit und Heilen (4c) sowie zur Herausforderung der religiösen Pluralität (6a). Bei all diesen handelt es sich um Herausforderungen für die Mission der Kirchen.

Beschreibung/ Hintergrund

Zur Vorbereitung der Feiern zum hundertjährigen Jubiläum der Weltmissionskonferenz ist ein internationaler, interkonfessioneller und dezentralisierter Studienprozess zur Mission in Gang gesetzt worden. Als institutioneller Ausdruck (auf weltweiter Ebene) der Bewegung, die in Edinburgh ihren Anfang genommen und zur Integration von Kirche und Mission geführt hat, hat der ÖRK in den ersten Phasen des Studienprozesses mitgewirkt und steht jetzt vor der Herausforderung, bei den Vorbereitungen für die Jubiläumsveranstaltungen 2010 sowie den Veranstaltungen selbst eine führende Rolle zu übernehmen. Eine ausführliche Beschreibung des Prozesses, in der die fünf Zielsetzungen und die neun zentralen Missionsthemen erklärt werden, mit denen sich die ökumenische Bewegung weltweit befassen wird, ist auf Anfrage erhältlich.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007-2009 (Vorbereitung auf 2010). Der Prozess "Horizont Edinburgh 2010" wird inhaltlich zur Missionskonferenz 2010 (bzw. zu den Konferenzen) beitragen und damit seinen Hauptzweck erfüllen. Die Suche nach einem zeitgemäßen ökumenischen Verständnis von Mission und Evangelisation und einer entsprechenden Praxis ist jedoch nicht zeitlich begrenzt und wird auch nach den Feiern im Jahr 2010 die wichtigste Herausforderung darstellen. Kontinuität ist auch beim Aufbau und der Vertiefung der Beziehungen mit Evangelikalen, Pfingstlern und Missionseinrichtungen wesentlich.

Arbeitsmethode

Mitwirkung in einem internationalen Netzwerk- und Studienprozess, der über die ÖRK-Gemeinschaft hinausgeht und zu dem der ÖRK einen besonderen ökumenischen Beitrag leisten kann. Schritte und Inhalte werden mit den beteiligten Partnern abgesprochen und richten sich nach dem vereinbarten Prozessablauf.

Der ÖRK wird eine führende Rolle bei der Organisation einer Konferenz für Weltmission und Evangelisation 2010 übernehmen und dies soweit wie möglich mit den Partnern in der ökumenischen Bewegung - innerhalb, aber auch außerhalb der ÖRK-Gemeinschaft - koordinieren,. Dies wird die Beziehungen des ÖRK mit Missionseinrichtungen und mit den evangelikalen und pfingstlich orientierten Kirchen stärken.

Beziehungen

Vertiefung der Kontakte und Dialoge mit Pfingstlern und Evangelikalen sowie mit Missionseinrichtungen im Norden und Süden und mit CWCs (insbesondere LWB und RWB). Beteiligung der Gruppe junger Missionstheologen/innen, verschiedener Jugendorganisationen, Zusammenarbeit mit der International Association for Mission Studies (IAMS) und ihren nationalen oder regionalen Mitgliedern sowie mit den Netzwerken zu Gesundheit/Heilen und EDAN.

Liste der Aktivitäten

P203-01 - Vorbereitung der Feiern und der Konferenz 2010: Der ÖRK wird in Partnerschaft mit der International Association for Mission Studies, ausgewählten CWCs (wie RWB und LWB) und anderen Teilnehmenden am Prozess "Horizont Edinburgh 2010" 2010 eine Konferenz für Weltmission und Evangelisation veranstalten, die Teil der Jubiläumsveranstaltungen sein wird. Die Arbeitsbelastung durch diese Aktivität, die sich mit Aktivität 2 überschneidet, wird Ende 2008 und 2009 zunehmen. Im Rahmen dieser Aktivität wird auch die International Review of Mission (direktes Ergebnis von Edinburgh 1910) veröffentlicht, die eines der Instrumente zur Unterstützung und Information über den in Aktivität 2 genannten Studienprozess ist. Über die Zukunft dieser Veröffentlichung nach 2010 wird nachgedacht werden. Erwartetes Ergebnis: Abhaltung einer ökumenischen Weltmissionskonferenz 2010.

P203-02 - Studie über Mission, Evangelisation und Einheit: Beteiligung an der Koordinierung des internationalen Studienprozesses "Perspektive Edinburgh 2010". Der ÖRK wird besonders Beiträge von Mitgliedskirchen, kirchlichen Missionseinrichtungen, Studienzentren/theologischen Fakultäten und dem Netzwerk junger Missionstheologen/innen hervorheben, die sich spezifisch mit neuen Entwicklungen im ökumenischen Verständnis und der ökumenischen Praxis von Mission und Evangelisation befassen. Besondere Betonung wird dabei auf die Verbindung zwischen Evangelisation und Einheit und zwischen Mission und Heilung gelegt werden. Darüber hinaus werden Missionstheologen/innen aufgefordert werden, zum Reflexionsprozess über Ekklesiologie beizutragen (P201). Teil des Studienprozesses werden Konsultationen, Netzwerkarbeit und Tagungen von Missionstheologen/innen und -praktikern/innen in den Jahren 2007, 2008 und eventuell auch 2009 sein. Erwartetes Ergebnis: intensivere Gespräche und Zusammenarbeit zwischen leitenden Vertretern/innen, Theologen/innen und anderen "Stakeholdern" in den Bereichen Mission, Evangelisation und heilender Dienst, die ein breites Spektrum von Kirchen und Bewegungen vertreten. Auswertung neuer Entwicklungen in Theologie und Praxis von Mission und Evangelisation nach der Konferenz in Athen. Je nach Lage der Dinge Vorlage von Zwischenergebnissen in verschiedenen Phasen des Prozesses. Ende 2009 Abschlussveröffentlichung (oder Beitrag zu Veröffentlichungen), die in die Feiern von 2010 und die nachfolgende Arbeit einfließen wird.

P203-03 - Kommission für Weltmission und Evangelisation: Vorbereitung und Organisation von Tagungen der CWME-Kommission im Frühjahr 2007 und Anfang 2009 und zusätzlichen erweiterten Tagungen von CWME-Amtsträger/innen (z.B. zur Koordinierung mit den Amtsträgern/innen anderer ÖRK-Kommissionen). Entwicklung geeigneter Möglichkeiten zur stärkeren Vernetzung von Leitern/innen von Missionseinrichtungen untereinander und mit der Arbeit des ÖRK in den Bereichen Mission und Evangelisation. Eines der Ziele des Prozesses "Horizont Edinburgh 2010" ist der verstärkte Austausch zwischen Missionsleitern/innen des Nordens und des Südens. Erwartetes Ergebnis: Stärkung der Zusammenarbeit und Netzwerkarbeit der verschiedenen Partner, die in der CWME-Kommission vertreten sind: Missionsräte (einschl. Räten, die nicht in Beziehung zum ÖRK stehen), ÖRK-Mitgliedskirchen, römisch-katholische Kirche, pfingstlich orientierte und evangelikale Kirchen und Missionseinrichtungen. Über die Kommission können diese Missionspartner, die ein breites Spektrum von Einrichtungen und Bewegungen vertreten, den ÖRK in seiner Mitwirkung im Prozess "Horizont Edinburgh 2010" begleiten und ihn in diesem und anderen Programmen zu den Themen Mission und Evangelisation beraten.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P203 - Ökumenische Perspektiven zu Mission und Einheit

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P203-01 - Vorbereitung der Feiern und der Konferenz 2010

159 950

83 000

113 000

P203-02 - Studie über Mission, Evangelisation und Einheit

62 200

100 000

40 000

P203-03 - Kommission für Weltmission und Evangelisation

79 500

20 000

94 000

Durchführungskosten insgesamt

301 650

203 000

247 000

Personal- und personalabhängige Kosten

406 691

406 691

406 691

Direkte Kosten insgesamt

708 341

609 691

653 691

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

892 663

794 013

838 013

P204 - Gerechte und integrative Gemeinschaften 

Spezifisches Ziel

Raum für Dialog, theologische Reflexion und sinnvolle Partizipation von Menschen schaffen, die in kirchlichen Gemeinschaften und in der Gesellschaft häufig Ausgrenzung erleben (Rassismusopfer, Menschen mit Behinderungen, indigene Völker und Dalits).

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 2c.

Zusätzliche Verbindungen: Dieses Projekt steht in Verbindung mit Ziel 1c, bei dem es um die Mitwirkung von Mitgliedskirchen in der Gemeinschaft geht, denn die Herausforderung besteht darin, Kirchen für Praktiken der Diskriminierung und Ausgrenzung in ihrem eigenen Umfeld stärker zur Rechenschaft zu ziehen. Ziel ist es, die Beteiligung von Frauen, Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen, indigenen Völkern und Dalits und rassischen/ethnischen Minderheiten im Leben des ÖRK auszuweiten. Dieses Projekt steht auch in Verbindung mit Ziel 3b und 3c. Die Diskriminierung und Ausgrenzung dieser Gemeinschaften muss vor UN-Organisationen und andere zwischenstaatliche Einrichtungen gebracht werden.

Beschreibung/ Hintergrund

Seit seiner Gründung hat der ÖRK Raum für Menschen mit Behinderungen, indigene Völker, Dalits und Opfer von Rassismus geschaffen. Er hat ihren Stimmen und Erfahrungen Gehör geschenkt und sie in ihren Kämpfen unterstützt. Die Solidarität des ÖRK mit diesen Gruppen hat auch den Rahmen für deren eigenes Ringen um Achtung und Menschenwürde in ihrem jeweiligen lokalen Kontext geschaffen, wo sie Kirchen und Gesellschaft dazu herausgefordert haben, gerechtere, integrativere, Anteil nehmende Gemeinschaften zu werden, in denen sich alle Menschen willkommen geheißen fühlen.

Die Überwindung des Rassismus und das Engagement für Leben und Menschenwürde derer, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder Herkunft diskriminiert werden, stehen seit mehreren Jahrzehnten ganz oben auf der Tagesordnung des ÖRK. Leider ist der Kampf derer, die von Rassismus betroffen sind, keineswegs beendet, da immer neue Formen von Rassismus auftauchen und de facto ist gegenwärtig eine Zunahme rassistisch bedingter Gewalt zu verzeichnen. Die Arbeit des ÖRK wird sich auf die Herausforderung konzentrieren, vor der die Kirchen stehen, nämlich dem Rassismus in ihren eigenen Strukturen und ihrem eigenen Leben den Kampf anzusagen.

Das Ökumenische Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen hat den Rahmen dafür geschaffen, dass bei der Entwicklung regionaler und globaler Netzwerke von Menschen mit Behinderungen große Erfolge verzeichnet werden konnten und dass die bei den Kirchen geleistete Überzeugungsarbeit, Kirche aller zu werden, positive Ergebnisse gebracht hat. Der Beitrag des ÖRK zur Ausarbeitung einer UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Auseinandersetzung mit Fragen wie wirtschaftliche Globalisierung und ihre Auswirkung auf Menschen mit Behinderungen, Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen usw. müssen auf der Tagesordnung des ÖRK bleiben.

Die Gemeinschaften indigener Völker sind seit Jahrhunderten fortwährender Diskriminierung ausgesetzt und der ÖRK hat diesen Völkern in ihrem Kampf um ihr Land, ihre Sprache und das Überleben ihrer Kultur solidarisch beigestanden. Er muss dies auch weiterhin tun und die Mitgliedskirchen des ÖRK müssen sich die Anliegen indigener Völker zu Eigen machen und sie zu einem integralen Bestandteil ihres Lebens werden lassen.

Die Dalits leben in gesellschaftlichen Organisationsformen, die bestimmte Kategorien von Menschen aufgrund ihrer Abstammung als "unberührbar" oder "unrein" definieren, - und gehören religiösen Traditionen an, die dieses System legitimieren. Gegenwärtig gibt es schätzungsweise 250 Millionen Dalits in Südasien, die traditionell als "unberührbar" angesehen werden. Über den Nationalen Kirchenrat in Indien haben die indischen Kirchen die Befreiung der Dalits in ihrer Missionsarbeit zur obersten Priorität gemacht und werden in ihrem Eintreten für die Abschaffung dieser jahrhundertealten Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Kaste vom Ökumenischen Rat der Kirchen unterstützt. In diesem nächsten Arbeitsabschnitt wird der ÖRK eng mit dem Nationalen Kirchenrat in Indien zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Kampf der Dalits weltweite Aufmerksamkeit gewinnt.

All diese Gruppen von Menschen, die auch in den Kirchen ausgegrenzt werden, lassen eine alternative Vision und neue Möglichkeiten, den christlichen Glauben, Gemeinschaft und Spiritualität zu verstehen, entstehen. Durch theologische Reflexion und Unterstützung für ihr tägliches Ringen um Gerechtigkeit und Würde werden neue Modelle von Gemeinschaft und Kirche entstehen. Diese werden auf gerechten Beziehungen und Vertrauen aufbauen und so zu einem Leben in Kirche und Gemeinschaft beitragen, das gerecht, partizipatorisch und integrativ ist.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Dieser Arbeitsabschnitt wird 2007 beginnen und bis 2009 andauern. Am Ende der Dreijahresperiode werden die im Rahmen dieses Projekts durchgeführten Aktivitäten ausgewertet werden. Im Anschluss daran wird eine Entscheidung über Arbeitsprozesse und -methode getroffen werden, die von Partnerschaften mit ausgewählten ökumenischen Einrichtungen und Kirchen in den Regionen abhängen. In dieser ersten Periode wird der ÖRK der Arbeit mit Gemeinschaften, die am Rand von Kirche und Gesellschaft stehen, weiterhin vorrangige Bedeutung beimessen und sich in diesem Zusammenhang mit grundlegenden Fragen zur Einheit der Kirchen auseinandersetzen.

Arbeitsmethode

Der Großteil dieser Arbeit wird in Partnerschaft mit Kirchen, ökumenischen Organisationen und regionalen oder nationalen Netzwerken dezentralisiert - durch Büros außerhalb von Genf - und in engem Kontakt mit den Gemeinschaften, die für ein menschenwürdiges Leben kämpfen, geleistet werden.

Dieses Projekt bringt Menschen in Kontakt miteinander, so dass sie Netzwerke bilden und sich in ihrer Arbeit gegenseitig unterstützen können. Das Projekt unterstützt auch Arbeit und Aktivitäten auf lokaler Ebene.

Zielgruppen sind Mitgliedskirchen auf lokaler und weltweiter Ebene. Im Mittelpunkt stehen der Austausch von Ressourcen und Erfahrungsberichten mit NCCs und REOs und die Herstellung von Beziehungen mit säkularen/anderen religiösen Bewegungen, die die gleichen Ziele verfolgen.

Beziehungen

Primäre Ansprechpartner für den Aufbau von Beziehungen werden Basisnetzwerke/-organisationen und Mitgliedskirchen sein, insbesondere in Gemeinschaften, wo Integration und gerechte Beziehungen ein akutes Anliegen darstellen, d.h. in indigenen Mitgliedskirchen oder Kirchen, in denen Dalitgemeinschaften Diskriminierung erfahren. Diese kontextspezifische Arbeit wird auch auf Beratung und Zusammenarbeit mit NCCs und REOs setzen (z.B. mit dem NCC in Indien, der sich für die Dalits einsetzt).

Liste der Aktivitäten

P204-01 - Kirchen überwinden Rassismus: Es wird ein theologischer Reflexionsprozess über integrative Gemeinschaften, die den Rassismus überwinden, in Gang gesetzt werden. Durch die Veranstaltung von Anhörungen über Rassismus werden ethnische/rassische Spaltungen unter den Kirchen thematisiert werden. Diese Aktivität wird auch einen Beitrag zur Beteiligung der Kirchen an dem fünfhundertjährigen Jubiläum der Abschaffung der Sklaverei im Jahr 2007 leisten. Erwartete Ergebnisse: den Kirchen im Blick auf ihre Anstrengungen zur Überwindung des Rassismus Rechenschaft abverlangen und ihre Arbeit und Erfahrungen, die sie in diesem Kampf bereits gewonnen haben, nutzen. Unterstützung von Kirchen und ökumenischen Netzwerken in ihrem Engagement für die Überwindung von Rassismus auf lokaler Ebene.

P204-02 - Solidarität mit indigenen Völkern: Diese Aktivität schafft einen Rahmen dafür, dass die Stimmen der indigenen Völker stärker Gehör finden, indem Angehörige unterschiedlicher indigener Gemeinschaften in Kontakt miteinander gebracht werden. Sie hilft den indigenen Bevölkerungsgruppen in den Kirchen auch, ihre Anliegen und Sichtweisen vor die Vereinten Nationen zu bringen. Erwartete Ergebnisse: Die indigenen Völker werden Einfluss auf die Arbeit des ÖRK ausüben, indem sie ihre Anliegen, Erfahrungen, Theologie, Spiritualität und Weltanschauungen einbringen. Diese Aktivität wird die indigenen Gemeinschaften stärken und sie dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

P204-03 - Solidarität mit Dalits für Gerechtigkeit und Würde: Der ÖRK wird mit dem Nationalen Kirchenrat in Indien zusammenarbeiten, um Räume der Begegnung zu schaffen, in denen das Verständnis für den theologischen und spirituellen Beitrag der Dalits wachsen kann, und so Einfluss auf Leben und Arbeit der Kirchen zu nehmen und ihr Engagement für Menschenwürde und Gerechtigkeit zu stärken. Erwartete Ergebnisse: der Arbeit und Solidarität der Kirchen mit den Dalits in Indien neue Impulse geben.

P204-04 - Ökumenisches Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen: Diese Aktivität findet in Zusammenarbeit mit einem globalen Netzwerk von Menschen mit Behinderungen statt. Sie zielt darauf ab, den Kirchen die Augen zu öffnen, damit sie Menschen mit Behinderungen in ihrer Mitte wahrnehmen und ihnen helfen, ihre Stimme in der ökumenischen Gemeinschaft zu Gehör zu bringen. Diese Aktivität wird gemeinsam mit dem AACC in Nairobi, Kenia, durchgeführt werden. Erwartete Ergebnisse: Engagement und Arbeit des ÖRK mit den Kirchen und Menschen mit Behinderungen stärken.

Monitoring und Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden

Projektkosten 2007-2009 

P204 - Gerechte und integrative Gemeinschaften

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P204-01 - Kirchen überwinden Rassismus

230 000

230 000

230 000

P204-02 - Solidarität mit indigenen Völkern

150 000

150 000

150 000

P204-03 - Solidarität mit Dalits für Gerechtigkeit und Würde

100 000

100 000

100 000

P204-04 - Ökumenisches Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen

150 000

150 000

150 000

Durchführungskosten insgesamt

630 000

630 000

630 000

Personal- und personalabhängige Kosten

345 729

345 729

345 729

Direkte Kosten insgesamt

975 729

975 729

975 729

Infrastrukturkosten

138 241

138 241

138 241

Projektkosten insgesamt

1 113 971

1 113 971

1 113 971

P301 - Dekade zur Überwindung von Gewalt (DOV) 

Spezifisches Ziel

Den Kirchen in ihrem Engagement und ihrer Zusammenarbeit für die Überwindung von Gewalt, für einen gerechten Frieden und Versöhnung in ihrem eigenen Leben, im Leben ihrer Gemeinschaften und in der Welt neue Impulse geben.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 3.1

Zusätzliche Verbindungen: Die DOV stärkt die Gemeinschaft der Kirchen (1.1), indem sie ihr Engagement und ihr Zeugnis vom Evangelium in einer sich wandelnden Welt zusammenführt (2.1) und ihre Spiritualität vertieft (2.2). Sie wird konkrete Anstrengungen zum Aufbau einer globalen Gemeinschaft des Friedens unternehmen (3.2) und die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen verwandeln (4.1). Bei der Begleitung der Kirchen in Krisensituationen wird sie religiöse Intoleranz, Diskriminierung und Konflikte mit berücksichtigen (6.2).

Beschreibung/ Hintergrund

Die Realität der Gewalt (zwischenmenschliche, wirtschaftliche, ökologische, militärische Gewalt) in unserer Welt, in unseren Gesellschaften, in unseren Familien und sogar in der Kirche stellt die Kirchen und die ökumenische Bewegung auch weiterhin vor die Herausforderung, sich aktiv für deren Überwindung einzusetzen. Die Kirchen haben vielerorts kreative Friedens- und Versöhnungsinitiativen ergriffen. Als Reaktion auf die prophetische Vision und den Aufruf der Achten Vollversammlung 1998 in Harare hat der ÖRK 2001 eine ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt in Gang gesetzt. Während der ersten Hälfte der Dekade konnten viele Kirchen zur Mitarbeit motiviert werden, es wurden Materialien und Ressourcen ausgetauscht, Bewusstsein wachgerufen und kreative Handlungsschritte unternommen.

In der zweiten Hälfte der Dekade (2006-2010) geht es nun darum, die kirchlichen Bündnisse zu stärken, ihre Urteilsfähigkeit zu schärfen und ihren Wunsch nach einem gerechtem Frieden "von der Peripherie ins Zentrum von Leben und Zeugnis der Kirche zu rücken". Interreligiöse Zusammenarbeit, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren (Bildungseinrichtungen, Hilfswerke) werden Teil der DOV-Strategie sein, eine ökumenische Dynamik zur Überwindung von Gewalt in Gang zu setzen. Der Jahresfokus wird die Grundlage verschiedener wichtiger öffentlichkeitswirksamer Aktivitäten sein. Zu nennen sind hier der Internationale Gebetstag für den Frieden, Bildungs- und Aufklärungsarbeit in der jeweiligen Region sowie Internet- und Multimedia-Projekte.

Der ÖRK wird den Erfahrungsaustausch über das Engagement der Kirchen für die Überwindung von Gewalt begleiten, ermutigen und unterstützen, um so neue Synergien für eine internationale ökumenische Versammlung für einen gerechten Frieden zu erschließen, die den Abschluss der Dekade darstellen soll.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007 - 2009. Die DOV dauert noch bis 2010 und wird in Übereinstimmung mit dem Auftrag der Neunten Vollversammlung ihren Höhepunkt und Abschluss in einer internationalen ökumenischen Friedensversammlung finden.

Arbeitsmethode

Der Schwerpunkt wird darauf gelegt werden, die Kirchen auf ihre umfassende Beteiligung an der ökumenischen Friedensversammlung vorzubereiten, die ihnen Gelegenheit geben wird, über ihre ökumenische Selbstverpflichtung, Gewalt in ihrem eigenen Umfeld zu überwinden und konkrete Friedens- und Versöhnungsarbeit zu leisten, nachzudenken.

Eine international zusammengesetzte Referenzgruppe wird die Verantwortung dafür übernehmen, die internationale ökumenische Versammlung mit Hilfe eines/r Beraters/in zu planen, vorzubereiten und zu organisieren.

Geist und Logik der Gewalt, unter besonderer Berücksichtigung wirtschaftlicher Gewalt, werden analysiert und theologisch reflektiert werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in die Versammlung für einen gerechten Frieden einfließen.

Eine Erklärung über gerechten Frieden, die im Rahmen der internationalen Versammlung abgegeben werden soll, wird den Abschluss der Dekade darstellen und Kirchen, REOs und andere ökumenische Partner dazu herausfordern, im Streben nach Frieden und Versöhnung in ihrem jeweiligen Kontext eine führende Rolle zu übernehmen.

Es werden Seminare, Workshops und Teambesuche durchgeführt werden. Ferner werden die Aktivitäten rund um den DOV-Jahresfokus für die Kirchen und ökumenischen "enabler" (Befähiger) koordiniert werden.

Das Miteinanderteilen von Geschichten und ökumenische Teambesuche (einschließlich der Lebendigen Briefe) bei Mitgliedskirchen im Rahmen der DOV werden es den Beteiligten ermöglichen, ihre Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig in die Pflicht zu nehmen, gemeinsame Positionen zu entwickeln und öffentlich für Frieden, Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit einzutreten. Die Teambesuche werden dazu dienen, über die Rolle der Kirchen bei der Förderung friedlicher Konfliktbeilegung zu diskutieren und Prozesse der Versöhnung und Vergebung durch gemeinsames kirchliches Engagement zu unterstützen.

Der ÖRK wird ein Internetforum zur Überwindung von Gewalt einrichten, das als dynamische Plattform für die interaktive Beteiligung junger Erwachsener dienen und diesen die Möglichkeit geben soll, ihre Meinungen zur Gewalt zum Ausdruck zu bringen und Vorschläge zu machen, wie die Gewalt in ihrem eigenen Umfeld überwunden werden könnte. Der ÖRK wird eine/n Diskussionsleiter/in für dieses Projekt bestimmen.

Die zwei wichtigsten Kommunikationsinstrumente für die DOV sind die DOV-Website und die E-news. Durch öffentliche Informationskanäle werden periodisch DOV-Geschichten veröffentlicht werden und mit Hilfe von CDs/DVDs und Broschüren, die in unregelmäßigen Abständen erscheinen werden, wird die Geschichte der Dekade weitererzählt werden.

Beziehungen

Der ÖRK wird die DOV-Aktivitäten der REOs, Kirchen und Netzwerke koordinieren, ohne die die Dekade nur wenig Wirkung entfalten würde. Er wird auf globaler Ebene auch in Verbindung mit Organisationen wie der WHO, der UNO und der Internationalen Koalition für die Dekade treten.

Liste der Aktivitäten

P301-01 - Prozess für die Vorbereitung der internationalen Versammlung für einen gerechten Frieden: mit Hilfe des/r Beraters/in und einer international zusammengesetzten Referenzgruppe.

P301-02 - DOV-Netzwerkarbeit und Koordinierung: In Koordination mit anderen Programmbereichen sind folgende Aktivitäten geplant:

a) Teambesuche (Lebendige Briefe) bei Kirchen zur Ermutigung und Motivation, zu Erfahrungsaustausch und Vertrauensbildung. Erwartete Ergebnisse: Kirchen und Gemeinschaften werden in ihrer jeweiligen Situationen ökumenische Unterstützung erfahren.

b) Internationaler Gebetstag für den Frieden: Koordinierung und Bekanntmachung verschiedener Aktivitäten in Zusammenhang mit dem Gebetstag (z.B. einen Film über internationale Kinderchöre), die in Verbindung mit dem DOV-Jahresfokus stehen. Erwartete Ergebnisse: Der Gebetstag wird mit unterschiedlichen Aktivitäten in verschiedenen Teilen der Welt gefeiert werden, die in Beziehung zum DOV-Jahresfokus stehen.

c) Vernetzung mit anderen Friedensinitiativen: Koordinierung und Zusammenarbeit mit Initiativen, die sich auf Kinder und Jugendliche konzentrieren, z.B. Co-sponsoring von "Story Tree workshops" (Malen von Bäumen, in denen die eigene Geschichte bildlich dargestellt wird), die auf der durch die Initiative "Ein Laptop für jedes Kind" in Gang gesetzten Dynamik aufbauen werden. Ziel ist es, diese Aktivitäten in den Dienst von Frieden und Gewaltprävention zu stellen. Erwartete Ergebnisse: Intensivierung der Arbeit der Kirchen in Bereichen, die mit Kindern, Jugendlichen und Gewalt zu tun haben.

P301-03 - Theologischer Reflexionsprozess zum gerechten Frieden: Veranstaltung von Seminaren und Workshops, Einbeziehung der Erfahrungen der Kirchen in eine Erklärung zum gerechten Frieden und die internationale ökumenische Friedensversammlung. Zu diesem Zweck werden kleine Referenzgruppen eingerichtet werden. Erwartete Ergebnisse: eine Erklärung zum gerechten Frieden, die die Kirchen sich zu Eigen machen und die von der internationalen Friedensversammlung angenommen wird.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P301 - Dekade zur Überwindung von Gewalt

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P301-01 - Internationale Versammlung zum gerechten Frieden

150 000

150 000

150 000

P301-02 - DOV-Netzwerkarbeit und Koordinierung

45 000

45 000

45 000

P301-03 - Theologische Reflexion über gerechten Frieden

50 000

50 000

50 000

Durchführungskosten insgesamt

245 000

245 000

245 000

Personal- und personalabhängige Kosten

460 648

460 648

460 648

Direkte Kosten insgesamt

705 648

705 648

705 648

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

889 970

889 970

889 970

P302 - Globale Fürsprachearbeit für Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht 

Spezifisches Ziel

Der Stimme der Kirchen und ökumenischen Organisationen Gehör verschaffen, um Einfluss auf die Politik von Regierungen und zwischenstaatlichen Organisationen (z.B. Vereinte Nationen, internationale Finanzinstitutionen, Internationaler Strafgerichtshof) zu nehmen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 3.b

Zusätzliche Verbindungen: die Fürsprachearbeit der Kirchen trägt zur Überwindung von Gewalt und zum Streben nach Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung bei (3.a.), einschließlich wirtschaftlicher Gerechtigkeit (3.c). Sie ist eine Ausdrucksform des Zeugnisses vom Evangelium in der Welt (2.a) und trägt dazu bei, dass die Kirchen gerechter und integrativer werden (2.c). Diese Arbeit steht in enger Beziehung zum Engagement für gesellschaftliche und wirtschaftliche Verwandlung (4.a) wie auch für Gerechtigkeit, Gesundheit und Umweltschutz (4.b & 4.c). Sie stellt eine konkrete Form ökumenischer Ausbildung dar (5.a) und berücksichtigt insbesondere Fälle von religiöser Intoleranz (6.b).

Beschreibung/ Hintergrund

In einem Kontext, der durch wirtschaftliche Globalisierung, sich immer schneller entwickelnde Informationstechnologien, Bedrohungen des Friedens, der Sicherheit und des Multilateralismus gekennzeichnet ist, müssen Kirchen und ökumenische Organisationen dringend ihre Stimme erheben, um Stellung zu den großen Herausforderungen der heutigen Zeit - sei es im Blick auf die Lage einzelner Länder, regionale Entwicklungen oder thematische Brennpunkte mit globalen Implikationen - zu beziehen und so Einfluss auf Entscheidungsprozesse auszuüben.

Dem ÖRK kommt die wichtige Aufgabe zu, Kirchen und die ökumenische Bewegung zusammenzubringen, damit sie aus einer ethischen und theologischen Perspektive heraus gemeinsam Position zu sozialen, wirtschaftlichen und politischen Fragen beziehen. In Beziehung zur UNO hat der ÖRK eine Plattform bereitgestellt, um der UNO sowohl in Genf (UNCTAD, UNHCHR, UNHCR, WHO, usw.) als auch in New York die unterschiedlichen Erfahrungen der Kirchen mitzuteilen. In New York geschieht das durch das ÖRK/UN-Verbindungsbüro, das als Bindeglied zwischen Kirchen/ökumenischer Bewegung und UN-Generalversammlung, UN-Generalsekretär, der Folgearbeit zu den Millenniumsentwicklungszielen (MDGs), Schuldenerlassverhandlungen usw. dient.

In einigen besonderen Fällen, die überregionale Bedeutung haben, ist es erforderlich, dass der ÖRK seine Aufmerksamkeit regionalen zwischenstaatlichen Einrichtungen, den Internationalen Finanzinstitutionen (Weltbank, IWF) und dem Internationalen Strafgerichtshof schenkt.

In den kommenden drei Jahren wird der ÖRK einen besonderen Schwerpunkt auf nukleare Abrüstung, wirtschaftliche Gerechtigkeit, die legitimen Ansprüche indigener Völker, den Internationalen Strafgerichtshof und regionale Anliegen im Zusammenhang mit dem DOV-Jahresfokus legen.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007-2009. Nach drei Jahren wird eine Auswertung der Arbeit erfolgen, um zu sehen, welche Schwerpunkte in der darauf folgenden Zeit in der Fürsprachearbeit gesetzt werden sollten.

Arbeitsmethode

Zusammenarbeit, Koordinierung und Unterstützung der Fürsprachearbeit der Kirchen und ökumenischen Partner bei verschiedenen UN-Gremien, dem Internationalen Strafgerichtshof, den Internationalen Finanzinstitutionen durch die Genfer Büros und das New Yorker Verbindungsbüro.

Stellungnahmen, öffentliche Schreiben, Erklärungen zu den verschiedenen Anliegen, um die Position des ÖRK und der Kirchen zum Ausdruck zu bringen.

Tagungen, Seminare, Begegnungen, Foren zur Analyse der Anliegen aus ethischer und theologischer Sicht.

Sammlung kirchlicher Stellungnahmen, Positionen und Erklärungen zu programmrelevanten Anliegen und deren Weiterleitung an die Mitgliedschaft, die Zivilgesellschaft und die Medien, um eine möglichst breite Öffentlichkeitswirkung zu erzielen.

Beziehungen

Der ÖRK wird Beziehungen zu Kirchen, REOs, CWCs, wie LWB und RWB, kirchlichen/kirchennahen Diensten und Werken und Jugendorganisationen aufnehmen, deren Fürsprachearbeit koordinieren und daran anknüpfen. Er wird die Ressourcen, Kenntnisse und Arbeitsmethoden dieser Partner in die Fürsprachearbeit des ÖRK einfließen lassen und für den ÖRK nutzbar machen.

Liste der Aktivitäten

P302-01 - Die Anliegen der Kirchen in der globalen Arena zu Gehör bringen :

a) "Advocacy-Woche" am Sitz der UNO in New York, die jedes Jahr ca. 80 bis 100 Partner aus verschiedenen Regionen zur gemeinsamen Reflexion über drängende internationale Anliegen und zur Interaktion mit der UNO versammelt. Erwartete Ergebnisse: Die Fürsprachearbeit der Kirchen wird das ökumenische Netzwerk stärken.

Seminare über internationale Anliegen, Frieden und Versöhnung, die in Zusammenhang mit dem DOV-Jahresfokus und in Zusammenarbeit mit dem DOV-Büro und anderen ökumenischen Partnern organisiert werden Erwartetes Ergebnis: Die Arbeit der Kirchen zu diesen Fragen wird vertieft und gestärkt werden.

b) Kirchen für Kontrolle der Nuklearwaffen: die Beteiligung von Delegationen von Kirchenleitern/innen an UN-Abrüstungskonferenzen und Besuchen in Hauptstädten sowie die Unterstützung der Mitgliedskirchen für nukleare Abrüstung und atomwaffenfreie Zonen organisieren. All dies geschieht im Rahmen der DOV und in Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen. Erwartete Ergebnisse: Die Kirchen werden ihre Besorgnis über Nuklearwaffen auf verschiedenen Ebenen zum Ausdruck bringen.

c) Koordinierung und Netzwerkarbeit an der UNO und auf dem Weltsozialforum: Periodische Treffen mit Regierungsvertretern/innen im Ökumenischen Zentrum in Genf und im Interchurch Center in New York sowie mit Vertretern/innen zwischenstaatlicher Organisationen und den Koordinatoren/innen des Weltsozialforums, um die Anliegen und Positionen der Kirchen zu Gehör zu bringen. Erwartete Ergebnisse: Stimme und Anliegen der Kirchen werden gehört und berücksichtigt.

P302-02 - Gerechtigkeit und Versöhnung vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IstGH):

Zwei Begegnungen pro Jahr mit Vertretern/innen des IStGH und des Zentrums für Gerechtigkeit und Versöhnung in Den Haag, um die Perspektiven und Positionen der Kirchen zu Fragen der Gerechtigkeit, der Opferbeteiligung und der Versöhnung im Verfahrensverlauf vor dem IStGH vorzubringen. Erwartete Ergebnisse: In der Arbeit des IStGH werden Opferbeteiligung und Versöhnung gestärkt und die Kirchen werden proaktiver in ihrem Verhältnis zum IStGH.

P302-03 - Fürsprachearbeit für indigene Völker auf UN-Foren

Die Beteiligung von Vertretern/innen von Kirchen und indigenen Völkern am Ständigen Forum und der UN-Arbeitsgruppe ermöglichen und ihre Forderungen nach Land, Identität und Souveränität gezielt aufgreifen. Erwartete Ergebnisse: Die indigenen Völker werden Fortschritte bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche erzielen.

WB/IWF/ÖRK Weiterarbeit an den Fällen zu Fragen der "governance", der Bedürfnisse indigener Völker und der Gemeinwesenentwicklung. Erwartete Ergebnisse: WB und IWF werden in ihrer Politik mehr Sensibilität für die Positionen der Kirchen zu den oben erwähnten Themen entwickeln.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P302 - Globales Eintreten für Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P302-01 - Die Anliegen der Kirchen in der globalen Arena zu Gehör bringen

180 000

180 000

180 000

P302-02 - Gerechtigkeit und Versöhnung vor dem IstGH

25 000

25 000

25 000

P302-03 - Fürsprachearbeit für indigene Völker auf UN-Foren

60 000

60 000

60 000

Durchführungskosten insgesamt

265 000

265 000

265 000

Personal- und personalabhängige Kosten

640 648

640 648

640 648

Direkte Kosten insgesamt

905 648

905 648

905 648

Infrastrukturkosten

230 402

230 402

230 402

Projektkosten insgesamt

1 136 050

1 136 050

1 136 050

P303 -Menschenrechtsarbeit zur Wahrung der Menschenwürde  

Spezifisches Ziel

Kirchen in Fragen der Stärkung und des Schutzes der Menschenrechte und der Menschenwürde begleiten.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 3b

Zusätzliche Verbindungen: zu den Mitgliedskirchen (1.c) und zu Gemeinschaften, die häufig gesellschaftlich ausgegrenzt werden (Ziel 2 c.)

Beschreibung/ Hintergrund

Der ÖRK setzt sich mit seiner Menschenrechtsarbeit, die ethisch und theologisch verankert ist, für die Achtung der Menschenwürde, die Überwindung der Straffreiheit, die Durchsetzung der Rechenschaftspflicht und für den Aufbau gerechter und friedvoller Beziehungen ein. In Fällen, in denen die Menschenwürde bedroht ist, unterstützt er Kirchen bei ihrer Arbeit, wenn diese ihn darum ersuchen. Der ÖRK verfolgt in solchen Fällen einen integrativen Ansatz, der bürgerliche und politische Rechte, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Rechte sowie das Recht auf Entwicklung gleichermaßen berücksichtigt.

Der ÖRK wird die Kirchen in ihrem jeweiligen Umfeld begleiten und ihre Fürsprachearbeit für die Verwirklichung der Menschenrechte stärken.

Folgende Herausforderungen stellen sich für die kommenden Jahre: Vertiefung der interreligiösen Dimension der Konzepte Rechte und Würde; Konzentration auf Opferrechte, Straflosigkeit, Religionsfreiheit, Freiheit und Minderheitenrechte; Schaffung eines Raumes, in dem die Kirchen über die Zusammenhänge zwischen Gerechtigkeit, Menschenrechten und Menschenwürde diskutieren können. Die Arbeit im Rahmen dieses Projekts wird eng mit der Studie über Gerechtigkeit und Rechte abgestimmt werden, die von der globalen Plattform für theologische Reflexion und Analyse durchgeführt wird.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007-2009. Nach drei Jahren könnte eine Auswertung helfen, neue Schwerpunkte in der Arbeit zur Wahrung der Menschenwürde zu setzen.

Arbeitsmethode

Der ÖRK befähigt Opfer von Menschenrechtsverletzungen, vor dem UN-Menschenrechtsrat und anderen Sonderorganisationen der UNO und zwischenstaatlichen Einrichtungen auszusagen.

Es werden Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau (Seminare, Workshops, Tagungen) durchgeführt werden, um die Kapazität der Kirchen zur umfassenden Verteidigung aller Menschenrechte, einschließlich der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, zu entwickeln und zu stärken.

Beziehungen

Koordinierungsarbeit mit Kirchen, REOs, ökumenischen und anderen Partnern in Fragen der Gerechtigkeit, der Menschenrechte und der Menschenwürde an Orten, wo der ÖRK um Unterstützung ersucht wird. Besondere Aufmerksamkeit wird der Einbeziehung ökumenischer Jugendorganisationen (Christlicher Studentenweltbund, CVJM und CVJF) und der von ihnen entwickelten Arbeitsmethoden geschenkt werden, von denen der ÖRK viel lernen kann.

Liste der Aktivitäten

P303-01 - Beitrag der Kirchen zur Wahrung der Menschenwürde: ein Seminar pro Jahr auf globaler Ebene organisieren, um verschiedene Anliegen im Zusammenhang mit den Menschenrechten, einschließlich ihrer interreligiösen Dimension, zu behandeln. Erwartete Ergebnisse: Die Kirchen werden sich intensiv und gezielt mit der Menschenrechtsproblematik auseinandersetzen.

Workshops in den Regionen werden in Koordination mit der Globalen Plattform für theologische Reflexion und Analyse zu dem Studienprozess über Gerechtigkeit, Menschenrechte und Menschenwürde beitragen. Erwartete Ergebnisse: Es wird ein gemeinsames theologisches Verständnis der Menschenrechte und der Menschenwürde entwickelt werden.

Veröffentlichung von ethischen und theologischen Erkenntnissen der Kirchen zur Menschenwürde, die an Menschenrechtsakteure weitergeleitet werden (Regierungen, UNO, NGOs, soziale Bewegungen). Erwartete Ergebnisse: Ethische und theologische Dimensionen der Menschenrechte werden erkannt und berücksichtigt.

Beteiligung an und Koordinierung von Aktivitäten anderer zivilgesellschaftlicher Akteure und Netzwerke, die in diesem Bereich arbeiten, insbesondere Durchführung von Seminaren über Menschenwürde auf dem Weltsozialforum. Erwartete Ergebnisse: ÖRK und Kirchen werden mit der Zivilgesellschaft in dieser Frage zusammenarbeiten und Einfluss auf sie ausüben.

P303-02 - Kirchen und Menschenrechte in der UNO : Begleitung und Unterstützung von Kirchen und ökumenischen Delegationen in ihrer Arbeit für die Menschenwürde und ihrer Teilnahme an Tagungen des UN-Menschenrechtsrats in Genf und anderer UN-Mechanismen (Sonderberichterstatter, Arbeitsgruppen des Amtes des Hohen Kommissars für Menschenrechte). Erwartete Ergebnisse: Kirchen und ökumenische Delegationen werden bei UN-Menschenrechtsgremien vorstellig werden, um die Rechte der Opfer zu stärken.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P303 -Menschenrechtsarbeit zur Wahrung der Menschenwürde

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P303-01 - Beitrag der Kirchen zur Wahrung der Menschenwürde

130 500

131 000

131 000

P303-02 - Kirchen und Menschenrechte in der UNO

49 500

50 000

50 000

Durchführungskosten insgesamt

180 000

181 000

181 000

Personal- und personalabhängige Kosten

220 648

220 648

220 648

Direkte Kosten insgesamt

400 648

401 648

401 648

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

492 809

493 809

493 809

P304 - Kirchen und der Nahe Osten: Solidarität und Zeugnis für den Frieden 

Spezifisches Ziel

Der ÖRK wird zusammen mit den Kirchen und ökumenischen Partnern den Beitrag der Kirchen zu einem gerechten Frieden im Nahen Osten erweitern und vertiefen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 3.1.

Zusätzliche Verbindungen: Das Projekt erfordert eine theologische Basis (Ziel 1b); arbeitet an der Überwindung von Gewalt und unterstützt das Streben nach Gerechtigkeit und Versöhnung (3a); fördert die Rechenschaftspflicht unter den Kirchen (4a); setzt sich mit dem Rassismus gegen Juden und Araber auseinander (4b); greift die Herausforderung der Gerechtigkeit und des ökologisch vertretbaren Umgangs mit Wasser und der Ausbeutung der Erdölvorkommen in der Region auf (4b); die Arbeit in der Region stellt eine Fallstudie für ökumenische Begegnung und Bewusstseinsbildung dar (6b); begleitet Kirchen in einer Konfliktsituation (7b).

Beschreibung/ Hintergrund

Der Nahe Osten ist seit jeher eine Region, die für den ÖRK von besonderem Interesse ist. Die Kirchen in der Region können ihre Wurzeln bis ins apostolische Zeitalter zurückverfolgen. Gegenwärtig sind sie mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert: ausländische Interventionen, zwischen- und innerstaatliche Kriege und Konflikte zerreißen die Region; verschiedene Formen des Extremismus und der Intoleranz verschärfen die Probleme und gefährden Sicherheit und Stabilität.

Zu den großen Problemen, vor denen der Nahe Osten heute steht, gehören die bewaffnete Besetzung von Land, Menschenrechtsverletzungen und Verweigerung des Rechts auf einen eigenen Staat, fehlende Durchsetzung rechtsstaatlicher Grundsätze auf nationaler und internationaler Ebene und nukleare Weiterverbreitung in Israel und Iran. Damit in Verbindung steht die Frage der Kontrolle über die Energiereserven. 25% der weltweiten Erdölproduktion stammen aus der Region, wobei Saudi-Arabien allein 15% fördert.

Es handelt sich hier um einen der großen Krisenherde der Welt. Dementsprechend erfordert die Situation im Nahen Osten das kollektive Engagement der ökumenischen Partner für Frieden und Gerechtigkeit auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene. Der ÖRK ist entschlossen, die Kapazitäten der Kirchen aufzubauen, im Bereich Friedens- und Fürsprachearbeit auf der lokalen und nationalen Ebene einerseits sowie im Blick auf die Einflussnahme auf die Politik der wichtigsten globalen und regionalen Mächte andererseits.

Seit dem ersten Golfkrieg vertritt der ÖRK die Position, dass Kriege in der Region keine Sieger kennen, sondern nur dem erklärten Ziel der UNO schaden, Frieden und Sicherheit in der Region zu gewährleisten. Der ÖRK hat sich mit größtem Nachdruck dafür eingesetzt, die Rolle der Kirchen als Friedensstifter zu stärken, christliche Solidarität zu bekunden und durch seine diakonischen Dienste zu praktizieren. In diesem Sinne hat der Rat auch Sanktionen gegen den Irak abgelehnt und die Invasion der Koalitionsmächte im Irak zusammen mit seinen Mitgliedskirchen als rechtswidrig und unmoralisch verurteilt.

Der ÖRK hat den israelisch-palästinensischen Konflikt seit jeher mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und alle Bemühungen um eine friedliche und gerechte Beilegung des Konflikts gestärkt.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007- 2009. Die Ziele werden zu Beginn und am Ende der Dreijahresperiode geprüft, um insbesondere einen Überblick über Grad und Reichweite des kirchlichen Engagements zu gewinnen.

Arbeitsmethode

Im Rahmen dieses Projekts wird eine gemeinsame Grundsatzposition ausgearbeitet und das ökumenische Vorgehen koordiniert werden, damit die ökumenische Gemeinschaft Kraft aus ihrer Einigkeit schöpfen kann. Das Vorgehen der ökumenischen Gemeinschaft wird umso erfolgreicher sein, je mehr es ihr gelingt, gemeinsam auf die Herausforderungen in dieser Region zu reagieren.

Die grundsatzpolitischen Entscheidungen werden im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes getroffen und umgesetzt werden, der die interreligiösen Beziehungen, diakonischen Dienste, die Überwindung von Gewalt und die Notwendigkeit eines öffentlichen Zeugnisses des ÖRK einbezieht.

Dieser interdisziplinäre Ansatz wird mit Methoden der Zusammenarbeit kombiniert werden, die bereits jetzt zu gemeinsamen Aktionen und verstärktem ökumenischen Engagement für die Region führen und insbesondere interreligiöse Antworten auf die politische und kulturelle Gewalt im Nahen Osten suchen.

Die Projektbeteiligten und Mitarbeiter/innen werden daran arbeiten, Kirchenleiter/innen und -mitglieder zu motivieren, ihren Glauben in konkrete Aktionen für einen gerechten Frieden umzusetzen. Besondere Aufmerksamkeit wird darauf verwendet werden, die Position der Kirchen in der Region und darüber hinaus durch Fürsprache- und Medienarbeit zu stärken.

Dieses Projekt wird sicherstellen, dass das Grundprinzip des kirchlichen Vorgehens in der Region bekannt ist und von engagierten Mitgliedskirchen in aller Welt befolgt wird. Da das Projekt auf die Bedürfnisse des Nahen Ostens zugeschnitten ist, wird die Kommunikationsarbeit das Ziel verfolgen, das öffentliche Profil der kirchlichen Zielsetzungen und Aktionen für den Frieden in der Region zu stärken. Die Kirchen werden auch angehalten werden, ihren Mitgliedern und Schwesterkirchen die ethischen und religiösen Voraussetzungen für den Frieden in dieser Schlüsselregion zu erläutern.

Beziehungen

Vorrangige Bedeutung wird den Beziehungen mit lokalen Mitgliedskirchen und ökumenischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen im Nahen Osten beigemessen werden. Das Projekt wird auch Verbindungen mit ÖRK-Mitgliedskirchen in aller Welt, UN-Stellen, kirchlichen/kirchennahen Diensten und Werken und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen auf globaler Ebene herstellen, um Solidarität und Unterstützung für den Nahen Osten zu mobilisieren.

Liste der Aktivitäten

P304-01 - Gemeinsam für den Frieden
  • Fortlaufende Beobachtung und Analyse der wichtigsten internationalen Entwicklungen in der Region, um fundiertere Strategien und Programme unterstützen zu können.

  • Entwicklung einer umfassenden ÖRK-Grundsatzposition zum Nahen Osten, um das ökumenische Engagement zu lenken, zu integrieren und zu stärken und die globale-regionale-lokale Zusammenarbeit zu fördern.

  • Fürsprachearbeit für politischen Wandel im Nahen Osten und insbesondere im israelisch-palästinensischen Konflikt durch ein globales Advocacy-Netzwerk von Kirchen im Norden und Süden, das gemeinsam Verantwortung dafür übernimmt, kirchliche Aktionen für den Frieden auszuweiten und zu vertiefen. Die Netzwerk-Kampagnen können sich z.B. für die Beendigung der militärischen Besetzung, das Recht der Flüchtlinge auf Rückkehr und die Verwirklichung des nationalen Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser einsetzen und je nach Bedarf und Vereinbarung auch den Kapazitätsaufbau innerhalb des Netzwerks einschließen.

P304-02 - Eine Botschaft, viele Stimmen
  • Regionale, interdisziplinäre und internationale Konferenzen organisieren, um grundsatzpolitische Positionen auszuarbeiten, die interreligiöse, ökologische und andere Dimensionen einbeziehen und die Schaffung von Gerechtigkeit, Frieden und menschlicher Sicherheit anstreben; ihre Umsetzung kontrollieren bzw. sicherstellen;

  • die Einrichtung des vorgeschlagenen Jerusalem Ecumenical Centre unterstützen, um ein ökumenisches Zentrum für das globale-regionale-lokale Engagement in und für den Frieden in Jerusalem und Palästina zu schaffen;

  • das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel fortführen (unter aktiver Beteiligung von Ländern des Südens), um die Solidarität mit den Opfern des Konflikts zu stärken und durch Augenzeugenberichte und Fürsprachearbeit das Problembewusstsein in den Entsendeländern zu steigern.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Aktivitäten 2007

P304-01 - Gemeinsam für den Frieden 

Spezifisches Ergebnis

2007 wird eine neue und umfassende ökumenische Grundsatzposition zum Nahen Osten unter breiter Beteiligung der wichtigsten ÖRK-Partner, die in der Region engagiert sind, als Arbeitsgrundlage entwickelt werden. Der Prozess stärkt das ökumenische Bewusstsein und Verständnis für:

  • die Lage in der Region;

  • die Bedürfnisse derer, die unter dem Konflikt leiden;

  • die Ziele der Fürsprachearbeit der ökumenischen Partner und die damit verbundenen Möglichkeiten für eine wachsende Zahl von Kirchen und Partnern, in vier für den Frieden im Nahen Osten entscheidenden Sektoren friedenschaffende Maßnahmen zu ergreifen;

  • die führende christliche Rolle und das zunehmende Engagement der Kirchen in der Region; den Beitrag dieses wachsenden ökumenischen Engagements zu einer fortdauernden, lebendigen christlichen Präsenz vor Ort.

Der gestiegene Beitrag der Kirchen und Partner wird an der Zahl der von ihnen bereitgestellten Mitarbeiter/innen gemessen werden, die an der Ausarbeitung der ökumenischen Grundsatzposition mitwirken, bzw. an der Zahl derer, die in irgendeiner Weise an den Folgeaktivitäten teilnehmen.

Die vier Schlüsselsektoren, die für die Entwicklung einer ökumenischen Grundsatzposition für einen Frieden im Nahen Osten entscheidend sind, sind Fürsprachearbeit, Diakonie, interreligiöse Beziehungen und "andere", zu denen geopolitische Fragen der Wasserversorgung und Erdölproduktion gehören.

Beschreibung/ Hintergrund

a) Kirchen und Organisationen durch Besuche von Stabsmitgliedern und Partnern mobilisieren.

Wichtige Entwicklungen in der Region beobachten, analysieren und darüber berichten, um fundiertere Politiken, Strategien und Programme unterstützen zu können.

Drei multisektorale "Vorbereitungskomitees" einberufen, um eine ökumenische Grundsatzposition auszuarbeiten sowie eine gemeinsame Strategie zu entwerfen, um diese Grundsatzposition in die Praxis umzusetzen.

Anfang 2008 zum Abschluss des Prozesses einen ökumenischen Strategiegipfel zum Nahen Osten abhalten; Teilnahme, Inhalt, grundsatzpolitischer Entwurf und Pilotprojektberichte werden auf den während der Besuche von Stabsmitgliedern und Partnern und in den Vorbereitungskomitees eingegangenen Verpflichtungen beruhen.

Diese Aktivität findet auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene statt.

Im Mittelpunkt der Aktivität steht die Entwicklung einer umfassenden ÖRK-Grundsatzposition zum Nahen Osten, die das ökumenische Engagement und die gemeinsame Friedensarbeit lenken, integrieren und stärken soll.

Zu den Schlüsselaufgaben gehören Förderung und Organisation eines partizipatorischen Prozesses der Strategiebildung, der interreligiöse, diakonische und andere Anliegen sowie Fragen der Gerechtigkeit, des Friedens und der menschlichen Sicherheit, die den Kern der kirchlichen Advocacy-Programme darstellen, einbeziehen wird.

Der Prozess der Ausarbeitung einer ökumenischen Grundsatzposition zum Nahen Osten wird in großem Maße davon abhängen, dass ehemalige EAPPI-Begleitpersonen und Partner ein breites Spektrum von Personen vorschlagen, die daran mitwirken können. Diese Personen werden das Bewusstsein für die Rolle grundsatzpolitischer Entscheidungen vor Ort und zuhause stärken; in Zukunft wird das Programm auch intensivere Fürsprachearbeit der Begleitpersonen im direkten Anschluss an die von ihnen in Israel/Palästina gesammelten Erfahrungen einschließen.

Der ÖRK ermöglicht die Zusammenarbeit der Teilnehmer/innen durch direkte Kontakte in kleinen Gruppen und lädt anschließend einige von ihnen zu ökumenischen Foren ein, die dazu dienen, Kräfte zu mobilisieren und neue Perspektiven zu entwickeln, damit die großen Herausforderungen stärker als bisher im Geist der Gemeinsamkeit angegangen werden können.

b) Das vorgeschlagene Jerusalem Ecumenical Centre ist dazu gedacht, ein ökumenisches Zentrum für das globale-regionale-lokale Engagement für den Frieden in Jerusalem und Palästina zu werden. 2007 bietet es sich als Forum für die Beteiligung lokaler Partner an der Entwicklung einer ökumenischen Grundsatzposition für die Region an.

Partner:

Mitgliedskirchen im Nahen Osten

Kirchen mit Arbeits- oder Advocacy-Schwerpunkt Naher Osten

Kirchliche und kirchennahe Dienste und Werke mit Arbeits- und Advocacy-Schwerpunkt Naher Osten

REOs

EAPPI-Partnerorganisationen

Kirchliche Organisationen in Israel-Palästina

Römisch-katholische Partnerorganisationen

Evangelikale Hilfswerke

P304-02 - Eine Botschaft, viele Stimmen 

Spezifisches Ergebnis

Diese Aktivität wird 2007 in folgender Weise zu einer Ausweitung der gemeinsamen Aktionen kirchlicher Einrichtungen für den Frieden im Nahen Osten führen:

Die Solidarität unter Kirchen und mit Gemeinschaften in den besetzten Gebieten wird einen neuen Grad der Intensität erreichen.

Leitende christliche Vertreter/innen in der Region berichten, dass sie an dieser Aktivität teilgenommen und es als ermutigend empfunden haben, dass das intensivere ökumenische Engagement, das darin zum Ausdruck gekommen ist, die christliche Präsenz in der Region gestärkt und intensiviert hat.

Grundsatzpositionen und Empfehlungen des ÖRK und ökumenischer Einrichtungen, die auf dem Völkerrecht, Vertragsverpflichtungen und Erklärungen des ÖRK aufbauen, werden politischen Führungspersönlichkeiten aus Schlüsselländern und leitenden Vertretern/innen zivilgesellschaftlicher Gruppen unterbreitet.

Die Teilnehmenden erhalten Informationen und grundsatzpolitische Empfehlungen, die den Konflikt vor dem Hintergrund der Menschenrechte, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit erklären.

Es besteht Konsens unter den Teilnehmenden, dass es ihnen gelungen ist, die Effektivität ihrer Arbeit zu steigern, indem sie durch gemeinsame Aktionen größeren Druck auf politische Akteure ausgeübt haben.

Die ökumenischen Teilnehmer/innen sind in der Lage, den Wert multilateraler Aktionen richtig einzuschätzen. Das Friedenszeugnis im Nahen Osten wird mit Menschen, die Nicht-Mitgliedskirchen und anderen Religionen angehören, geteilt und in gemeinsamen Aktionen zum Ausdruck gebracht.

Als Ergebnis dieser Aktivität, einschließlich der damit verbundenen Berichterstattung in den Medien, verstehen auch Nichtchristen in den besetzten palästinensischen Gebieten und im übrigen Nahen Osten, dass Kirchen in aller Welt sich für sie einsetzen und Friedensarbeit leisten.

Projektkosten 2007-2009 

P304 - Kirchen und der Nahe Osten : Solidarität und Zeugnis für den Frieden

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P304-01 - Gemeinsam für den Frieden

121 700

122 000

122 000

P304-02 - Eine Botschaft, viele Stimmen

103 325

104 000

104 000

Durchführungskosten insgesamt

225 025

226 000

226 000

Personal- und personalabhängige Kosten

460 648

460 648

460 648

Direkte Kosten insgesamt

685 673

686 648

686 648

Infrastrukturkosten

138 241

138 241

138 241

Projektkosten insgesamt

823 914

824 889

824 889

P305 - Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) 

Spezifisches Ziel

Schutz bieten, Solidarität zeigen und Fürspracheaktionen angesichts der Situation in Palästina und Israel durchführen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 3.1.

Zusätzliche Verbindungen: Das Projekt erfordert eine theologische Basis (Ziel 1b); arbeitet an der Überwindung von Gewalt und unterstützt das Streben nach Gerechtigkeit und Versöhnung (3a); fördert die Rechenschaftspflicht unter den Kirchen (4a); setzt sich mit dem Rassismus gegen Juden und Araber auseinander (4b); greift die Herausforderung der Gerechtigkeit und des ökologisch vertretbaren Umgangs mit Wasser und der Ausbeutung der Erdölvorkommen in der Region auf (4b); Arbeit in der Region stellt eine Fallstudie für ökumenische Begegnung und Bewusstseinsbildung dar (6b); begleitet Kirchen in einer Konfliktsituation (7b).

Beschreibung/
Hintergrund

Im Rahmen der Schwerpunkte des EAPPI-Mandats (Solidarität, Schutz und Fürsprachearbeit) werden die Ökumenischen Begleitpersonen (EAs) in ca. 5 bis 6 Gemeinschaften und bei lokalen palästinensischen und israelischen Partnerorganisationen im Einsatz sein.

Mit Hilfe der Berichte und der Arbeit der Begleitpersonen und ihrer Partner vor Ort wird EAPPI die Gewalt der Besetzung sowie die Verletzungen der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts anprangern und für deren Beendigung eintreten. Die Berichte werden in der Gemeinschaft des ÖRK das Bewusstsein für die Ziele der Kirchen und Friedensgruppen in den besetzten palästinensischen Gebieten und in Israel wecken. Sie werden weitere EAPPI-Partner zur Fürsprache in ihren Heimatländern ermutigen und den Kirchen Informationen liefern, die diese zur Einflussnahme auf die öffentliche Meinung in ihren Heimatländern und auf deren Nahostpolitik einsetzen können.

EAPPI wird es internationalen ökumenischen Gruppen und hochrangigen Delegationen ermöglichen, mit ökumenischen Begleitpersonen zusammen an kurzen Aktionen und Solidaritätsbekundungen teilzunehmen, z.B. Beobachtung von Kontrollpunkten, Überwachung von Toren am Sperrzaun, Begleitung von Kindern zur Schule, usw..

EAPPI wird zu bestimmten Anliegen ÖRK/EAPPI-Veröffentlichungen produzieren und ein vierteljährlich erscheinendes Nachrichtenblatt zu verschiedenen Themen veröffentlichen.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007-2009. Nach dem ersten Dreijahresabschnitt wird das Programm ausgewertet und über seine Fortführung entschieden werden.

Arbeitsmethode

Das Programm wird jedes Jahr rund 100 Begleitpersonen aus verschiedenen Ländern entsenden, um gefährdete Gemeinschaften in Palästina zu begleiten und sie so zu schützen und Solidarität mit ihnen zu zeigen, und um israelische Friedensaktivisten in ihrem Bemühen zu begleiten, die israelische Besatzung zu beenden. Das Programm wird die Aktivitäten der EAs koordinieren und beaufsichtigen, die EAs schulen und ihnen Orientierungshilfe geben, nach geeigneten Einsatzorten suchen und diese den EAs zuweisen, sich um die grundlegenden Bedürfnisse der EAs kümmern und die Fürsprachearbeit der EAs nach ihrer Rückkehr in das aussendende Land in Zusammenarbeit mit den Nationalen Kirchenräten organisieren.

Ein/e hauptamtlich/e Mitarbeiter/in für Kommunikations -und Fürsprachearbeit wird für die gesamte Öffentlichkeitsarbeit des Ökumenischen Begleitprogramms zuständig sein. Sie/er wird die auf Englisch geschriebenen Berichte der EAs redigieren und auf der EAPPI-Website veröffentlichen, ausgewählte Artikel und Geschichten an die Medien schicken, einen monatlichen Informationsbrief und ein vierteljährlich erscheinendes Nachrichtenblatt schreiben und ins Internet stellen, Informationen über das Programm verbreiten, Berichterstattung in den Medien sicherstellen, Pressemitteilungen schreiben, EAPPI-Publikationen aktualisieren und herausgeben. Der/die EAPPI-Kommunikationsbeauftragte wird eng mit dem Team nationaler Koordinatoren/innen der aussendenden Länder und/oder deren Kommunikationsbeauftragten sowie mit dem ÖRK-Medienbüro zusammenarbeiten.

Beziehungen

Eng mit den nationalen Koordinatoren/innen der aussendenden Kirchen und Einrichtungen in den verschiedenen Ländern zusammenarbeiten. Enge Kontakte mit den palästinensischen und israelischen Partnern vor Ort unterhalten, für die weite Verbreitung ihrer Berichte sorgen und Fürsprachearbeit für den Frieden in der Region leisten.

Liste der Aktivitäten

P305-01 - Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel

  • Kinder auf dem Weg zur Schule begleiten und vor Belästigungen durch Siedler schützen;

  • für internationale Präsenz sorgen, die die Siedler häufig davon abhält, Palästinenser/innen zu schikanieren;

  • die christliche Gemeinschaft vor Ort solidarisch begleiten und mit ihr zusammenarbeiten, z.B. in Frauen-, Jugend- und Beratungsprogrammen, und in Flüchtlingslagern arbeiten;

  • die Mauer thematisieren und Präsenz zeigen: Missbräuche anprangern, die Öffnungszeiten der Übergänge überwachen, Menschen beim Übergang helfen, an Demonstrationen teilnehmen und den Gemeinschaften Solidarität und Unterstützung zeigen;

  • Organisationen der israelischen Friedensbewegung, die innerhalb der israelischen Gesellschaft häufig marginalisiert werden, sowie palästinensische Organisationen mit Sitz in Jerusalem begleiten und partnerschaftlich unterstützen;

  • Artikel über die Folgen der Besetzung veröffentlichen;

  • Fürsprachearbeit leisten (Hearings in der UNO, Treffen mit Politikern/innen usw.);

  • Menschenrechtsverletzungen anprangern;

  • umfassendes globales Fürsprache-Netzwerk betreiben.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P305 - Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P305-01 - Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel

686 000

686 000

686 000

Durchführungskosten insgesamt

686 000

686 000

686 000

Personal- und personalabhängige Kosten

281 610

281 610

281 610

Direkte Kosten insgesamt

967 610

967 610

967 610

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

1 059 771

1 059 771

1 059 771

P306 - Armut, Reichtum und Umwelt: Reflexion und Aktion 

Spezifisches Ziel

Kirchen und ökumenische Partner motivieren, gemeinsam Alternativen zum Skandal der Armut und den Folgen der wirtschaftlichen Globalisierung aufzuzeigen; neue Synergien zwischen verschiedenen Positionen in der Auseinandersetzung mit Armut, Reichtum und ihrer Beziehung zu ökologischen Anliegen schaffen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 3c.

Zusätzliche Verbindungen: Das Projekt strebt eine grundlegende theologische und ethische Verankerung an (Ziel 1b); will Ökonomie und Ökologie zusammenhalten (Ziel 4b); wird die Beiträge von Frauen und Jugendlichen schwerpunktmäßig berücksichtigen (Ziel 1c); und andere ausgegrenzte Gemeinschaften wie die indigenen Völker und Menschen mit Behinderungen einbeziehen(Ziel 2c). In seinem Bemühen, Raum für Dialog zu schaffen, steht es in Verbindung mit Ziel 4b und die erstrebte Zusammenarbeit mit Angehörigen anderer Religionen schafft eine Verbindung zu Ziel 6a.

Beschreibung/ Hintergrund

Seit seiner Gründung hat der ÖRK sich für die Bekämpfung der Armut engagiert und die Problematik von Armut und Reichtum thematisiert. Auf der Neunten Vollversammlung des ÖRK wurde deutlich hervorgehoben, dass die wirtschaftliche Globalisierung internationale Handels- und Finanzstrukturen schafft, die zu einer verstärkten Konzentration des Reichtums in den Händen einiger weniger und einer Ausweitung der Kluft zwischen Arm und Reich führen, was wiederum Bedrohungen für den Weltfrieden und die Erde nach sich zieht. Obwohl die Globalisierung am stärksten die Menschen des Südens und insbesondere Kinder, Frauen, Jugendliche, indigene Völker und Menschen mit Behinderungen trifft, stellt sie für alle Menschen in allen Regionen ein besorgniserregendes Phänomen dar, da ihre Auswirkungen globaler Natur sind. Das Projekt wird die notwendige tiefere Analyse und Reflexion über dieses Thema vornehmen und dabei auch die Beziehung zwischen Armut, Reichtum und Umwelt berücksichtigen, die im Rahmen des vor der Neunten Vollversammlung durchgeführten AGAPE-Prozesses (Alternative Globalization Addressing Peoples and Earth - Alternative Globalisierung im Dienst von Menschen und Erde) untersucht wurde.

Die Vollversammlung in Porto Alegre hat allerdings sehr deutlich gezeigt, dass ganz unterschiedliche Analyseergebnisse dieser Realität und darauf beruhende Handlungsimpulse existieren. Der ÖRK hat das Potenzial, ein neues Paradigma zu entwickeln, das die Synergieeffekte zwischen den unterschiedlichen Positionen erschließt. Hier soll versucht werden, Kirchen und ökumenische Partner aus Nord, Süd, Ost und West an einen Tisch zu bringen, um in der gemeinsamen Analyse, Reflexion, und im gemeinsamen Handeln neue und kreative Möglichkeiten zu entdecken, wie der weltweite Wohlstand genutzt werden kann, um die Armut zu überwinden. Dabei wird das achte Millenniumsentwicklungsziel in den Blick genommen werden, das die Staaten vor die Herausforderung stellt, mehr Mittel für die Erreichung der übrigen Ziele bereitzustellen, und der ÖRK wird den Mangel an echten Fortschritten zur Überwindung der Armut prüfen.

Gleichzeitig wird analysiert werden, inwiefern sowohl Armut als auch Reichtum die Umwelt durch Konsum- und Produktionsstrukturen bedrohen, die nicht nachhaltig sind. Ökologische Verschuldung stellt eines der Themen dar, die hier im Mittelpunkt stehen werden. Während in vielen Studien Erkenntnisse über Menschen gewonnen worden sind, die in Armut leben, gibt es nur wenige Informationen über die Reichen. Die Kirchen werden ermutigt werden, analog zur "Armutsgrenze" eine "Konsum- und Habgiergrenze" zu entwickeln, die als Leitlinie für Christen dienen kann.

Daneben wird der ÖRK zusammen mit ökumenischen Partnern den AGAPE-Prozess im Rahmen des auf der Vollversammlung angenommenen Aktionsplans weiterführen. Dazu gehört die Beschäftigung mit Fragen wie: gerechter Handel, Schuldenerlass, Finanzmärkte, Steuerflucht, öffentliche Güter und Dienste, angemessener Lebensunterhalt und menschenwürdige Arbeitsplätze, Leben spendende Landwirtschaft, Macht und Imperium.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007-2009. Das Reflexions- und Aktionsprogramm wird 2007 anlaufen und kann 2009 voraussichtlich abgeschlossen werden. Nach seiner Evaluierung wird der nächste Arbeitsabschnitt geplant werden.

Arbeitsmethode

Mit Fallstudien und Workshops werden auf regionaler und globaler Ebene Erfahrungen von Kirchen zusammengetragen werden. Die Kirchen werden ermutigt werden, auf regionalen Workshops zu berichten, welche Erfahrungen sie mit Armut und Reichtum gesammelt haben und welche Initiativen sie zur Armutsbekämpfung ergriffen haben. Die Sichtweisen von Frauen, Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen und indigenen Völkern werden in diese Diskussionen eingebracht werden. All diese regionalen Fallstudien werden kontextspezifisch sein. Im Fall von Afrika heißt das z.B., dass der Schwerpunkt auf die Herstellung einer Beziehung zwischen Armut und Reichtum im Kontext von OPA (Overcoming Poverty in Africa - Überwindung von Armut in Afrika) gelegt werden wird.

Kirchen aus verschiedenen Regionen werden regionale Treffen abhalten, um die Frage der wirtschaftlichen Globalisierung und ihrer Wurzeln gemeinsam anzugehen und einen gemeinsamen kirchlichen Ansatz zu entwickeln.

Auch auf dem Weltsozialforum werden Seminare organisiert werden. Die Begegnungen zwischen WB/IWF/ÖRK werden dazu dienen, Fragen von Armut, Reichtum und Umwelt vor dem Hintergrund von Fallstudien über länderspezifische Erfahrungen anzusprechen.

Die Verantwortlichen in den Kirchen, die für Fragen der wirtschaftlichen Gerechtigkeit oder für Fragen der Armut und des Reichtums zuständig sind, werden kontaktiert werden, mit dem Ziel, ein kreatives und aktives Netzwerk zu bilden: sie werden Teil des Informationsnetzwerks sein und ihrerseits ersucht werden, Informationen an ihre Mitgliedschaft weiterzuleiten und Rückmeldung zu geben. Es wird eine Referenzgruppe für das Projekt gebildet werden, die zur Aufnahme von Beziehungen mit anderen Netzwerken ermutigt werden wird. Dieser Referenzgruppe werden Vertreter/innen von Einrichtungen angehören, die sich in den Bereichen ökologische Verschuldung, Frauen, Jugendliche, indigene Völker und Menschen mit Behinderungen engagieren.

Beziehungen

Beziehungen mit den Kirchen, ökumenischen Netzwerken und sozialen Bewegungen werden ausschlaggebend für diese Arbeit sein. Es werden Verbindungen zu ökumenischen Einrichtungen und Netzwerken hergestellt werden, wie dem Ökumenischen Aktionsbündnis, dem Christlichen Studentenweltbund, dem Rat für Weltmission, der Ökumenischen Koalition für Alternativen zur Globalisierung (ECAG), Erlassjahr Süden und anderen, die ähnliche Arbeit leisten. Mit multilateralen Organisationen (den Internationalen Finanzinstitutionen und der Welthandelsorganisation) wird es Arbeitsbeziehungen geben.

Liste der Aktivitäten

P306-01 - Kirchliche Begegnungen zur wirtschaftlichen Globalisierung: Zusammenarbeit mit ökumenischen Netzwerken bei Aktionen zu Fragen wie: gerechter Handel, Schuldenerlass, Finanzmärkte, Steuerflucht, öffentliche Güter und Dienste, angemessener Lebensunterhalt und menschenwürdige Arbeitsplätze, Leben spendende Landwirtschaft, Macht und Imperium. Erwartete Ergebnisse: Zusammenarbeit mit ökumenischen Netzwerken an den Aktionsplänen.

P306-02 - Studie über Reichtum und ökologische Schuld: Interne Begegnungen zwischen Kirchen, die unterschiedliche Positionen zur wirtschaftlichen Globalisierung vertreten, um Armut, Reichtumsbildung und deren Auswirkungen auf die Umwelt zu analysieren. Zur Erreichung dieses Ziels wird mit Referenzgruppen zusammengearbeitet werden. Erwartete Ergebnisse: Beitrag zur ökumenischen Diskussion über die Wurzeln der wirtschaftlichen Globalisierung und Entwicklung gemeinsamer Strategien in der Auseinandersetzung mit Armut und Reichtum.

P306-03 - Begleitung ökumenischer Netzwerke bei AGAPE-Aktionen: es wird erwogen werden, ob drei regionale Fallstudien über Reichtum, Armut und Umwelt Fragen, z.B. ökologische Schuld, in Auftrag gegeben werden sollten - zur Vorbereitung einer Diskussion und Erklärung des Zentralausschusses zur Frage der ökologischen Schuld. Erwartete Ergebnisse: mit den Kirchen die Frage der ökologischen Schuld analysieren, eine gemeinsame Erklärung herausgeben und an gemeinsamen Aktionen in diesem Bereich arbeiten. 

Jedes Jahr 2 Seminare zu (noch zu definierenden) verwandten Themen auf dem Weltsozialforum organisieren. Erwartete Ergebnisse: Stärkung der ökumenischen Präsenz und der ethischen und theologischen Position in Fragen, die auf der o. g. Agenda des ÖRK stehen.

P306-04 - Fallstudien für ÖRK /WB/IWF-Begegnungen: Weiterarbeit an den länderspezifischen Fallstudien zu Armut, Reichtum und Umwelt für die Begegnungen mit WB und IWF. Erwartete Ergebnisse: Untersuchungen zu den Auswirkungen der Politiken der internationalen Finanzinstitutionen auf eine ausgewählte Zahl von Ländern.

Der ÖRK wird mit ökumenischen Netzwerken (Ökumenisches Aktionsbündnis, APRODEV -PAG-Tagungen; Christlicher Studentenweltbund, Rat für Weltmission, soziale Bewegungen wie Erlassjahr Süden und Weltsozialforum) auf den Gebieten Armut, Reichtum und Umwelt zusammenarbeiten. Erwartete Ergebnisse: Stärkung der Zusammenarbeit des ÖRK mit ökumenischen Netzwerken, die ähnliche Ziele verfolgen.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P306 - Armut, Reichtum, Umwelt: Reflexion und Aktion

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P306-01 - Kirchliche Begegnungen zur wirtschaftlichen Globalisierung

143 300

150 000

150 000

P306-02 - Studie über Reichtum und ökologische Schuld

69 800

80 000

80 000

P306-03 - Begleitung ökumenischer Netzwerke bei AGAPE-Aktionen

80 900

60 000

60 000

P306-04 - Fallstudien für ÖRK/Weltbank /IWF-Begegnungen

9 000

10 000

10 000

Durchführungskosten insgesamt

303 000

300 000

300 000

Personal- und personalabhängige Kosten

400 648

400 648

400 648

Direkte Kosten insgesamt

703 648

700 648

700 648

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

887 970

884 970

884 970

P401 - Ökumenische Solidarität  

Spezifisches Ziel

Praktische Solidarität als Antwort auf die konkreten Bedürfnisse der ÖRK-Gemeinschaft üben.

Verbindungen mit anderen Zielen

Direkte Verbindung: 4a.

Zusätzliche Verbindungen: Das Projekt erfordert ein theologisches Fundament (1b), unterstützt sowohl das Streben nach sichtbarer Einheit als auch das Zeugnis vom Evangelium (2a), unterstützt das prophetische Zeugnis zu kritischen Themen (3b), schließt ökumenische Ausbildung als Komponente ökumenischer Solidarität ein (5a) und versucht, Kirchen in ihrem Engagement für interreligiösen Dialog und Zusammenarbeit zu unterstützen (6a).

Beschreibung/ Hintergrund

Seit seiner Gründung verbindet der ÖRK theologische Reflexion, praktische Werke der Solidarität zur Linderung brennender menschlicher Not und die Befähigung der Kirchen zur Zusammenarbeit bei der Auseinandersetzung mit den Grundursachen der Probleme, die praktische Solidarität erforderlich machen. Diese ökumenische Solidarität hat viele Formen: Pastoralbesuche bei Kirchen in schwieriger Situation, praktische Solidarität, Zusammenarbeit mit Kirchen bei der Stärkung ihrer organisatorischen Kapazitäten, Weitergabe von ÖRK-Materialien zum Thema Buchhaltungs- und Berichterstattungsnormen zur Förderung der Kapazitäten der Kirchen in diesem Bereich, Bereitstellung aktuell benötigter Ressourcen zur Unterstützung strategischer Initiativen. Dieses Projekt will praktisches solidarisches Handeln fördern, das angesichts wachsender Armut, Vertreibung, Ausgrenzung etc. den ökumenischen Willen zum Miteinanderteilen von Ressourcen deutlich macht. Das Projekt baut auf den in der diakonischen Arbeit gesammelten Erfahrungen auf und passt sie an neue Herausforderungen an.

Der neue Ökumenische Solidaritätsfonds wird als ratsübergreifendes Instrument entwickelt werden, mit dem Ziel, die verschiedenen Finanzierungsinstrumente des ÖRK in einem einheitlichen Fonds zusammenzulegen. Merkmale des neuen Fonds werden sein: klare Zweckbestimmung, Transparenz, die Anwendung einheitlicher Kriterien und Konsequenz bei der Mittelvergabe für Projekte, für die die Partner Finanzierungsgesuche gestellt haben. Die praktischen Einzelheiten des Fonds werden gegenwärtig ausgearbeitet.

Im Rahmen seiner Kapazitätsaufbauprojekte wird der ÖRK versuchen, die organisatorische Fähigkeit der Kirchen, auf besondere Bedürfnisse in ihrem Umfeld einzugehen, zu stärken. Besondere Bedeutung wird der Stärkung von Kirchen, nationalen Kirchenräten und Jugendgruppen beigemessen werden.

Zeitplan und Auslaufstrategien

Dieses Projekt wird 2007 anlaufen. Anfang 2009 wird es evaluiert werden und, falls erforderlich, in den darauf folgenden Jahren neu ausgerichtet werden. Der Ökumenische Solidaritätsfonds wird nach drei Jahren evaluiert werden, um zu prüfen, ob er die an ihn gestellten Erwartungen erfüllt hat. Entscheidungen über seine Fortführung werden zu diesem Zeitpunkt getroffen werden.

Der Großteil der gegenwärtigen Arbeit des ÖRK im Bereich der Weiterleitung multilateraler Mittel an Solidaritätsprojekte wird im Verlauf der nächsten drei Jahre allmählich auslaufen.

2007 werden unterschiedliche Organisationsmodelle für das osteuropäische Büro untersucht und in den darauf folgenden Jahren umgesetzt werden.

Arbeitsmethode

Als Finanzierungsinstrument wird der Ökumenische Solidaritätsfonds es dem ÖRK ermöglichen, schnell und flexibel auf sich abzeichnende Bedürfnisse von Kirchen und ökumenischen Partnern einzugehen, wobei Projekte, die von jungen Menschen eingereicht werden, Vorrang genießen werden. Es wird ein System eingerichtet werden, das klare und transparente Kriterien und Auswahlprozesse bei der Mittelvergabe und das Monitoring der ausgezahlten Mittel gewährleistet.

Die Stabsmitglieder werden auch eng mit Kollegen/innen im Stipendienbüro zusammenarbeiten, um z.B. durch die Entwicklung einheitlicher Kriterien, Prozesse und Strategien der Mittelzuweisung einen konsequenteren Ansatz bei Initiativen zum Kapazitätsaufbau zu gewährleisten.

Mit Hilfe ökumenischer "enabler" (Befähiger), die in den Regionen eingesetzt werden, werden Kirchen und Partner die konkrete Unterstützung bekommen können, die sie benötigen, um effektiver auf organisatorische Herausforderungen und die politischen und ethischen Probleme, mit denen ihre Gesellschaften konfrontiert sind, reagieren zu können.

Es wird Sorge dafür getragen werden müssen, dass über den Ökumenischen Solidaritätsfonds in angemessener Weise informiert wird, damit keine unrealistischen Erwartungen entstehen. Informationen über Finanzierungsbeschlüsse werden unter www.ecuspace.net veröffentlicht werden. Die Berichterstattung über die ökumenische Solidarität muss mehr umfassen als traditionelle Berichte, sie muss auch persönliche Erfahrungsberichte und Fotos einschließen.

Beziehungen

Die Begleitung von Kirchen in schwierigen Situationen stärkt die Beziehungen zwischen dem ÖRK und seinen Mitgliedern und bietet (z.B. durch seelsorgerliche Besuche) Möglichkeiten zur Intensivierung der Beziehungen zwischen Mitgliedskirchen. Konkrete Hilfeleistungen führen nicht nur zu einer Vertiefung der Beziehungen mit Mitgliedskirchen, sondern stellen auch eine Gelegenheit zur Kontaktaufnahme mit Kirchen dar, die weniger aktiv im ÖRK sind, sowie zur Ausweitung der Mitgliedschaft. Es muss sorgfältig überlegt werden, welche Auswirkungen die stufenweise Einstellung der multilateralen solidarischen Unterstützung hat, damit die Beziehungen mit den Kirchen möglichst wenig Schaden erleiden.

Initiativen zum Kapazitätsaufbau werden in Verbindung mit regionalen, subregionalen und nationalen ökumenischen Organisationen entwickelt werden, um sicherzustellen, dass sie Projekte, die von anderen durchgeführt werden, ergänzen.

Da der Ökumenische Solidaritätsfonds ein ratsübergreifendes Instrument sein wird, wird eine Gruppe von Stabsmitgliedern aus allen Programmbereichen zur Beaufsichtigung dieses Projekts ernannt werden.

Liste der Aktivitäten

P401-01 - Ökumenischer Solidaritätsfonds (ESF) : Im ESF werden die bestehenden ÖRK-Finanzierungsinstrumente, einschl. Ökumenische Theologische Ausbildung, Fonds für strategische Initiativen, Kirchlicher Dienst im städtischen und ländlichen Raum, Zuwendungen für Kapazitätsaufbau, Sonderfonds zur Bekämpfung des Rassismus, Unterstützung für Menschenrechte und andere Initiativen, zusammengelegt werden. Der Kapazitätsaufbau in Kirchen und Partnereinrichtungen wird mit Hilfe regionaler ökumenischer "enabler" durchgeführt werden und darauf abzielen, den Kirchen praktische Unterstützung bei organisatorischen und finanziellen Fragen zu leisten. Die Arbeit der "enabler" wird die für besondere Fortbildungsinitiativen bereitgestellte Hilfe ergänzen. Der ESF stellt ein ratsübergreifendes Projekt mit umfassender Beteiligung von Mitarbeitern/innen aus allen Programmbereichen dar. Es werden Kriterien und Verfahrensweisen ausgearbeitet werden, die gewährleisten, dass die Zweckbestimmung der Mittel für bestimmte Aktivitäten respektiert wird. Zwei erwartete Ergebnisse: 1. Kirchen und ökumenische Partner werden in bestimmten Bereichen ihrer Arbeit unterstützt und ihre Beziehungen mit dem ÖRK werden gestärkt werden. 2. Kirchen und ökumenische Partner werden besser auf die Herausforderungen vorbereitet werden, mit denen sie konfrontiert sind.

P401-02 - Multilaterale solidarische Finanzierung: Weiterleitung von Mitteln nach Vorgabe der teilnehmenden Partner, um die benötigte Unterstützung für Kirchen und ökumenische Partner bereitzustellen. Da der ÖRK diese Weiterleitung von Mitteln an Partner abbaut, werden 2007 und 2008 zusätzliche Anstrengungen nötig sein, um Kirchen und Partnern, insbesondere kleinen Organisationen, die keine starken bilateralen Beziehungen mit Finanzierungspartnern haben, zu helfen, alternative Finanzierungsquellen und Geber zu finden. Erwartete Ergebnisse: Die Kirchen werden in der unmittelbaren Zukunft auch weiterhin multilaterale Unterstützung für ihre Programmarbeit erhalten und dabei unterstützt werden, längerfristig alternative Finanzierungsquellen zu erschließen.

Monitoring und Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P401 - Ökumenische Solidarität

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P401-01 - Ökumenischer Solidaritätsfonds

1 200 000

1 200 000

1 200 000

P401-02 - Multilaterale solidarische Finanzierung

-

-

-

Durchführungskosten insgesamt

1 200 000

1 200 000

1 200 000

Personal- und personalabhängige Kosten

750 103

750 103

750 103

Direkte Kosten insgesamt

1 950 103

1 950 103

1 950 103

Infrastrukturkosten

276 483

276 483

276 483

Projektkosten insgesamt

2 226 586

2 226 586

2 226 586

 

2007

2008

2009

Multilaterale solidarische Finanzierung

Dieser Betrag ist nicht Teil des Programmhaushalts. Die Personalkosten werden von Projekt P401 getragen.

1 750 000

1 500 000

1 250 000

P402 - Gegenseitige Rechenschaftspflicht 

Spezifisches Ziel

Über Fragen der gegenseitigen Rechenschaftspflicht in der ökumenischen Bewegung nachdenken, mit besonderem Schwerpunkt auf der Arbeit für Gerechtigkeit und Diakonie.

Verbindungen mit anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 4a.

Zusätzliche Verbindungen: Dieses Projekt stärkt die Beziehungen und die gegenseitige Rechenschaftspflicht zwischen Mitgliedskirchen (1a), ist theologisch verankert (1b), ermutigt Partner, gerechtere und integrativere Gemeinschaften zu werden (2c), motiviert die Kirchen zu kritischem Dialog und gemeinsamem Engagement in der Frage der Beziehung zwischen Armut, Reichtum und ökologischen Fragen (3c) und trägt zur ökumenischen Ausbildung bei (5a).

Beschreibung/ Hintergrund

Gegenseitige Rechenschaftspflicht ist ein vielschichtiges Konzept. Auf der einen Seite handelt es sich hierbei um einen Prozess, in dem Organisationen, die in den Bereichen Gerechtigkeit und Diakonie - wo es um das Miteinanderteilen von Ideen und Ressourcen geht - aktiv sind, sich gegenseitig Rechenschaft für ihre Worte und Taten abverlangen. Auf der anderen Seite setzt gegenseitige Rechenschaftspflicht voraus, dass die Beteiligten die Verpflichtungen, die sie füreinander eingegangen sind, erfüllen. Gegenseitige Rechenschaftspflicht bedeutet auch, dass sichergestellt wird, dass die von den Partnern zusammengelegten Ressourcen effizient und in Absprache miteinander eingesetzt werden. Das Konzept beinhaltet Aspekte der Qualität, der Stimmigkeit grundsatzpolitischer Entscheidungen sowie die Anerkennung, dass die Entscheidungen und Aktivitäten derer, die zusammenarbeiten, Auswirkungen auf die Effizienz des Miteinanderteilens von Ressourcen und die Ergebnisse der Programmarbeit haben.

Es gibt daher unterschiedliche Möglichkeiten, gegenseitige Rechenschaftspflicht zum Ausdruck zu bringen: fortlaufende Konsultationen, um bestmögliche institutionelle Vorkehrungen für die Prüfung und Auswertung von Programmanstrengungen, -ergebnissen und -auswirkungen treffen zu können; Harmonisierung von Verfahrensweisen, um die Kapazität der durchführenden Partner nicht zu überlasten; wirksame, transparente Haushalterschaft und adäquate Berichterstattung; Risiken gemeinsam tragen etc..

Gegenseitige Rechenschaftspflicht verläuft im besten Fall in zwei Richtungen: die Geber, die die Programme finanzieren, und die Programmträger, die sie durchführen, übernehmen gemeinsam die Verantwortung dafür, dass die Programmziele kostenwirksam verwirklicht und die Lehren, die daraus gezogen werden können, für zukünftige Programme genutzt werden.

a) Dieses Projekt wird die Frage der gegenseitigen Rechenschaftspflicht auf zwei Ebenen angehen: es wird Analyse- und Reflexionsarbeit leisten, um das gemeinsame Verständnis von gegenseitiger Rechenschaftspflicht zu vertiefen, und es wird überwachen, wie die Rechenschaftspflicht in der ökumenischen Familie tatsächlich praktiziert wird. Die in diesem Bereich geleistete Arbeit wird die neuen Initiativen ergänzen, die von ACT-Entwicklung ergriffen werden, und wird ferner einen Beitrag zu den Diskussionen über Ökumene im 21. Jahrhundert und zur Umsetzung des CUV-Prozesses (Gemeinsames Verständnis und gemeinsame Vision des ÖRK) leisten.

Einer der Bereiche, in denen dieses Projekt das Konzept der gegenseitigen Rechenschaftspflicht auf die Probe stellen wird, steht in Beziehung zur Arbeit mit den Runden Tischen/ökumenischen Konsortien: gegenwärtig gibt es mehr als 50 nationale und regionale Runde Tische und Konsortien, die Finanzierungspartnern und nationalen/regionalen Partnern im Osten und Süden die Möglichkeit geben, zusammenzukommen, die lokale oder regionale Situation zu analysieren und die multilaterale Unterstützung für die Programmarbeit zu koordinieren, die als Ergebnis dieser Gespräche beschlossen wird. Im Lauf der Zeit haben sich die meisten der Runden Tische/Konsortien so weit fortentwickelt, dass sie nicht mehr nur als Mechanismen für die Koordinierung der Programmfinanzierung dienen, sondern auch gemeinsame Reflexion, Analyse und Fürsprachearbeit zu ihren Aufgaben zählen. Viele von ihnen haben sich zu autonomen Gremien entwickelt, die eigenständig arbeiten und aus denen sich der ÖRK planmäßig zurückziehen wird. Wenn es allerdings Schwierigkeiten gibt oder wenn es sich in einer bestimmten Situation als notwendig erweist, einen neuen Runden Tisch einzurichten, ist der ÖRK nach wie vor aufgefordert, eine aktivere Rolle zu übernehmen und organisatorisch, vermittelnd und koordinierend einzugreifen. Genau diese Situationen sind es, in denen der ÖRK dafür sorgen wird, dass Fragen der gegenseitigen Rechenschaftspflicht gebührende Aufmerksamkeit erhalten.

b) Der ÖRK wird Runde Tische begleiten, die der besonderen Rolle und Perspektive des ÖRK bedürfen. In Anbetracht eingegangener Verpflichtungen wird der ÖRK sich 2007 langsam aus der Weiterleitung finanzieller Mittel an die Runden Tische zurückziehen und 2008 nur auf Ersuchen der Finanzierungspartner Mittel an die Runden Tische weiterleiten.

c) Im Lauf des Jahres 2007 werden verschiedene organisatorische Modelle für das Osteuropabüro geprüft, die Umsetzung erfolgt 2008/2009.

Zeitplan und Auslaufstrategie

2007 - 2009: Nach drei Jahren wird die Arbeit des ÖRK zur gegenseitigen Rechenschaftspflicht in den Bereichen Gerechtigkeit und Diakonie geprüft und, falls erforderlich, neu ausgerichtet werden. Was die Runden Tische anbetrifft, so wird der ÖRK sich aus der Weiterleitung von Mitteln zurückziehen, außer in Fällen, in denen es zwingende Gründe gibt, dies nicht zu tun (z.B. Devisenbeschränkungen oder wenn ein Finanzierungspartner einen Runden Tisch unterstützen will, aber selbst nicht über die dafür erforderlichen Kapazitäten verfügt).

Arbeitsmethode

Beobachten und untersuchen, was ökumenische Organisationen, die in den Bereichen Gerechtigkeit und Diakonie arbeiten, unter Rechenschaftspflicht verstehen.

Die Begleitung von Runden Tischen wird die Möglichkeit bieten, sowohl die Reflexion zu vertiefen als auch Aspekte der Rechenschaftspflicht zu überprüfen.

Die jährliche Untersuchung zur gegenseitigen Rechenschaftspflicht in der ökumenischen Familie wird unter www.ecuspace.net veröffentlicht werden. Die Studie und Veröffentlichungen werden einem breiten Kreis zugänglich gemacht werden und auch eine "Studienführer"-Komponente enthalten. Je nach den Reaktionen auf die anfängliche Arbeit zur Rechenschaftspflicht könnten Tagungen abgehalten werden, um für eine Verbreitung der Ergebnisse zu sorgen.

Beziehungen

Die Beziehungen mit und zwischen ökumenischen Partnern, die in den Bereichen Diakonie und Gerechtigkeit arbeiten, werden als Ergebnis dieses Projekts gestärkt werden. Dieses Projekt wird auch die Aktivitäten von ACT-Entwicklung und der kirchlichen/kirchennahen Dienste und Werke ergänzen und in sie einfließen.

Liste der Aktivitäten

P402-01 - Konsultationen, Monitoring und Vermittlung zwischen Partnern: Im ersten Jahr wird ein breites Spektrum von Partnern, einschließlich kirchlicher Entwicklungsdienste, Missionseinrichtungen, lokaler Kirchen und ökumenischer Partner, die Frage der gegenseitigen Rechenschaftspflicht gemeinsam angehen. Erwartete Ergebnisse: Erkenntnisgewinn in der Frage, wie die gegenseitige Rechenschaftspflicht innerhalb der ökumenischen Bewegung verstanden und praktiziert wird; Bekräftigung, dass die Bedürfnisse der unterstützten Gemeinschaften die wichtigste treibende Kraft bleiben müssen.

P402-02 - Begleitung, Vermittlung und organisatorische Unterstützung Runder Tische und Konsortien, je nach Bedarf, um sicherzustellen, dass sie effizient funktionieren. Erwartete Ergebnisse: Runde Tische, die mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, werden vom ÖRK unterstützt werden.

P402-03 Unterstützung der Arbeit von ACT-Entwicklung und ACT International und Aufrechterhaltung der Beziehungen des ÖRK mit ACT International, um die Kohärenz der Arbeit zu gewährleisten. Erwartete Ergebnisse: Die Beziehungen des ÖRK mit ACT-Entwicklung wie auch ACT International werden intensiviert und der Zusammenhalt der ökumenischen Familie gestärkt werden.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P402 - Gegenseitige Rechenschaftspflicht

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P402-01 - Rechenschaftspflicht unter Partnern: Konsultationen, Monitoring und Vermittlung

26 500

60 000

30 000

P402-02 - Begleitung von Runden Tischen und Vermittlung

331 200

332 000

332 000

P402-03 - Unterstützung von ACT-Entwicklung und ACT International

5 000

10 000

5 000

Durchführungskosten insgesamt

362 700

402 000

367 000

Personal- und personalabhängige Kosten

390 103

390 103

390 103

Direkte Kosten insgesamt

752 803

792 103

757 103

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

937 125

976 425

941 425

P403 - Migration und soziale Gerechtigkeit  

Spezifisches Ziel

Das Engagement der Kirchen und ihrer Partner im komplexen Problembereich Migration in der Perspektive verwandelnder Gerechtigkeit unterstützen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: 4a.

Zusätzliche Verbindungen: dieses Projekt stärkt die Beziehungen zwischen den Partnern (1a), ist theologisch verankert (1b), führt zu einem besseren Verständnis der sich wandelnden kirchlichen Landschaft (2a), fördert das positive Verhältnis zu unterschiedlichen Formen von Spiritualität (2b), vertieft das Verständnis der Verbindungen zwischen Migration und Rassismus (2c), bietet Gelegenheit zum prophetischen Zeugnis (3a), fördert die ökumenische Ausbildung (5a) und bietet Möglichkeiten zur Stärkung der interreligiösen Reflexion und Zusammenarbeit (6a, 6b).

Beschreibung/ Hintergrund

Dieses Projekt untersucht die Beziehungen zwischen Migration und dem Wandel der kirchlichen Landschaft mit besonderem Schwerpunkt auf der Herausforderung, vor der alle Kirchen stehen, Möglichkeiten des "gemeinsamen Kircheseins" zu entwickeln. Zwar hat es schon immer Migration gegeben, aber in der heutigen globalisierten Welt wirft sie neue wirtschaftliche, politische, kulturelle und kirchliche Probleme auf. Es gibt neue Formen von Migration, einschließlich Menschenhandel und entwicklungsbedingter Vertreibung, die die Menschenwürde von Millionen von Menschen bedrohen. Hinzu kommt, dass Fremdenhass zunimmt.

Migration in einer globalisierten Welt ist ein multidimensionales Problem, das Fragen zu interreligiösen Beziehungen, Identität, Gerechtigkeit, Rassismus, Fürsprachearbeit und Diakonie aufwirft. Dieses Projekt versucht, die Kirchen in ihrer Arbeit mit Migranten/innen, einschließlich Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und Opfern von Menschenhandel, zu motivieren und herauszufordern. Da es zwischen Fremdenhass und Rassismus besonders starke Verbindungen gibt, wird der Schwerpunkt darauf gelegt werden, neue Migrationsphänomene vor dem Hintergrund des Konzepts der verwandelnden Gerechtigkeit zu verstehen, das aus der Arbeit des ÖRK zur Überwindung des Rassismus hervorgegangen ist.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Projektdauer von 2007-2009. Dieses Projekt wird 2009 evaluiert werden und je nach Auswertungsergebnis entweder in der bisherigen oder in einer neuen Form fortgeführt oder aber abgeschlossen werden.

Arbeitsmethode

Die bei diesem Projekt zur Anwendung kommenden unterschiedlichen Arbeitsmethoden - Begleitung, Netzwerkarbeit, Fürsprachearbeit, Studienarbeit und Konsultationen - sind untrennbar miteinander verbunden und kommen beiden Aspekten dieses Projekts zugute. Die Arbeit des ÖRK in diesem Bereich wird sich auf die Durchführung von Aktivitäten konzentrieren, für die er aufgrund seiner einzigartigen Position am besten geeignet ist, sowie auf die Stärkung von Partnerschaften mit anderen, die in verwandten Bereichen arbeiten.

Die Begleitung der Kirchen in ihrer Migrations- und Rassismusarbeit wird deutlich machen, welche Möglichkeiten ökumenischer Netzwerk- und Fürsprachearbeit es gibt. Durch die Netzwerkarbeit - die es den ökumenischen Partnern ermöglicht, in Kontakt miteinander zu treten und gemeinsam die Lage in ihren jeweiligen Regionen zu analysieren, - können Fürsprachestrategien sowohl zur Unterstützung von Migranten/innen als auch zur Bekämpfung des Rassismus entwickelt und in den Regionen umgesetzt werden. Dies wiederum wird es ermöglichen, eine globale Strategie der Fürsprache zu entwickeln, die für Kirchen wie auch für andere Einrichtungen relevant sein wird. Das Globale Ökumenische Netzwerk (GEN) für Migrationsfragen wird dadurch in der Lage sein, aktivere Fürsprachearbeit zu Migrations- und Rassismusanliegen bei zwischenstaatlichen Organisationen zu leisten. Das GEN wird 2007 zusammen mit Vertretern/innen der Dienste für Rassengerechtigkeit, der multikulturellen Dienste und Jugendnetzwerke sondieren, in welcher Weise sie in Zukunft zusammenarbeiten könnten.

In seiner Arbeit zur Migration wird das Projekt die gegenwärtige Praxis fortführen, Informationen innerhalb des Netzwerks per e-Mail auszutauschen und von Mitarbeitern/innen, die zu UNO-Tagungen zur Migrations- oder Flüchtlingsproblematik entsandt werden, kurze Berichte über diese Tagungen verfassen und den Netzwerken zukommen zu lassen.

Das Projekt wird einen Kommunikationsplan erstellen, der sich an den Kommunikationsmöglichkeiten innerhalb miteinander verwandter Programmbereiche orientieren wird. So würden sich z.B. Artikel und Berichte über Migration und Rassismus für die Verteilung an Netzwerke eignen, die in den Bereichen interreligiöser Dialog, Jugend und wirtschaftliche Gerechtigkeit aktiv sind.

Ein besonderer Kommunikationsplan wird für die Organisation öffentlicher Anhörungen ausgearbeitet werden, mit dem Ziel, sowohl die behandelten Themen als auch die Zeugnisse herausragender Persönlichkeiten und Gruppen, die zu diesen Anhörungen eingeladen werden, in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken.

Beziehungen

Dieses Projekt wird eng mit mehreren Programmbereichen zusammenarbeiten, da die behandelten Themen programmübergreifend sind. Eine ad-hoc-Stabsgruppe zu Migrationsfragen wird mindestens zweimal im Jahr zusammenkommen, um die laufenden Pläne und Aktivitäten zu prüfen. Das Projekt wird versuchen, eine größere Zahl von Kirchen in die Fürsprachearbeit zu Migrationsfragen einzubeziehen. Alle Arbeit in den Regionen wird in enger Zusammenarbeit mit den regionalen ökumenischen Organisationen erfolgen. Das Projekt wird auf der Erfahrung und Glaubwürdigkeit des ÖRK aufbauen und aktiv Beziehungen mit internationalen zwischenstaatlichen Einrichtungen und mit Migranten/innen und Flüchtlingen selbst aufnehmen. Das Projekt beschreitet neue Wege, indem es ökumenische Netzwerke zu Migration, Rassismus und multikulturelle Dienste bewusst zusammenbringt.

Liste der Aktivitäten

P403-01 - Regionale Netzwerkarbeit zu Fragen der Migration: Begleitung von Kirchen und kirchlichen Gruppen in ihren Bemühungen, sich aktiv mit Fragen der Migration zu befassen, Rassismus und Fremdenhass zu überwinden und die Rechte von Migranten/innen zu stärken. Erwartete Ergebnisse: die Kirchen werden aktivere und effizientere Migrationsarbeit leisten.

Unterstützung der Netzwerkarbeit von Kirchen und Gruppen, die auf dem Gebiet der Migration arbeiten, einschließlich regionaler Tagungen zu Migrationsfragen, die gemeinsam mit regionalen ökumenischen Organisationen organisiert werden. Erwartete Ergebnisse: Kirchen und Partner, die sich für Migranten/innen einsetzen und sich häufig isoliert fühlen, werden voneinander lernen und Kraft aus ihrer gemeinsamen Teilnahme an einem Netzwerk von Organisationen schöpfen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

P403-02 - Unterstützung für ein Globales Ökumenisches Netzwerk (GEN) für Migrationsfragen und regionale Netzwerke, je nach Bedarf, um die Situation zu analysieren und Strategien für die Fürsprachearbeit zu formulieren und umzusetzen. 2007 wird das GEN zusammen mit Vertretern/innen der Dienste für Rassengerechtigkeit, der multikulturellen Dienste und Jugendnetzwerke sondieren, in welcher Weise sie in Zukunft zusammenarbeiten könnten. Erwartete Ergebnisse: der ÖRK und die kirchlichen Organisationen werden mehr Gewicht in globalen grundsatzpolitischen Diskussionen haben; durch die Herstellung von Beziehungen zwischen Personen, die sich in Netzwerken mit ähnlichen Zielsetzungen engagieren, werden neue Synergien geschaffen werden.

P403-03 - Wandel des kirchlichen Kontextes: Öffentliche Anhörungen zu Migrationsfragen, die in verschiedenen Regionen organisiert werden, werden 2008 in eine größere Konsultation über Migration und die sich wandelnde kirchliche Landschaft einmünden. Die Anhörungen, die der Vorbereitung dieser Konsultation dienen, werden auf die zunehmend wichtige Rolle von Migranten/innen in den Aufnahmeländern wie auch auf die Auswirkungen der Migration auf die Kirchen aufmerksam machen. Multikulturelle Identitäten leisten einen Beitrag zum Leben der Gesellschaften. Diese Aktivität wird ethische Fragen im Zusammenhang mit neuen Formen der Migration behandeln und die politische Ökonomie der Migration und die Querverbindungen zu Rassismus und Fremdenhass betonen. Erwartete Ergebnisse: Bewusstseinsbildung in Kirchen und Gesellschaften hinsichtlich der Auswirkungen der Migration auf die Kirchen.

P403-04 - Fürsprachearbeit zu Migrationsfragen bei der UNO und anderen zwischenstaatlichen Migrationseinrichtungen, um einen Beitrag zu einer gerechteren Politik zu leisten. Erwartete Ergebnisse: die internationale Politik, die das Leben der Migranten/innen beeinflusst, wird gerechter und menschlicher werden.

Ferner wird der ÖRK seine Partner zu kreativer Zusammenarbeit in Fragen wie Menschenhandel und Bedeutung der Geldüberweisungen von Migranten/innen für deren Heimatländer herausfordern.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P403 - Migration und soziale Gerechtigkeit

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P403-01 - Regionale Migrationsnetzwerke

81 177

82 000

82 000

P403-02 - Globales Ökumenisches Netzwerk für Migrationsfragen

49 500

50 000

50 000

P403-03 - Wandel des kirchlichen Kontextes: Folgen der Migration

76 500

90 000

45 000

P403-04 - Fürsprachearbeit zu Migrationsfragen

18 000

9 000

9 000

Durchführungskosten insgesamt

225 177

231 000

186 000

Personal- und personalabhängige Kosten

270 103

270 103

270 103

Direkte Kosten insgesamt

495 280

501 103

456 103

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

587 441

593 264

548 264

P404 - Glaube, Wissenschaft und Technologie 

Spezifisches Ziel

Die Zusammenarbeit von Kirchen und ökumenischen Organisationen in Fragen von Glaube, Wissenschaft und Technologie stärken.

Verbindungen mit anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 4b.

Zusätzliche Verbindungen: Dieses Projekt hat naturgemäß Auswirkungen auf potenziell kirchenspaltende Fragen (2.a), wird unter Beteiligung des Ökumenischen Instituts Bossey durchgeführt (5.c), erfordert interreligiöse Zusammenarbeit (6.a) und hat spirituelle Dimensionen (2.b).

Beschreibung/ Hintergrund

Von genverändertem Saatgut bis zur "Ernte" menschlicher Eizellen zur Gen- und Stammzellenforschung, von bionischen Beinen bis zur künstlichen Intelligenz: neu entstehende Technologien beeinflussen das Leben von Menschen an vielen Orten weltweit. Einige dieser neuen Herausforderungen drohen, Kirchen zu spalten, und stellen tief verwurzelte Glaubensüberzeugungen in Frage.

Dieses Projekt konzentriert sich auf die Einrichtung eines Raums und Netzwerks für die Kirchen, in dem sie sich gemeinsam den Herausforderungen der neuen Technologien an das Leben stellen können. In diesem Rahmen sollen Möglichkeiten zur ökumenischen Reflexion und Fürsprache in Zusammenhang mit den für den Menschen und die Zukunft des Lebens auf der Erde relevanten Themen eröffnet werden.

Ein Schwerpunkt wird bei Nutzung und Missbrauch von Naturwissenschaft und neuen Technologien, wie etwa Biotechnologie, Information, Energie und Überwachungstechnik gesetzt werden. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Institut Bossey durchgeführt werden.

Die Arbeit wird auf Studienergebnissen aufbauen, die in der Vergangenheit von der ehemaligen ÖRK-Untereinheit für Kirche und Gesellschaft und insbesondere der Konferenz "Glaube, Wissenschaft und die Zukunft", die 1979 im Massachusetts Institute for Technology (MIT, Cambridge/Mass., USA) stattfand, erarbeitet wurden.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Rat der Kirchen Christi in den USA und dem Kanadischen Rat der Kirchen mit Vorbereitungen für die globale Konsultation beginnen, die von diesen beiden Einrichtungen zusammen mit dem ÖRK organisiert wird. Es wird 2009 mit der Feier des 30. Jahrestags der MIT-Konferenz von 1979 abgeschlossen werden, die Gelegenheit bieten wird, die Fortschritte deutlich zu machen, die seither in diesem Bereich erzielt wurden: Netzwerkarbeit, Analyse und gemeinsame Fürsprachearbeit der Kirchen in diesen Fragen.

Die Auswertung dieser zweiten Phase wird die Grundlage für die Beschlüsse zur Umsetzung der dritten Phase bilden, die mit Hilfe eines funktionierenden Netzwerks erfolgen wird.

Arbeitsmethode

Die vorgeschlagene Arbeitsmethode sieht vor, Vertreter/innen von Kirchen und ökumenischen Organisationen, die sich mit diesen Fragen befassen, mit Ethikern/innen, Wissenschaftlern/innen und einigen Technologieexperten/innen zusammenzubringen, um so einen Beitrag zu Austausch, Dialog und Netzwerkarbeit unter den beteiligten Kirchen und ökumenischen Partnern zu leisten.

Der ÖRK steht vor der Herausforderung, allgemein verständliche Informationen über neue technologische Entwicklungen zu erarbeiten, die von den Kirchen für die weitere Diskussion genutzt werden können.

Es werden Seminare organisiert werden, die die Kirchen mit christlichen Ethikern/innen, Wissenschaftlern/innen und Personen aus der Geschäftswelt zusammenbringen werden. Die Stellungnahmen der Kirchen zu dem Studiendokument von Glauben und Kirchenverfassung zur christlichen Anthropologie werden im Rahmen des Projekts analysiert werden, da dieses Dokument für die Reflexion der Kirchen über das menschliche Leben vor dem Hintergrund der Manipulation des Lebens durch neue Technologien von zentraler Bedeutung ist.

Der ÖRK arbeitet mit einer Informationsdatenbank und ist sich des Werts einer interaktiven Webseite und eines elektronischen Informationsblatts bewusst, die junge Menschen dazu einladen, sich an den Diskussionen zu beteiligen, und darüber hinaus ein Kommunikationsinstrument für alle an dem Projekt Beteiligten darstellen. Jugendliche werden dadurch ermutigt, über die Themen der Seminare nachzudenken, die in Partnerschaft mit dem Ökumenischen Institut Bossey organisiert werden und eine signifikante Zahl junger Menschen einbeziehen. Beiträge zu den Seminaren und deren Ergebnisse werden auf der Webseite zugänglich gemacht werden und in Form einfacher Broschüren und "Fact sheets" in verschiedenen Sprachen veröffentlicht werden.

Beziehungen

Enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Nationalen Kirchenräten, zuständigen Kirchenabteilungen und dem Weltbund für christliche Kommunikation (WACC) bei der Schaffung eines ökumenischen Raums für die gemeinsame Arbeit an den sich abzeichnenden Herausforderungen, die die neuen Technologien für das Leben darstellen.

Die Vorbereitungen für die globale Konsultation bauen auf der bereits erworbenen Kompetenz und der Teilnahme an früheren interreligiösen Konferenzen zu verwandten Themen auf und schließen die Suche nach und Kommunikation mit Mitarbeitern/innen oder Vertretern/innen von Kirchen und ökumenischen Organisationen, die in den Bereichen Glaube, Wissenschaft und Technologie tätig sind, aber auch mit Vertretern/innen anderer Glaubensgemeinschaften aus aller Welt ein. Der Kanadische Rat der Kirchen, der Nationalrat der Kirchen Christi in den USA und die Konferenz Europäischer Kirchen sind zur Zusammenarbeit bereit. Einige andere regionale ökumenische Organisationen (z.B. der Rat der Kirchen im Mittleren Osten, die Asiatische Christliche Konferenz, der Lateinamerikanische Rat der Kirchen, die Konferenz Europäischer Kirchen) und nationale Kirchenräte (der Südafrikanische Kirchenrat, der Nationale Kirchenrat in Tonga) haben sich in der Vergangenheit an dieser Arbeit beteiligt und werden dies auch in Zukunft tun. Das gleiche gilt für einige renommierte Forschungsinstitutionen, wie das Griechische Zentrum für Bioethik.

Liste der Aktivitäten

P404-01 - Kirchen erheben ihre Stimme zu Bioethik und neuen Technologien

Diese Aktivität schließt eine Reihe von Konsultationen in Kombination mit fortlaufendem Informations- und Meinungsaustausch, Fürsprachearbeit und webgestützter Fortbildungsarbeit ein:

a) Der ÖRK wird in Partnerschaft mit dem Kanadischen Rat der Kirchen und dem Nationalrat der Kirchen Christi in den USA eine globale Konsultation organisieren. Erwartete Ergebnisse: Schaffung einer Kommunikationsplattform für engagierte Menschen, Kirchen und ökumenische Partner zur Fortführung der Diskussionen als erster Schritt auf dem Weg zur Einrichtung eines Netzwerks.

2008 wird der Prozess mit einem Seminar am Ökumenischen Institut Bossey fortgeführt werden, das Theologen/innen und Ethiker/innen aus verschiedenen Glaubenstraditionen gezielt mit Wissenschaftlern/innen und Vertretern/innen der neuen Technologien ins Gespräch bringen wird. Erwartete Ergebnisse: Bereits geleistete Arbeit zur Nanotechnologie wird auf den neuesten Stand gebracht werden; Überwachungstechnologien werden bewertet und die Ergebnisse dieser Bewertung den Kirchen und ökumenischen Partnern zugänglich gemacht werden.

Der ÖRK wird 2009 eine Veranstaltung zur Feier des 30. Jahrestags der Konferenz "Glaube, Wissenschaft und die Zukunft" (MIT-Konferenz) von 1979 organisieren, die den Höhepunkt dieser Arbeitsphase darstellen wird. Erwartete Ergebnisse: Die Ergebnisse dieser zweiten Arbeitsphase werden zusammengefasst und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, wobei deutlich gemacht werden wird, dass die Kirchen sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben, um mit einer Stimme zu sprechen und gemeinsam zu handeln.

b) Weitere Förderung des Informations- und Meinungsaustauschs und der Fürsprachearbeit sowie einer interaktiven, webgestützten Fortbildungsinitiative für Kirchen zu Fragen der Bioethik. Erwartete Ergebnisse: Die Kirchen werden ihre Zusammenarbeit verbessern und ausweiten und eine größere Zahl engagierter Personen mit größerer Sachkompetenz in Fragen der Bioethik wird bei dieser Aktivität mitwirken.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P404 - Glaube, Wissenschaft und Technologie

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P404-01 - Kirchen erheben ihre Stimme zu Bioethik und neuen Technologien

63 000

78 000

105 000

Durchführungskosten insgesamt

63 000

85 000

105 000

Personal- und personalabhängige Kosten

150 103

150 103

150 103

Direkte Kosten insgesamt

213 103

235 103

255 103

Infrastrukturkosten

46 080

46 080

46 080

Projektkosten insgesamt

259 183

281 183

301 183

P405 - Klimawandel und Wasser: Bewahrung der Schöpfung 

Spezifisches Ziel

Die Rolle der Kirchen, ökumenischen Organisationen und ökumenischen Netzwerke in der Fürsprachearbeit zu Fragen des Klimawandels und der Wasserversorgung stärken.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 4b

Zusätzliche Verbindungen: zur ökologischen Dimension wirtschaftlicher Gerechtigkeit (3.6) und interreligiösen Zusammenarbeit (6.1)

Beschreibung/ Hintergrund

Die Auswirkungen des Klimawandels treffen Menschen weltweit. Schwere Stürme, Dürre, Überschwemmungen und steigende Meerespegel haben jedoch vor allem für Arme und Schwache katastrophale Folgen. Der Klimawandel verschärft auch die Wasserkrise, die vielerorts immer akuter wird Diese Situation erfordert eine Antwort, die weit über die Ziele des Kyoto-Protokolls hinausgehen und sich an der UN-Konvention zum Klimawandel orientieren muss.

Der ÖRK wird die Probleme Klimawandel und Wasser in einem Dialog bündeln, wodurch die Verbindung zwischen ökologischen und sozialen Problemen, Nothilfe und Entwicklung, globalen Gefahren und lokalen Erfahrungen, lokaler Arbeit und nationaler wie internationaler Fürsprache deutlicher werden wird. Der ÖRK wird bei dieser Arbeit auf den positiven Erfahrungen mit dezentralisiert eingesetzten Mitarbeitern/innen und der Bereitschaft anderer Partner aufbauen, in geeignetem Rahmen mit eigenen Mitteln einen signifikanten Beitrag zu dem Programm zu leisten.

Das neue Ökumenische Wassernetzwerk (EWN) profitiert von der Erfahrung der Partner, die im Bereich Klimawandel aktiv sind und wird zukünftig noch aktiver kirchliche und kirchennahe Dienste und Werke sowie regionale ökumenische Organisationen in Initiativen auf lokaler Ebene sowie Aktivitäten rund um das Recht auf Wasser einbeziehen.

Einen neuen Schwerpunkt wird eine Studie zu Energieversorgung und -erzeugung darstellen, die die Bezüge zu Sicherheitsfragen sichtbar machen wird. Dies ist insbesondere im Pazifik relevant, wo die Kirchen auf die Bedrohung durch den steigenden Meeresspiegel und die Nukleartests in ihrer Region verweisen.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Die Arbeit zum Klimawandel wird evaluiert werden und allmählich in die Verantwortung von unseren Partnern übergehen, die in diesem Bereich aktiv sind. Die Energiestudie wird Ende 2009 abgeschlossen werden.

Das EWN ist dabei, seine eigenen Ziele und operativen Rahmenbedingungen festzulegen. Dieser Prozess sollte Ende 2006 abgeschlossen sein, so dass das Netzwerk 2007 voll funktionsfähig wäre. 2009 wird eine Zwischenauswertung notwendig sein, um die zukünftige Ausrichtung des Ökumenischen Wassernetzwerks zu bestimmen und seine Ziele, Arbeitsweise und Aktivitäten neu zu bewerten.

Arbeitsmethode

Die Arbeit zum Thema Klimawandel wird dezentralisiert und in Zusammenarbeit mit Mitgliedskirchen und Netzwerken erfolgen. Der ÖRK wird zusammen mit sozialen Bewegungen an öffentlichen Kampagnen teilnehmen und sich in zuständigen UN-Gremien zu Wort melden.

Zusammen mit Netzwerkpartnern wird eine Studie zur Frage der Energieversorgung und -erzeugung, auch vor dem Hintergrund von Sicherheitsanliegen, durchgeführt werden.

Im Blick auf das Ökumenische Wassernetzwerk wird der ÖRK Stabsmitglieder des Netzwerks (die nicht Teil des ÖRK-Haushalts sind) beaufsichtigen, regionale Prozesse begleiten und Fürsprachearbeit für das Recht auf Wasser leisten. Jugendliche werden zusammen mit Kirchenvertretern/innen, Wissenschaftlern/innen, Künstlern/innen und Aktivisten/innen daran arbeiten, die heiligen und lebenspendenden Dimensionen des Wassers zu erforschen.

Zusammen mit Angehörigen anderer Religionen wird an einer gemeinsamen Erklärung zum Klimawandel und zur Wasserversorgung gearbeitet werden.

Klimawandel: regelmäßige elektronische Updates (Informationsbrief); 2007-2009 Beiträge zu öffentlichen Kampagnen mit anderen Partnern (nach vorheriger Absprache); 2007-2009 Updates zur Energiestudie und schließlich deren Veröffentlichung.

Ökumenisches Wassernetzwerk: regelmäßiger elektronischer Informationsbrief; Austausch der von den Netzwerkpartnern veröffentlichten Informationen; Aktualisierung der ÖRK-"Wasserbibel ".

Mit fortschreitender Arbeit wird eine effizientere Arbeitsteilung bei diesen Aktivitäten eingeführt werden.

Beziehungen

Die Beziehungen mit den Evangelikalen und Angehörigen anderer Religionen werden im Prozess der Ausarbeitung einer interreligiösen Erklärung zum Klimawandel und zum verantwortungsvollen Umgang mit den lebensnotwendigen Ressourcen der Erde besondere Aufmerksamkeit erhalten. Der Arbeitsgruppe zum Thema Klimawandel und der Kerngruppe des EWN gehören Vertreter/innen wichtiger Partnereinrichtungen an; Vertreter/innen regionaler und ökumenischer Organisationen werden, wenn sich dies anbietet, bei spezifischen Aktivitäten mitarbeiten.

Liste der Aktivitäten

P405-01 - Öffentliche Kampagne zum Klimawandel: Der ÖRK wird zusammen mit anderen Netzwerken an einer öffentlichen Kampagne für eine Verschärfung der Post-Kyoto-Verpflichtungen teilnehmen, die die Staaten zur Kontrolle der Folgen der globalen Erwärmung durch die Festlegung von Emissionszielen und Prozessen zu deren Erreichung verpflichten. Dies schließt die jährliche Teilnahme an den Tagungen der zuständigen UN-Gremien und die Organisation von Gesprächen ein, die auf die Annahme einer interreligiösen Erklärung zu Wasser und Klimawandel ausgerichtet sind. Erwartete Ergebnisse: Die Verhandlungen über den Klimawandel werden ehrgeizigere Ziele für die Reduktion der Treibhausgasemissionen und die Prozesse zur Erreichung dieser Ziele verfolgen.

P405-02 - Energiestudie: Der ÖRK wird mit Hilfe einer Arbeitsgruppe eine Studie zur Energieversorgung durchführen und veröffentlichen. Erwartetes Ergebnis: Der ÖRK wird zuverlässige und genaue Informationen zu Energieversorgung und -verbrauch zur Verfügung stellen und eine Bewertung der damit verbundenen ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen vorlegen.

P405-03 - Ökumenisches Wassernetzwerk (EWN):

a) Der ÖRK wird sich an der Organisation zweier jährlich stattfindender Regionaltagungen beteiligen und zwei jährlich stattfindende Kerngruppentagungen des Ökumenischen Wassernetzwerks organisieren. Erwartete Ergebnisse: verstärkte Beteiligung am Netzwerk, bessere regionale und interregionale Zusammenarbeit mit dem Ziel, mehr Einfluss zu gewinnen.

b) Der ÖRK wird jedes Jahr eine Sommerschule zum Thema Wasser organisieren, an der junge Menschen zusammen mit Kirchenvertretern/innen, Wissenschaftlern/innen, Künstlern/innen und Aktivisten/innen teilnehmen können. Als Initiative, die auch zur ökumenischen Ausbildung beiträgt, wird die erste Sommerschule in Genf im Ökumenischen Institut Bossey stattfinden. Aufbauend auf dieser Erfahrung werden die nachfolgenden Sommerschulen in anderen Regionen veranstaltet werden und jedes Jahr neue Teilnehmer/innen ansprechen. Erwartete Ergebnisse: stärkere Beteiligung von Jugendlichen und gute Möglichkeit, die heilige, ästhetische und ethische Dimension des Wassers und damit verbundene Anliegen zu thematisieren.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P405 - Klimawandel und Wasser: Bewahrung der Schöpfung

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P405-01 - Öffentliche Kampagne zum Klimawandel

81 000

90 000

90 000

P405-02 - Energiestudie

22 500

25 000

30 000

P405-03 - Ökumenisches Wassernetzwerk (EWN)

58 500

70 000

70 000

Durchführungskosten insgesamt

162 000

185 000

190 000

Personal- und personalabhängige Kosten

150 103

150 103

150 103

Direkte Kosten insgesamt

312 103

335 103

340 103

Infrastrukturkosten

46 080

46 080

46 080

Projektkosten insgesamt

358 183

381 183

386 183

 P406 - Gesundheit und Heilen 

Spezifisches Ziel

Die Arbeit der Kirchen in den Bereichen Gesundheit und Heilen unterstützen, mit besonderer Betonung auf HIV und psychischer Gesundheit.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 4c

Zusätzliche Verbindungen: Dieses Projekt ist theologisch verankert (1a), stärkt Zeugnis und Einheit der Kirchen (2a), bietet die Möglichkeit zum Miteinanderteilen geistlicher Ressourcen (2b), ermutigt die Kirchen, integrativere Gemeinschaften zu werden (2c), gibt den Kirchen die Möglichkeit, sich gemeinsam aktiv für die Überwindung von Gewalt einzusetzen (3a), fördert die Achtung der Menschenwürde (3b), intensiviert das gemeinsame Engagement der Kirchen für Verwandlung (4a) und stärkt die Möglichkeiten für interreligiösen Dialog und Zusammenarbeit (6a).

Beschreibung/ Hintergrund

Die Arbeit des ÖRK in den Bereichen Gesundheit und Heilen wird sich auf Aktivitäten konzentrieren, bei denen er über einzigartige Voraussetzungen für eine optimale Durchführung verfügt.

a) Die langjährige Beziehung des ÖRK mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bietet dem Rat die einzigartige Möglichkeit, eine Reihe von Gesundheitsnetzwerken in ihrer Netzwerk- und Fürsprachearbeit zu unterstützen: kirchliche Netzwerke, thematische Netzwerke wie das Ökumenische Pharmazeutische Netzwerk, zivilgesellschaftliche Netzwerke, die mit Gesundheits- und internationalen Organisationen wie WHO, UNICEF und UNAIDS zusammenarbeiten. Der ÖRK wird die Teilnahme kirchlicher Netzwerke an offiziellen WHO-Tagungen ermöglichen und Beiträge kirchlicher Netzwerke an die WHO-Generalversammlung weiterleiten. In diesem Bereich kommt der Zivilgesellschaft die entscheidende Rolle zu, das globale Ressourcenmanagement so zu beeinflussen, dass es der Gesundheit aller dient. Dialog und Diskussion, die in der internationalen Arena zwischen religiösen Netzwerken, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen stattfinden, werden einen Beitrag zur Reflexion über das theologische Fundament des Gesundheitsauftrags der Kirchen wie auch zur Entwicklung neuer Konzepte in der christlichen Gesundheitsversorgung leisten.

b) Zwar arbeiten viele Organisationen an der Bekämpfung von HIV, aber der ÖRK wird eigene Schwerpunkte in diesem Bereich setzen: er wird die Kompetenz von Kirchen und kirchlichen Netzwerken zum deutlich wahrnehmbaren und konkreten Engagement im Kampf gegen HIV stärken und zur theologischen Reflexion über HIV im Rahmen regionaler Studienprozesse ermutigen. Ausgewählte theologische Reflexionsbeiträge werden in die Arbeit der neuen Globalen Plattform für theologische Reflexion und Analyse einbezogen werden. Das Engagement der Kirchen für Kinder, die von HIV betroffen sind, wird ein besonderes Anliegen sein. Zudem wird der ÖRK die Kirchen befähigen, ihre Kompetenz im Umgang mit HIV selbst einzuschätzen und weiterzuentwickeln. Das Projekt wird die Kirchen auch dazu herausfordern, Personen mit HIV bewusster in das Leben ihrer Kirchen zu integrieren. Ferner wird der ÖRK die Ökumenische HIV/AIDS-Initiative in Afrika (EHAIA) unterstützen.

c) Das Bewusstsein dafür wächst, dass die Kirchen sich nachdrücklicher mit Fragen der psychischen Gesundheit, einschließlich Sucht, Selbstmord und Depressionen, befassen müssen. Die WHO hat ausdrücklich eine Verbindung zwischen zwischenmenschlicher Gewalt und Gesundheit hergestellt. Der ÖRK wird in Partnerschaft mit der WHO eine Initiative zur bewusstseinsbildenden Arbeit in Glaubensgemeinschaften in Gang setzen, um deren Engagement für die Stärkung der psychischen Gesundheit auszuweiten und insbesondere Menschen, die in der Betreuung psychischer Kranker tätig sind, seelsorgerlich zu beraten.

Zeitplan

2007 - 2009 und, falls nötig, Verlängerung bis 2012, wobei im Anschluss an die Evaluierung gegebenenfalls Veränderungen vorgenommen werden.

Auslaufstrategie

Während Basis- und zivilgesellschaftliche Gruppen gegenwärtig nur wenige Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der WHO haben, hat der ÖRK privilegierten Zugang zu dieser Organisation. Der ÖRK wird jedoch zusammen mit Vertretern/innen der Zivilgesellschaft versuchen, die WHO zu ermutigen, ihre Arbeitsprozesse offener zu gestalten, damit andere Gruppen die Möglichkeit bekommen, in Partnerschaft mit der WHO größere Verantwortung zu übernehmen.

Die Interventionen zu HIV sind sehr spezifischer Natur und alles zielt darauf ab, die Mitgliedskirchen und engagierten Organisationen selbst handlungsfähig zu machen. Damit ist dieses Projekt so konzipiert, dass die geplanten Aktivitäten zum Abschluss gebracht werden können. Das Projekt vertraut auf die Kompetenz der Mitglieder, die Arbeit fortzuführen und auf den erreichten Fortschritten aufzubauen.

Auch die Aktivitäten auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit sind so angelegt, dass die Kirchen dazu befähigt werden, über ihre bisherigen Grenzen hinauszugehen. Die Aktivität ist so konzipiert, dass regionale Arbeitsgruppen der Mitgliedskirchen und ihrer Partner motiviert werden, die Erfahrungen der Kirchen im Engagement für psychische Gesundheit aufzugreifen und weiter daran zu arbeiten.

Arbeitsmethode

Entsendung von Delegationen zu internationalen/thematischen Plattformen und Organisation von Workshops und Anhörungen im Rahmen dieser Veranstaltungen.

Studien, Konferenzen und Tagungen zu HIV, Besuche und persönliche Begegnungen /"Lebendige Briefe ".

Mit Hilfe regionaler, von Psychologen/innen geleiteter Beratungsprozesse und partizipatorischer Methoden werden kontextspezifische Materialien und eine Anleitung, ein "tool kit", zum Thema psychische Gesundheit für die praktische Verwendung in Glaubensgemeinschaften ausgearbeitet.

"Contact for Health", ein alle zwei Monate erscheinendes elektronisches Nachrichtenblatt, das sich an ein breites Spektrum von Ansprechpartnern (5000) wendet, und die drei gedruckten Ausgaben der Zeitschrift Contact (10 000 Exemplare in drei Sprachen, deren spezielle Zielgruppe ressourcenarme Regionen sind) werden die spezifischen Kommunikationsinstrumente im Bereich der Gesundheitsarbeit sein. Es werden auch Artikel und Features in den Zeitschriften und auf den Websites von Partnerorganisationen veröffentlicht werden.

Das Projekt wird die jährlichen Schlüsselereignisse im Gesundheitsbereich, wie den Weltgesundheitstag und den Weltaidstag, als Plattform für seine Arbeit nutzen. Es wird auch als zentrale Stelle für die Weiterleitung wichtiger Informationen über die verschiedensten Aspekte des heilenden Dienstes fungieren. Diese Aufgabe würde erleichtert werden, wenn die jeweiligen Netzwerke knapp und präzise Bericht erstatten und die Zusammenhänge zwischen komplexen Fragen so klar darstellen würden, dass die unterschiedlichen Zielgruppen sie leicht verstehen könnten.

Beziehungen

Die entscheidenden Ansprechpartner für das Projekt sind die verschiedenen Gesundheitsnetzwerke, die in drei Rubriken eingeteilt werden können: kirchliche und themenspezifische Gesundheitsnetzwerke; zivilgesellschaftliche Netzwerke, die sich mit Gesundheitsfragen befassen; internationale Organisationen, die im Gesundheitsbereich tätig sind.

Zusätzlich zur Aufrechterhaltung der Beziehungen mit diesen spezifischen Netzwerken werden Initiativen ergriffen werden, um Gesundheitsfragen auf Tagungen von Kirchen und ökumenischen Partnern anzusprechen und Gesundheitsnetzwerke in direkten Kontakt mit einem weiten Kreis von Kirchen zu bringen.

Liste der Aktivitäten

P406-01 -Stimmen zu Gesundheitsfragen Gehör verschaffen

Weiterleitung von Beiträgen und Ermöglichung angemessener Vertretung in Beratungsprozessen im Rahmen der Arbeit der WHO und der Weltgesundheitsversammlung. Schaffung von Dialogmöglichkeiten über das ganzheitliche Verständnis von Heilen in Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft. Veröffentlichung der Zeitschrift "Contact" und Nutzung des webgestützten Nachrichtenblatts "Contact for Health" und des Diskussionsforums.

Erwartete Ergebnisse: Kirchen und kirchliche Organisationen werden Einfluss auf die internationale Gesundheitspolitik nehmen. Besseres Verständnis ganzheitlicher Heilungskonzepte. Lernprozesse in Kirchen und kirchlichen Organisationen durch umfassendere Informationen über die verschiedenen Aspekte des heilenden Dienstes.

P406-02 - HIV-kompetente Kirche

Jedes Jahr wird es Dialoge und Diskussionen sowie einen Austausch in drei Regionen zu spezifischen Fragen im Zusammenhang mit HIV - mit starkem theologischem Fundament - geben. Die ersten beiden Jahre wird der Schwerpunkt auf Kinder gelegt werden. Lehren, die daraus gezogen werden können, sowie Aktionen von Kirchen werden zusammengestellt und in verschiedenen Formen veröffentlicht und verbreitet werden. Dies wird in Partnerschaft mit UNICEF und UNAIDS geschehen. Auch die Frage, welche besonderen Kompetenzen Kirchen im Umgang mit den verschiedenen Aspekten von HIV haben, wird aufgegriffen werden. Dies wird dazu führen, dass Instrumente zur Selbsteinschätzung und Mechanismen zur gegenseitigen Evaluierung entwickelt werden, mit dem Ziel, die HIV-Kompetenz der Kirchen zu bewerten.

Erwartete Ergebnisse: Die Kirchen werden kompetentere Arbeit im Blick auf HIV leisten können. Die theologische Reflexion über dieses Thema wird die HIV-Arbeit der ökumenischen Partner untermauern. Regionale Netzwerke von Kirchen und kirchlichen Organisationen werden in ihrer HIV-Arbeit und ihrem Eintreten für Kinder gestärkt werden.

P406-03 - Psychische Gesundheit & Glaubensgemeinschaften

Drei regionale Konsultationen über psychische Gesundheit werden ganz bewusst die Zusammenarbeit zwischen Fachleuten auf diesem Gebiet (Psychologen/innen, Psychiatern/innen, Beratern/innen und Sozialarbeitern/innen) und Theologen/innen, Geistlichen und Laien/innen ausweiten. Bei den Regionen handelt es sich um Asien, Lateinamerika und den Nahen Osten (je nach Situation können Beiträge aus anderen Regionen berücksichtigt und integriert werden). Aufbauend auf diesen Konsultationen mit der Mitgliedschaft wird ein Plan für die Programmarbeit erstellt werden. Erwartete Ergebnisse: Der ÖRK wird eine klare Vorstellung von den Bedürfnissen und Erwartungen seiner Mitglieder in Bezug auf psychische Gesundheit bekommen.

Zusammenstellung von Informationen über psychische Gesundheit und über die Relevanz dieses Themas für Glaubensgemeinschaften, die genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind, sowie Entwicklung eines "tool kits" (in Zusammenarbeit mit der WHO) für Glaubensgemeinschaften zur Stärkung von deren Kompetenz und Fähigkeiten im Umgang mit psychischen Störungen. Erwartete Ergebnisse: Kirchen und kirchliche Organisationen werden sich bewusster und kompetenter mit Fragen der psychischen Gesundheit auseinandersetzen.

Monitoring & Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

 

Projektkosten 2007-2009 

P406 - Gesundheit und Heilen

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P406-01 -Stimmen zu Gesundheitsfragen Gehör verschaffen

60 000

60 000

60 000

P406-02 - HIV-kompetente Kirche

140 000

120 000

120 000

P406-03 - Psychische Gesundheit und Glaubensgemeinschaften

110 000

90 000

90 000

Durchführungskosten insgesamt

310 000

270 000

270 000

Personal- und personalabhängige Kosten

270 103

270 103

270 103

Direkte Kosten insgesamt

580 103

540 103

540 103

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

672 264

632 264

632 264

P407 - Ökumenische HIV/AIDS-Initiative in Afrika (EHAIA) 

Spezifisches Ziel

Den Dienst der afrikanischen Kirchen im Kampf gegen HIV in all seinen Aspekten stärken.

Verbindungen mit anderen Zielen

Direkte Verbindungen: Ziele 4a und 4c

Zusätzliche Verbindungen: Dieses Projekt ist theologisch verankert (1a), stärkt Zeugnis und Einheit der Kirchen (2a), bietet die Möglichkeit zum Miteinanderteilen geistlicher Ressourcen (2b), ermutigt die Kirchen, integrativere Gemeinschaften zu werden (2c), gibt den Kirchen die Möglichkeit, sich gemeinsam aktiv für die Überwindung von Gewalt einzusetzen (3a), fördert die Achtung der Menschenwürde (3b), intensiviert das gemeinsame Engagement der Kirchen für Verwandlung (4a) und stärkt die Möglichkeiten für interreligiösen Dialog und Zusammenarbeit (6a).

Beschreibung/ Hintergrund

Die Kirchen in Afrika, die in ihren Gemeinschaften verwurzelt sind, haben als Institutionen großen Einfluss und das Potenzial, Verwandlung herbeizuführen - die Menschen, die von HIV betroffen sind, zu begleiten, ihnen Heilung und Hoffnung zu bringen. Zudem kann der Rest der Welt viele Lehren aus ihrem Kampf zur Überwindung von HIV ziehen.

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) versucht seit den 1980er Jahren, gegen die Grundursachen und Auswirkungen von HIV vorzugehen. Im November 2001 haben Kirchen und ökumenische Einrichtungen in Afrika, eine Gruppe ökumenischer Hilfswerke und Kirchen im Norden sowie der ÖRK einen "Aktionsplan" ausgearbeitet. EHAIA wurde 2002 in Gang gesetzt, um den Kirchen in Afrika bei der Umsetzung dieses Plans zu helfen. Die Initiative soll die Kirchen in Afrika begleiten und ihnen helfen, Zugang zu Informationen, Ausbildung, Netzwerken und den Mitteln zu bekommen, die sie für die Bekämpfung von AIDS in ihren Gemeinschaften brauchen. EHAIA bringt eine ökumenische Dimension in die kirchlichen Betreuungs-, Aufklärungs- und Beratungsprogramme. Sie will es Kirchen und kirchlichen Organisationen ermöglichen, in allen Bereichen ihrer HIV-Arbeit professionelle Standards bei Effizienz, Kapazitätsaufbau, Koordinierungs- und Kommunikationsarbeit zu erreichen. In ihren ersten vier Jahren hat EHAIA ein- bis fünftägige Tagungen zum Thema HIV durchgeführt und konnte damit rund 9000 Personen ansprechen. Die Konferenzberichte erzählen häufig bewegende Geschichten davon, wie die Teilnehmenden zu Einsichten gelangt sind und wie Kirchen und Einzelpersonen in ihrer Haltung gegenüber seropositiven Menschen eine emotionale Kehrtwendung vollzogen haben.

2007 wird EHAIA - bislang eine ökumenische Initiative - den Status eines Projekts erhalten. Die bisherigen Leitungsmechanismen, unter denen EHAIA sowohl gegenüber dem ÖRK als auch gegenüber den Subregionen, denen es dient, rechenschaftspflichtig ist, werden beibehalten. Projektleiter und Projektassistentin gewährleisten, dass die Ziele von EHAIA mit den ökumenischen Zielen übereinstimmen. Eine internationale Referenzgruppe ist verantwortlich für die Ausarbeitung technischer und grundsatzpolitischer Richtlinien für die Arbeit von EHAIA. Sie setzt sich aus HIV-Experten/innen afrikanischer Kirchen und ökumenischer Organisationen, kirchlicher Dienste und Werke, seropositiven Führungspersönlichkeiten und technischen Experten/innen zusammen. Sowohl die Auswertung des ÖRK vor der Vollversammlung als auch die Halbzeit-Evaluierung von EHAIA haben deutlich gemacht, dass diese ökumenische Maßnahme sehr positiv zu bewerten ist. EHAIA dient auch als Vorbild für einen neuen Arbeitsstil innerhalb der ökumenischen Bewegung.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Der zweite Dreijahreszyklus, in dem EHAIA sich gegenwärtig befindet, hat 2005 begonnen und wird 2007 enden. Anfang 2007 wird die Initiative zudem evaluiert werden. EHAIA ist so konzipiert, dass sie so weit wie möglich in regionaler Verantwortung durchgeführt wird. Die Leitung des Projekts liegt sowohl beim ÖRK als auch bei den Subregionen (durch die regionalen und internationalen Referenzgruppen) und EHAIA ist beiden gegenüber rechenschaftspflichtig. Obwohl EHAIA in den lokalen Gemeinschaften und Realitäten bereits fest verwurzelt ist, wird die ökumenische Neupositionierung sorgfältige Verhandlungen mit allen Partnern in Afrika erfordern.

Arbeitsmethode

Es gibt 5 regionale Büros, von denen aus regionale Berater/innen unter Leitung der regionalen Referenzgruppen arbeiten. Es gibt auch zwei theologische Berater, die eine führende Rolle bei der Ausarbeitung und Stärkung der theologischen Position zu HIV übernehmen.

Zu den besonderen Arbeitsmethoden gehören die Durchführung von Workshops und Fortbildungsprogrammen sowie die Unterstützung von Delegationen, die an regionalen/thematischen Plattformen teilnehmen und die ÖRK-Mitgliedskirchen und ihre Einrichtungen als kompetente, kommunikations- und lernfähige Diskussionspartner vertreten.

Die ausgearbeiteten Materialien werden gedruckt und in den jeweiligen Regionen verteilt werden. Sie werden auch baldmöglichst auf der Website veröffentlicht werden. Übersetzungen in verschiedene Sprachen werden sicherstellen, dass die Materialien einer größeren Zahl von Menschen zugänglich gemacht werden können. Ferner werden konzertierte Anstrengungen unternommen werden, um kirchliche Kommunikatoren/innen auf die Entwicklungen aufmerksam zu machen. Das Projekt wird die Strategie verfolgen, profilierte Kirchenvertreter/innen dafür zu gewinnen, im Kampf gegen HIV/AIDS ihre Stimme zu erheben. Das Projekt wird eng mit dem Globalen Ökumenischen Aktionsbündnis (EAA) zusammenarbeiten, um für eine möglichst weite Verbreitung der veröffentlichten Materialien zu sorgen. Der EHAIA-Informationsbrief, der im Internet in drei Sprachen veröffentlicht wird, wird ein wichtiges Instrument sein, um die Kirchen über die laufende Arbeit zu informieren.

Beziehungen

Der Initiative kommt die besondere Aufgabe zu, Kirchen und kirchliche Organisationen, Netzwerke von HIV-Infizierten und Sonderorganisationen, die sich mit HIV befassen, zusammenzubringen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Qualität der Beziehungen. Es geht darum, eine Kultur des Aufeinander-Angewiesenseins, der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Wertschätzung im gemeinsamen Kampf zur Überwindung von HIV zu schaffen.

Zu den wichtigen Partnern gehören die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz und andere kirchliche Dachorganisationen, die subregionalen Gemeinschaften, die nationalen Kirchenräte, die Kirchen selbst sowie Vereinigungen von HIV-infizierten Menschen.

EHAIA wird auch mit internationalen Einrichtungen, wie dem Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS (UNAIDS), der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (GF), der Internationalen AIDS-Gesellschaft (IAS) und dem Globalen Netzwerk von Menschen mit HIV/AIDS (GNP+), zusammenarbeiten.

Liste der Aktivitäten

P407-01 - EHAIA

Die ausführliche Jahresplanung sieht ca. 140 Aktivitäten vor, die dazu beitragen sollen, die Ziele von EHAIA zu verwirklichen. Diese Aktivitäten lassen sich in drei Kategorien unterteilen:

  • Konsultationen, Workshops, Schulungen, Informationsveranstaltungen für alle Kategorien von Kirchenvertretern/innen von Bischöfen bis hin zu Jugendlichen und fast immer unter Einbeziehung von Menschen mit HIV/AIDS. Erwartete Ergebnisse: Bewusstseinsbildung in den Kirchen und effizienterer Umgang der Kirchen mit HIV in ihren Gemeinden;

  • auf die jeweilige Situation zugeschnittene Beratung/Dienste aufgrund spezifischer Gesuche von Kirchen, z.B. Ausarbeitung einer kirchlichen Grundsatzposition zu HIV, Schulung von Pastoren/innen, Unterstützung bei der Planung von Projekten. Erwartete Ergebnisse: Die Kirchen in Afrika werden bei der Entwicklung wirksamerer HIV-Richtlinien und Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV unterstützt werden;

  • gedruckte und andere Veröffentlichungen, die vom ÖRK oder in den Regionen produziert werden und offensichtliche Lücken bei Materialien, die auf christlichen Werten aufbauen, schließen sollen. Erwartete Ergebnisse: Kirchen und ihre Partner werden die Materialien erhalten, die sie benötigen, um effizientere HIV-Arbeit zu leisten.

Monitoring & Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

 

Projektkosten 2007-2009 

P407 - Ökumenische HIV/AIDS-Initiative in Afrika

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P407-01 - Ökumenische HIV/AIDS-Initiative in Afrika

1 637 736

1 640 000

1 640 000

Durchführungskosten insgesamt

1 637 736

1 640 000

1 640 000

Personal- und personalabhängige Kosten

270 103

270 103

270 103

Direkte Kosten insgesamt

1 907 839

1 910 103

1 910 103

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

2 000 000

2 002 264

2 002 264

P501 - Ökumenisches Institut, Bossey 

Spezifisches Ziel

Ökumenisch ausgerichtete Seminarprogramme und ökumenisches Hochschulstudium für junge Verantwortungsträger/innen aus ÖRK-Mitgliedskirchen und anderen Kirchen anbieten.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 2b

Zusätzliche Verbindungen: je nach gemeinsamen Projekten mit anderen Zielen des ÖRK.

Beschreibung/ Hintergrund

Die Verbindung von Gottesdienst, Gemeinschaft, und formellen Bildungsangeboten macht Bossey zu einem besonderen Ort ökumenischer Ausbildung. Als Laboratorium der ökumenischen Bewegung kann Bossey Raum bieten für die Auseinandersetzung mit Fragen, die die ökumenische Bewegung vor Herausforderungen stellen. Bossey verfolgt das Ziel, seine Bildungsangebote all jenen zugänglich zu machen, die Nutzen daraus ziehen können.

Zeitplan

Das Institut bietet ein fortlaufendes Jahresprogramm für die Ausbildung an seiner ökumenischen Hochschule an. Die Seminare, die sich thematisch an neuen Entwicklungen und Herausforderungen orientieren, werden ebenfalls kontinuierlich angeboten.

Auslaufstrategie

Fortlaufendes Projekt des ÖRK.

Arbeitsmethode

Bossey setzt auf akademische Studien, persönliche Begegnung und geistliches Leben, um eine ökumenische Vision, ökumenisch geprägte Sichtweisen und ökumenisches Verständnis wachsen zu lassen.

Lernprozesse werden ganzheitlich und gemeinschaftsbezogen durchgeführt.

Im Anschluss an die Vollversammlung wird gezielt versucht werden, in jedes angebotene Programm ausgegrenzte Menschen einzubeziehen und die Teilnahme von Evangelikalen und Pfingstlern sicherzustellen.

Das Institut veröffentlicht einen Informationsbrief ("Beyond Boundaries"), sorgt für die weite Verbreitung seines Programmhefts (in vier Sprachen), plant die Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Zeitschrift und verfügt über eine eigene Website.

Beziehungen

Stärkung der Beziehungen zu Mitgliedskirchen und Nichtmitgliedskirchen; Aufbau und Pflege eines Netzwerks von ehemaligen Studierenden und Freunden/innen von Bossey; Beziehungen zu ökumenischen Instituten und theologischen Fakultäten; Stärkung der ökumenischen Beziehungen durch Gastprofessoren/innen (PCPCU, CWM, CEVAA, VEM, GBGM UMC und Jünger Christi).

Liste der Aktivitäten

P503-01 - Akademische Kurse: Hochschule für Ökumenische Studien (Oktober-Februar für bis zu 30 Studierende) mit Studien- und Forschungsprogramm und Gemeinschaftsleben, richtet sich primär an junge Theologen/innen und Pfarrer/innen sowie Studierende anderer Disziplinen, die über ausreichende theologische Kenntnisse verfügen.

Magisterprogramm für Ökumenische Studien (Oktober-Juni für bis zu 15 Studierende, mit Magisterabschluss) für Studierende, die sich mehr als ein Semester lang in ökumenischen Studien spezialisieren und sich an der Erforschung der Kirchengeschichte und moderner theologischer Disziplinen aus einer ökumenischen Perspektive beteiligen wollen. Mit Magisterabschluss.

Doktorandenprogramm (maximal fünf Jahre für bis zu drei Studierende pro Jahr) für Studierende, die eine Doktorarbeit in ökumenischer Theologie schreiben wollen.

P503-02 - Bossey-Seminare und -Begegnungen: das Seminarprogramm bietet pro Jahr 5 Seminare zu bestimmten Themen (z.B. Öko-Theologie, ökumenische Spiritualität) in Zusammenarbeit mit Stabsmitgliedern des ÖRK und/oder anderen ökumenischen Organisationen an, die im Bereich ökumenischen Lernens tätig sind und sich für die ökumenische Ausbildung von Laien/innen und Absolventen/innen anderer Fachrichtungen engagieren, die Diskussion mit ihnen führen und die gemeinsame ökumenische Reflexion vertiefen wollen.

P503-03 - Schaffung einer interreligiösen Gemeinschaft: Hierbei handelt es sich um ein vierwöchiges Programm für 25-35 junge Menschen, die verschiedenen Religionen angehören und während dieser vier Wochen gemeinsam in Bossey wohnen und sich mit kritischen Fragen befassen werden. Dieses Programm wendet das Ausbildungsmodell von Bossey auf eine interreligiöse Gemeinschaft an. Das gegenseitige Lernen wird auf dem Leben in Gemeinschaft aufbauen. Das Programm beinhaltet Besuche bei Glaubensgemeinschaften vor Ort sowie ein Vorlesungs- und Seminarprogramm. Zur Vor- und Nachbereitung wird eine Web-Gemeinschaft gebildet werden. Jedes Jahr wird für dieses Programm ein Organisationskomitee mit christlichen, jüdischen und muslimischen Vertretern/innen eingerichtet werden, die verantwortlich für Auswahl und Einladung der Teilnehmenden, Reisevorkehrungen und Visabeschaffung, Organisation der Besuche bei Gemeinschaften vor Ort, Einladung von Referenten/innen, tägliche Begleitung während des Programms und Nacharbeitsstrategien sein werden. Die muslimischen Teilnehmenden werden von der muslimischen Gemeinschaft unterstützt werden. Es werden gezielt Verbindungen mit dem Jugendreferat und dem Projekt "Eine Kultur des Friedens schaffen" hergestellt werden, das im Rahmen von "Interreligiöse Beziehungen und Dialog" durchgeführt wird.

P503-04 -Anerkennung akademischer Abschlüsse: Studierende, die in der Ökumenischen Hochschule ihre akademischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben, können dennoch keinen Magisterabschluss erwerben, falls die Universität Genf ihre zuvor erworbenen akademischen Abschlüsse nicht anerkennt. Diese Frage muss mit den Kirchen und ihren Ausbildungseinrichtungen sowie mit den Anerkennungsstellen angesprochen werden, um eine Anerkennung der Ausbildungsnachweise zu erreichen. Die in verschiedenen Regionen herrschenden Ausgangsbedingungen und die Voraussetzungen für die Anerkennung/Validierung von Abschlüssen werden weiter untersucht werden. Ferner wird eine Strategie der Zusammenarbeit mit Kirchen und akademischen Institutionen entwickelt und umgesetzt werden. Es sollte eine ÖRK-Stabsgruppe zur Untersuchung dieser Frage, zur Verbesserung des strategischen Denkens und zur Kommunikation mit akademischen und theologischen Ausbildungsstätten eingerichtet werden. Auch Mitglieder des Kuratoriums und Fachleute können zu diesem Zweck konsultiert werden. Leitende Mitarbeiter/innen sollten je nach Bedarf für besondere Treffen mit leitenden Vertretern/innen von Ausbildungsstätten zur Verfügung stehen.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P501 - Ökumenisches Institut, Bossey

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P501-01 - Akademische Kurse

818 316

818 000

818 000

P501-02 - Bossey-Seminare und -Begegnungen

230 871

231 000

231 000

P501-03 - Schaffung einer interreligiösen Gemeinschaft

143 040

143 000

143 000

P501-04 - Anerkennung akademischer Abschlüsse

5000

5000

5000

Durchführungskosten insgesamt

1 197 227

1 197 000

1 197 000

Personal- und personalabhängige Kosten

600 000

600 000

600 000

Direkte Kosten insgesamt

1 797 227

1 797 000

1 797 000

Infrastrukturkosten

230 402

230 402

230 402

Projektkosten insgesamt

2 027 630

2 027 402

2 027 402

 

 

 

Betriebs- und Hotelkosten Bossey

1 985 012

1 985 012

1 985 012

Gesamtkosten für Bossey

4 012 641

4 012 414

4 012 414

P502 - Förderung ökumenischer und religiöser Bildung 

Spezifisches Ziel

Ausbilder/innen und Praktiker/innen zusammenbringen, um die ökumenische und religiöse Bildung zu verbessern und Möglichkeiten für ökumenische Ausbildung anzubieten.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: 5a

Zusätzliche Verbindungen: Die ökumenische und religiöse Bildung wird einen Beitrag zum Streben nach sichtbarer Einheit der Kirche und zur Gemeinschaft der Kirchen (1a) sowie zu theologischen Reflexionsprozessen (1b) leisten. Die Stipendien bewirken Kapazitätsaufbau (4a).

Beschreibung/ Hintergrund

Das Projekt basiert auf drei strategischen, miteinander verbundenen Ansatzpunkten für die Förderung der ökumenischen und religiösen Bildung: Entwicklung eines Praxisnetzwerks; Seminare/Workshops und Austauschprogramme; Stipendienvergabe. Diese drei Aktivitäten gehören zusammen und stärken sich gegenseitig.

Die bestehenden Beziehungen zu vielen (kirchlichen und anderen) Ausbildungsnetzwerken werden genutzt werden, um dem Netzwerk klare, engagierte Ziele im Blick auf ökumenische und religiöse Bildung zu geben. Dies wird es der ökumenischen Bewegung ermöglichen, sich die kreativen Erfahrungen und Untersuchungen derer zu Nutze zu machen, die in der Bildungsarbeit für alle Altersgruppen tätig sind. Kirchen, theologische Ausbildungsstätten, Laienzentren und ökumenische Institute, d.h. Bossey, werden einbezogen werden. Das Netzwerk wird das Instrument sein, mit dessen Hilfe die Entwicklung der ökumenischen und religiösen Bildung in der Mitgliedschaft verankert wird, während das ÖRK-Sekretariat die Funktion haben wird, Impulse zu geben, zu koordinieren und die Arbeitsergebnisse zugänglich zu machen.

Das Projekt wird auch Möglichkeiten zur ökumenischen Ausbildung bieten. Die gegenwärtige Lage ist dadurch gekennzeichnet, dass viele, die in Kirchen und ökumenischen Organisationen (einschließlich des ÖRK) Schlüsselpositionen innehaben oder sich darauf vorbereiten, nur begrenzt Gelegenheit hatten, ökumenische Erfahrungen und Kenntnisse zu erwerben. Seminare, Workshops und Programme mit längerer Laufzeit, wie z.B. ‘Bossey-by-extension' (dezentralisierte Bossey-Programme), werden an Orten und in Einrichtungen angeboten werden, die gute Voraussetzungen dafür bieten, dass ein Multiplikationseffekt entsteht und Beispiele für effizientes ökumenisches Arbeiten vorgestellt werden können, die Modellcharakter haben und an die jeweilige Situation angepasst werden können.

Die Vergabe von Stipendien an Einzelne und Gruppen wird auch weiterhin zur Entwicklung von Humanressourcen und institutionellen Kapazitäten durch und in der ökumenischen Ausbildung führen.

Zeitplan und Auslaufstrategie

In der Zeit von 2007-2009 wird der Bereich der ökumenischen und religiösen Bildung genau abgesteckt werden und diejenigen, die wichtige Arbeit auf diesem Gebiet leisten, werden angesprochen und für engagierte Netzwerkarbeit gewonnen werden. Diese Form der Netzwerkarbeit wird Ende 2009 evaluiert werden und die Ergebnisse der Auswertung werden in die weitere Strategieplanung einfließen.

Ein Jahresraster für Workshops/Seminare wird festgelegt und 2009 geprüft werden.

Die Stipendienvergabe stellt eine fortlaufende Aktivität dar.

Arbeitsmethode

Folgende Methoden werden angewendet werden:

  • Aufbau eines Praxisnetzwerks für ökumenische und religiöse Bildung;

  • Herstellung von Beziehungen zum Erfahrungsaustausch zwischen Einzelpersonen und Institutionen;

  • Forschung im Bereich der Pädagogik theologischer Ausbildung;

  • Entwicklung und Verbreitung von Modellen, Methodologien und Ressourcen;

  • partizipatorische Workshops und Seminare;

  • Vergabe von Stipendien an Einzelpersonen und Gruppen oder Projekte.

Zur Verbreitung von Informationen über das Projekt werden Interessensnetzwerke genutzt werden.

Netzwerkteilnehmer/innen werden eine speziell eingerichtete Website nutzen, um miteinander zu kommunizieren und ihre Arbeitsergebnisse und Erfahrungen auszutauschen.

Eine vom ÖRK veröffentlichte Zeitschrift für ökumenische und religiöse Bildung wird Bibliotheken von Kirchen und theologischen Ausbildungsstätten zur Verfügung gestellt werden.

Beziehungen

Die Beziehungen zu einem Netzwerk der für christliche Bildungsarbeit und/oder ökumenische Ausbildung zuständigen Stellen in den Mitgliedskirchen werden gestärkt werden. Zusätzlich wird das Projekt mit kirchlichen Diensten und Werken bei der Ausbildung von Mitarbeitern/innen zusammenarbeiten.

Liste der Aktivitäten

P501-01 Praxisnetzwerk: die Entwicklung eines Praxisnetzwerks für ökumenische und religiöse Bildung. Dieses Netzwerk wird Beziehungen zwischen Einzelpersonen und Institutionen herstellen, mit dem Ziel, Erfahrungen und Wissen auszutauschen und praxisbezogene Forschung zu betreiben. Der Prozess wird durch regionale Berater/innen unterstützt werden (siehe auch 5.2).

Erwartete Ergebnisse:

  • Überblick über Ausbildungsaktivitäten und Bildungsarbeit in der ganzen ökumenischen Bewegung und Identifizierung von Beispielen "guter Praxis";

  • Erfahrungsaustausch und praxisbezogene Forschung in Fragen der ökumenischen und religiösen Bildung;

  • Methoden ökumenischer Ausbildung und Lehrpläne (siehe auch 5.2) in formell etablierten ökumenischen Ausbildungsstätten, ökumenischen Vereinigungen und Partnerschaften, die auf den Erfahrungen von Bossey aufbauen;

  • integrative Modelle ökumenischer religiöser Bildungsarbeit in Kirchen, für alle Altersgruppen und durch lebenslanges Lernen;

  • geeignete und kontextspezifische Ressourcen.

P501-02 - Ökumenische Lernbegegnungen: Seminare/Workshops und Austauschprogramme.

Hierbei handelt es sich um partizipatorische Veranstaltungen, die auf den Erfahrungen der Teilnehmenden aufbauen und diese zu aktivem Lernen ermutigen. Dazu gehören:

  • Süd-Süd-Austausch und Seminare über ökumenische und religiöse Bildung für theologische Ausbilder/innen, Laienausbilder/innen, Leiter/innen von Vereinigungen und Netzwerken und Personen, die in den Gemeinden christliche Bildungsarbeit leisten, wie z.B. Sonntagsschullehrer/innen.

  • ökumenische Lernveranstaltungen in Genf für Schlüsselpersonal. Diese Aktivität wird beinhalten: ein jährliches Seminar für Mitarbeiter/innen ökumenischer Partner; Orientierungsveranstaltungen für Mitglieder der Leitungsgremien und Stewards im Zusammenhang mit Tagungen; Einführung in die Ökumene im Rahmen integrierter Einführungs- und Orientierungsprogramme für neue Stabsmitglieder und Praktikanten/innen (werden je nach Bedarf von der ÖRK-Personalabteilung organisiert), fortlaufende Gelegenheiten für ökumenisches Lernen und ökumenische Reflexion.

  • ein Prozess der ökumenischen Ausbildung für die Mitglieder von Leitungs- und Beratungsgremien des ÖRK, mit dem Ziel, ihre ökumenische Motivation und Vision zu stärken (vgl. auch Aktivitäten in den Projekten 1.2 und 5.3).

  • dezentralisierte ökumenische Ausbildung. Diese Aktivität wird an verschiedenen Orten folgende Programme anbieten: "Bossey by extension" - in Form vierwöchiger gemeinsamer Gottesdienst-, Gemeinschafts- und Studienerfahrungen; Seminare/Workshops für Dozenten/innen und Studierende von nach strategischen Gesichtspunkten ausgewählten theologischen Ausbildungsstätten.

Erwartete Ergebnisse: Diese Workshops für Einzelne und Institutionen werden das ökumenische Verständnis und Engagement stärken. Die Mitglieder von Leitungs- und Beratungsgremien werden zu einer aktiven und kreativen Beteiligung am Leben des ÖRK befähigt werden.

P501-03 - Stipendien

Der einzigartige Vorteil des ÖRK-Stipendienprogramms liegt darin, dass diese Stipendien sowohl Gelegenheiten für ökumenische Ausbildung schaffen als auch genau definierte, bedarfsorientierte Lernziele fördern. Stipendien werden an Gruppen und Einzelpersonen zur Aus- oder Weiterbildung vergeben, mit dem Ziel, die von der antragstellenden Einrichtung dargelegten Bedürfnisse zu erfüllen. Die Anträge werden auf lokaler und globaler Ebene geprüft. Diese Aktivität wird im Rahmen der Ökumenischen Solidarität (4.1) durchgeführt werden.

Erwartete Ergebnisse: Die Stipendien werden ökumenisches Verständnis und Engagement stärken und zum Kapazitätsaufbau der antragstellenden Einrichtung beitragen.

P501-04 - Zeitschrift für ökumenische und religiöse Bildung

Diese Veröffentlichung wird Artikel zu Fragen der ökumenischen und religiösen Bildung enthalten und damit die in 5.1, 5.2 und 5.3 angesprochenen Bereiche abdecken. Ihre Zielgruppe sind Personen, die praktische Bildungsarbeit leisten, und sie wird bisherige Zeitschriften, wie Ministerial Formation und EEF-NET ablösen. Sie wird Teil der ÖRK-Gesamtstrategie für Zeitungen und Zeitschriften sein.

Monitoring und Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P502 - Förderung ökumenischer und religiöser Bildung

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P502-01 - Praxisnetzwerk

81 000

81 000

81 000

P502-02 - Ökumenische Lernbegegnungen

58 000

58 000

58 000

P502-03 - Stipendien

1 080 000

1 100 000

1 100 000

P502-04 - Zeitschrift für ökumenische und religiöse Bildung

45 000

45 000

45 000

Durchführungskosten insgesamt

1 264 000

1 284 000

1 284 000

Personal- und personalabhängige Kosten

532 843

532 843

532 843

Direkte Kosten insgesamt

1 796 843

1 816 843

1 816 843

Infrastrukturkosten

184 322

184 322

184 322

Projektkosten insgesamt

1 981 164

2 001 164

2 001 164

P503 - Kontextbezogene ökumenische theologische Ausbildung 

Spezifisches Ziel

Theologische Ausbildungsstätten zu ökumenischen und kontextbezogenen theologischen Lehrplänen ermutigen, die in Beziehung zu den wichtigsten Programmbereichen des ÖRK stehen, und sie bei der Ausarbeitung unterstützen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: 5a

Zusätzliche Verbindungen: Entwicklung der ökumenischen Kompetenz theologischer Ausbildungsstätten (4a); Streben nach sichtbarer Einheit der Kirche und der Verwirklichung einer Gemeinschaft von Kirchen (1a) Beteiligung an Prozessen theologischer Reflexion (1b); Inhalte theologischer Lehrpläne stehen in Beziehung zu den Zielen aller ÖRK-Programme.

Beschreibung/ Hintergrund

Die Studierenden theologischer Ausbildungsstätten sind zukünftige Kirchenleiter/innen und Geistliche/innen. Sie müssen in ihrer Ausbildung die Fähigkeiten vermittelt bekommen, die es ihnen erlauben, sich mit den Problemen ihrer Gesellschaft ökumenisch und theologisch auseinanderzusetzen. Viele theologische Ausbildungsstätten, einschließlich nominell ökumenischer Institutionen oder Verbände, erleben die Auswirkungen eines wachsenden Denominationalismus, der es ihnen erschwert, sich ernsthaft ökumenisch zu engagieren. Es ist oft so, dass theologische Einrichtungen nicht ökumenisch orientiert sind und dass ihnen die nötige Kapazität und das nötige Fachwissen fehlen, um ökumenische Ausbildung anbieten zu können. Diese Aktivität wird auf regionaler Ebene die ökumenische Ausrichtung von Lehrenden und Einrichtungen im theologischen Bereich fördern. Sie wird durch den Einsatz regionaler Berater/innen Beziehungen zu Vereinigungen theologischer Schulen und Seminare aufnehmen.

Gleichzeitig werden Lehrpläne entwickelt werden, die einen kontextbezogenen und ökumenischen Lernansatz in die theologische Ausbildung integrieren können. Hier soll der für die Erarbeitung von Curricula in den Bereichen HIV/AIDS und Behinderungen erfolgreich entwickelte Ansatz zur Anwendung kommen, der auf der Ebene der jeweiligen Region die Lehrplankonzeption durchführt (siehe auch 5.1) und pädagogische Fachkenntnisse nutzbar macht, während er gleichzeitig das Wissen berücksichtigt, das durch die ÖRK-Programmarbeit in anderen Bereichen gesammelt wurde.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Beide Aktivitäten sollten auf der bisherigen Arbeit aufbauen und werden Ende 2009 überprüft werden.

Von 2007-2009 werden jedes Jahr zwei regionale Prozesse zur Ausarbeitung von Lehrplänen durchgeführt werden.

Arbeitsmethode

Ökumenischer Kapazitätsaufbau für theologische Ausbildungsstätten und Netzwerke.

Zusammenarbeit bei der Ausarbeitung von Lehrplänen unter Nutzung globaler und kontextbezogener Lernerfahrungen und Kenntnisse.

Über die Programmbereiche, mit denen die einzelnen Prozesse der Lehrplanentwicklung in Beziehung stehen, wird Kommunikationsarbeit geleistet werden.

Das Projekt wird einen Beitrag zur Zeitschrift des ÖRK für ökumenische und religiöse Bildung leisten (siehe 5.1).

Beziehungen

Theologische Schulen, Seminare, theologische Vereinigungen und thematische Netzwerke werden die wichtigsten Partner sein.

Liste der Aktivitäten

P502-01 - Kapazitätsaufbau theologischer Ausbildungsstätten und Netzwerke

Diese Aktivität wird mit Hilfe der regionalen Berater/innen durchgeführt werden und sich auf das Praxisnetzwerk stützen (siehe 5.1). Sie wird den Verantwortlichen für theologische Ausbildung und den Kirchen helfen, die Ökumene besser zu verstehen und in ihrer Arbeit zu praktizieren. Des Weiteren wird sie dazu beitragen, die bestehenden theologischen und methodologischen Rahmenkonzepte für die ökumenische theologische Ausbildung - sei es in denominationellen oder ökumenischen Kontexten - zu verbessern.

Der Kapazitätsaufbau im Bereich der ökumenischen theologischen Ausbildung setzt voraus, dass die Lehrenden sich weiterqualifizieren, um die nötigen Anforderungen zu erfüllen und die Studierenden in ihrem ökumenischen Lernen besser unterstützen zu können. Die Bibliotheken müssen in allen Mediensparten so ausgestattet sein, dass Lehrende und Studierende Zugang zu den benötigten theologischen und ökumenischen Materialien in den für sie relevanten Sprachen bekommen. Dieser Aspekt des Kapazitätsaufbaus wird im Rahmen des Ökumenischen Solidaritätsfonds (siehe 4.1) angegangen werden, um sicherzustellen, dass im ganzen ÖRK strategisch gut geplante und aufeinander abgestimmte Finanzierungsprozesse laufen. Einer der Schwerpunkte wird auf dem Problem der Abwanderung theologisch ausgebildeter Kräfte liegen.

P502-02 - Interaktiver ökumenischer Lehrplan in Afrika

Die Entwicklung kontextbezogener ökumenischer Lehrpläne stellt eine Möglichkeit dar, wie theologische Ausbildungsstätten ermutigt werden können, einen stärker ökumenisch orientierten Ansatz zu wählen. Diese Aktivität stützt sich auf die Erfahrungen, die der ÖRK im Rahmen der Begleitung des EHAIA- und des EDAN-Netzwerks bei der Ausarbeitung theologischer Lehrpläne, die deren spezifische Anliegen inhaltlich einbezogen haben, gesammelt hat. Ziel ist es nicht, bereits überladene Lehrpläne mit zusätzlichen Modulen weiter zu belasten, sondern zu versuchen, entsprechende Anliegen in die grundlegenden Studieninhalte zu integrieren. Das Projekt wird an erster Stelle regional relevante Themen sondieren, die in die Lehrpläne aufgenommen werden sollten, und sie dann mit den Programminhalten des ÖRK abstimmen. Der regionale Ansatz wird mit Hilfe von Beratern/innen, die in drei Regionen lokalisiert sind, leichter durchgeführt werden können (siehe auch 5.1). Diese Aktivität wird die Verwendung der bereits ausgearbeiteten Lehrpläne zu HIV/AIDS und Menschen mit Behinderungen weiterhin fördern, sich aber schwerpunktmäßig dem Thema Armut und Reichtum zuwenden (3.1).

Die Entwicklung der Lehrpläne wird in Zusammenarbeit mit regionalen Arbeitsgruppen von theologischen Ausbildern/innen und anderen Referenzpersonen erfolgen. Auch Frauen und Vertreter/innen von Gruppen, die in anderen Kontexten häufig ausgeschlossen werden, werden einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die vorgeschlagenen Lehrpläne sich ihnen erschließen.

Es könnte nötig sein, Hilfsmaterialien, einschließlich theologischer Literatur in der Sprache der jeweiligen Zielgruppe, auszuarbeiten.

Neue Ansätze bei den Lehrplänen werden, wie bei Aktivität 1, häufig eine institutionelle Stärkung der Ausbildungsstätten und eine Weiterqualifizierung der Lehrenden erfordern.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009 

P503 - Kontextbezogene ökumenische theologische Ausbildung

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P503-01 - Kapazitätsaufbau theologischer Ausbildungsstätten und Netzwerke

115 000

115 000

115 000

P503-02 - Interaktiver ökumenischer Lehrplan in Afrika

110 000

110 000

110 000

Durchführungskosten insgesamt

225 000

225 000

225 000

Personal- und personalabhängige Kosten

268 843

268 843

268 843

Direkte Kosten insgesamt

493 843

493 843

493 843

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

586 003

586 003

586 003

P504 - Bibliothek und Archive 

Spezifisches Ziel

Durch die Untersuchung und Erforschung der Ökumene als Zentrum der ökumenischen Ausbildung dienen und die Erinnerung an die Geschichte der ökumenischen Bewegung bewahren.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 5a

Zusätzliche Verbindungen: zur Förderung der ökumenischen Bewegung im 21. Jahrhundert (1a und 1b) und zur gesamten Arbeit des ÖRK.

Beschreibung/ Hindergrund

Der ÖRK besitzt eine einzigartige Sammlung von Fachliteratur zur ökumenischen Bewegung und ihrer Geschichte. Der Bibliotheksbestand ist beeindruckend: 120 000 Bücher, 1400 Fachzeitschriften (einige von ihnen mehr als 100 Jahre alt), 500 000 Dokumente auf Mikrofilm, 400 000 Negative und Dias und 180 000 Drucke, 500 Videos, 3000 Tonbänder und ca. 12 000 Archivkästen.

Die ÖRK-Bibliothek ist an zwei verschiedenen Orten untergebracht: im Ökumenischen Zentrum in Genf und im Ökumenischen Institut Bossey. Ihre Sammlungen sind nach Themen aufgeteilt, so dass beide Bibliotheken ihre jeweiligen "Exzellenzbereiche" ausbauen und ihren Nutzern/innen so optimale Dienste anbieten können.

Die Bibliothek hat sich vor kurzem dem Netzwerk der Schweizer französischsprachigen Bibliotheken angeschlossen, das einen gemeinsamen Katalog von mehr als 3 Millionen bibliographischen Einträgen anbietet. Diese Zusammenarbeit bedeutet, dass die ÖRK-Bibliothek ihre Dienste in den Bereichen Katalogisierung, Abfrage und Fernleihe verbessern konnte.

Die Archive stellen das institutionelle Gedächtnis der ökumenischen Bewegung dar. Alle Dokumente, die der ÖRK seit seiner Gründung ausgearbeitet hat, einschließlich der Archive der Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung, der Bewegung für Praktisches Christentum und des Internationalen Missionsrates, stehen zur Verfügung.

Sowohl der Bibliothekskatalog als auch der Archivbestand können auf der ÖRK-Website eingesehen werden.

Eine großzügige Zuwendung der Banque Pictet im Jahr 2004 hat es ermöglicht, die Bibliotheksgebäude gründlich zu renovieren und die Ausstattung zu erneuern.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Fortlaufende Aktivität des Rates.

Arbeitsmethode

Bibliotheksnutzer/innen - Forscher/innen, Professoren/innen, Studenten/innen, Lehrer/innen, Stabsmitglieder von ökumenischen Partnerorganisationen - können Dokumente zu ein und demselben Thema lesen, hören und sehen.

Beziehungen

Drei Gruppen könnten hier genannt werden: (a) die direkten Nutzer/innen, die ein breites Spektrum interessierter Ökumeniker/innen darstellen, einschließlich der Bossey-Studenten/innen; (b) die ökumenischen Partnerorganisationen und ihre leitenden Mitarbeiter/innen, insbesondere diejenigen mit Sitz im Ökumenischen Zentrum; (c) das Netzwerk theologischer Bibliotheken, mit dem die ÖRK-Bibliotheken in ständiger Verbindungen stehen.

Liste der Aktivitäten

P504-01 - Bibliothek und Archive

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten für 2006-2009 

P504 - Bibliothek und Archive

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P504-01 - Bibliothek und Archive

33 300

34 000

34 000

Durchführungskosten insgesamt

33 300

34 000

34 000

Personal- und personalabhängige Kosten

352 843

352 843

352 843

Direkte Kosten insgesamt

386 143

386 843

386 843

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

478 303

479 003

479 003

P601 - Stärkung von Vertrauen und Achtung zwischen den Religionen

Spezifisches Ziel

Durch bilaterale und multilaterale Begegnungen gemeinsame Anliegen und Fragen, die Anlass zu Hoffnung bzw. zu Spannungen geben, mit Angehörigen anderer Religionen untersuchen, mit dem Ziel, Beziehungen der Zusammenarbeit zu entwickeln.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 6a

Zusätzliche Verbindungen: Zusammenarbeit mit Mitgliedskirchen (1.c) und mit Frauen und Jugendlichen (1.d)

Beschreibung/ Hintergrund

Neben der Kultivierung und Vertiefung der Beziehungen zu Angehörigen anderer Religionen mit Hilfe bilateraler Dialoge wird das Projekt einen Schwerpunkt bei aktuellen bzw. neu entstehenden Problemen in unserer heutigen religiös pluralen Gesellschaft setzen und zudem nach neuen Kommunikationsmöglichkeiten für interreligiöse Themen suchen.

Das Projekt wird die Möglichkeiten und Kompetenz einer vom ÖRK 1997 eingerichteten multireligiösen "Denkfabrik" als Basis für multilaterale interreligiöse Diskussionen über brisante Themen nutzen. "Thinking Together" (Gemeinsam nachdenken) hat sich bereits mit Fragen wie "Religion und Gewalt" und "der Andere in unseren religiösen Traditionen" befasst. Die Gruppe wird im Anschluss an die Ergebnisse der Konferenz "Entscheidender Moment im interreligiösen Dialog" (Juni 2005) über die Frage der Bekehrung diskutieren und so eine Verbindung zu Ziel 6a und der Aktivität zur Frage der Bekehrung herstellen.

Das Projekt sieht die Schaffung eines Raums für junge Erwachsene vor, in dem Fragen zur religiösen Identität und der Sinnstiftung in pluralistischen Gesellschaften nachgegangen werden kann. Die Weitergabe religiöser Identitäten und Kernwerte befindet sich in vielen Gesellschaften in einer Krise. Die Institutionen, die diese Weitergabe von einer Generation zur anderen früher gewährleist haben, verlieren an Bedeutung, während gemeinsame Erfahrungen und direkte Kommunikation eine immer größere Rolle spielen. Im Blick auf religiöse Identitäten findet eine Entwicklung statt, bei der der Schwerpunkt auf persönliche Erfahrungen und die authentische Suche nach Gemeinschaft, ethischen Werten, kulturellen und emotionalen Bindungen gelegt wird. Junge Menschen sehnen sich nach Spiritualität, was nicht notwendigerweise im engen religiösen Sinn zu verstehen ist, sondern eher in einem weiteren Sinn, der abgekoppelt ist von institutioneller Religion, Glaubensdogmen, -riten und -praxis und bewusst nach Autonomie strebt. In diesem Rahmen sollen sowohl regionale als auch kulturübergreifende Begegnungen junger Erwachsener stattfinden. Diese Begegnungen werden einen Beitrag dazu leisten, neue Fragen im interreligiösen Dialog anzusprechen.

Die Konferenz "Entscheidender Moment" vom Juni 2005 hat den ÖRK dazu aufgerufen, eine interaktive Webseite mit pädagogischer Zielsetzung einzurichten und aktiv zu begleiten, die zum Austausch über exemplarische Fallbeispiele ("best practices") im interreligiösen Dialog dienen sollte. Die Webseite wird u. a. eine "Beratungsstelle" anbieten, bei der Nutzer religiöse/interreligiöse Experten/innen um Rat fragen können, und es ermöglichen, Informationen über exemplarische Fallbeispiele via Internet auszutauschen. Die Webseite wird die Erfahrungen von mehr als 30 Jahren interreligiöser Arbeit zu hochaktuellen Themen nutzen, die auch dank der Mitarbeit hochrangiger Partner anderer Religionen (Einzelpersonen und Institutionen) zu einem enormen Glaubwürdigkeitsgewinn geführt hat. Die IRRD-Webseite wird sich konzentrieren auf: interreligiöse Programme des ÖRK, Dialog mit anderen Religionen zur Stärkung des christlichen Selbstverständnisses, Kommunikation interreligiöser Anliegen (Austausch von Wissen und Erfahrungen) Auseinandersetzung mit kritischen Fragen zur Religion im öffentlichen Leben. Der interaktive Charakter der Webseite wird Kontakte mit der ÖRK-Mitgliedschaft zu interreligiösen Fragen ermöglichen. Die konkrete Ausgestaltung der Webseite wird sich im Verlauf des ganzen Prozesses entwickeln. Möglich sind: ein elektronisches Schwarzes "Fragen und Antworten"-Brett, "Frage an den Experten/Autor", ein Weblog, interaktive Webkonferenzen, webgestützte Arbeitsgruppen, etc.

Frauen spielen vielerorts eine wesentliche Rolle bei der Überwindung religiöser Kontroversen und bauen Gemeinschaften des Friedens und der Versöhnung auf. Der ÖRK unterstützt seit Jahren immer wieder derartige Initiativen und würdigt den Beitrag von Frauen, die religiöse Gräben überwinden und sich, besonders in Konfliktsituationen, für den Frieden einsetzen. Der ÖRK unterstützt darüber hinaus Frauen, die den Missbrauch von Religionen für die Legitimierung von Traditionen und Gebräuchen in Frage stellen, die ein Gewaltpotenzial gegen Frauen bergen. Einige dieser Beiträge werden zusammengestellt werden, mit dem Ziel, Fragen zum Aufbau gerechter und integrativer Gemeinschaften zu behandeln.

Zeitplan

2007-2009

Auslaufstrategie

Nach drei Jahren wird die Gruppe "Gemeinsam Nachdenken" ein Buch mit ihren Erkenntnissen zum Thema Bekehrung veröffentlichen.

Es ist geplant, die "best practices"-Webseite zu einem permanenten Bestandteil der Dialogarbeit des ÖRK werden zu lassen.

Der Arbeitsschwerpunkt Frauen und Jugendliche wird an einschlägige Netzwerke weitergeleitet werden.

Beziehungen mit Organisationen und/oder Institutionen, die andere Glaubenstraditionen vertreten, werden weiter gepflegt werden und ein bleibendes Forum für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch darstellen.

Arbeitsmethode

Konsultationen und fortlaufender Meinungs- und Erfahrungsaustausch via Internet

Interaktive Webseite

Regionale Tagungen mit Frauen

Regionale und interkulturelle Jugendtagungen

Aufrechterhaltung von Beziehungen und bilaterale Dialoge mit Muslimen, Juden, Hindus und Buddhisten zu Fragen von gemeinsamem Interesse

Beziehungen

Zusammenarbeit mit Angehörigen anderer Religionen zur Aufrechterhaltung, Pflege und Vertiefung interreligiöser Beziehungen, mit Mitgliedskirchen, regionalen ökumenischen Organisationen sowie mit bestimmten ökumenischen Partnern und Netzwerken von Frauen und Jugendlichen.

Liste der Aktivitäten

P601-01 - "Gemeinsam Nachdenken" über Bekehrung: die Gruppe "Gemeinsam Nachdenken" nutzt das Internet zur Kommunikation über Fragen der Bekehrung und kommt einmal im Jahr zusammen, um Aufzeichnungen miteinander zu vergleichen, gemeinsam nachzudenken und multireligiöse Aussagen zum Thema zu machen. Am Ende dieser Aktivität soll ein Buch veröffentlicht werden.

P601-02 - "Best practices" im interreligiösen Dialog und interreligiöser Zusammenarbeit: die "Best Practices"-Webseite wird von Stabsmitgliedern des Dialogprogramms in Zusammenarbeit mit der ÖRK-Kommunikationsabteilung eingerichtet und aktiv begleitet werden. Sie wird als interaktive Webseite die Kommunikation mit der ÖRK-Mitgliedschaft und der interreligiösen Gemeinschaft ermöglichen und Fragen interreligiöser Beziehungen und des Dialogs gewidmet sein. Die halbjährliche Publikation "Current Dialogue" wird auf der Webseite veröffentlicht werden.

In Zusammenarbeit mit REOs und anderen Netzwerken werden regionale Tagungen in Südasien, Osteuropa und Westafrika Frauen in multilaterale Dialoge einbeziehen.

Das Projekt sieht die Schaffung eines Raums für junge Erwachsene vor, in dem Fragen zur religiösen Identität und der Sinnstiftung in pluralistischen Gesellschaften nachgegangen werden kann. Die Weitergabe religiöser Identitäten und Kernwerte befindet sich in vielen Gesellschaften in einer Krise. Die Institutionen, die diese Weitergabe von einer Generation zur anderen früher gewährleistet haben, verlieren an Bedeutung, während gemeinsame Erfahrungen und direkte Kommunikation eine immer größere Rolle spielen. Im Blick auf religiöse Identitäten findet eine Entwicklung statt, bei der der Schwerpunkt auf persönliche Erfahrungen und die authentische Suche nach Gemeinschaft, ethischen Werten, kulturellen und emotionalen Bindungen gelegt wird. Junge Menschen sehnen sich nach Spiritualität, was nicht notwendigerweise im engen religiösen Sinn zu verstehen ist, sondern eher in einem weiteren Sinn, der abgekoppelt ist von institutioneller Religion, Glaubensdogmen, -riten und -praxis und bewusst nach Autonomie strebt. In Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Institut Bossey wird ein Projekt durchgeführt, das es jungen Menschen ermöglichen soll, lebendige Erfahrungen mit dem "Aufbau einer interreligiösen Gemeinschaft" zu sammeln.

P601-03 - Gläubige Frauen antworten auf religiösen Pluralismus

Frauen bilden häufig das Rückgrat religiöser Gemeinschaften und halten den Glauben dieser Gemeinschaften wach. Sie sind daher die ersten, die sich in Situationen, in denen religiöse Spannungen Gemeinschaften spalten und zu Konflikten führen, für den Frieden einsetzen. Der ÖRK hat Frauen über die Jahre hinweg in ihren Friedensbemühungen gestärkt. Natürlich trifft es auch zu, dass Religionen benutzt worden sind, um Sitten und Gebräuche zu legitimieren, die zu Gewalt gegen Frauen führen. Nach mehr als 20 Jahren wird der ÖRK sich in seiner Arbeit einmal mehr auf den Beitrag gläubiger Frauen zum interreligiösen Dialog und zur interreligiösen Zusammenarbeit konzentrieren.

P601-04 - Dialog und Zusammenarbeit zwischen Christen und ihren Nächsten

In Zusammenarbeit mit Organisationen und/oder Institutionen anderer Religionen wird diese Aktivität Möglichkeiten bilateraler Tagungen über gemeinsame oder trennende Anliegen sondieren. Je nach Natur der behandelten Fragen werden die Schlussfolgerungen dieser Begegnungen veröffentlicht werden oder nicht.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009

P601 - Stärkung von Vertrauen und Achtung zwischen den Religionen

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P601-01 - Gemeinsam Nachdenken über Bekehrung

30 000

30 000

30 000

P601-02 - Interreligiöse "best practices"

25 000

25 000

25 000

P601-03 - Gläubige Frauen antworten auf religiösen Pluralismus

30 000

30 000

30 000

P601-05 - Dialog und Zusammenarbeit zwischen Christen und ihren Nächsten

20 000

20 000

20 000

Durchführungskosten insgesamt

105 000

105 000

105 000

Personal- und personalabhängige Kosten

204 389

204 389

204 389

Direkte Kosten insgesamt

309 389

309 389

309 389

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

401 550

401 550

401 550

P602 - Christliches Selbstverständnis im Angesicht vieler Religionen

Spezifisches Ziel

Die Mitgliedskirchen des ÖRK motivieren, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was die Beteiligung am interreligiösen Dialog für Theologie und christliches Selbstverständnis bedeutet und wie diese durch andere Religionen herausgefordert werden.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 6a

Zusätzliche Verbindungen: mit Ziel 1.c, da dieses Projekt Beziehungen zu den Mitgliedskirchen des ÖRK herstellt.

Beschreibung/ Hintergrund

Die Beziehungen zu Angehörigen anderer Religionen werden Auswirkungen auf das christliche Selbstverständnis, Mission und Zeugnis wie auch auf die christliche Haltung gegenüber anderen Religionen haben. Das Projekt, das in drei Aktivitäten unterteilt ist, wird:

daran arbeiten, die Ergebnisse des jüdisch-christlichen Dialogs mit den Aussagen der christlichen Theologie zu Wesen und Bestimmung der Kirche in Verbindung zu bringen;

das Verständnis von Bekehrung im Dialog mit Angehörigen verschiedener Religionen untersuchen;

unter Beteiligung von Personen aus drei Netzwerken - Glauben und Kirchenverfassung, CWME und Dialog - weiter an der Frage des christlichen Selbstverständnisses in einer religiös pluralen Welt arbeiten.

Zeitplan

Alle drei Aktivitäten des Projekts sind bereits angelaufen und werden frühestens Ende 2009 abgeschlossen werden.

Auslaufstrategie

Das Projekt wird mit folgenden Dokumenten abschließen: 1. Ein Verhaltenskodex für Fragen der Bekehrung, 2. Ekklesiologie und jüdisch-christliche Beziehungen und 3. Christliches Selbstverständnis und religiöse Pluralität. Diese Dokumente werden den zuständigen Gremien und Partnern, die an dem Projekt beteiligt sind, unterbreitet werden: dem ÖRK-Zentralausschuss, dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog, dem Internationalen Rat der Christen und Juden und Glauben und Kirchenverfassung. Es steht zu hoffen, dass diese Dokumente in christlichen Kreisen zu Studium und Aktion genutzt werden.

Arbeitsmethode

Das Projekt hat und wird in den drei verschiedenen Arbeitsbereichen Angehörige unterschiedlicher Religionen zur Zusammenarbeit einladen. Im Rahmen der Aktivität zur Frage der Bekehrung, die 2006 angelaufen ist, wurde eine Anhörung mit Vertretern/innen verschiedener Religionen veranstaltet. Die Aktivität zum Thema jüdisch-christliche Beziehungen und Ekklesiologie hat und wird auch weiterhin jüdische Ressourcen nutzbringend einbeziehen. Die Aktivität zur religiösen Pluralität lieferte in ihrer ersten Phase ein Hintergrunddokument für die Vollversammlung 2006 und wird auf der Grundlage der gesammelten Kommentare die Diskussion auch in Zukunft mit neuen Impulsen vorantreiben.

Beziehungen

Arbeitsbeziehungen mit Institutionen, die auf dem Gebiet des interreligiösen Dialogs und der Zusammenarbeit arbeiten, wie dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog, dem Internationalen Rat von Christen und Juden, dem Bernardin Center der Catholic Theological Union, Chicago, dem Institute for Jewish-Christian Understanding am Muhlenberg College, Allentown, dem Centre for Christian-Jewish Understanding, Cambridge, etc..

Liste der Aktivitäten

P602-01 - Auf dem Weg zu einem Verhaltenskodex für Fragen der Bekehrung: Bekehrung als Problem in den interreligiösen Beziehungen. Die Aktivität erwächst aus der Zusammenarbeit des ÖRK-Referats für interreligiöse Beziehungen und Dialog mit dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog und wurde 2006 mit einer interreligiösen Anhörung zum Thema "Interreligiöse Reflexion über Bekehrung: eine Lagebeurteilung" in Gang gesetzt. Während die Kontakte mit Angehörigen anderer Religionen fortgesetzt werden, geht die Aktivität unter der Überschrift "Christliche Reflexion über Bekehrung" in eine zweite Phase über, an der Vertreter/innen der römisch-katholischen Kirche, der ÖRK-Mitgliedskirchen und evangelikaler und pfingstlich orientierter Kirchen beteiligt sind. Eine dritte Phase steht unter der Überschrift "Verständigungsbemühungen auf dem Weg zu einem Verhaltenskodex für religiöse Bekehrungen". Die Aktivität wird in enger Zusammenarbeit mit "Mission und Evangelisation" durchgeführt. Ziel ist es, einen Verhaltenskodex für religiöse Bekehrungen auszuarbeiten.

P602-02 - Ekklesiologie trifft auf jüdisch-christlichen Dialog: Diese Aktivität erwächst aus der Zusammenarbeit zwischen dem Internationalen Rat von Christen und Juden (ICCJ) und Stabsmitgliedern des Dialogreferats und von Glauben und Kirchenverfassung. Christen/innen, die in den Netzwerken von Glauben und Kirchenverfassung und dem jüdisch-christlichen Dialog aktiv sind, gehen der Frage nach, ob und wie der jüdisch-christliche Dialog sich auf christliche theologische Aussagen sowohl in der Mitgliedschaft des ÖRK als auch der römisch-katholischen Kirche ausgewirkt hat. Mit Hilfe jüdischer Ressource-Personen wird im Rahmen von Konsultationen und via Internet darüber diskutiert werden, wie in der christlichen Theologie Raum für die Erkenntnisse des jüdisch-christlichen Dialogs geschaffen werden kann. In Zusammenarbeit mit dem ICCJ wird ein Dokument ausgearbeitet werden, das den vertretenen Partnern unterbreitet werden wird.

P602-03 - Christliches Selbstverständnis und religiöse Pluralität: Im Rahmen eines Studienprojekts, an dem drei Netzwerke - Glauben und Kirchenverfassung, CWME und Dialog - beteiligt waren, wurde bis zur Neunten Vollversammlung ein Konsenspapier zu religiöser Pluralität und christlichem Selbstverständnis ausgearbeitet. Das Dokument wurde veröffentlicht und diente als Hintergrundpapier für die Vollversammlung. Aufbauend auf den Kommentaren, die in Kommissionen und auf der Vollversammlung dazu gemacht wurden, wird die Diskussion mit denselben Netzwerken fortgeführt, mit dem Ziel, ein theologisches Positionspapier zum christlichen Verständnis der vielfältigen Wahrheitsansprüche anderer Religionen und des eigenen Wahrheitsanspruchs auszuarbeiten. Dieses Dokument soll dem Zentralausschuss zur Annahme unterbreitet und anschließend den Mitgliedskirchen zu Studium und Beschlussfassung vorgelegt werden.

Monitoring

 

Projektkosten 2007-2009

P602 - Christliches Selbstverständnis im Angesicht vieler Religionen

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P602-01 - Auf dem Weg zu einem Verhaltenskodex für Fragen der Bekehrung

30 000

30 000

30 000

P602-02 - Ekklesiologie trifft auf jüdisch-christlichen Dialog

17 500

20 000

20 000

P602-03 - Christliches Selbstverständnis und religiöse Pluralität

20 000

35 000

35 000

Durchführungskosten insgesamt

67 500

85 000

85 000

Personal- und personalabhängige Kosten

204 389

204 389

204 389

Direkte Kosten insgesamt

271 889

289 389

289 389

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

364 050

381 550

381 550

P603 - Begleitung von Kirchen in Konfliktsituationen

Titel des Projekts

Begleitung von Kirchen in religiösen Konfliktsituationen

Spezifisches Ziel

Kirchen und Gemeinschaften begleiten, die mit einem von religiöser Intoleranz, Diskriminierung und religiösen Konflikten geprägten Umfeld konfrontiert sind, und für interreligiöse Zusammenarbeit, Menschenwürde und gerechte Beziehungen eintreten.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 6.b.

Zusätzliche Verbindungen: es ist wichtig, die Verbindung mit den Besuchen bei Mitgliedskirchen herzustellen und dies zu koordinieren (Ziel 1.c). Verbindungen mit Ziel 3 a und Ziel 4 a.

Beschreibung/ Hintergrund

Das Bewusstsein dafür, dass Religion im gesellschaftlichen und politischen Leben eine zentrale Rolle spielt, wächst. In manchen Ländern werden religiöse Symbole und religiöse Sprache manipulativ eingesetzt und in den Dienst politischer Macht und Interessen gestellt, was zu Spannungen und Konflikten zwischen den Glaubensgemeinschaften führt. Die religiöse Intoleranz wächst und wirkt sich negativ auf die jeweilige Gesellschaft aus.

Das Projekt wird dazu beitragen, die positiven Aspekte aller Religionen hervorzuheben, um so Frieden und Eintracht zwischen den Glaubensgemeinschaften zu fördern.

Die Aktivitäten dieses Projekts werden mit anderen Programmbereichen des ÖRK verknüpft werden, die ökumenische Beziehungen, Gerechtigkeit und Frieden, Religionsfreiheit und Toleranz zum Thema haben.

Das Projekt wird Gemeinschaften darauf vorbereiten, interreligiöse Konflikte zu vermeiden bzw. angemessen mit ihnen umzugehen, und wird insbesondere Vermittlungsbemühungen in zwei Ländern unterstützen, in denen die Religion zur Anheizung des Konflikts benutzt worden ist. Dies wird auf Ersuchen von Mitgliedskirchen und nationalen Kirchenräten geschehen. Sowohl auf regionaler als auch auf internationaler Ebene werden Mechanismen eingerichtet werden, die es dem ÖRK ermöglichen sollen, seinen Mitgliedern aufmerksam zuzuhören und im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten deren Gesuche prioritär entgegenzunehmen und darauf einzugehen.

Zeitplan

Von 2007-2009

Auslaufstrategie

Nach drei Jahren wird der ÖRK die Arbeit evaluieren, um neue Prioritäten oder sich abzeichnende Probleme zu erkennen und die Lage in den jeweiligen Ländern zu bewerten.

Arbeitsmethode

Erforschung und Evaluierung von Situationen religiöser Intoleranz, Diskriminierung und Konflikte.

Besuche, Schulungen, Konsultationen, Seminare, Kapazitätsaufbau und Begleitung der Betroffenen.

Fürsprachearbeit zugunsten der Betroffenen.

Regelmäßige Lagebeurteilungen, um menschliches Verhalten zu analysieren und Fortschritte im Umgang mit den Konflikten zu verfolgen. Dies wird in Zusammenarbeit mit den durchführenden Partnern geschehen.

In konkreten Situationen werden Mittel zur Verfügung gestellt werden, um gefährdeten Einzelpersonen und Gruppen zu helfen (in Form von Rechtshilfe).

Beziehungen

Nationale Kirchenräte und kirchliche Organisationen in den betroffenen Ländern, lokale Kirchen, lokale interreligiöse Organisationen, Experten/innen in diesen Bereichen, Organisationen mit ähnlichen Zielsetzungen

Liste der Aktivitäten

P603-01 - Zurüstung der Gemeinschaften und Fürsprachearbeit: zur Prävention und Beilegung interreligiöser Konflikte: Forschungs- und Hintergrundarbeit und Auswertung von Situationen religiöser Intoleranz, Diskriminierung und Konflikte. Seelsorgerliche Besuche und Vermittlungsmissionen, Austauschbesuche oder Untersuchungsmissionen.

P603-02 - Unterstützung und Begleitung vor Ort in Zeiten interreligiöser Konflikte: Konsultationsprozesse, Schulungen, Seminare, Kapazitätsaufbau und Zusammenarbeit mit Menschen in ähnlichen Situationen. Fürsprachearbeit sowohl auf internationaler als auch auf der jeweiligen regionalen Ebene zugunsten der Betroffenen. In konkreten Situationen werden aus dem "Solidaritätsfonds" Mittel zur Unterstützung gefährdeter Einzelpersonen und Gruppen bereitgestellt (in Form von Rechtshilfe).

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten 2007-2009

P603 - Begleitung von Kirchen in Konfliktsituationen

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

P603-01 - Zurüstung der Gemeinschaften und Fürsprachearbeit

50 300

50 000

50 000

P603-02 - Unterstützung und Begleitung vor Ort

44 000

44 000

44 000

Durchführungskosten insgesamt

94 300

94 000

94 000

Personal- und personalabhängige Kosten

204 389

204 389

204 389

Direkte Kosten insgesamt

298 689

298 389

298 389

Infrastrukturkosten

92 161

92 161

92 161

Projektkosten insgesamt

390 850

390 550

390 550

C101 - Stimme und Zeugnis in der Welt

Spezifisches Ziel

Eine effiziente und effektive Kommunikationsstrategie entwickeln und ein kompetentes Stabsteam zu deren Umsetzung einsetzen.

Verbindungen zu anderen Zielen

Direkte Verbindung: Ziel 1b

Zusätzliche Verbindungen: alle Programme des ÖRK.

Beschreibung/ Hintergrund

Der Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen in den Medien Aufmerksamkeit zu verschaffen, ist eine der Hauptaufgaben des Rates. Der ÖRK will, durch kirchliche und säkulare Medien, die alternative ethisch-moralische Stimme der Kirchen und der ökumenischen Bewegung in der Welt zu Gehör bringen. In den säkularen Medien besteht nur geringes Interesse am institutionellen religiösen Leben, gleichzeitig wächst jedoch die Aufmerksamkeit für ethisch-moralische Perspektiven zu den großen Herausforderungen in Öffentlichkeit, Politik, Wirtschaft und Umwelt.

Im Zentrum der Zielsetzungen des ÖRK steht die Zusammenarbeit der Kirchen zur Erlangung sichtbarer Einheit und der Verwandlung von Welt und Gesellschaft. Eine gute Kommunikationsstrategie trägt zur Verwirklichung der Vision von einer Vertiefung und Erweiterung der Gemeinschaft bei.

Zeitplan und Auslaufstrategie

Fortlaufendes Projekt mit jährlicher Prüfung und Auswertung, das je nach Bedarf geändert wird.

Liste der Aktivitäten

C101-01 - Leitung und Koordination des öffentlichen Auftretens des ÖRK: sorgt für ein verbessertes Profil der Arbeit und Vision des ÖRK in säkularen und religiösen Medien; schafft die nötigen Instrumente, um öffentliche Stellungnahmen des ÖRK durch den Generalsekretär medienwirksamer zu kommunizieren.

C101-02 - Web-Büro: entwickelt eine attraktive, benutzerfreundliche Webseite für den ÖRK, die dem Bedarf aller Programme entspricht.

C101-03 - Büro für Bild und Grafik: sorgt für gutes Management des ÖRK-Fotodienstes und -archivs und verbessert die Zugangsrichtlinien.

C101-04 - Veröffentlichung von Büchern, Produktion anderer medialer Materialien: Entwicklung angemessener Richtlinien für Publikationen, die dem Bedarf der Programme an gedruckten und anderen Materialien entsprechen.

C101-05 - Sprachendienst: bietet auch zukünftig Verdolmetschung und Übersetzungsleistungen in den Arbeitssprachen des ÖRK.

Monitoring Evaluierung

Wird für alle Projekte in umfassender Weise stattfinden.

Projektkosten für 2007-2009

C1 - Kommunikation

2007

2008

2009

Durchführungskosten

 

 

 

C101 - Stimme und Zeugnis in der Welt

766 700

766 700

766 700

Personal- und personalabhängige Kosten

1 860 000

1 860 000

1 860 000

Direkte Kosten insgesamt

2 626 700

2 626 700

2 626 700

Infrastrukturkosten

368 644

368 644

368 644

Programmkosten insgesamt

2 995 344

2 995 344

2 995 344