Erhältlich in:

Ökumenischer Rat der Kirchen ~ Rat der Kirchen im Mittleren Osten

Internationale & Ökumenische Konferenz

Christliche Präsenz und Christliches Zeugnis im Nahen Osten

21. – 25. Mai 2013

Kloster Notre-Dame du Mont – Libanon

 

Jesus sprach, „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ (Lukas 12,32)

„Seid getrost, ich bin‘s: fürchtet euch nicht!“ (Matthäus 14,27)

Vorrede

Die Teilnehmenden an dieser Tagung trafen sich im Libanon – einem Land, das die Fußspuren Christi trägt, einer Nation, in der Christen einen wesentlichen und lebhaften Teil von Kultur und bürgerlicher Gesellschaft bilden, einem Ort, an dem Kulturen, Völker und Religionen aufeinander-treffen. Führungspersonen und Vertreter christlicher Kirchen im Nahen Osten sowie von christlichen Kirchen und Organisationen aus 34 weiteren Ländern kamen zu dieser Zeit bedeutenden Wandels sowohl für diese Region als auch für alle Nationen der Welt zusammen, um die christliche Präsenz und das christliche Zeugnis im Nahen Osten zu stärken und sich für Einheit, Gerechtigkeit und den Frieden für alle Bewohner dieser bedeutenden Region stark zu machen. Zum Zeitpunkt unserer Tagung leiden sowohl das benachbarte Syrien als auch die ganze Region unter noch nie dagewesenen politischen, kulturellen und historischen Unruhen, die das Leben aller Bewohner der Region, darunter auch Christinnen und Christen, zerrütten und gefährden.

Die Teilnehmenden an der seit Langem vom Rat der Kirchen im Nahen Osten (Middle East Council of Churches, MECC) und dem Ökumenischen Rat der Kirchen für die Osterzeit der orthodoxen Teilnehmenden und die Pfingstzeit nach dem gregorianischen Kalender geplante Konferenz hofften bei ihrer Ankunft auf die Nachricht, dass die zwei Erzbischöfe aus Aleppo, Seine Eminenz Boulos (Yazigi), griechisch-orthodoxer Metropolit von Aleppo und Alexandretta, und Seine Eminenz Mor Youhanna Gregorios (Ibrahim), syrisch-orthodoxer Metropolit von Aleppo in Syrien, die vor über einem Monat entführt worden waren, freigelassen wurden. Die Nachricht ihrer Entführung hat die ganze Welt und besonders die Menschen in der Region erschüttert und Christen weltweit aufgerüttelt. Die Erzbischöfe aber sind wie Hunderte andere entführte Menschen weiterhin in Gefangenschaft. Diese Wirklichkeit steht stellvertretend für die Situation, mit der die Menschen in Syrien und der ganzen Region konfrontiert sind. Sie warf ihren Schatten über unsere Beratungen – und forderte uns auf, nicht nur nachzudenken, sondern auch zu handeln. Wir beten und hoffen, dass die baldige Freilassung der Erzbischöfe und die Mithilfe der Leitungen der muslimischen und christlichen Gemeinden interreligiöse Zusammenarbeit stärken wird.

Unsere gemeinsame Arbeit

Die Konferenzteilnehmer – sowohl aus Kirchen des Nahen Ostens als auch anderer Teile der Welt – haben sich getroffen, um Zeugnis für unseren gemeinsamen christlichen Glauben abzulegen. Wir glauben, dass das Evangelium uns aufruft, Gott, unsere Nächsten und alle Menschen immer zu lieben, so wie es Jesus Christus, die Offenbarung der göttlichen Liebe, tat. In ihm ist die ganze Menschheit versöhnt und vereint im Bund des göttlichen Heilsplans.

Die Konferenzteilnehmenden haben entsprechend den Traditionen der anwesenden Teilnehmer gemeinsam gebetet, die Bibel studiert und sich ausgetauscht. Sie schöpften aus dem Wissen der vielen Experten aus der Region und dem Ausland sowie aus dem Arbeitsdokument „Christen im Nahen Osten: Präsenz und Zeugnis“ („Christians in the Middle East: Presence and Witness“), das eine willkommene Grundlage für unsere Arbeit bildete. Nicht nur diese Dinge, sondern auch die Jahrzehnte vor der Konferenz haben die Teilnehmenden vorbereitet. Wir wollen Zeugnis abzulegen für das, was wir gehört haben, des anderen Last tragen und gemeinsam handeln, wie es unsere gemeinsame christliche Identität von uns verlangt.

Wir bekräftigen einige grundlegende Prinzipien unserer Beratungen:

  1. Seit der Zeit Christi und über die Jahrhunderte seither sind Christen im Nahen Osten verwurzelt. Die in dieser Region lebenden Christen sind ein wesentlicher Teil ihrer Länder.
  2. Christen im Nahen Osten blicken zurück auf eine lange Geschichte des Zusammenlebens in pluralistischen Gesellschaften, die alle Unterschiede respektieren und überzeugt sind, dass alle Menschen von Gott erschaffen wurden. Die Lehren Christi sagen uns, dass keine Gewalt zulässig ist, insbesondere keine Gewalt im Namen der Religion. Das im Evangelium verwurzelte Gebot, Zeugnis abzulegen und den Nächsten zu dienen, ist ein Kennzeichen der historischen Rolle von Christen in der Region und der ganzen Welt.
  3. Die in den Ländern des Nahen Ostens lebenden Christen lehnen die Bezeichnung „Minderheit“ ab, denn sie weisen eine Auffassung von sich als unbedeutende Menschen (aqalliyya) zurück. Stattdessen verstehen sie sich als vollwertige Bürgerinnen und Bürger ihrer jeweiligen Länder. Staaten haben die Verantwortung, alle ihre Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen zu schützen. Das rein zahlenmäßige Verhältnis hat den Beitrag und die Rolle von Christen im Osten in der Geschichte nicht eingeschränkt.
  4. Die aktuelle Krise ist hier im Nahen Osten zwar besonders intensiv, betrifft aber die ganze Menschheit. Teil der Krise sind die Intensivierung des religiösen Tribalismus, wachsender Fundamentalismus in vielen Religionen der Welt, die Verbreitung des Einflusses radikalisierter islamischer Gruppen, weitverbreitete Gewalt und Unsicherheit, das Fehlen demokratischer Legitimierung und Glaubwürdigkeit, Armut und fehlende Chancen, insbesondere für Frauen und junge Menschen, die Abwanderung von Christen aus der Region und nach Jahrzehnten fruchtloser Interventionen das allgemeine Gefühl, im Stich gelassen worden sein. Christen, Muslime und Juden erleben die zerstörerischen Auswirkungen dieser Entwicklungen alle gleichermaßen.
  5. Palästina ist nach wie vor das zentrale Thema der Region. Eine Lösung des Konflikts zwischen Israel und Palästina gemäß UN-Resolutionen und internationalem Recht wird maßgeblich dazu beitragen, die anderen Konflikte in der Region zu lösen. Auch nach 65 Jahren wird die Enteignung palästinensischer Menschen – Christen wie Muslime – durch die israelische Besetzung immer noch fortgesetzt. Die anhaltende Besiedelung von Gebieten innerhalb der Grenzen von 1967 durch einem Land durch seine erdrückende militärische Übermacht, seine Bündnisse mit Dritten und den Einfluss von Außen ermöglicht wird, spielt in den Unruhen der Gegend eine zentrale Rolle und wird durch die heuchlerische Politik der westlichen Mächte, insbesondere der USA, weiter verschärft. Christen wurden aufgerufen, diese andauernden Ungerechtigkeiten zu verurteilen und sich für ein Ende einzusetzen und so die Stimmen und die Forderungen der palästinensischen Christen zu stärken, die zum Beispiel im Dokument „Kairos Palestine“ zu finden sind.
  6. Das Jerusalem von heute ist eine besetzte Stadt, deren Regierung eine für Christen wie auch für Muslimen diskriminierende Politik betreibt. „Das Fundament unserer Vision und unseres ganzen Lebens ist Jerusalem. Dieser Stadt hat Gott in der Geschichte der Menschheit eine ganz besondere Bedeutung beigemessen. Alle Menschen sind auf dem Weg in diese Stadt – wo sie sich in Freundschaft und Liebe und in der Gegenwart des einen Gottes […] zusammenfinden werden.“ (Kairos Palestine) Christen blicken auf Jerusalem als einen von Gott durch die Bedeutung Seiner Präsenz gesegneten Ort, als Ort, der von den Angehörigen dreier Religionen geehrt wird. Jerusalem muss eine offene, zugängliche und integrative Stadt sein, die sich zwei Völker und drei Religionen, deren heilige Orte sorgfältig geschützt werden müssen, teilen. Es muss ein Ort sein, der der ganzen Welt als Beispiel dient für friedliches Zusammenleben, das von gegenseitigem Respekt gemäß Gottes Plan geprägt ist. Wir blicken auf Jerusalem als Symbol für die Welt, wie sie sein sollte, und wie wir sie herbeisehnen.
  7. Christen, die einen „christlichen Zionismus“ propagieren, verzerren die Interpretation des göttlichen Wortes und die historischen Verbundenheit der Palästinenser – Christen und Muslime gleichermaßen – zum Heiligen Land. Sie machen die Manipulation der öffentlichen Meinung durch zionistische Lobbys möglich und schaden den Beziehungen innerhalb der Christenheit.
  8. Christen müssen Islamophobie ablehnen, denn sie stellt den Islam fälschlicherweise als undifferenziertes Ganzes dar und untergräbt jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Muslimen. Ebenso müssen sie der Versuchung widerstehen, unsere muslimischen Brüder und Schwester über einen Kamm zu scheren, zu verallgemeinern und zu sensationalisieren.
  9. Gläubige Frauen, Männer und junge Menschen gehören als Laienmitglieder ihrer Gemeinden zu den Kirchen im Nahen Osten. Eine Verbesserung der Möglichkeiten für Laien, sich einzubringen und Zeugnis abzulegen, wird die Kirchen stärken. Die Frauen der Region darin zu bestärken, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre einzigartigen Sichtweisen öffentlich zu artikulieren, wird sowohl die Gesellschaft als auch die Kirchen bereichern.
  10. Die Jugend hat sich maßgeblich an dem Prozess beteiligt, der sich auch nach den Ereignissen, die Tunesien, Ägypten und Libyen 2011 aufwühlten, fortsetzt und haben so unter Beweis gestellt, dass ihre Präsenz und ihre Rolle in der Zivilgesellschaft und den Kirchen von tragender Bedeutung sind. Junge Menschen im Nahen Osten haben sich eingesetzt für eine Gesellschaft, die auf die Achtung der Menschenwürde aller Personen, den Menschenrechten, Gleichheit, Bürgerlichkeit, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und auf gegenseitigem Respekt aufbaut. Die Kirchen sind ebenfalls aufgefordert, ihnen weiterhin zuzuhören und sich mit ihnen sinnvoll auseinanderzusetzen, um ihre Fähigkeiten für Kirche und Gesellschaft zu nutzen. Die Kirchen müssen darüber nachdenken, welche Wirkungen Bewegungen an der Basis, die Autorität infrage stellen, Korruption und Vetternwirtschaft ablehnen und den traditionellen Stammeszusammenhalt untergraben, auf die Kirchen haben.
  11. Regierungen in der ganzen Region hören Forderungen nach Mitbestimmung, Transparenz und Rechenschaft. Die Kirchen im Nahen Osten sind sich bewusst, dass die Garantie unserer freien und christlichen Existenz in der Region nicht ein Geschenk politischer Mächte ist, sondern erreicht wird durch den Mut, Strukturen und Mechanismen repressiver politischer Systeme aufzudecken, und durch das beständige, geduldige Ändern von Mentalitäten und Strukturen.
  12. Die Situation im ganzen Nahen Osten stellt die Kirchen vor einen „Kairos“-Moment, wie in Südafrika 1985 und Palästina 2009, die die Kirchen zum prophetischen Handeln aufgerufen haben. Jetzt ist wieder die Zeit für ein solches Handeln gekommen, für eine neue Vision christlicher Kooperation in der Region, für die Neuverpflichtung auf christlich-muslimisches Engagement, für die Zusammenarbeit mit jüdischen Partnern, die sich ebenfalls für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, um so unsere christliche Berufung zu Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung und Solidarität auszudrücken. All das könnte helfen, die Abwanderung von Christen aus der Region aufzuhalten und die Hindernisse für Christen im Nahen Osten, ein erfülltes, sinnvolles Leben zu führen, abzubauen. Die Christen im Nahen Osten wissen: „Nur vereint können wir gedeihen; getrennt werden wir verschwinden.“

Aufruf zum Handeln

Die christlichen Kirchen des Nahen Ostens, vertreten durch Kirchenoberhäupter und -vertreter, Vertreter von christlichen Schwesterkirchen im Ökumenischen Rat der Kirchen und ökumenischen Partnern, sehen aktuellen Zeitpunkt als Kairos-Moment für die Christen im Nahen Osten. Sie verpflichten sich, einander im standhaften Gebet zu unterstützen, und rufen zu den folgenden Handlungen auf, um die Fortsetzung der lebendigen christlichen Präsenz und des lebendigen christlichen Zeugnisses im Nahen Osten zu unterstützen.

An die ÖRK-Mitgliedskirchen in der Region, wir ermutigen euch:

Erkennt einander an und unterstützt einander und euer gemeinsames Wirken als Zeichen der Einheit, für die der Herr betete, „damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein“ (Joh 17,21).

Beteiligt euch weiter am Aufbau demokratischer Zivilgesellschaften, die auf Rechtsstaatlichkeit, sozialer Gerechtigkeit und der Achtung der Menschenrechte, einschließlich der Religionsfreiheit, gründen.

Verpflichtet euch, euch gemeinsam für die Neuerfindung, Wiederbelebung und Erneuerung des Rats der Kirchen im Nahen Osten einzusetzen, damit er den Christen im Nahen Osten in der Welt weiterhin eine Stimme geben und als vertrauenswürdige Quelle für objektive Grundinformationen dienen kann.

Denkt darüber nach, welche Wirkungen Bewegungen von Bürgern an der Basis in ihren jeweiligen Ländern, die Autorität infrage stellen, Korruption und Vetternwirtschaft ablehnen und traditionellen Stammeszusammenhalt untergraben, auf die Kirchen haben, um diese wichtige Veränderungen zu verstehen und an ihnen teilzuhaben.

Stärkt die Frauen in den Kirchen, ihre Fähigkeiten auszubauen und gebt ihnen Möglichkeiten, sich sinnvoll in Kirche und Gesellschaft einzubringen.

An den Rat der Kirchen im Nahen Osten (MECC):

Schafft bedeutende Rollen für junge Menschen, um die Fähigkeiten der nächsten Generation zu fördern und gleichzeitig die Kapazitäten des MECC durch das Talent und die Perspektiven der jungen Menschen zu bereichern. Beteiligt sie auf sinnvolle Art und Weise, nutzt ihre Fähigkeiten, um ihre Mitwirkung in Kirche und Gesellschaft zu stärken.

Fördert den Entwicklungsprozess eines Kairos-Dokuments für die Region.

Betrachtet es auch als Aufgabe des MECC, auf regionaler und internationaler Ebene Fürsprache für Christen in der Region zu leisten, im Zuge derer an theologischem Austausch mit ökumenischen Partnern teilgenommen  und die Stimme der Christen im Nahen Osten auch in regionalen ökumenischen Organisationen, nationalen Kirchenräten weltweit und zwischenstaatlichen Institutionen gestärkt wird.

Setzt euch ein für größere Anstrengungen im Bildungswesen, ein besseres gegenseitiges Verständnis und gegenseitigen Respekt zwischen den Religionen zu schaffen, zum Beispiel durch die Überarbeitung von Lehrbüchern, insbesondere hinsichtlich ihrer Darstellung anderer Glaubensrichtungen, deren Geschichte und Ansichten. Dabei sollen Erkenntnisse aus Religionswissenschaft und historischer Forschung miteinbezogen werden.

Entwickelt Austauschprogramme, um den Austausch von Erfahrungen, den Informationsaustausch über religionsübergreifende Beziehungen und Dialog zwischen Kirchen und Religionen zu ermöglichen. Unterstützt und fördert verantwortungsvolle Pilgerreisen in die Region.

An den Ökumenischen Rat der Kirchen:

Verpflichtet euch aufs Neue zur Zusammenarbeit mit dem MECC als Partner.

Entwickelt eine neue Vision und theologische Grundlage für die Zusammenarbeit mit anderen Religionen, um gemeinsam direkter für gegenseitiges Verständnis, Frieden und Gerechtigkeit zu arbeiten, insbesondere in Bezug auf Regionen, in denen politische und soziale Spannungen fälschlicherweise als Kampf zwischen Religionen verstanden werden; schöpft aus dem Fachwissen und dem positiven Engagement von Kirchen in Regionen mit erfolgreicher interreligiöser Zusammenarbeit.

Setzt euch sowohl regional als auch international für die Interessen der Christen im Nahen Osten ein und führt Programme fort, die diesen Einsatz unterstützen (zum Beispiel das Ökumenische Forum für Israel/Palästina und das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel). Setzt euch auch für alle unterdrückten und marginalisierten Menschen der Region ein.

Nutzt die spirituellen und wissenschaftlichen Ressourcen des ÖRK und seiner ökumenischen Partner für Beratungen, um den christlichen Zionismus anzugehen und seine Grundlagen, seine Verwendung als politische Waffe gegen das palästinensische Volk und seine Auswirkungen auf innerchristliche Beziehungen aufzudecken.

Ermutigt Mitgliedskirchen, Lehrmaterialien zu entwickeln und zu nutzen, die Geografie und Geschichte des Nahen Ostens und die Lebenswirklichkeit der dortigen Schwesterkirchen korrekt wiedergeben.

Berichtet zusammen mit ökumenischen Partnern über die katastrophale humanitäre Lage in Syrien und von Flüchtlingen aus Syrien in Nachbarländern; ruft die ÖRK-Mitgliedskirchen auf, ihre Hilfsgrundsätze so anzuwenden, dass die Hilfe den Schwächsten zugute kommt. Sucht Wege, Druck auszuüben, um Gewalt zu unterbinden.

Ermutigt ÖRK-Mitgliedskirchen, Maßnahmen zu unterstützen, die einen Krieg verhindern, Wege für eine Diplomatie der Bürger und gegenseitiges Verständnis mit Iran öffnen. ÖRK-Mitgliedskirchen sollen Wege erkunden, iranische Kirchen in ihrem Kontext zu besuchen und weiterhin mit ihnen gemeinschaftlich verbunden zu bleiben.

Ermutigt ÖRK-Mitgliedskirchen, die Kirchen im Irak durch Besuche und die Aufrechterhaltung der Gemeinschaft mit ihnen zu unterstützen.

An den MECC und den ÖRK:

Setzt euch dafür ein, dass Kirchen und Länder der ganzen Welt sicherstellen, dass Jerusalems eine Stadt ist, in der zwei Völker und drei Religionen miteinander leben und zu der die ganze Menschheit ungehinderten, freien Zugang hat.

Engagiert euch für einen Nahen Osten ohne Atomwaffen.

Warnt vor einer Eskalation der Gewalt in der Region und wirkt ihr entgegen.

Ermutigt die Vereinten Nationen, die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und Russland sowie andere politisch mächtige Länder, Strategien zu entwickeln, die Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker der Region fördern.

Sucht Wege, um Mittel für qualitativ hochwertige Bildung, Entwicklung, Beschäftigungsmöglichkeiten – insbesondere angemessene Arbeit für junge Menschen – in die Region zu holen, um dem sozioökonomischen Auswanderungsdruck entgegenzuwirken, der im Nahen Osten herrscht.

Macht Gebrauch von neu konzipierte Mechanismen für den interreligiösen Dialog und die interreligiöser Zusammenarbeit, um das Bewusstsein muslimischer und christlicher Führungspersonen, einschließlich Frauen und junger Menschen, sowie von Führungspersonen anderer zivilgesellschaftlicher Gruppen zu stärken, damit sie einander um des beidseitigen Nutzens und des Zusammenlebens willen akzeptieren und respektieren.

Setzt eine kleine Arbeitsgruppe ein, der Personen sowohl aus dem MECC als auch aus dem ÖRK angehören, um das Arbeitspapier „Christen im Nahen Osten: Präsenz und Zeugnis“ weiterzuentwickeln. Die Beratungen dieser Konferenz sollten dabei herangezogen werden, um ein Dokument zu erstellen, das der 10. ÖRK-Vollversammlung im November 2013 in Busan, Südkorea, vorgelegt werden kann.

Setzt euch ein für die Beteiligung von Frauen und jungen Menschen aus der Region an der Vollversammlung in Busan.