by Richard Ochieng, St Clement Orthodox Primary School, Kenya.

Grußbotschaft vom Ökumenischen Rat der Kirchen


„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr...“
(Lukas 2,10f.)

Laut der Basis des Ökumenischen Rates der Kirchen bekennen wir „den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland“. Hier wird direkt Bezug genommen auf die Worte des Evangeliums, die frohe Kunde, die wir jedes Mal, wenn wir Weihnachten feiern, lesen und hören. Diese von einem himmlischen Boten gesprochenen Worte gelten „allem Volk“. Lukas, der Autor des Evangeliums, schreibt im weiteren Verlauf der Geschichte unseres Herrn und Heilands von ihm, dass er gesalbt war mit dem „Geist des Herrn … und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.“ (Lukas 4,18f.) Er erwählte seine Apostel und gab ihnen „durch den Heiligen Geist Weisung … meine Zeugen [zu] sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apostelgeschichte 1,2.8)

In diesem Jahr haben die Kirchen weltweit des 500. Reformationsjubiläums gedacht, eines Ereignisses, das seither Rückwirkungen auf alle Kirchen der Welt entfaltet. Am besten ließ sich dieses bahnbrechenden Ereignisses gedenken, indem wir bekundeten und feierten, dass wir alle Anteil haben an demselben Evangelium, derselben frohen Kunde von unserem Herrn und Heiland. Am besten können wir demonstrieren, dass es uns ernst damit ist, indem wir diese Sendung und Mission weiterführen und den Glauben an ihn weitergeben, der befreit, heilt und die kommende Zeit der unverdienten Gnade Gottes verkündigt. Ein Jahr der Hoffnung, des neuen Anfangs – das ist immer die Botschaft des Evangeliums.

Im Jahr 2018 wird der Ökumenische Rat der Kirchen die ersten 70 Jahre unseres gemeinsamen Dienstes an und Zeugnisses von dem dreieinigen Gott feiern, der uns erschafft, erlöst und zu Dienst und Zeugnis aussendet. Wir können nicht warten, bis wir in allen Dingen Übereinstimmung erzielen. Unser ökumenischer Dienst, unsere diakonia, wird jeden Tag gebraucht. Wir sind berufen, uns bewegen zu lassen vom Geist, was die Konferenz des ÖRK für Weltmission und Evangelisation thematisiert, die im März 2018 in Arusha (Tansania) stattfindet. Wir sind berufen, zu befreien, das Gebrochene zu heilen, die Unterdrückten aufzurichten und die Erlösung von der Sünde weiterzusagen, die wir nur in Jesus Christus erlangen können.

Fürchtet euch nicht! Wir sind berufen, Hoffnung anzubieten, aber nicht auf oberflächliche Weise. Jetzt ist nicht die Zeit, zu behaupten, Sünde sei in unserer Welt ein überholter Begriff. Täglich erleben wir, überall, das Gegenteil. Jetzt ist die Zeit, Erlösung von der Sünde in Anspruch zu nehmen und hinauszugehen, um alle negativen Folgen unseres Fehlverhaltens und unserer Sünden zu bekämpfen. Wir sehen diese Folgen im Klimawandel, in gewaltsamen Konflikten, in wirtschaftlicher Ungerechtigkeit, im Missbrauch selbst der Religion. Jetzt ist die Zeit, unseren gemeinsamen Glauben an unseren Herrn und Heiland weiter zu bekennen. Dies tun wir, indem wir unseren Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens gemeinsam fortsetzen und die frohe Kunde „allem Volk“ weitersagen: Fürchtet euch nicht!

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gnadenreiches neues Jahr 2018 wünscht Ihnen

Pastor Dr. Olav Fykse Tveit
Generalsekretär
Ökumenischer Rat der Kirchen

Download: WCC Christmas Card (pdf 1.7 MB)