INHALT

Einleitung

Teil 1: Beurteilung der Gesamtprogramme in fünf Auswertungsbereichen

1.1: Verwirklichung der Ziele des Gesamtprogramms

1.2: Relevanz, Sachgemäßheit und Bedeutung der Programme

1.3: Aneignung und Wirkung der Programme

1.4: Auswirkung der Programme auf die Stärkung der Gemeinschaft

1.5: Methoden und Arbeitsweisen des ÖRK im Bereich der Programme

Teil 2: Wichtigste Ergebnisse und Schlussfolgerungen zu den einzelnen Programmen 14

2.1: Stärkung der ökumenischen Bewegung

2.2: Ökumenisches Institut, Bossey

2.3: Dialog mit Nächsten anderer Religionen

2.4. Dekade zur Überwindung von Gewalt

2.5: Einheit der Kirche

2.6: Ökumenische Fürsprachearbeit und friedliche Konfliktlösung

2.7: Ökumenischer Arbeitsschwerpunkt Afrika

2.8: Mission und Evangelisation: Engagement für den Dienst zur Versöhnung

2.9: Ökumenisches Lernen: eine Herausforderung

2.10: Ethik des Lebens und Alternativen zur Globalisierung

2.11: Diakonie und Solidarität

2.12: Die Gemeinschaft vermitteln und die Geschichte der Ökumene erzählen

2.13: Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel

2.14: Ökumenische HIV/AIDS-Initiative in Afrika

Teil 3: Gesamtbewertung der Programme und Empfehlungen

3.1: Gesamtbewertung der Programmarbeit

3.2: Neue Programmrichtlinien: Empfehlungen an die Vollversammlung

3.3: Diagramm zur künftigen Programmarbeit

Anhang 1: Informationssammlung

Anhang 2: Glossar

Einleitung

"Wir wissen nicht, wie wir das Schweigen deuten sollen" 1

Der Kontext, in dem der Ökumenische Rat der Kirchen arbeitet, hat sich seit der letzten Vollversammlung Ende 1998 in Harare entscheidend geändert. Der Globalisierungsprozess hat sich beschleunigt und wirkt sich selbst in den kleinsten örtlichen Gemeinschaften aus. Es ist zu Veränderungen gekommen im Blick auf ökonomische Strukturen, Beeinträchtigung der Nachhaltigkeit in der Umwelt, Mobilität der Bevölkerung und Ausbreitung von Krankheiten, insbesondere der HIV/AIDS-Pandemie. Armut bleibt weiterhin ein Skandalon für die Menschheit. Durch die Nachwirkungen des 11. Septembers haben Fragen der Gewalt und der Sicherheit ein neues Gewicht bekommen. Bei vielen dieser Entwicklungen zeigt sich auch ein Wechsel jener Paradigmen, die bislang die Arbeit des ÖRK und die ökumenische Bewegung insgesamt bestimmt haben. Dazu gehören die Säkularisierung und die Abkehr von der Religion, die in den letzten Jahren durch Ereignisse akut wurde, bei denen die Rolle der Religion in der Gesellschaft stärker ins Blickfeld rückte. Eine andere Herausforderung besteht in der Entgegensetzung von der pastoralen und der prophetischen Rolle der Kirche. Die Paradigmen, die zur Zeit die ökumenische Arbeit bestimmen, müssen im Lichte der heutigen Welt neu beurteilt werden.

Dies alles geschieht in einem globalen Rahmen, in dem es auf der einen Seite verstärkten Zugang zu bestimmten Formen von Medien gibt und auf der anderen Seite eine Konzentration von Mediennetzwerken, die zur Schaffung einer globalen Weltsicht führt, die nur durch einige wenige Filter wahrgenommen wird.

Die ökumenische Bewegung im 21. Jahrhundert befindet sich zudem in einem tiefgreifenden Prozess der Umwandlung. Das Bild des weltweiten Christentums ändert sich durch das rasche Anwachsen der pfingstlerischen und unabhängigen Kirchen im Süden, von denen die meisten sehr wenig Kontakt zur strukturierten Ökumene haben. Die Realität, wie sie heute von kirchlichen Gemeinschaften im Süden oder in der Wiederbelebung vieler Kirchen in Osteuropa gelebt wird, stellt die alte Aufteilung von Mission, Glauben und Kirchenverfassung und Praktischem Christentum in Frage, wie sie als Erbe aus den Anfängen der ökumenischen Bewegung in Europa wahrgenommen wird. Gleichzeitig hat die Notwendigkeit der Spezialisierung zur Schaffung neuer Instrumente geführt für die Durchführung von Nothilfe (Kirchen helfen gemeinsam, ACT), einige Bereiche der Advocacy-Agenda der Kirchen (Globales Ökumenisches Aktionsbündnis, EAA) und ein gemeinsames Kommunikationsunternehmen zur Vermittlung von Nachrichten über internationale religiöse, ökumenische und humanitäre Angelegenheiten (Ökumenischer Nachrichtendienst, ENI). Zur Zeit wird an Plänen gearbeitet für die Einrichtung einer neuen ökumenischen Globalen Koalition im Bereich Entwicklung und Dienst. Wenn man bedenkt, dass damit eine Gruppierung eines Teils der kirchennahen Dienste und Werke geplant ist, die insgesamt für 80% der Programmfinanzierung des ÖRK aufkommen, wird dies weitreichende Auswirkungen haben, auch mit den vorgeschlagenen Verbindungen der Globalen Koalition zum ÖRK. Die regionalen und subregionalen Strukturen haben sich in den letzten Jahren ebenfalls erweitert.

Auf diese Herausforderungen hat der ÖRK im Laufe der letzten Jahre mit der Einleitung paralleler und zugleich komplementärer Prozesse reagiert. Der Prozess der Neugestaltung 2 hat versucht, einige der oben genannten allgemeinen Herausforderungen auszuwerten. Gleichzeitig hat der Rat zum ersten Mal in seiner Geschichte eine gründliche Auswertung seiner Programmarbeit mit der weltweiten Gemeinschaft und für diese vorgenommen. Dieser Bericht über die vor der Vollversammlung durchgeführte Programmauswertung wird eine Perspektive für diese mehr grundsätzlichen Debatten bieten. Er ist Teil eines Prozesses, der Ende 2001 und Anfang 2002 mit der Halbzeitauswertung begann, die der Programmausschuss auf einer Tagung im Januar 2001 angefordert hatte. Die damalige Auswertung konzentrierte sich auf viele institutionelle Anliegen und basierte hauptsächlich auf einer vom Stab intern durchgeführten Auswertung. Es wurde unter anderem empfohlen, vor der Vollversammlung eine umfassendere externe Auswertung durchzuführen, die sich stärker auf den Inhalt der Programme und deren Beurteilung aus der Sicht der ÖRK-Gemeinschaft konzentrieren sollte.3 . Der Exekutivausschuss beschloss im Februar 2004 über die Richtlinien und ernannte vier Personen (Marion Best, William Ogara, Sylvia Raulo und Georges Tsetsis) für die Durchführung des Auswertungsprozesses.

Die Richtlinien umfassten vier Hauptbereiche: die Verwirklichung der Ziele der Vollversammlung von Harare, die Relevanz und Bedeutung der Programme, die Auswirkung und Zuständigkeit dieser Programme und deren Beitrag zur Stärkung der Gemeinschaft. Das Auswertungsteam wurde außerdem gebeten, sich zu den Arbeitsmethoden des Rates zu äussern und schließlich für jedes einzelne Programm eine kurze Auswertung vorzulegen. Das Ergebnis der Auswertung sollte klare Programmrichtlinien für den Ausschuss für Programmrichtlinien auf der Vollversammlung in Porto Alegre vorlegen.

Der erste Schritt bestand darin, auf die Stimmen wie auch auf das Schweigen der Mitglieder der ÖRK-Gemeinschaft zu hören, und somit war das Einholen von Information aus der ÖRK-Gemeinschaft ein entscheidender Ausgangspunkt. Methodisch wurden dazu bei Einzelpersonen und bei Gruppen Fragebögen und Interviews angewandt. Von etwa der Hälfte der Mitgliedskirchen jeder Region gingen auf die eine oder andere Weise Rückmeldungen ein. (Einzelheiten zum Prozess der Datensammlung sind aus Anhang 1 zu ersehen.) Ausserdem war es für das Team von Vorteil, dass es das Material und die Aufzeichnungen des Neugestaltungsprozesses, einige einzelne Programmauswertungen, die Selbstauswertung von Kommissionen/Beratungsgremien 4 und eine Reihe von Programmunterlagen benutzen konnte. Das Team möchte auch die aktive und selbstkritische Beteiligung der Leitungsgruppe des Stabes 5 und des Programmteams des Stabes hervorheben, die während des Auswertungsprozesses zweimal interviewt wurden.

Als Team müssen wir jedoch die Grenzen der Auswertung zur Kenntnis nehmen. Obwohl der ursprüngliche Gedanke war, eine externe Auswertung vorzunehmen, wurde der Prozess von einem Team durchgeführt, das nicht als extern bezeichnet werden kann. Mit einer Ausnahme hatten die Mitglieder des Teams eine enge Verbindung zum ÖRK, entweder als Mitglied des Leitungsgremiums, als ehemaliges Stabsmitglied oder als Finanzierungspartner/ Interimstabsmitglied. Auf der anderen Seite hatte dies angesichts der komplexen Aufgabe und der vielen Veränderungen in der Programmstruktur während der letzten zwei Jahre den Vorteil, ein schnelleres Verständnis der anliegenden Fragen zu ermöglichen.

Eine weitere Begrenzung lag darin, dass es an einer gut funktionierenden Programmplanung und Programmbegleitung und einem entsprechenden Auswertungsmechanismus fehlt. Dies wurde bereits bei der Halbzeitauswertung als Problem vermerkt. Da es daran fehlt, musste das Team sich auf eine Gesamtauswertung aus der ÖRK-Gemeinschaft stützen, die auf einem allgemeinen Verständnis der Programme basierte. Wir konnten die Ergebnisse nicht anhand einer dokumentierten kontinuierlichen internen Zielsetzung, Auswertung und Nacharbeit überprüfen.

Noch wichtiger ist die ernst zu nehmende Begrenzung, dass so viele Mitgliedskirchen während dieses Prozesses schweigsam geblieben sind. Innerhalb dieser Begrenzungen hat es uns jedoch überrascht, bei den Ergebnissen allgemein eine so große Konvergenz festzustellen, die durch die parallel dazu verlaufende Diskussion über die Neugestaltung noch weiter bestätigt wurde, und wir legen voller Zuversicht die folgende allgemeine Beurteilung vor, die ein Bild davon gibt, wie die Programmarbeit des Rates von seinen Mitgliedern wahrgenommen wird.

Der Bericht gliedert sich in drei Teile. Teil 1 beantwortet die Hauptfragen aus den Richtlinien, wie sie 2004 vom Exekutivausschuss angenommen wurden, mit wesentlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen. Teil 2 möchte zu jedem einzelnen Programm und zwei internationalen ökumenischen Initiativen mit wesentlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen Stellung nehmen. Teil 3 bietet eine Gesamtbeurteilung der Arbeit und gibt Empfehlungen zu den Programmrichtlinien für den Programmausschuss der Vollversammlung.

TEIL 1: Beurteilung der Gesamtprogramme in fünf Auswertungsbereichen

1.1 Verwirklichung der Ziele des Gesamtprogramms

In welchem Maße haben die während der Auswertungsperiode durchgeführten Programme die allgemeinen Ziele erreicht, die von der letzten Vollversammlung und dem vom Zentralausschuss und den Kommissionen/Beratungsgremien danach festgelegten Grundsatzrahmen für die Programme gesetzt wurden?

"Es ist schwer zu verstehen, was die allgemeinen Ziele sind; anscheinend gibt es dafür verschiedene Ebenen."

Wichtigste Ergebnisse

Das Auswertungsteam ging anfänglich von der Voraussetzung aus, dass die Auswertung im Rahmen klar definierter Zielsetzungen durchgeführt werden sollte. Dies wurde aber gleich zu Beginn unserer Aufgabe in Frage gestellt, als unser Team es schwierig fand, von Harare her klar definierte Programmziele festzustellen, auf die wir unsere Auswertung einzelner Programme gründen könnten. Die meisten der auf die Befragung Antwortenden waren in einer ähnlichen Lage und wiesen darauf hin, dass sie mit den allgemeinen oder spezifischen Programmzielsetzungen nicht vertraut waren. Viele sagten auch, die Vision des ÖRK sei ‚verschwommen' und dieser Mangel an einer klar definierten Vision sei einer der Gründe dafür, klare Gesamtziele für die Programmarbeit festzulegen.

Wenngleich sie nicht in der Lage waren, spezifische Programmziele zu benennen, waren den meisten doch allgemein die Fragen bekannt, die die Vollversammlung von Harare herausgestellt hatte und mit denen der Rat sich befasst hatte. Die am häufigsten genannten Fragenbereiche waren die Dekade zur Überwindung von Gewalt, die Sonderkommission, HIV/AIDS, die Globalisierungsdebatte/wirtschaftliche Gerechtigkeit und der besondere Schwerpunkt Afrika. Alle diese Fragen waren während der 8. Vollversammlung Diskussionsthemen gewesen und wurden weiterhin als akute Fragen herausgestellt. Während die meisten sagten, sie könnten nicht beurteilen, in welchem Maße die Gesamtziele erreicht worden seien, wurde die Frage von ihnen unter anderem dadurch beantwortet, dass sie erwähnten, ob ein Programm oder eine Tätigkeit von ihren eigenen Mitgliedern aufgegriffen und verwendet oder bekräftigt worden war. Häufig stand dies in Verbindung mit Programmschwerpunkten, die in ihrer eigenen Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft gerade behandelt wurden bzw. auf Fragen antworteten, die sie für aktuell hielten.

Es gehört zur Aufgabe des Zentralausschusses, auf Empfehlung seines Programmausschusses Programme einzuleiten oder zu beenden, und letzterer gründet seine Empfehlungen auf den Ratschlag, den er von Kommissionen und Beratungsgruppen erhält, die zu verschiedenen Programmbereichen in Beziehung stehen. Befragte aus diesen Gruppen waren verwirrt darüber, wie die 1999 vom Zentralausschuss nach Harare festgelegte Programmarbeit zu den Rahmenthemen (Kirche sein, dem Leben dienen, Amt der Versöhnung, gemeinsames Zeugnis und gemeinsamer Dienst im Kontext der Globalisierung) sich zur jetzigen Struktur mit den dreizehn Programmen und zwei ökumenischen Initiativen verhält, die jetzt ausgewertet werden. 6 Darüber hinaus enthalten diese fünfzehn Programme etwa sechzig Aktivitäten, und die Befragten waren sich häufig nicht klar darüber, was ein Programm und was eine Aktivität darstellte.7 Die Halbzeitauswertung wies hin auf die Notwendigkeit verbesserter Mechanismen zur Programmplanung und besserer Kenntnisse der Programme bei denjenigen, die in Leitungs- und Beratungsgremien vertreten sind.8

Die Programm-Leitlinien von Harare wurden im allgemeinen als zu breit angelegt beurteilt, insbesondere da die schrumpfenden personellen und finanziellen Ressourcen dazu geführt haben, dass der ÖRK weniger leisten kann. Gleichzeitig wurde bekräftigt, dass der ÖRK so viel erreicht habe, wie die finanziellen Zwänge und die Verkleinerung des Stabes, insbesondere während der letzten zwei Jahre, es ihm erlaubt hätten. Wir hörten immer wieder, dass der Rat weniger und dies gut tun müsse. Es müssen Prioritäten gesetzt werden auf der Grundlage einer klar definierten Vision und indem bestimmt wird, was eine weltweite Organisation unter Berücksichtigung der finanziellen Realitäten am besten leisten kann.

Schlussfolgerungen des Teams

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 Es wurde Anerkennung zum Ausdruck gebracht für die Arbeit, die trotz der finanziellen Zwänge und der Kürzungen im Stab geleistet wurde. Das Erreichen von Zielen wurde in diesem Fall, wo die allgemeine Kenntnis gering war, von den Befragten danach beurteilt, ob sie sich diese zu eigen machen konnten: ob die Programme von ihren eigenen Mitgliedern genutzt und/oder bekräftigt wurden.

Die Befragten konnten eine Reihe von Fragen benennen, die von der Achten Vollversammlung besonders herausgestellt wurden und immer noch als aktuell gelten, und man war allgemein damit zufrieden, dass der ÖRK sich mit diesen Fragen befasst, obgleich ihnen nicht klar war, auf welche Weise dies geschah.

Das Fehlen einer klaren übergreifenden Vision erschwerte es, für die Programmarbeit verständliche Gesamtziele zu setzen und Prioritäten festzulegen.

Die Leitungsgremien 9 haben Schwierigkeiten, ihre Aufgabe zu erfüllen, Programme zu initiieren, zu begleiten und zu beenden. Dafür ist ein flexibleres und transparenteres Rahmenprogramm erforderlich.

Da die Vollversammlung von Harare und die nachfolgenden Tagungen des Zentralausschusses nicht in der Lage waren, übergreifende Programmziele klar festzulegen und Prioritäten zu setzen, hat dies dazu geführt, dass der ÖRK versucht, mehr zu leisten als er mit den verfügbaren finanziellen und personellen Ressourcen wirksam leisten kann. In diesem Kontext ist es wichtig, gute Vorarbeit zu leisten, um dem Ausschuss für Programmrichtlinien auf der 9. Vollversammlung zu helfen, eine realisierbare und angemessene Reihe von Programminitiativen für die Arbeitsperiode nach der 9. Vollversammlung vorzulegen.

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1.2 Relevanz, Sachgemäßheit und Bedeutung der Programme

In welchem Maße sind die Programme relevant, sachgemäß und bedeutsam in Bezug auf die prioritären Bedürfnisse der Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen des ÖRK, und inwieweit konnten diese Programme sich Veränderungen in den Kontexten der Welt und neu entstehenden Bedürfnissen anpassen?

"Die Relevanz und Aneignung der Programme werden geschwächt, wenn der Eindruck entsteht, dass es sich um eine Agenda handelt, die vom normalen Leben der Kirchen losgelöst ist."

Wichtigste Ergebnisse

Die Fragen der Relevanz, der Sachgemäßheit und der Bedeutung wurden in den Antworten am häufigsten interpretiert im Blick auf die Wichtigkeit einer bestimmten Frage für die betreffende Gemeinschaft, die kreativen Methoden, die von einem bestimmten ÖRK-Programm benutzt wurden, und das Ausmaß, in dem diese der Schaffung eines Programms dienten, dem die Kirchen sich leicht anschließen konnten, aus dem sie Inspiration und Ideen für ihre eigene Lebenswirklichkeit schöpfen konnten, und das sie mit anderen Kirchen und Akteuren in der ganzen Welt verbinden könnte.

Bei den Interviews wurde von den meisten die Dekade zur Überwindung von Gewalt besonders hervorgehoben. Während Gewalt überall in der Welt zunimmt, hat der "Erfolg" des Programms etwas damit zu tun, dass es sich mit einem Problem befasst, das überall ein wichtiges Anliegen ist, und statt dass der ÖRK ein eigenes Programm in die Wege leitet, baut es auf einer Arbeit auf, die von vielen Kirchen überall in der Welt bereits geleistet wird. An anderen Orten war es dadurch erfolgreich, dass es die Kirchen ermutigt, Fragen der Gewalt, von Gewalt im häuslichen Bereich bis zu Krieg und Frieden, ganz oben auf ihre Tagesordnung zu setzen. Dies wird jedes Jahr deutlich an einem entsprechenden Fokus auf regionaler Ebene. Die Kirchen haben sich diese Frage in hohem Maße zu eigen gemacht. Die Rolle des ÖRK besteht darin, Gespräche und Informationsaustausch innerhalb der ÖRK-Gemeinschaft zu unterstützen, zu fördern und praktisch zu ermöglichen, eine einfache und effektive Studienanleitung in mehreren Sprachen und eine gut auf dem Laufenden gehaltene Webseite zur Verfügung zu stellen und für Zusammenarbeit und Koordinierung mit regionalen ökumenischen Organisationen zu sorgen. Dies alles hat die Ausstrahlung und Wirksamkeit des Programms verstärkt. Das Programm basiert auf einer Theologie des Friedens und der Gewaltlosigkeit, und die Kirchen haben eine moralische Autorität, Frieden und Gewaltlosigkeit zu fördern.

Eine weitere relevante Frage, die von vielen sogar für entscheidend gehalten wird, ist die ökumenische Ausbildung, und in diesem Bereich ist die Arbeit des Ökumenischen Instituts in Bossey ein hoch angesehenes ÖRK-Programm. Als eine lebendige Gemeinschaft, in der erfahrungsbezogene Ausbildung möglich ist, konnte das Institut sich neben den regulären Kursen mit neu entstehenden Bedürfnissen befassen durch Gespräche über einige heikle Themen (interreligiöser Dialog, Sexualität des Menschen). Bossey hat einen soliden Ruf und gilt als eine Einrichtung mit klarem Konzept und klarer Ausrichtung und gleichzeitig mit Anpassungsfähigkeit an neue Bedürfnisse, wozu auch gehört, dass Bossey in die Kirchen getragen wird. Dies hat auch Anlass zu Erwartungen gegeben, mehr in den Regionen zu arbeiten, um mehr Menschen die Möglichkeit einer Beteiligung zu geben, insbesondere da die Sprache weiterhin ein Problem bleibt (in Bossey wird nur auf Englisch gearbeitet). Ein weiteres Mittel für ökumenische Ausbildung, das erwähnt wurde, waren die Stipendien, die im Rahmen des ÖRK-Programms für ökumenische Ausbildung verwaltet werden, obwohl die jetzige Ausrichtung dieser Aktivität unterschiedlich eingeschätzt wird.

Einheit der Kirche/Glauben und Kirchenverfassung wurde häufig als ein wichtiges Programm genannt, doch es wurde darauf hingewiesen, dass Glauben und Kirchenverfassung in den Fällen am relevantesten und sinnvollsten gehalten wird, wo seine Studien an Stelle von eigenständigen Studien in andere Programme integriert werden als theologischer Rahmen für deren Arbeit. Darüber hinaus wurde angemerkt, dass die Relevanz und mögliche Bedeutung des gegenwärtigen Programms dadurch behindert wird, dass die Ergebnisse der Studien ungenügend verbreitet werden und Beziehungen schwach entwickelt sind.

Bei den Interviews hielten viele den interreligiösen Dialog für einen der dringlichsten Problembereiche, mit denen der ÖRK sich zur Zeit befasst. Sie bezeichneten den Dialog daher als eine bedeutende Aktivität des ÖRK. Hier wurde jedoch klar, dass die Durchführung dieses Programms so wahrgenommen wird, dass sie durch kleine akademische Gruppen geschieht und sich nicht mit den existentiellen Problemen des Zusammenlebens von Gemeinschaften auf der Basisebene befasst, wodurch die Relevanz des jetzigen Programms geschwächt wird. Es wurde außerdem festgestellt, dass diese Frage als solche viele andere Programmbereiche berührt und mehr Frauen einbeziehen sollte.

Ein gleichermaßen wichtiger Aspekt der ÖRK-Arbeit ist das Programm, das sich mit lebenszentrierter Ethik und Alternativen zur Globalisierung befasst, insbesondere in Verbindung mit Fragen der Globalisierung, wie z.B. wirtschaftliche Gerechtigkeit. Dieser Aktivitätsbereich konnte Kirchen im Rahmen dieses Anliegens in die Arbeit einbeziehen. Außer den behandelten Fragen wurde auch begrüßt, dass es diesem Programm gut gelingt, Beziehungen zu einigen Regionen aufzunehmen. Man hält den ÖRK in diesem Bereich für einen wichtigen Bezugspunkt. Das Ökumenische Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen und das Programm für indigene Völker sind Beispiele für Arbeit, die in die Regionen verlegt wurde. Sie werden für bedeutsam gehalten und weisen auf die Notwendigkeit hin, das in dieser Art von Vernetzung enthaltenes Potenzial gründlicher auszuwerten.

Die Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im ÖRK wurde für wesentlich und relevant gehalten als Beispiel für eine Aktivität, die auf eine bestimmte Situation und ein bestimmtes Bedürfnis des Rates und seiner Mitglieder eingeht. Die Reaktionen auf die Ergebnisse der Sonderkommission waren unterschiedlich. Viele waren der Ansicht, dass sie zur Vertiefung der Gemeinschaft und zum erneuten Engagement der orthodoxen Kirchen nach der Krise von 1998 beigetragen haben. Jedenfalls ist sie ein Beispiel dafür gewesen, dass der Rat sich um einen Weg bemüht hat, inmitten schwieriger und trennender Probleme neue Verfahrensweisen zu erörtern und zu formulieren. Während dies anfänglich hauptsächlich ein Anliegen derjenigen Regionen war, in denen die orthodoxe Mitgliedschaft stark ist, können die Ergebnisse jetzt potenziell dazu beitragen, die Beziehungen innerhalb der ganzen Gemeinschaft neu zu gestalten.

Der Fokus Afrika wurde für aktuell und bedeutungsvoll gehalten. Die Art und Weise, wie der ÖRK die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz begleitet und mit unterstützt hat, indem er ein Stabsmitglied zur Verfügung stellte, ist aus Afrika ausdrücklich begrüßt worden. Es ist ein Beispiel für die Rolle des ÖRK beim Kapazitätsaufbau. In ähnlicher Weise wurde die Arbeit, die vom Referat für Gesundheit und Heilung in Mission und Evangelisation und von der Ökumenischen HIV/AIDS-Initiative in Afrika (EHAIA) im Blick auf HIV/AIDS geleistet wurde, für bedeutungsvoll und relevant gehalten als Reaktion auf diese Pandemie. Diese Programme basieren auf der von den Kirchen geleisteten Arbeit und konzentrieren die Rolle des ÖRK auf Initiierung, Förderung und Koordinierung dieser Bemühungen.

Das Problem der Entwurzelung, sei es infolge von Migration oder als Problem in Verbindung mit Flüchtlingen und Binnenvertriebenen, wird überall in der Welt für wichtig gehalten. Was die Programmaktivität des ÖRK in diesem Bereich anbetrifft, wurden die beiden Elemente der Vernetzung und der Fürsprachetätigkeit als wichtig benannt für Kirchen, die mit diesbezüglichen Problemen zu kämpfen haben.

Anwaltschaft auf weltweiter Ebene wurde im Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Fragen allgemein als eine wichtige grundlegende Aufgabe des ÖRK erwähnt.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Die von den Befragten am häufigsten als relevant und bedeutungsvoll genannten Fragen waren solche, die sich mit Problemen befassten, die in ihrem jeweiligen Kontext für dringlich oder aktuell oder grundlegend für den Auftrag des Rates gehalten wurden.

Es gibt deutliche Merkmale für die Programme, die am meisten genannt wurden: zusätzlich zur Bedeutung der Probleme wurde die Arbeit in Zusammenarbeit mit den Kirchen in den Regionen geleistet und von diesen eindeutig übernommen. Die Rolle des ÖRK bestand in Förderung, Koordinierung, Begleitung, Vernetzung, Verbindung und/oder Kapazitätsaufbau.

Für zu übernehmende Arbeit ist ein solider theologischer Rahmen notwendig.

Als besonders relevant bezeichnete Programme waren häufig auch solche mit einer klaren Ausrichtung und Reichweite und guter Kommunikation.

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1.3 Aneignung und Wirkung der Programme

In welchem Maße hat die Gemeinschaft sich die Programme zu eigen gemacht und sie genutzt, und haben die Programme im Leben der Kirchen und der Menschen, denen sie dienen, eine bleibende und bedeutsame Wirkung gehabt (positiv oder negativ, beabsichtigt oder unbeabsichtigt)?

"Positiv ausgedrückt sollte man sagen, dass der Rat während der letzten Jahre mehr Bewusstsein und Bemühen gezeigt hat, auf Wirkung und Veränderung hinzuarbeiten."

Wichtigste Ergebnisse

Die Befragten konnten nur aus persönlicher Sicht Bemerkungen zur Wirkung machen, da es dem ÖRK trotz der Empfehlungen aus der Halbzeitauswertung immer noch an einem funktionierenden Mechanismus für Planung, Begleitung und Auswertung (PME) fehlt. Ein solcher Mechanismus würde zielorientierte Pläne mit Zielangaben und Indikatoren zur Auswirkung sowie dokumentierte Begleitung, Analyse, Auswertung, systematische Nacharbeit und Verarbeitung der Rückmeldungen beinhalten. Der Mangel an Nacharbeit ist besonders schwerwiegend, da es praktisch unmöglich ist, die Wirkung über die unmittelbaren und oft vom Maß an Beteiligung abhängigen Ergebnisse hinaus zu erkennen. Die sehr allgemeinen Ausrichtungen und Zielangaben erschweren darüber hinaus die Möglichkeit, die Wirkung eines bestimmten Programms zu beurteilen. Während alle Programme zweifellos unbeabsichtigte und in einigen Fällen auch ungewollte Auswirkungen haben, können diese nicht nachgeprüft werden, und damit geht die Gelegenheit verloren, aus Erfolgen und Misserfolgen zu lernen. In einigen Kommentaren wurde jedoch darauf hingewiesen, dass der Rat sich in den letzten Jahren anscheinend stärker der Notwendigkeit bewusst gewesen ist, tatsächlich eine Veränderung zu bewirken und eine bewusste Wirkung zu planen.

Der Zeitrahmen dieser Auswertung war eine weitere Begrenzung. Innerhalb einer solchen relativ kurzen Periode (konkret die Jahre 1999-2003) lässt sich die Wirkung nicht so leicht bemessen, da dies naturgemäß langfristig geschieht. In dieser Hinsicht war es interessant festzustellen, dass bei den Antworten auf die Frage nach der Wirkung auf frühere Programme oder Aktivitäten des Rates Bezug genommen wurde, wie die Dekade der Kirchen in Solidarität mit den Frauen, die Studie Taufe, Eucharistie und Amt, die lange Tradition der Menschenrechtsarbeit in Lateinamerika und das Programm zur Bekämpfung des Rassismus - von denen weiterhin angenommen wird, dass sie sich auf das Leben der Kirchen auswirken durch die tiefgreifenden Veränderungen, die sie mit sich brachten, indem sie u.a. die traditionelle Praxis, Theologie und Rolle der Kirchen in der Gesellschaft herausforderten.Die Analyse der Wirkung war daher auf drei Aspekte beschränkt: die Aneignung der Programme durch die ÖRK-Gemeinschaft, die Nutzung der Programme/Beteiligung an den Programmen durch die Gemeinschaft und/oder in welchem Maße es den Programmen gelungen ist, neue Themen/Herausforderungen in das Leben und die Tagesordnung der Kirchen einzuführen.

Programme, von denen erwähnt wurde, dass sie von den Kirchen übernommen und genutzt werden, wie z.B. DOV oder EHAIA, wurden gleichzeitig als solche herausgestellt, die eine stärkere Wirkung in klar feststellbaren Aspekten zeigten. Die Kirchen müssten eine klare Rolle haben, entweder als Initiatoren (im Blick auf akute Probleme, vor denen die Kirchen stehen), Umsetzer (als Teil der Ausführung des Programms oder eines Bemühens um Anwaltschaft) oder indem sie ihre eigenen Arbeitsweisen in Frage stellen und ihnen geholfen wird, eine akute Not, wie die HIV/AIDS-Pandemie, anzupacken. Die Programme müssten die Basis erreichen und diese stärken.

Einer der wichtigsten Faktoren zur Unterstützung einer erfolgreichen Wirkung der ÖRK-Programme war die Aktualität und Nachhaltigkeit des Einsatzes und eine klare Kommunikation der Zielsetzung und des Fokus der Arbeit gegenüber der ÖRK-Gemeinschaft, wodurch deren Beteiligung gefördert wird. Im Blick auf die Verbreitung von Information über die Programme wurden die Sprache und die Zugänglichkeit bei der Behandlung der Probleme als wichtige Aspekte erwähnt. Die Vorherrschaft des Englischen setzt Grenzen im Blick auf diejenigen, die erreicht werden. Kommunikation wurde allgemein im Blick auf Leistung niedrig und im Blick auf Bedeutung hoch eingeschätzt.

Programme können auch negative Auswirkungen haben, insbesondere wenn sie sich mit politischen Fragen befassen und wenn die Vorbereitung unzulänglich war. Der ÖRK läuft Gefahr, als Verfechter politischer Agenden ohne grundlegende Hintergrundarbeit betrachtet zu werden. Dies ist besonders wichtig bei Problemen mit hohem Öffentlichkeitsgrad. Auf der anderen Seite wurde auch anerkannt, dass man dazugelernt hatte, als einige kontroverse Fragen später doch angenommen wurden. Das Entscheidende dabei war, dass gründliche Hintergrundarbeit geleistet wurde.

Der schwierigste Teil ist der Mangel an Aneignung der ÖRK-Programme, und in den Kirchen sind viele selbstkritisch hinsichtlich ihres mangelnden Engagements. Sehr wenige waren der Meinung, dass die jetzigen Programme von ihrer Gemeinschaft in einer Weise aufgenommen werden, die über das allgemeine Gefühl hinausgeht, dass "der ÖRK dies eigentlich tun sollte". Bei den meisten jetzigen Programmen fehlt das Engagement der Kirchen, diese Programme in die Wege zu leiten, gemeinsam zu planen und mit umzusetzen. Es herrscht die Vorstellung, dass die Programme Initiativen des ÖRK-Stabes seien und die Kirchen darum gebeten werden, darauf zu reagieren oder sie umzusetzen.

Es gab auch Beispiele für unerwartete Auswirkungen insofern, als die bloße Tatsache der Beteiligung an der weltweiten ökumenischen Arbeit Menschen und ihre Kirchen in ihrem Umgang miteinander und in ihrem wechselseitigen Verhalten veränderte und ihrer Identität damit eine neue globalere und offenere Dimension gegeben wurde. Diese Art von Wirkung ist ein Nebeneffekt vieler Programme, doch dies wird nicht dokumentiert oder analysiert, und dadurch geht häufig eine wichtige Dimension der Arbeit verloren.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Für jede erwünschte bleibende Wirkung ist die Planung eines Zeitrahmens von mehreren Jahren wichtig.

Es besteht die dringende Notwendigkeit, den vorhandenen Mechanismus für das Programm-Management weiter zu entwickeln und einen funktionierenden Mechanismus für Begleitung und Auswertung von Programmen einzurichten sowie Indikatoren zur Feststellung einer messbaren Wirkung der jetzigen Arbeit (oder sogar von Ergebnissen, die in Zukunft Wirkung zeigen werden) bereitzustellen. Dies ist auch notwendig, um unerwünschte oder unerwartete Auswirkungen von Programmen festzustellen.

Kommunikation über die Programme und deren Ausrichtung und Zielsetzungen ist das entscheidende Element, um die Wirkung über den Kreis der direkt an den Programmen Beteiligten hinaus zu erweitern. In den meisten Fällen muss dies verstärkt werden.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, das Dilemma des Engagements grundsätzlich zu lösen und auf der anderen Seite dem bestehenden Mangel an Interesse und Aneignung bei vielen Mitgliedskirchen (einschließlich eines Mangels an finanziellem Engagement) zu begegnen. Hier müsste man sich mit der entscheidenden Frage befassen, wie das in den Mitgliedskirchen vorhandene Potenzial eines Engagements freigesetzt werden kann.

Je größer die Rolle der örtlichen Kirchen, um so größer die Wirkung. Wenn der ÖRK wirklich etwas verändern will, muss dies bei der Gestaltung der Programme berücksichtigt werden.

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1.4 Auswirkung der Programme auf die Stärkung der Gemeinschaft

In welchem Maße hat jedes einzelne Programm dem CUV-Prozess gedient, die Zusammenarbeit unter den Kirchen gefördert und der ÖRK-Gemeinschaft Möglichkeiten zur Beteiligung und zum Engagement gegeben, und inwieweit hat deren Gesamtwirkung die Gemeinschaft gestärkt?

"Gemeinschaft muss über ‘leben und leben lassen‘ hinausgehen. Sie muss mehr sein als herzliche Beziehungen. Gemeinschaft muss uns dazu befähigen, uns zu verändern, wo Veränderung als wesentlich für die Erfüllung unseres Auftrags erachtet wird."

Wichtigste Ergebnisse

Das Dokument Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis und einer gemeinsamen Vision (CUV) 10 enthält die orientierende Vision des ÖRK, auf der seine Mission und das Leben seiner Programme gründen. Darin wird erklärt, dass der ÖRK eine Gemeinschaft von Kirchen ist, die danach strebt, auf sichtbare Einheit zuzugehen und ihren gemeinsamen Auftrag durch Zeugnis und Dienst an der Welt zu erfüllen. Angesichts des grundlegenden Charakters von CUV war es überraschend, bei der Auswertung festzustellen, dass CUV für die meisten Befragten entweder unbekannt war oder ein historisches Dokument geblieben ist. Es ist daher schwierig zu beurteilen, in welchem Maße CUV als Rahmen für die Programme gedient und zur Zusammenarbeit unter den Mitgliedskirchen beigetragen hat, und folglich, wie dies zur Stärkung der Gemeinschaft geführt hat. Für den ÖRK besteht daher eine weitere Herausforderung darin, den Geist von CUV in einem neuen und sich rasch verändernden Kontext zu artikulieren.

Die Mehrheit sagte, die Arbeit der Sonderkommission habe zur Vertiefung der Gemeinschaft beigetragen. Eine Reihe von weiterlaufenden Begegnungen, offiziellen Besuchen und Nacharbeit haben vielen Orthodoxen die Gewissheit gegeben, dass ihre Stimmen gehört und ernst genommen werden. Durch die Schaffung dieses ‚ökumenischen Raums' sind weitere Bemühungen unternommen worden, das Verständnis zwischen orthodoxen, anglikanischen und protestantischen Kirchen im Blick auf unterschiedliche Glaubenslehren, Praktiken und Traditionen zu verstärken. Es gibt viele Stimmen, die damit rechnen, dass der Übergang des Rates zur Entscheidungsfindung im Konsensverfahren zu mehr Verständnis, Vertrauensbildung und Vertiefung der Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft führen wird. Auf der anderen Seite ist man auch darüber besorgt, inwieweit die prophetische Rolle des Rates im Lichte dieser Veränderung bewahrt werden kann. Es wurde auch die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die umfassendere Vision von CUV auf einen Verhandlungsprozess über ein gemeinsames Leben reduziert worden sei. Ohne eine klare umfassende Vision des ÖRK ist dessen Leben nicht tragfähig.

Im Interesse einer Vertiefung und Stärkung der Gemeinschaft wurden unter anderem Team-Besuche, ‘lebendige Briefe' mit Schwergewicht auf gegenseitigen Besuchen von Kirchen und auf Besuchen durch den Generalsekretär und ÖRK-Stabsteams hervorgehoben. In Afrika hat sich die Gemeinschaft verstärkt, was teilweise zurückzuführen ist auf EHAIA, den Fokus Afrika und Bemühungen um Förderung der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz. Auch erkennbare Netzwerke wie EDAN und Frauen- und Jugendnetzwerke haben einen stärkenden Einfluss.

Die Erweiterung der Gemeinschaft ist ein weiterer CUV-Schwerpunkt, und es gibt seit der Achten Vollversammlung in diesem Bereich eine Reihe von Initiativen, die von vielen anerkennend erwähnt wurden. Dazu gehören die Einrichtung des Globalen Christlichen Forums und der Gemeinsamen Beratungsgruppe des ÖRK und der Pfingstkirchen. Aus den Bemühungen des ÖRK, die Gemeinschaft gleichzeitig zu vertiefen und zu erweitern, ergibt sich jedoch eine kreative Spannung. Einige befürchten, dass die Bereitstellung von Mitteln zur Erweiterung der Gemeinschaft weniger Unterstützung für Vertiefung nach sich ziehen wird. Als Antwort auf die Herausforderung durch die sich vermehrenden ökumenischen Organisationen wurden zwei Konsultationen über Neugestaltung der ökumenischen Bewegung abgehalten, zu denen ökumenische Partner zusammenkamen. 11

Die Beteiligung des ÖRK an Anliegen, die einige Regionen betreffen, ist auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Wegen der fehlenden klaren und kohärenten Strategie wurde die Rolle des ÖRK von einigen als Einmischung betrachtet. Gelegentlich herrschte Unklarheit über die Rollen des ÖRK und der Regionalen Ökumenischen Organisationen (REOs). Manchmal werden kleine Kirchen zugunsten der größeren vernachlässigt. Es bedarf einer bewussteren und strategischeren Planung mit den REOs und den Weltweiten Christlichen Gemeinschaften. Die Programmarbeit sollte nicht jeweils für sich, sondern kollektiv beurteilt werden und zu einer ‚Verknüpfung' der Programme durch die verschiedenen Akteure führen.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Wenn CUV die Erklärung der Vision des ÖRK bleiben soll, muss sie auf klare Weise neuformuliert und interpretiert werden, muss die Sprache vereinfacht werden und das Dokument weite Verbreitung finden.

Die Mehrheit der Befragten sagte, die Sonderkommission habe zur Vertiefung der Gemeinschaft beigetragen.

Zu Prozessen und Methoden, die zur Vertiefung der Gemeinschaft beitragen, gehören die Schaffung eines ‚ökumenischen Raums', gegenseitige Besuche von Kirchen, Besuche durch den ÖRK-Stab, Kapazitätsaufbau sowie Einrichtung und Stärkung von Netzwerken. Dadurch werden die wechselseitigen Beziehungen gefördert, und mehrere neue Initiativen tragen bereits dazu bei, die Gemeinschaft zu erweitern, z.B. die Beratungsgruppe zwischen ÖRK und den Pfingstkirchen und das Globale Christliche Forum.

Die personellen Ressourcen werden belastet, wenn der Rat sich sowohl um Vertiefung als auch um Erweiterung der Gemeinschaft bemüht. Es muss stärker nach Möglichkeiten gesucht werden, die Zeit und Fähigkeiten von Einzelpersonen und Kirchen außerhalb des ÖRK-Stabs zu nutzen.

Wenngleich der Neugestaltungsprozess bekräftigt wurde, wiesen einige darauf hin, dass dessen Beziehung zu CUV geklärt werden müsste.

Zur Stärkung der Gemeinschaft sollte der ÖRK prüfen, wie die Arbeit zusammen mit anderen Akteuren geplant wird. Für das Engagement in den einzelnen Regionen ist im Anschluss an eine Analyse und Neubestimmung der Rollen eine klare bewusste Strategie notwendig.

Dem ÖRK ist es gut gelungen, die Gemeinschaft inmitten all der großen Herausforderungen zusammenzuhalten. Dieser Kampf ist angesichts der Anforderungen der Mitglieder jedoch keineswegs vorüber, und der ÖRK muss Mittel einsetzen, um Raum für kontinuierliche Gemeinschaft zu schaffen. Wie immer die Einstellung aussehen mag, es lohnt sich, auch in schwierigen Zeiten beieinander zu bleiben.

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1.5 Methoden und Arbeitsweisen des ÖRK im Bereich der Programme

"Gibt es eine ÖRK-Methodik? Das erste, was mir dazu in den Sinn kommt, ist ein älterer Herr, der uns sein Referat vorliest."

Wichtigste Ergebnisse

Die Frage der Methoden und Arbeitsweisen wurde bereits 2002 bei der Halbzeitauswertung erörtert. Damals wurde eine systematischere Analyse von Erfolgen und Misserfolgen und eine bewusstere und vielfältigere Anwendung von Methoden bei der Planung der Programme gefordert. Diese Fragen wurden dann weiter in den Fragebögen und Interviews angesprochen, kamen aber auch immer wieder im Zusammenhang mit Fragen der Zielsetzung, des Engagements und der Auswirkung der Programme zur Sprache. In diesem Bereich zeigte sich unabhängig von Region oder Hintergrund am meisten Konvergenz unter den Antworten.

Kommunikation innerhalb der ÖRK-Gemeinschaft und über sie hinaus war der am häufigsten erwähnte Bereich von Problemen und Möglichkeiten. Dies zeigt deutlich, auf welche Weise der Rat kommunizieren muss: durch Zuhören, Informieren und Verknüpfen als Teil seiner regulären Arbeit. Teil 2, Punkt 2,12 dieses Berichts wird sich mit weiteren Aspekten dieses Fragenbereichs befassen.

Während Vernetzung, Solidaritätsbesuche, Zuschüsse, Publikationen, Webseiten und verschiedene Formen des ‚horizontalen Lernens' zu den Methoden des ÖRK gehören, wird das Gesamtbild doch von Konsultationen und Konferenzen beherrscht. Diese werden zwar im Blick auf Förderung persönlicher Beziehungen und Interaktion weiterhin für wichtig gehalten, jedoch oft als didaktisch zu veraltet und als isolierte Veranstaltungen ohne einen der Vor- und Nacharbeit dienenden Prozess angesehen. Die Ergebnisse werden häufig in einer unattraktiven Form veröffentlicht, die denjenigen, die nicht dabei waren, wenig vermittelt. Somit sind die Tagungen für die nicht direkt Beteiligten wenig sinnvoll.

Zuwendungen haben, was die Beträge anbetrifft, an Bedeutung verloren, sind als strategisches Mittel aber immer noch wichtig. Zur Zeit profitieren einige Partner und Kirchen von dieser Möglichkeit im Rahmen verschiedener Programme, während es für diejenigen außerhalb des Systems unklar ist, wie sie Zugang zu Mitteln bekommen können. Mit diesem Problem muss man sich vom Management her befassen und ein transparentes System der Projektverwaltung einrichten, mit dessen Hilfe man sich ein Gesamtbild machen kann von der Begleitung der Programme durch den Rat sowie der strategischen Verwendung der Geldmittel im allgemeinen im Blick auf neu auftretende Herausforderungen. Auf diese Notwendigkeit wurde bei der Auswertung einiger Aktivitäten hingewiesen.12

Es gibt noch weitere Fragen, die beachtet werden müssen bei der strategischen Nacharbeit zu denjenigen, die sich an mit dem ÖRK verbundenen Vorhaben beteiligen. Gelegentlich entsteht der Eindruck, dass Beteiligte im Blick darauf ausgewählt werden, dass sie in die ÖRK-Agenda hineinpassen, anstatt wegen ihrer strategischen Bedeutung für die Verbreitung der Ergebnisse in ihren Kirchen. Auf der anderen Seite haben viele der Befragten in verschiedenen Entscheidungs- oder Beratungsgremien des ÖRK mitgearbeitet oder sind teilweise weiterhin darin tätig. Wie vorher bereits bemerkt, haben viele den Eindruck, dass sie nicht genügend Informationen haben. Eine ähnlich wichtige Schwierigkeit ist jedoch, dass sie nicht immer wissen, wie sie die ihnen zur Verfügung stehenden Informationen einsetzen und auf effektive Weise verbreiten sollen.

Mangelnde Vorbereitung und Nacharbeit wurde nicht nur als ÖRK-Problem festgestellt, sondern auch selbstkritisch erkannt. Viele bemerkten, dass die Kirchen kein angemessenes System zur Vorbereitung haben und dass deren Vertreter/innen bei verschiedenen Tagungen oft hauptsächlich nach ihren Sprachfähigkeiten ausgesucht werden. So liegt die Verantwortung zugleich beim ÖRK und bei den Mitgliedskirchen.

Von daher sind die Anwendung alternativer pädagogischer Ansätze und der Aspekt einer umfassenden ökumenischen Bildung von entscheidender Bedeutung. In dieser Hinsicht wird beim ÖRK ein Mangel an Kompetenz in der Anwendung innovativer Methoden festgestellt.

Beteiligung und Engagement der Kirchen und der gesamten Gemeinschaft - und zwar nicht nur als Teilnehmende, sondern als Initiatoren, Eigenverantwortliche und Umsetzende von Programmen - ist der wichtigste Faktor für den Erfolg eines Programms. Zur Zeit ist dies in der Gestaltung der Programme kaum sichtbar. In der Praxis hat es bei vielen Programmen unterschiedliche Formen der Beteiligung von Mitgliedern der ÖRK-Gemeinschaft gegeben: Studien, Forschung, gemeinsamer Einsatz von Stabsmitgliedern, Besuche bei den Kirchen usw. Dies wird jedoch nicht systematisch gehandhabt, und der Einsatz dieser Methoden scheint jeweils von einzelnen Personen abzuhängen.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Eine systematischere Analyse der in einigen Programmen benutzten Methoden in Verbindung mit dem erfolgreichen Ergebnis der Beteiligung der ÖRK-Gemeinschaft, z.B. durch Studien, Forschung, gemeinsamen Einsatz von Stabsmitgliedern, Besuchen bei Kirchen, ist ein wichtiger Aspekt für das Überdenken der Methoden, mit denen der Rat arbeitet.

Kommunikation der Programme muss in die Gestaltung der Programme eingebaut werden, und der Gesamtbereich der Kommunikation muss für den Rat gestärkt werden.

Tagungen und Versammlungen müssen mit klar umrissenen Prozessen verbunden und im Rahmen einer kontinuierlichen ökumenischen Ausbildung gesehen werden.

Die Programmplanung muss sich auf Einbeziehung der ÖRK-Gemeinschaft auf allen Ebenen gründen.

Die Anwendung verschiedener Methoden muss strategisch betrachtet werden, und die Auswahl muss auf Kernfunktionen, wie z.B. Stärkung der Gemeinschaft, basieren.

Der Einsatz von Kommissions- und Ausschussmitgliedern, Teilnehmern und Mitgliedern von Leitungs- und Beratungsgremien, die für die Gemeinschaft eintreten und sie vermitteln, sollte systematisch durchdacht und aus strategischer Sicht geprüft werden. Damit würde die jetzige Praxis vermieden, bei der einzelne Mitglieder herausfinden müssen, wie sie mit dieser Funktion umgehen sollen. Dies ist besonders wichtig in Regionen mit wenigen Vertretern/innen. Wenn diese nicht mit kirchlichen Strukturen verbunden sind, verliert der ÖRK unmittelbar an Sichtbarkeit.

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Teil 2: Wichtigste Ergebnisse und Schlussfolgerungen zu den einzelnen Programmen

Dieser Abschnitt unseres Berichts gibt die Ansicht der Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen zu den einzelnen Programmen wieder 13, während der Bericht "Von Harare nach Porto Alegre" ausführliche Informationen zu jedem der Programme und den jeweiligen Aktivitäten seit 1999 beinhaltet. Vor der Vollversammlung wird der Versuch unternommen, die Angaben zu den Programmen in beiden Berichten in Einklang zu bringen und Teilnehmern/innen ein vollständigeres Bild von der Programmarbeit sowie unsere Einschätzung zu vermitteln.

2.1 Stärkung der einen ökumenischen Bewegung

"Der Bericht der Sonderkommission leitete einen Prozess des besseren Zuhörens ein."

Wichtigste Ergebnisse

Wichtigstes Ziel des Programms war es, der Arbeit des ÖRK ein deutlicheres Profil zu geben, Beziehungen zwischen den Mitgliedern zu stärken, die Gemeinschaft auszuweiten und die Geschlossenheit der ökumenischen Bewegung zu fördern.

Auch wenn es hier nicht um ein einzelnes Programm geht, wurde in den eingehenden Antworten großer Mehrheit die Bedeutung des Aufbaus und der Pflege von Beziehungen in der ökumenischen Bewegung anerkannt. In der CUV-Studie "Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis und einer gemeinsamen Vision" wurde der ÖRK als Gemeinschaft der Kirchen bezeichnet und den Mitgliedskirchen die Verantwortung dafür übertragen, Beziehungen untereinander aufzubauen und zu pflegen. Doch wie die jüngst durchgeführte Studie zur Ökumene im 21. Jahrhundert gezeigt hat, gibt es viele andere Gruppen wie regionale ökumenische Organisationen (REOs), nationale Kirchenräte, weltweite christliche Gemeinschaften, Organisationen, kirchennahe Werke und Dienste, mit denen der ÖRK neben den Kirchen Kontakte unterhält, die ebenfalls kontinuierlicher Aufmerksamkeit bedürfen.

Die wichtigste Maßnahme innerhalb dieses Programms seit der Vollversammlung von Harare war die Einrichtung der Sonderkommission zur Orthodoxen Mitarbeit im ÖRK. Die Sonderkommission wurde in den weitaus meisten Reaktionen erwähnt. Die Reaktionen zum Ergebnis der Sonderkommission sind jedoch gemischt. Im Allgemeinen wird es als positiv angesehen, dass der Diskussion und der Verständigung zu Themen, die sich spaltend hätten auswirken können, Raum und Zeit gegeben wurde. In manchen Fällen wurde der Sorge Ausdruck verliehen, dies habe dazu geführt, dass der Rat seit Harare zu sehr mit der eigenen Nabelschau beschäftigt gewesen sei. Während viele die Entwicklung zum Konsensprinzip und zum Entscheidungsprozess im Konsensverfahren als positiven Schritt ansehen, sind andere beunruhigt, dass dies die prophetische Stimme des ÖRK zum Verstummen bringen könnte. Wieder andere sind enttäuscht, dass der ökumenische Gottesdienst, wie sie ihn schätzen gelernt haben, in der Entwicklung zur "Gemeinsamen Andacht" untergehen könnte. Die orthodoxen Reaktionen auf die Sonderkommission waren größtenteils positiv.

Zur Erweiterung und Vertiefung der Gemeinschaft und zur ökumenischen Mission der Kirchen hat auch seit nahezu 40 Jahren die Gemeinsame Arbeitsgruppe mit der römisch-katholischen Kirche beigetragen. Vorgeschlagen wurde, im Jahre 2005 eine Konsultation einzuberufen, um die Beziehung zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem ÖRK zu evaluieren. Weitere praktische Schritte zur Erweiterung der Gemeinschaft sind unter anderem der Vorschlag, voraussichtlich im Jahre 2007 ein Globales Christliches Forum einzuberufen, in dem ÖRK-Mitgliedskirchen, Katholiken, in Afrika entstandene Kirchen, Pfingstler und Evangelikale zusammenkommen sollen. Kleinere Tagungen mit Vertretern dieser Kirchen haben seit 1998 stattgefunden, und Befragte aus allen Regionen haben diese Initiative begrüßt. Eine Beratungsgruppe, die den Dialog zwischen dem ÖRK und den Pfingstlern weiterführt, wurde nach der 8. Vollversammlung 1998 eingerichtet und hat mehrere Male getagt. Pfingstler in Lateinamerika begrüßen die, wie sie es nennen, "wachsende Offenheit" des ÖRK.

Dieses Programm trägt auch Verantwortung für eine maximale Einbeziehung der Leitungsgremien. Wie in Abschnitt 1.1 dieses Berichts bemerkt wurde, äußerten Mitglieder des Zentralausschusses und sogar einige Mitglieder des Programmausschusses Unsicherheit über die Richtung und die Ziele der Programme und fühlen sich nicht gut genug informiert, um Entscheidungen über die Einleitung, Neuausrichtung und/oder Beendigung von Programmen zu treffen.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Die Sonderkommission sticht als wichtigste Aktivität des Programms hervor.

Alle Befragten unterstrichen die besondere Bedeutung, die der Aufbau und die Pflege von Beziehungen für eine positive Zukunft der ökumenischen Bewegung hat. Mit den jüngsten Personal- und Struckturveränderungen des ÖRK wird diese Aufgabe stärker zwischen den Teams aufgeteilt und könnte verwässert werden. Die Verantwortung für den Aufbau und die Pflege von Beziehungen muss klarer definiert und in allen Programmen gestärkt werden.

Bedeutende Schritte für den Aufbau von Beziehungen mit den Pfingstlern sind unternommen werden; dies findet offensichtlich bei allen Seiten Anerkennung.

Die Konsultationen zur Neugestaltung (Ökumene im 21. Jahrhundert) nehmen Bezug auf die Ziele dieses Programms und haben das Potenzial, die ökumenische Bewegung zu stärken und die Rolle des ÖRK in der Bewegung zu klären.

Die Mechanismen zur Programmplanung müssen verbessert werden; Mitglieder von Leitungs- und Beratungsgremien müssen besser über die Programme informiert sein.

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2.2 Ökumenisches Institut, Bossey

"Studierende, die in Bossey waren, werden durch diese Erfahrung verändert und kehren mit einer ökumenischen Perspektive in ihre Heimat zurück."

Wichtigste Ergebnisse

Das Bossey-Programm trägt zur Ausbildung des ökumenischen Führungsnachwuchses - sowohl unter Laien als auch unter Ordinierten - bei. Die Studiengänge von Bossey (Magister- und Doktorandenprogramm) werden in Zusammenarbeit mit der Universität Genf durchgeführt; es ist allgemein anerkannt, dass dies zu einem verbesserten wissenschaftlichen Niveau geführt hat. Derzeit wird die Bibliothek stark ausgebaut. Viele der Seminare in Bossey genießen hohes Ansehen; sie behandeln beispielsweise die Rolle der Religionen im Friedensprozess, die menschliche Sexualität, den interreligiösen Dialog über die Interpretation der Bibel im Verhältnis zu anderen Glaubenstraditionen und die Bioethik. Diese und andere Seminare werden mit Beratung durch oder in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterteams des ÖRK konzipiert und unterstützen die allgemeinen programmatischen Ziele des ÖRK.

Alle Studiengänge werden laufend intern evaluiert und entsprechend inhaltlich oder methodisch verbessert. Die Nachbetreuung der Studierenden wird derzeit ausgebaut, um die langfristigen Auswirkungen insbesondere der Ökumenischen Hochschule zu beobachten. Für alle Studiengänge gibt es hohe Bewerberzahlen; es gibt doppelt so viele Bewerbungen wie Plätze für die Ökumenische Hochschule, drei Mal so viele für das Magisterprogramm und vier Mal so viele für das Doktorandenprogramm. Auch wenn die Georgische und die Bulgarische Orthodoxe Kirche ihre Mitgliedschaft im ÖRK gekündigt haben, schicken sie nach wie vor Studenten nach Bossey.

Die Gemeinschaft beteiligt sich konkret an der Unterstützung von Bossey; so finanzieren die römisch-katholische Kirche und ein Missionswerk zwei Vollzeitprofessoren, und jedes Jahr gibt es Gastprofessoren und -dozenten, die ihre Zeit zur Verfügung stellen. Eine vierte Professur ist von einer Stiftung abhängig, die derzeit nicht genügend Mittel abwirft, was Anlass zur Sorge gibt. Viele Studierende aus dem Süden benötigen finanzielle Unterstützung, und glücklicherweise ist der Stipendienfonds von Bossey nach wie vor gut ausgestattet.

Durch Gastdozenten und eine gestiegene Zahl von Studierenden aus evangelikalen Kirchen gibt es immer mehr Kontakte zu Evangelikalen und Pfingstlern. Bossey wäre gerne bereit, mehr weibliche Studierende aufzunehmen, doch schlagen die Kirchen zumeist Männer für die längerfristigen Programme vor; daher sind nur 20% der Studierenden Frauen.

Die Befragten bestätigten, dass Bossey ein wesentlicher Bestandteil des ÖRK ist, vor allem zu einer Zeit, in der ökumenisches Lernen so wichtig ist. Doch zahlenmäßig sind die Auswirkungen der Arbeit derzeit eng begrenzt. Vor allem Regionen im Süden wünschten sich, dass die Arbeit von Bossey dezentralisiert werden könnte, da sowohl die fehlenden finanziellen Mittel als auch die großen Entfernungen bedeuten, dass nur wenige Bossey besuchen können. Manche befürchteten, dass höhere wissenschaftliche Standards die Möglichkeiten zum Besuch von Bossey einschränken könnten, und andere äußerten sich unzufrieden darüber, dass die Veranstaltungen in Bossey heute nur noch in englischer Sprache stattfinden. Einige fragten, warum das Programm für ökumenische Ausbildung des ÖRK und Bossey nicht enger miteinander zusammenarbeiten.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Bossey hat in der Gemeinschaft einen guten Namen, und daher fordern viele Regionen auf der Welt eine Ausweitung der Aktivitäten Bosseys über die Mauern des Instituts hinaus. Diesen Anspruch zu erfüllen, ist eine große Herausforderung. Damit verbunden sind nachdrückliche Appelle an den ÖRK, mehr im Bereich des ökumenischen Lernens zu tun und das Programm für ökumenische Ausbildung und das Institut in Bossey stärker miteinander zu verknüpfen oder zusammenzuschließen.

Weitere Herausforderungen sind die schwache Position Bosseys aufgrund der gegenwärtig bestehenden Vereinbarungen, nach denen nur ein Lehrstuhl vom ÖRK finanziert wird, und der geäußerte Bedarf an einer systematischen Nachbetreuung der Studierenden der Ökumenischen Hochschule, um die langfristigen Ergebnisse auszuwerten.

Es ist sehr wichtig, dass Bossey auch in Zukunft ein Ort ist, an dem herausragende Programme durchgeführt werden können und Seminare zu Initiativen des ÖRK stattfinden.

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2.3 Dialog mit Nächsten anderer Religionen

"Das interreligiöse Programm ist besonders notwendig in der Perspektive von Frieden und Versöhnung."

Wichtigste Ergebnisse

Dieses Programm soll den Dialog zwischen Christen und Nächsten anderer Religionen in einer Welt des religiösen Pluralismus fördern. In den Umfragen und Interviews wurde dieser Arbeitsbereich von einer hohen Prozentzahl der Befragten als wichtig angesehen; fast ebenso viele äußerten jedoch auch, dass er notwendig sei, aber auch ausgebaut und einigen Veränderungen unterzogen werden müsste.

Im Mittelpunkt der Kommentare stand die Freude der Befragten darüber, dass der ÖRK sich in dieser Arbeit engagiert. Doch insgesamt scheint in der ÖRK-Gemeinschaft der Eindruck vorzuherrschen, dass ein Großteil der interreligiösen Arbeit wissenschaftlichen, elitären Charakter hat.

Wiederholt regten Teilnehmer/innen an, die Frage, wie Menschen in multireligiösen Kontexten zusammenleben, stärker in den Mittelpunkt zu rücken und hier Hilfe zu leisten; die von Mitarbeiter/innen in Nigeria in ihrem Kontext geleistete Arbeit wurde in diesem Zusammenhang gelobt. Einige äußerten, dass asiatischen Religionen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.

Auch wenn anerkannt wurde, dass der ÖRK in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet hat, wurde die Frage aufgeworfen, ob sich das Programm so weiter entwickele, dass es neuen Herausforderungen gerecht würde. Einige waren der Ansicht, dass das Programm stagniere und heikle Fragen, darunter einige für die Kirchen schwierige theologische Probleme, ignoriere. Gleichzeitig äußerten die Teilnehmer der kleinen "Gemeinsam Denken"-Gruppe - einer Gruppe von Angehörigen vieler verschiedener Religionen, die zwei Mal pro Jahr zusammenkommt -, dass ihre Diskussionen zu äußerst heiklen Fragen weit gediehen seien, sie sich jedoch fragten, wie sie ihre Erfahrungen mit anderen teilen könnten. Mehrere Kirchenvertreter sagten aus, dass ihre Kirchen dieser Arbeit sehr argwöhnisch gegenüber stünden und dass sie sich vom ÖRK eine klare christologische Aussage über die Beziehung zu anderen Religionen wünschten. Einige meinten, dass wir einen Dialog mit Atheisten, säkular eingestellten Menschen und Humanisten ebenso wie mit Angehörigen anderer lebendiger Religionen bräuchten.

Es wurde vorgeschlagen, dass mehr Frauen an diesem Programm teilnehmen sollten, da sie häufig andere Perspektiven einbrächten. Der ÖRK-Bericht über die "Würde der Kinder 1995-2004" ruft den ÖRK dazu auf, Kinderthemen interreligiös zu behandeln. Es wurde vorgeschlagen, dass der ÖRK eine Konferenz der Beauftragten der Kirchen für interreligiöse Fragen einberufen solle, um mehr darüber zu erfahren, was in den Mitgliedskirchen geschieht. Ein anderer, mehrfach geäußerter Vorschlag war, engere Verbindungen zur Weltkonferenz über Religion und Frieden (WCRP) zu knüpfen. Im Bericht der Gemeinsamen Arbeitsgruppe des ÖRK und der römisch-katholischen Kirche wurde die interreligiöse Arbeit als wichtiges Thema für ihre zukünftige Arbeit benannt.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Nach der hohen Zahl positiver Stellungnahmen zu der Arbeit des ÖRK in diesem Bereich zu urteilen, ist dies ein wichtiges Programm, das weiter ausgebaut werden muss. 

Es ist anzuerkennen, dass in kleinen Konsultationen wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Dennoch geht es nun in erster Linie darum, das Programm stärker für die ÖRK-Gemeinschaft zu öffnen und zu untersuchen, wie man in multireligiösen Kontexten zusammenleben kann und wie man mit den schwierigen theologischen Themen, die mit interreligiösen Fragen verbunden sind, umgehen kann.

Mitgliedskirchen, die in diesem Bereich aktiv sind, wünschen sich mehr Interaktion und mehr Interesse des ÖRK an der von ihnen geleisteten Arbeit.

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2.4 Dekade zur Überwindung von Gewalt

"Dies ist eine langfristige Arbeit und die Kirchen haben eine moralische Verpflichtung, sich für Frieden und Gewaltlosigkeit einzusetzen."

Wichtigste Ergebnisse

Die laufende Dekade zur Überwindung von Gewalt soll die ÖRK-Gemeinschaft und insbesondere die Mitgliedskirchen begleiten, wenn sie Probleme der Gewalt in ihren unterschiedlichen Kontexten angehen. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass die Arbeit der verschiedenen Mitglieder der Gemeinschaft (Mitgliedskirchen, regionalen ökumenischen Organisationen und nationalen Kirchenräten) koordiniert wird und Verbindungen über die Grenzen der Gemeinschaft hinaus hergestellt werden, beispielsweise mit der Internationalen Koalition für Frieden und Gewaltlosigkeit. Die Dekade erlebte eine Blütezeit bald nach Harare und dann erneut mit dem offiziellen Start in Berlin 2001, doch kam die Arbeit erst richtig in Gang, als im Jahre 2002 mit der Hilfe des Weisungsausschusses Mittel und Mitarbeiter/innen verfügbar gemacht wurden. Besonders seit dem 11. September 2001 ist das Bewusstsein für die Themen Krieg, Gewalt und Sicherheit gestiegen, und das Programm hat eine Struktur gefunden, die als überaus relevant, sachdienlich und wichtig angesehen wird.

In Umfragen und Interviews erhielt dieses Programm eine sehr hohe Zustimmung. Einige gaben an, dass es noch ausgebaut werden müsse, doch gab es "gute Noten" dafür, dass es den Auftrag von Harare erfüllt habe. Die Befragten äußerten sich positiv über das angewandte Verfahren, bei dem Informationen über die Arbeit der Kirchen in diesem Bereich zusammengetragen werden. Die Dekade wurde als zentraler Anlaufpunkt für kirchliche Initiativen gelobt, bei der Informationen unter den verschiedenen Mitgliedern der Gemeinschaft geteilt werden, zwischen den Kirchen, die sich bereits im Kampf gegen Gewalt engagieren, und denen, die sich erst neu mit dieser Frage befassen.

Die beliebte Webseite wurde allein im Monat September bis zum 21.9., dem Tag des Gebets für den Frieden, 240 000 Mal aufgerufen. Viele merkten an, wie nützlich der Studienführer für die Kirchen und Bürgerinitiativen sei. In sechs Sprachen gedruckt, wird er viel verwendet, und insbesondere Frauengruppen hoben hervor, dass er gut verständlich geschrieben sei. Auf jedem Kontinent fanden offizielle Eröffnungen der Dekade statt und die asiatischen Teilnehmer gaben ihrer Freude Ausdruck, dass der Regionalfokus 2005 auf Asien liegt. Die Asiatische Christliche Konferenz leistete die Vorarbeit und ein Koordinator wurde benannt. Kirchen in den USA knüpften an den dortigen Regionalfokus 2004 an; Lateinamerikaner sprachen von der Bedeutung der Dekade für ihren Kontinent, der 2006 Gegenstand des Dekadeschwerpunkts 2006 sein wird. Die Dekade genießt starke Unterstützung bei vielen Kirchen und Organisationen weltweit und ist ein wichtiger Teil der Arbeit der Internationalen Koalition für Frieden und Gewaltlosigkeit. Bei der Vorbereitung des Studienführers und der Seminare in Bossey wurde mit anderen Mitarbeitern und Teams zusammengearbeitet.

Enttäuschung wurde geäußert darüber, wie langsam das Programm angelaufen sei; mehrere Befragte in Europa gaben an, dass das Programm hier noch keine Wirkung gezeigt habe. Dies mag sich ändern, wenn zu einem späteren Zeitpunkt Europa ein Dekadeschwerpunkt wird. Der "Newsletter" musste aus Mangel an Mitarbeitern/innen eingestellt werden.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Dies ist ein schlankes Programm in Bezug auf Etat und Mitarbeiterstab. Es hat große Zustimmung von seiten der Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen erfahren und wird gut angenommen. Eine Erfolgsanalyse, in der einige der Lehren zusammengetragen werden, steht noch aus.

Von Anfang an wurde mit den Kirchen zusammengearbeitet. Diese wurden gebeten, ihre Anliegen und Ressourcen einzubringen und somit hatte der ÖRK eher eine unterstützende Rolle durch Hilfe, Förderung der Netzwerkarbeit und Kommunikation.

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2.5 Einheit der Kirche

"Wir haben es geschafft, zutiefst spaltende Fragen erörtern zu können."

Wichtigste Ergebnisse

Dieses Programm trägt die Verantwortung für Studien zu lehrmäßigen und theologischen Fragen, die mit der Spaltung und Einheit der Kirche zusammenhängen. Das Programm soll die Kirchen anregen und unterstützen, sich mit diesen Fragen zu befassen. Seit Harare stehen eine Reihe von Themen auf der Agenda, doch die Studien zur Taufe und Ekklesiologie waren die beiden, die am häufigsten von den Befragten genannt wurden. Diejenigen, die sie in Umfragen und Interviews erwähnten, hoben insbesondere die Arbeit zur Taufe hervor. Auf Zustimmung stieß auch die Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen (EDAN) mit dem Ziel, eine theologische Erklärung abzufassen. Die Befragten gingen nicht auf die anderen Studien zur ethnischen Identität, zur ökumenischen Hermeneutik und zur theologischen Anthropologie ein.

Neu ist die theologische Reflexion über den Frieden, die die Arbeit der Dekade ergänzen sollte. Etliche der Befragten erwähnten, wie sehr sie die Hilfsmaterialien zur Gebetswoche für die Einheit der Christen schätzten, die jedes Jahr vom ÖRK und dem Päpstlichen Rat der römisch-katholischen Kirche ausgearbeitet werden.Auch wenn viele angaben, dass "Einheit der Kirche / Glauben und Kirchenverfassung" ein wichtiger Teil der Arbeit des ÖRK sei, glaubt die Mehrheit, dass das Programm zu den theologischen Grundlagen anderer ÖRK-Programme beitragen und nicht so sehr auf "isolierte" Studien ausgerichtet sein sollte. Es gab Vorschläge, dass "Einheit der Kirche / Glauben und Kirchenverfassung" den Kirchen helfen könnte, wenn das Programm die auf der ganzen Welt ablaufenden bilateralen Gesprächen und Vereinbarungen beobachten und diese Informationen allgemein zugänglich machen würde. In Frage gestellt wurde, inwieweit die Adressaten berücksichtigt werden und wie zugänglich das Material ist. Manche Befragte empfahlen, dass auf regionaler Ebene eine Förderung oder Verbreitung einiger Materialien stattfinden könne, um Hilfe bei der Auslegung zu leisten.

Es muss noch Klarheit darüber hergestellt werden, wie angemessen die durchgeführten Studien sind. Damit könnte die unter den Kommissionsmitgliedern weithin herrschende Uneinigkeit darüber, welche Studien die entscheidendsten und dringendsten sind und welche sekundär, von untergeordneter Bedeutung oder vielleicht unnötig sind, beseitigt werden. Ein Austausch fand auch über die Frage statt, ob die wohlhabenden Kirchen überproportional dazu in der Lage seien, Diskussionen über die Programmgestaltung des Bereichs Glauben und Kirchenverfassung zu beeinflussen.

Eine weitere Herausforderung für "Glauben und Kirchenverfassung / Einheit der Kirche" besteht darin, wie man einen kontinuierlichen weltweiten theologischen Dialog unter den Kirchen aufrechterhalten kann, wenn sich die Plenarkommission so selten trifft, nämlich nur einmal seit 1998. Dies könnte Zweifel daran aufkommen lassen, wie ernst das Engagement des Rates für Glauben und Kirchenverfassung ist. Manche Rückmeldungen lassen Enttäuschung über den mangelnden Fortschritt auf dem Weg zur Einheit der Kirche erkennen, und einige fragen sich, ob der Rat der Arbeit des Bereichs ausreichend Priorität einräumt.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Am sinnvollsten wurden von den Kirchen die Studien zu Taufe und Ekklesiologie angesehen.

Die Materialien zur Gebetswoche für die christliche Einheit werden von vielen genutzt.

Der Bereich Glauben und Kirchenverfassung / Einheit der Kirche muss stärker im Leben und Wirken der Kirche verwurzelt sein, und es sollten mehr organische Verbindungen zu anderen Programmen geschaffen werden. Wichtig ist, dass der ÖRK sich nicht nur mit sozialen und politischen Fragen befasst, sondern auch mit den theologischen/pastoralen Fragen.

Die vorgelegten Materialien werden von einigen Teilen der Gemeinschaft nicht immer als zugänglich angesehen; in ihren Augen sind die Materialien zu "eurozentrisch" und/oder die behandelten Probleme haben keine Relevanz für ihre Situation.

Auch wenn es heute eine größere gegenseitige Akzeptanz unter den Kirchen und in vielen Fällen freundlichere Beziehungen untereinander gibt, wurde die Meinung geäußert, dass es bei den "wirklichen" Problemen keine so großen Fortschritte gebe; so sei man sich zwar einig bei politischen und sozialen Problemen oder theologischen Betrachtungen über den Frieden, andererseits gebe es aber immer noch ÖRK-Mitgliedskirchen, die Angehörige anderer Mitgliedskirchen erneut taufen. In Fragen der Lehre seien die Kirchen noch weit voneinander entfernt. Mit dem vorhandenen guten Willen besteht die Chance, dass der Bereich Glauben und Kirchenverfassung / Einheit der Kirche sichtbarer und relevanter in Erscheinung tritt.

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2.6 Ökumenische Fürsprachearbeit und friedliche Konfliktlösung

"Dank dem ÖRK gibt es heute Kontakte zwischen dem Ogoni-Volk, Shell und der Regierung. Vorher waren die Kirchen völlig ausgeklammert."

Wichtigste Ergebnisse

Dieses Programm soll den Kirchen und ökumenischen Partnerorganisationen dabei helfen, ein einheitliches und kritisches Zeugnis zu Fragen von Gewalt, Krieg, Konflikten und Menschenrechten im Rahmen des Einsatzes für Frieden und Gerechtigkeit zu entwickeln. Alle diese Themen spielten für die meisten Befragten nach wie vor eine große Rolle. Andere Themen des Programms sind Sicherheit, Abrüstung und die Rolle der Religion in Konflikten. Es wurde unterstrichen, dass Kirchen mit einer Stimme in der Welt sprechen müssen und dass dies durch die Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten (CCIA), die für dieses Programm verantwortlich ist, geschieht. Diejenigen, die vertrauter mit der Arbeit sind, stimmten darin überein, dass der Auftrag der Vollversammlung von Harare durch die vom Zentral- und Exekutivausschuss vorgegebenen Direktiven umgesetzt wurde. Dies gelte insbesondere in Bezug auf den Ökumenischen Schwerpunkt Afrika, wo ein Mitarbeiter der CCIA abgeordnet wurde, um bei der Erneuerung der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC) mitzuhelfen und auch Initiativen ergriffen wurden, die sich mit anderen brennenden Problemen in Afrika befassen.

Daneben wurden die Aktivitäten des Programms sowohl im ökumenischen als auch im internationalen Bereich, insbesondere bei den Vereinten Nationen positiv, hervorgehoben. Die UNO, ihre Sonderorganisationen und andere internationale Organisationen werden als wichtige Partner angesehen. Allgemein hält man es für wichtig, dass die Kirchen in der Lage sein müssen, sich mit einer Stimme, die einen Großteil der christlichen Welt vertritt, zu Fragen von Krieg und Frieden, Menschenrechten und Sicherheit zu äußern. Dies eröffnet ihnen einen Zugang zu den Diskussionen und zur Advocacy-Arbeit im UNO-Bereich zu Fragen der Abrüstung, Straffreiheit, Globalisierung und einer nachhaltigen Gesellschaft. In diesem Sinne wurde der Ausbau des UN-Verbindungsbüros des ÖRK in New York als wichtiger Schritt zur Stärkung der internationalen Rolle des ÖRK angesehen. Ähnliches gilt auch für die in regelmäßigen Abständen herausgegebenen Öffentlichen Erklärungen, die der Gemeinschaft die Parameter vieler Konflikte in der Welt besser verständlich machen.

Ein interessantes Element ist, dass das UN-Verbindungsbüro des ÖRK eine bewusste Verbindung zu Advocacy-Fragen sucht, die derzeit in andere Programmbereiche gehören (Ökumenische Fürsprachearbeit, Diakonie und Solidarität, Ethik des Lebens und Alternativen zur Globalisierung). Offensichtlich stellen auch die Befragten, wenn auch vielleicht unbewusst, diese Verbindungen zwischen den einzelnen Programmen her.

Im ganzen Bereich der Fürsprachearbeit wurde angemerkt, dass der Stärkung der Kirchen in ihrer eigenen Advocacy-Arbeit mehr Aufmerksamkeit zukommen sollte, so dass sie auch als öffentliche Stimme in ihrem eigenen Umfeld wahrgenommen werden. Dies gehört eigentlich nicht zum Aufgabenbereich des gegenwärtigen Programms. Der Mangel an Ressourcen in diesem Bereich bei den Kirchen des Südens wird auch auf vielen internationalen Tagungen sichtbar und dieses Problem wurde als Herausforderung für die UN-Advocacy-Wochen des Programms angesehen. Andererseits übernehmen auch die finanzierenden Partner und Organisationen eine anwaltschaftliche Rolle, und der ÖRK sollte eine neue Strategie erarbeiten, um einen Platz für sie zu finden.

Bei der eigenen Beurteilung dieser Arbeit meinten die CCIA-Kommissionsmitglieder, die für die Beratung des Programms verantwortlich sind, dass die bereits laufenden Aktivitäten verstärkt werden sollten und dass neue brennende Fragen zusätzlich auf die Agenda der Kommission gesetzt werden sollten. Sie wählten dazu Themen wie Migration, Gerechtigkeit und Versöhnung, die Funktion des Internationalen Strafgerichtshofs, die Kontrolle des Privatlebens der Bürger/innen, Handel und wirtschaftliche Gerechtigkeit, Globalisierung, Gesellschaftswandel und die sich verändernden Arbeitsbedingungen. Allerdings gingen sie nicht darauf ein, woher die zusätzlichen Mittel kommen sollten. Außerdem gehören etliche dieser Themen in den Aufgabenbereich anderer Programmteams. Die Notwendigkeit engerer Arbeitsbeziehungen zwischen den Teams wurde sowohl in den gemeinsamen Kommissionssitzungen von CCIA, JPC und Diakonie und Entwicklung als auch in der ÖRK-Gemeinschaft insgesamt erwähnt. Die Frage der dazu notwendigen Ressourcen wurde nicht behandelt.

Insgesamt wird die Rolle, die der ÖRK durch dieses Programm spielt, als entscheidend für die Begleitung der Kirchen in schwierigen Situationen angesehen; die dabei übernommene anwaltschaftliche Rolle genießt hohes Ansehen und prägt nachhaltig das Bild des Rats. In Lateinamerika ist der ÖRK immer noch dafür bekannt, dass er lange Zeit ökumenische Menschenrechtsorganisationen unterstützt hat. Fragen von Krieg und Frieden sind von grundlegender Bedeutung und die Haltung des ÖRK während des jugoslawischen Bürgerkriegs wurde ebenfalls von einem Teil der Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen anerkannt. Gleiches gilt für seine Position und sein öffentliches Auftreten bei dem Bemühen, den Irakkrieg zu verhindern wie überhaupt allgemein im Jahrzehnte währenden Nahostkonflikt - auch wenn in diesem Fall angemerkt wurde, dass die Rolle des ÖRK auch negative Auswirkungen auf die jüdisch-christlichen Beziehungen gehabt haben könnte.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Die in diesem Programm geleistete Arbeit wird gewürdigt; auf der internationalen Bühne mit einer Stimme zu Themen von globaler Bedeutung (Krieg, Fragen der Gerechtigkeit) zu sprechen, wird allgemein als wichtige grundlegende Aufgabe einer weltweiten Organisation der Kirchen angesehen.

Die traditionellen Formen der Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen durch Studienarbeit, Tagungen und Erklärungen erfüllen die Bedürfnisse der ÖRK-Gemeinschaft zum Teil; doch die Notwendigkeit größerer Kapazitäten, Kompetenzen und einer intensiveren Zusammenarbeit mit den neuen "Stimmen" vor Ort muss in Zukunft stärkere Beachtung finden; ebenso muss man auch die Kirchen dazu befähigen, in bestimmten Situationen für sich selbst zu sprechen.

Notwendig ist eine Vernetzung von globalen Themen der Advocacy-Arbeit, um Doppelungen zu vermeiden und um Kohärenz sowohl innerhalb des ÖRK als auch innerhalb der ökumenischen Bewegung insgesamt sicherzustellen.

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2.7 Ökumenischer Arbeitsschwerpunkt Afrika

"Vieles wurde erreicht, und eine der größten Leistungen bestand darin, der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz durch einen Prozess der Erneuerung zu helfen, afrikanische Kirchen zu begleiten und viele subregionale und nationale Kirchenräte zu unterstützen."

Wichtigste Ergebnisse

Der Bundesschluss von Harare 1998 rief den ÖRK dazu auf, das afrikanische Volk sowohl auf dem Kontinent als auch in der Diaspora zu begleiten. Die Teilnehmenden erneuerten ihre Verpflichtung, "unsere Gemeinschaften neu zu errichten und neu aufzubauen und unermüdlich für die Zukunft eines afrikanischen Lebens in Fülle zu arbeiten". Gleichzeitig unterstrich die Vollversammlung das reiche kulturelle und gesellschaftliche Erbe der Kirchen in Afrika und ihre wunderbaren Gaben des Glaubens für die weltweite ökumenische Familie. Die Bereiche, die anschließend vom Zentralausschuss zur näheren Untersuchung unter diesem besonderen Afrika-Schwerpunkt festgelegt wurden, waren Kriege, Konflikte, Regierungsführung, wirtschaftliche Gerechtigkeit, Spiritualität, ethische Werte.

Dieses Programm lief nur sehr langsam an; weshalb, ist unklar. Es war als ÖRK-übergreifendes Programm gedacht und in den letzten beiden Jahren hat sich hier besonders die Fachgruppe Afrika 14 engagiert. Daneben gibt es eine Überwachungsgruppe für den Frieden in Afrika unter den Mitarbeiterteams, die sich nach wie vor trifft. Kurzzeitig wurde ein Mitarbeiter ausdrücklich für die Koordination des Arbeitsschwerpunkts Afrika abgeordnet, bis er dann zum Regionalreferat wechselte. Ein Mitglied des Teams für Internationale Angelegenheiten hat nun die Verantwortung für die Koordination übernommen. Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des ÖRK; als Beispiele sind zu nennen die Konsultation "Reise der Hoffnung", das Engagement in Simbabwe und Liberia, der Besuch einer Frauen-Arbeitsgruppe im Sudan und eine Tagung jüngerer afrikanischer Theologen/innen.

Seit die Anlaufschwierigkeiten überwunden sind, lag der Schwerpunkt auf der Stärkung der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC). Der Exekutivausschuss der AACC bat den ÖRK um Unterstützung bei der Suche nach Möglichkeiten, die AACC zu stärken; die Abordnung eines Mitarbeiters des ÖRK in eine Führungsposition bis zur Wahl eines neuen AACC-Generalsekretärs wurde sehr dankbar angenommen. Lobenswert ist auch, dass sich viele verschiedene ökumenische Organisationen an der Suche nach dem weiteren Weg beteiligt haben. Anscheinend besteht eine sehr gute wechselseitige Beziehung zwischen dem ÖRK und der AACC.

Das Programm hat mit Erfolg Afrika als Region in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Nach wie vor hat die Region mit vielen Problemen zu kämpfen, doch besteht Hoffnung, dass die Stärkung der AACC auch die Stimme der Kirchen in Afrika stärken, sie mehr in die Debatte über die Zukunft des Kontinents einbeziehen und die interafrikanische Kooperation ausweiten wird. Etliche europäische Kirchen gaben an, dass das Programm sie ermutigt habe, Kontakt zu Kirchen und ökumenischen Gruppen in Afrika aufzunehmen. Ferner wurde das Mandat des EHAIA-Programms als Teil des Afrika-Schwerpunkts erwähnt.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Die AACC wird als entscheidend für die Stärkung der Stimme der afrikanischen Kirchen angesehen; notwendig ist auch eine neue Kooperation unter den verschiedenen ökumenischen Akteuren. Hoffentlich kann eine gestärkte AACC einige der brennenden Probleme der Region angehen.

Fragen der Diaspora sollten weiter mit den daran interessierten US-amerikanischen Kirchen verfolgt werden.

Warum ein Programm, das einen so starken Auftrag von der Vollversammlung erhalten hatte, eine so lange Anlaufzeit brauchte, sollte noch geklärt werden.

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2.8 Mission und Evangelisation: Engagement für den Dienst der Versöhnung

"Eine Herausforderung für unsere traditionellen protestantischen Kirchen liegt darin, dass sie Mitglieder verlieren, während die Pfingstkirchen schnell wachsen."

Wichtigste Ergebnisse

Dieses Programm soll den Kirchen dabei helfen, Gottes Mission in der heutigen Welt besser zu verstehen und gemeinsames Zeugnis von der Mission zu geben. Es ist schwer, hier von einem Programm zu sprechen, da es Arbeit in den Bereichen Gesundheit und Kirchlicher Dienst im städtischen und ländlichen Bereich (URM) sowie in den traditionelleren Aspekten von gemeinsamem Zeugnis und Evangelisation beinhaltet.Ein Schwerpunkt der Arbeit in diesem Jahr war die Vorbereitung auf die Weltmissionskonferenz in Athen im Mai 2005. Mit Besorgnis wurde darauf hingewiesen, dass die bevorstehende 9. Vollversammlung mit ihr um die Aufmerksamkeit der Kirchen konkurrieren könnte, da die beiden Großveranstaltungen im Abstand von nur wenigen Monaten stattfinden. Eine Auswertung der Konferenz muss in den Bericht "Von Harare nach Porto Alegre" aufgenommen werden.

Befragte aus allen Regionen unterstrichen nachdrücklich die Bedeutung der Arbeit zu HIV/AIDS, auch wenn sie sie nicht in Verbindung mit dem Programmbereich Mission und Evangelisation brachten. Mission und Evangelisation wurde an sich nur selten von den Befragten erwähnt, die sich beunruhigt über ein mangelndes Profil dieser Arbeit äußerten. Lobend erwähnt wurden die Zeitschrift "International Review of Mission" und die in Afrika und Lateinamerika initiierten Evangelisationsschulen.

Unterschiedliche Meinungen gab es darüber, wie wichtig ein Engagement des ÖRK in dieser Arbeit sei. Einige sagten, sie liege in der Verantwortung der einzelnen Kirchen, und sie seien sich nicht sicher, was der ÖRK dazu beitragen kann oder beiträgt, außer vielleicht, dass er ein Forum zum Austausch von Informationen bietet. Andere meinten, es sei eine Kernaufgabe des ÖRK, die erhalten bleiben müsse. Einige wünschen sich eine stärkere Betonung der Evangelisation und Gründung von Kirchen. Kirchen im Norden suchten Unterstützung bei der Frage, wie sie mit ihrem zunehmend säkularen Umfeld und dem zurückgehenden Kirchenbesuch umgehen sollten. Eine Studie zum Zeugnis in einem säkularen Kontext hätte hier vielleicht helfen können, wurde jedoch aufgrund fehlender Finanzmitteln gestrichen. Dagegen scheinen Kirchen im Süden und einige in Osteuropa nicht die gleiche Programmunterscheidung zu machen, wie sie der Rat zwischen Mission, Bildung und Diakonie vornimmt, sondern sehen sie vielmehr als ein Ganzes.

Gefragt wurde auch danach, was aus den Orthodoxen Studien im Bereich Mission und Evangelisation geworden ist. In Frage gestellt wurde auch, ob URM als ein ÖRK-Programm fortgeführt werden sollte. Mangelnde Kommunikation und fehlendes Engagement bei den Kirchen wurden festgestellt; die Arbeit des URM scheine wenig Einfluss auf das Leben der Kirchen zu haben.

Der Bericht der Kommission für Weltmission und Evangelisation vom Oktober 2004 benennt eine Reihe von Bereichen, die zwischen der Kommission und der Leitung bzw. den Leitungsgremien des ÖRK geklärt werden sollten.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Kommission für Weltmission und Evangelisation einen größeren Mitgliederkreis hat als der ÖRK. Diese Gruppe ist für die Konferenz verantwortlich, die im Mai 2005 in Athen stattfindet. Eine Evaluation muss Teil des Abschlussberichts sein.

Die Arbeit zu HIV/AIDS im Bereich Gesundheit und Heilung ist der bekannteste Bereich des Programms, der in allen Teilen der Welt hohes Ansehen genießt. Eine Analyse der Frage, wie diese Arbeit durchgeführt wird, könnte wertvolle Erkenntnisse für andere Programme liefern.

Insbesondere die Kirchen im Süden sehen Mission zumeist in Verbindung mit Bildung und Diakonie und nicht isoliert. Dies hat Auswirkungen darauf, wie die Programmarbeit des Rats verstanden, geplant und strukturiert wird.

Die Zeitschrift "International Review of Mission" und die Schulen für Evangelisation in Afrika und Lateinamerika wurden lobend erwähnt, doch allgemein ist das Profil des Bereichs Mission und Evangelisation eher gering.

Es sollte untersucht werden, welchen Einfluss die Arbeit des URM auf das Leben der Kirchen hat.? Sowohl die Mitglieder der Kommission als auch die Mitarbeiter/innen werfen die Frage auf, wie effektiv die Kommission arbeiten kann, wenn sie nur alle 18 Monate tagt.

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2.9 Ökumenisches Lernen: eine Herausforderung

"Die Herausforderung des ökumenischen Lernens liegt nicht darin, sich daran zu erinnern, was war, sondern sich zu fragen, wie man mit seinen Mitmenschen leben und zum Entstehen von Gemeinschaft beitragen kann."

Wichtigste Ergebnisse

Dieses Programm des ÖRK soll ökumenisches Lernen sowohl innerhalb der Kirchen als auch in der ökumenischen Bewegung unterstützen. Ökumenisches Lernen wurde in Umfragen und Interviews wiederholt als Bedürfnis genannt, doch werden in den Antworten keine besonderen Ergebnisse des Programms genannt. Viele fragten, warum dieses Programm nicht Teil von Bossey ist.

Häufig wirkt dieses Programm "im Verborgenen", da es anderen zuarbeitet, wie im Fall des vielgelobten Studienführers zur Dekade zur Überwindung von Gewalt oder bei der Teilnahme an der "Reise der Hoffnung" in Afrika und den Seminaren in Bossey. Vor kurzem organisierte das Team für ökumenische Ausbildung für die Mitarbeiter/innen der kirchennahen Werke und Dienste auf deren Anfrage hin ein Seminar zum ökumenischen Lernen in Bezug auf aktuelle Fragen, die von Interesse für die Finanzierungspartner sind.

Das Programm hat mit einer Reihe von Herausforderungen zu kämpfen, darunter ein wachsender Konfessionalismus, zusammen mit umfangreichen Stellenkürzungen. Eine wichtige Herausforderung bei den Stipendien besteht darin, dass viele Geldgeber lieber Maßnahmen in der Entwicklungspädagogik finanzieren, die nicht immer zur ökumenischen Ausbildung beitragen. Dies bleibt eine dauerhafte Spannung, da viele Seiten nicht den Unterschied zwischen ökumenischem Lernen und Entwicklungspädagogik sehen. Eine externe Evaluation des Stipendienprogramms findet derzeit statt; die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Einige Befragte äußerten sich dankbar für die Bereitstellung von Stipendien, gaben jedoch nicht an, für welchen Programmbereich die Stipendien verwendet wurden.

Einige Kommentare lobten die theologische Ausbildung insbesondere von Frauen. Vorgeschlagen wurde, die Rolle der Berater in dezentralisierter theologischer Bildung zu überprüfen, um festzustellen, ob ihre Arbeit positive Ergebnisse bringt.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Ein Großteil der Arbeit des Programms für ökumenische Ausbildung zeigt sich nach wie vor durch ihre Unterstützung anderer Programme.

Im gegenwärtigen Kontext des wachsenden Konfessionalismus bleibt ökumenisches Lernen eine Herausforderung. Um eine bessere Wahrnehmung seiner Arbeit sicherzustellen, muss das Programm für ökumenische Ausbildung seine Arbeitsweise überprüfen.

Es ist unabdingbar, dass das Ökumenische Institut Bossey und das Programm für ökumenische Ausbildung stärker miteinander verknüpft werden.

Die Arbeit mit Beratern in dezentralisierter theologischer Bildung sollte überprüft werden, um festzustellen, ob ihre Arbeit positive Ergebnisse bringt.

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2.10 Ethik des Lebens und Alternativen zur Globalisierung

"Das Streben nach wirtschaftlicher Gerechtigkeit lässt viele neue alternative Bewegungen entstehen und der ÖRK unterstützt diese Arbeit ganz bewusst."

Wichtigste Ergebnisse

Dieses Programm, das häufig "Gerechtigkeit, Frieden, Schöpfung" (Justice, Peace, Creation - JPC) genannt wird, hat die Aufgabe, Kirchen, ökumenische Partner und gesellschaftliche Bewegungen in ihrem Engagement für ethische Anliegen zu unterstützen, die sich auf viele Bereiche, einschließlich wirtschaftlicher Globalisierung, Rassismus, Unterstützung der Kämpfe von Randgruppen, erstrecken. Insgesamt erweckt dieses Arbeitsprogramm den Eindruck, dass die von ihm vertretenen Anliegen für viele Menschen in den Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen sehr wichtig sind. Diese haben die Globalisierungsdebatte von Harare aufgegriffen und mit einigem Erfolg weitergeführt. Das von der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden erhaltene Feedback ist von ihnen in großem Maße bestätigt worden.

Besonders geschätzt wurde die Arbeit im Bereich wirtschaftliche Gerechtigkeit, und zwar sowohl die Reflexion über dieses Thema als auch die Tatsache, dass das Programm erfolgreich mit Partnern in den Regionen zusammenarbeitet. Es wurde jedoch auch angemahnt, dass in der Diskussion unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigt werden müssen. So müssten z.B. Wege gefunden werden, europäische Perspektiven stärker einzubeziehen.

Ebenfalls, wenn auch mit weniger Nachdruck, wurde die Bedeutung des Engagements für umweltpolitische Anliegen betont. Zwei weitere Aktivitäten des Programms, das in Bolivien angesiedelte Programm für Urvölker und EDAN für Menschen mit Behinderungen mit Sitz in Kenia, erhielten großes Lob für ihre inhaltliche Arbeit und für die Netzwerke, die sie koordinieren. Zu unserer Überraschung wurde die Bekämpfung rassistischer Diskriminierung, ein Bereich, in dem der ÖRK eine Pionierrolle gespielt hat und der für viele als Bezugspunkt gilt, in Umfragen und Interviews nur sehr selten erwähnt.

Die Förderung der Partizipation und Arbeit von Frauen wurde nach wie vor als wichtiger Arbeitsbereich angesehen, obwohl diese Einstellung häufig im Zusammenhang mit anderen Programmen zum Ausdruck gebracht wurde. Image und Dynamik der Dekade der Kirchen in Solidarität mit den Frauen wirken sich nach wie vor auf das Leben der Kirchen aus und es wurde hervorgehoben, dass die Dekade neue Methoden eingeführt hat und einen sehr strategischen und politischen Ansatz hatte, der die ganze Programmarbeit geprägt hat.

Der Bereich Jugend wurde in vielen Antworten als wichtig angesehen und mit ökumenischer Bildungsarbeit und der "Weitergabe der Fackel", aber auch mit der Forderung in Verbindung gebracht, Wege zu finden, wie die Anliegen junger Menschen voll und ganz eingebracht werden und neue, innovative Arbeitsmethoden zum Einsatz kommen könnten. Als Grund für das geringe Interesse der Jugend wurde das Image des Rates genannt: langsam, produziert zu viele Papiere, wendet sich primär an eine kleine Gruppe alter ökumenischer Insider. Das ist eine der kritischen Fragen, mit der wir uns in Zukunft auseinandersetzen müssen. Es wurde auch festgestellt, dass Jugend nicht ein Programm (genauer gesagt, ein Tätigkeitsbereich), sondern ein programmübergreifendes Anliegen sein sollte.

Das Programm "Gerechtigkeit, Frieden, Schöpfung/Ethik des Lebens" ist - zusammen mit Ökumenische Anwaltschaft/CCIA und Diakonie & Solidarität - der Bereich, in dem hohe Erwartungen an den ÖRK gestellt werden, sich für globale Anliegen einzusetzen. Zusätzlich zu den Themen wirtschaftliche Gerechtigkeit und Umwelt hat die Kommission folgende Anliegen identifiziert, die in Zukunft auf der Tagesordnung des JPC-Teams stehen sollten: Fragen der Emigration und das Phänomen des Fremdenhasses, soziale Verantwortung der Unternehmen und Dialog mit multinationalen Unternehmen, Kirchenverständnis in Minderheitssituationen, Anstieg des Fundamentalismus, Stärkung der Frauen, Förderung des Mitspracherechts von Jugendlichen, Frauen und älteren Menschen und im Allgemeinen intensivere Arbeit an Alternativen zur Globalisierung.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Ethik des Lebens und Alternativen zur Globalisierung werden weiterhin als wichtige Arbeitsbereiche angesehen und für viele Menschen in den Mitgliedskirchen/Partnerorganisationen ist die Frage der wirtschaftlichen Gerechtigkeit von zentraler Bedeutung. Die Erwartung, dass Alternativen zur Globalisierung entwickelt werden, wird von dem Team als zu weitreichend angesehen, als dass sie realisierbar wäre; daher muss es eine klare inhaltliche Prioritätensetzung in diesem sehr umfassenden Aufgabenbereich geben.

Wenn Fragen im Zusammenhang mit der Globalisierung von Natur aus auch sehr umstritten sind und unvermeidlich mit politischen Entscheidungen einhergehen, so muss doch gewährleistet werden, dass bei der Ausarbeitung von Grundsatzpositionen zu diesen Fragen alle Stimmen gehört werden.

Die Arbeit des ÖRK zur Stärkung der Frauen hat große Wirkung gezeigt, aber es ist weniger klar, welche Inhalte das gegenwärtige Programm hat und welche Ergebnisse es bringt. Paradoxerweise könnte das Programm Opfer der Erfolge sein, die es in der Vergangenheit erzielt hat, da die Beteiligung von Frauen in allen Programmen deutlicher sichtbar und bewusst geworden ist. Dadurch ist weniger klar, welche besonderen Aufgaben dem Programm heute zukommen. Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass die Beteiligung von Frauen zwar ein wichtiges Anliegen ist, dass die Geschlechterfrage im tieferen Sinne aber eine grundlegendere und weiterreichende Frage ist.

Die Überschneidung von Aufgaben und Verbindungen mit anderen Programmen sind klar und es ist wichtig, nach Mitteln und Wegen zu suchen, wie diese so miteinander verbunden werden können, dass die Arbeit aufeinander abgestimmt werden und eine Arbeitsteilung vorgenommen werden kann.

Die Beteiligung junger Menschen muss von der Konzeption bis zur Umsetzung aller Programme zu einem Schwerpunkt in der gesamten Arbeit des Rates werden.

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2.11 Diakonie & Solidarität

"Entwurzelung ist eine diakonische Herausforderung und zugleich auch ein theologisches und wirtschaftliches Problem, das auf seine Ursachen und Auswirkungen hin untersucht werden muss."

Wichtigste Ergebnisse

Diakonie & Solidarität ist eines der Programme, das in den letzten Jahren mit den meisten Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert war. Das Programm selbst hat von seiner Vorgängerin das Mandat übernommen, Kirchen, NCCs und ökumenische Organisationen zu unterstützen. Es tut dies sowohl über seine regionalen Referate, die diesen begleitend zur Seite stehen, als auch durch die Weiterleitung finanzieller Mittel. Zur Verwirklichung dieser Ziele wendet das Programm viele verschiedene Methoden und Ansätze an. An Runden Tischen, in regionalen Gruppen und auf Tagungen schafft es Möglichkeiten zu Begegnung, Dialog und Miteinanderteilen. Die Solidaritätsbesuche in die USA und Afrika sind bei vielen auf ein sehr positives Echo gestoßen. Viele begrüßen auch die Entwicklung von Fonds für strategische Initiativen. Arbeitssitzungen am Runden Tisch haben sich zu Mittelpunkten gemeinsamen Lernens und kreativen Arbeitens entwickelt, genau wie die Initiativen zum Kapazitätsaufbau und viele verschiedene Arten von Programmen und Projekten.

Während die Weiterleitung von Mitteln in früheren Jahren eine der umfangreichsten Aufgaben in diesem Arbeitsbereich war, sind diese Mittel in der Zeit seit Harare drastisch gesunken, so dass die grundlegende Frage gestellt werden muss, wie die Arbeit in Zukunft weitergeführt werden soll. Das Programm geht hier von der klaren Prämisse aus, dass sein Arbeitsschwerpunkt über den Dienst an Not leidenden Menschen hinausgeht und eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Ungerechtigkeit einschließt. Die Frage der Beziehungen ist in der Arbeit von Diakonie & Solidarität von zentraler Bedeutung, und zwar nicht nur in der praktischen diakonischen Arbeit, sondern auch bei der Förderung gerechter Beziehungen innerhalb der ökumenischen Familie. Dies ist wichtig, da der ÖRK auch auf das von einigen der Befragten geäußerte Gefühl eingehen muss, dass die Sonderkommission den Akzent zu sehr auf Koinonia gelegt und dadurch den Schwerpunkt des Rates von der Diakonia und dem prophetischen Zeugnis abgelenkt habe.

Ein Instrument, das dabei hilfreiche Dienste leistet, ist die Kommission der Kirchen für Diakonie und Entwicklung, die eingerichtet worden ist, um sich gemeinsam mit Kirchen, kirchennahen Diensten und Werken und ökumenischen Organisationen der Frage von Diakonie und Entwicklung zuzuwenden. Es müsste jedoch ein Prozess in Gang gesetzt werden, der sicherstellen würde, dass die Arbeit der Kommission anderen Ebenen und insbesondere der neuen Generation ökumenischer Leitungskräfte in den Kirchen zugänglich gemacht würde. Dies sollte einschließen, dass der Stimme der Mitgliedskirchen/Partnerorganisationen klar Gehör geschenkt wird.

Die Regionalreferate spielen bei der Umsetzung des Programms eine Schlüsselrolle. Wenn die Vielfalt der von den verschiedenen Regionalreferaten angewendeten Methoden auch von vielen begrüßt wird, so bringt sie doch das Risiko mit sich, dass das Programm als Ganzes als inkohärent empfunden wird. D&S hat auch weiterhin regionale Gruppen in ihrem Bemühen begleitet, ihre Arbeit zu evaluieren und theologisch zu reflektieren. Über die Regionalreferate kann der ÖRK in den Regionen viele nützliche Initiativen in Gang setzen. Für den Rat birgt dies jedoch auch ein Element der Unsicherheit in sich, wenn nämlich der Ruf des Rates in einer Region von einer einzigen Person abhängt. Das Fehlen regionaler Strategien und mangelnde Klarheit bezüglich dessen, was der Rat in den verschiedenen Regionen zu tun beabsichtigt, stellt für die Kirchen und anderen Mitglieder der ökumenischen Familie, wie regionale ökumenische Organisationen oder weltweite konfessionelle Einrichtungen, in institutioneller Hinsicht eine offene Frage dar. Eine weitere zentrale Herausforderung, der sich der ÖRK und alle REOs stellen müssen, besteht darin, dass sie ihre Beziehungen überdenken und neu definieren müssen. Diese Beziehung sollte nicht von Wettbewerbsdenken geprägt sein, wie in einigen Regionen beobachtet worden ist, sondern eine Beziehung der gegenseitigen Unterstützung und Begleitung sein.

Die jüngst abgeschlossenen externen Überprüfungen der Rolle des ÖRK bei der Weiterleitung finanzieller Mittel für die Arbeit in den Regionen 15 haben den Rat vor große Herausforderungen gestellt. Die Tendenz geht dahin zu sagen, dass der ÖRK seine Unterstützung auf nur wenige neue strategische Bereiche konzentrieren sollte. Dazu gehören Initiativen in akuten Notsituationen und Kapazitätsaufbau. Im Wesentlichen wird sich der Rat nach und nach aus den traditionellen Bereichen zurückziehen müssen, d.h. aus langfristigen Projekten, bei denen er seine Partner mit Zuwendungen unterstützt hat. Dieser Prozess ist bereits im Gange, da mehrere der Werke und Dienste, die den ÖRK für die Weiterleitung ihrer Mittel benutzt haben, sich zur bilateralen Zusammenarbeit entschlossen haben, unter der Voraussetzung, dass der ÖRK nach wie vor bei Koordinierung und Organisation sowie bei übergreifenden Anliegen, wie Kapazitätsaufbau und neu entstehenden Notlagen, eine Rolle spielen sollte.

Das Thema der Entwurzelung bleibt relevant und der ÖRK hat seine anwaltschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet intensiv fortgeführt. 16 Die Zusammenarbeit zwischen dem ÖRK und den Regionen läuft gut und es gibt ein funktionsfähiges globales Netzwerk. Der ÖRK hat sich im UNHCR einen zunehmend guten Namen gemacht und wird als wichtiger Akteur im Bereich des internationalen Flüchtlingsschutzes anerkannt. Der ganze Arbeitsbereich, der sich mit dem Problem der Entwurzelung befasst, stößt bei vielen in den Mitgliedskirchen/Partnerorganisationen auf ein äußerst positives Echo.

Insgesamt hat das Programm Diakonie & Solidarität widersprüchliche Rückmeldungen erhalten. Es ist klar, dass es hinsichtlich seines Finanzvolumens an Bedeutung verloren hat. Darüber hinaus wurde Bedauern geäußert, dass im Zusammenhang mit der Bildung einer Globalen Koalition der kirchennahen Dienste und Werke Gelegenheiten verpasst worden seien, obwohl wir auch hier unterschiedliche Meinungen gehört haben. Während einige immer noch für eine Stärkung von D&S plädieren, messen andere dem nur wenig Priorität bei, da andere Organisationen viele der Aufgaben, wie die Weiterleitung von Mitteln und Projektmanagement, besser als der ÖRK erfüllen und über mehr Mittel verfügen. Es scheint jedoch einen Konsens im Hinblick darauf zu geben, dass der ÖRK in den Regionen zusammen mit den Kirchen, REOs, ökumenischen Organisationen und kirchennahen Diensten und Werken eine wichtige Rolle spielt. Die Bedeutung dieser Rolle, die organisatorische Unterstützung, Herstellung von Beziehungen und Schlichtung umfasst, wird von allen Beteiligten als wichtig anerkannt.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Runde Tische, regionale Gruppen, Solidaritätsbesuche, Fonds für strategische Initiativen und Kapazitätsaufbau wurden von vielen begrüßt.

Es ist deutlich zum Ausdruck gebracht worden, dass gemeinsame Anstrengungen zur Beseitigung von Armut und Bekämpfung sozialer Ungerechtigkeit unternommen werden müssen, aber es gibt unterschiedliche Erwartungen, wie das geschehen sollte. Der ÖRK muss seine diesbezügliche Rolle prüfen und in dieser Diskussion, zu der auch die neuerliche Anbindung der ökumenischen diakonischen Arbeit an die lokalen Kirchen gehört, ein klares Profil gewinnen.

Die Beziehungen zwischen dem ÖRK und den REOs und anderen Einrichtungen, die in den Regionen arbeiten, müssen neu definiert werden. Während die Beziehungen zwischen dem ÖRK und seinen Mitgliedern, einschließlich der kirchennahen Dienste und Werke, sich an einem klaren Verhaltenskodex für diakonische und entwicklungspolitische Arbeit orientieren sollten, sollte die Beziehung zwischen dem ÖRK und den REOs durch ein klares Mandat geregelt sein.

Es sollte eine klar abgesprochene Strategie geben, wie bei Anliegen auf der Ebene der REOs und generell auf regionaler Ebene vorgegangen werden sollte. Die Vielfalt der von den verschiedenen Regionalreferaten angewendeten Methoden wird begrüßt, aber zur Regelung dieser regionalen Beziehungen wird eine klare Vereinbarung ausgearbeitet werden müssen.

Es müssen regionale Strategien ausgearbeitet werden, die in transparenter Weise dazu beitragen, den ÖRK als Institution zu positionieren.

Diakonie & Solidarität hat sich als wichtiges Instrument erwiesen, um überall auf der Welt Solidarität zum Ausdruck zu bringen, und jetzt sind Veränderungen notwendig. Seit Harare ist es zu Verlagerungen in der Weiterleitung von Mitteln außerhalb des ÖRK gekommen; diese Entwicklung wird sich vermutlich fortsetzen und macht es erforderlich, dass der ÖRK neue, andere Aufgaben übernimmt.

Bei diesen Aufgaben geht es um Begleitung, Kapazitätsaufbau, organisatorische Unterstützung und Koordinierung sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene.

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2.12 Die Gemeinschaft vermitteln und die Geschichte der Ökumene erzählen

"Wenn die Menschen sich die Programme des ÖRK wirklich zu Eigen machen sollen, dann müssen die Informationen über die Programme weitergeben werden und bis an die Basis gelangen."

Wichtigste Ergebnisse

Im vorliegenden Bericht umfasst Kommunikation sowohl "Information und Öffentlichkeitsarbeit" als auch "Veröffentlichungen und Dokumente", die im ÖRK als zwei separate Programme angesehen werden und unabhängig voneinander arbeiten, wobei sie beide andere Programme unterstützen.

Die Teammitglieder im Kommunikationsbereich haben vielfältige Aufgaben. Sie sind verantwortlich für die Vermittlung des Programms an die Mitglieder, aber auch an interessierte Kreise außerhalb der Mitgliedschaft. Sie müssen sowohl die erforderliche Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Rates leisten als auch in einigen Kernfunktionen des ÖRK mitwirken. So geben sie z.B. einerseits Stellungnahmen zu öffentlichen Angelegenheiten ab und leisten anwaltschaftliche Arbeit und übernehmen andererseits auch einige der Aufgaben, die stärker pädagogische Funktion haben, also eher im Bereich der Bildungsarbeit angesiedelt sind. Zusätzlich arbeiten sie in Bereichen, die mit dem internen Informationsmanagement zu tun haben: Information, Bücherproduktion, Fotografie und Videodienste, Übersetzungen, Archivverwaltung und Bibliothek.

Im Rahmen unserer Evaluierung ist der gesamte Kommunikationsbereich der am häufigsten genannte Problembereich gewesen, der Auswirkungen auf die gesamte Programmarbeit hat. Kirchen und andere Zielgruppen kennen die Programme und Aktivitäten des ÖRK nur sehr schlecht oder bringen sie, falls sie sie kennen, nicht mit dem ÖRK in Verbindung. Dafür gibt es viele Gründe. Die Informationen, die sie erhalten, sind nicht angemessen (zu viele, zu wenige, Zielgruppe ist oft unklar). Die Einsprachenpolitik (Englisch) bei der Veröffentlichung von Büchern, Zeitschriften und anderen gedruckten Materialien führt zur Entfremdung eines großen Teils der Mitglieder und anderen Partner, die mit der englischen Sprache nicht vertraut sind. Nicht Englisch sprechende Partner haben nur zu einem sehr begrenzten Teil der Literatur Zugang. Hinzu kommt, dass das verwendete Englisch von denen, die nicht zum inneren Kreis gehören, häufig als schwierig und unzugänglich empfunden wird. Bei verschiedenen Gelegenheiten wurde betont, wie wichtig es sei, didaktisch gut durchdachte, kurze und leicht verständliche Materialien zu produzieren.

Der Einsatz von Internet und E-Mails zur Kommunikation mit den Mitgliedern ist ein Bereich, in dem noch viel Arbeit geleistet werden muss. Hierbei handelt es sich um den Bereich, der die Mitglieder am deutlichsten voneinander trennt. Europa, Teile Asiens und Lateinamerikas, Afrika und Nordamerika befürworten die stärkere Nutzung der elektronischen Medien, während viele andere keinen Zugang dazu haben. Allerdings haben auch diejenigen, die nicht ohne weiteres Zugang zum Internet haben, darauf hingewiesen, dass dies potenziell das wichtigste und wirtschaftlichste Kommunikationsmittel ist, das Transparenz, Partizipation und Miteinanderteilen unter den Mitgliedern der Gemeinschaft stärkt.

Einige der zentralen Veranstaltungen des ÖRK können durch die Verwendung visueller Hilfsmittel, wie Bilder, Geschichten und Anekdoten, wirkungsvoller vermittelt werden.

Da der Rat nicht über ein gut funktionierendes internes Informationssystem verfügt, gibt es keinen wirklich schnellen und zuverlässigen Weg, wie innerhalb des Rates Informationen weitergegeben werden könnten. Vielmehr haben mehrere Versuche in verschiedenen Teilen des Rates die Mitarbeiter/innen verwirrt und erschweren es, z.B. bestehende Arbeitsbeziehungen und Nachkontakte zu verfolgen. Darüber hinaus scheint die Kommunikation nicht in dem Sinne als Teil der Programmarbeit angesehen zu werden, dass der Aspekt der Vermittelbarkeit eine wichtige Rolle bei der Konzeption der Programme spielen würde. Programme, wie EAPPI und DOV, bei denen der Kommunikationsgedanke im Vordergrund steht, sind erfolgreich und attraktiv, sie sind den Mitgliedern bekannt und haben ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft .

Kommunikation beschränkt sich nicht auf Informationsaustausch, denn die Mitglieder und Partner wollen auch gehört werden und müssen das Gefühl haben, dass Kommunikation in beide Richtungen verläuft. Sie erkennen auch, dass sie auf diesem Gebiet begrenzte Kapazitäten haben, und zwar sowohl was die Verwendung und Verbreitung der vom ÖRK kommenden Informationen anbetrifft als auch ihre Möglichkeit, Rückmeldung zu geben.

Die Kritik, dass die Informationen des Rates Kohärenz und klare Zielrichtung vermissen lassen, auf der einen Seite und auf der anderen die Forderung nach klaren und verständlichen Botschaften weisen auf tiefere Probleme hin, die mit der Struktur der Programme als recht autonome Einheiten zu tun haben, die jeweils selbst darüber entscheiden, wie sie in Kontakt mit den Mitgliedern/Partnerorganisationen treten.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Kommunikation ist ein Bereich, dem die Mitglieder und Partnerorganisationen zentrale Bedeutung für die Stärkung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Mitgliedern der Gemeinschaft beimessen.

Der kreative Einsatz der neuen Informationstechnologien ist ganz klar ein Bereich, der ausgebaut werden muss, unter der Voraussetzung allerdings, dass gleichzeitig auch die Kapazitäten in Gebieten, die gegenwärtig noch keinen Zugang zu diesen Technologien haben, erweitert werden.

Es wird anerkannt, dass der ÖRK seine Kommunikationsgesamtstrategie überprüfen sollte. Der ÖRK kann das Interesse der Mitgliedskirchen, seiner Finanzierungspartner sowie der kirchlichen und weltlichen Medien nur wecken, wenn er eine klare Kommunikationsstrategie hat.

Die Sprachenpolitik muss überprüft werden.

Alle Programmarbeit muss Kommunikation als zentralen Bestandteil verstehen und einbeziehen.

Kommunikation ist von ihrem Wesen her eine Kunst und der Rat muss ständig nach kreativen Wegen suchen, wie er Aufmerksamkeit auf sich ziehen und dauerhaft erwecken kann.

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2.13 Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI)

"Die Lage im Nahen Osten verschlimmert sich in besorgniserregender Weise und das Ökumenische Begleitprogramm hat wirklich bewiesen, dass es sich an neue Bedürfnisse anpassen kann."

Wichtigste Ergebnisse

Diese selbständig, unbürokratisch, flexibel arbeitende ökumenische Initiative, die mit dem Globalen Ökumenischen Aktionsbündnis und der CCIA in Verbindung steht, ist vom ÖRK und einer Reihe ökumenischer Partner aus Europa und Nordamerika ins Leben gerufen worden und wird von Mitgliedern und Partnern sehr geschätzt. Es handelt sich dabei um ein typisches Advocacy-Programm mit starker Öffentlichkeitswirkung, das Netzwerke aufbaut, Missbräuche dokumentiert und darüber Bericht erstattet; den beteiligten Partnern bietet es die Möglichkeit, sich aktiv und praktisch zu engagieren, indem sie Freiwillige vorbereiten und aussenden, die ihrerseits wieder selbst zu Kommunikatoren/innen werden. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass diese Initiative über eine klar formulierte Kommunikationspolitik verfügt, was in anderen Programmen eher unüblich ist.Vor Ort in Israel/Palästina besteht die Hauptaufgabe der Freiwilligen darin, Menschen in schweren Konfliktsituationen zu begleiten und gefährdeten Zivilisten gewissen Schutz zu bieten. Wie in einem Interview gesagt wurde, liefert EAPPI ein Beispiel dafür, wie gewaltfreier Widerstand geübt und die friedliche Beilegung von Konflikten gefördert werden kann. In dieser Hinsicht besteht eine enge Beziehung zwischen EAPPI und DOV.

Aus der Sicht des Nahen Ostens kommt EAPPI potenziell große Bedeutung zu. Es wurde jedoch die Sorge geäußert, dass das Programm in anderen Ländern sehr viel besser bekannt sei und dass die Menschen in der Region kaum etwas darüber wüssten. Daher ist es sehr wichtig, dass es in den Kirchen im Nahen Osten und darüber hinaus bekannt gemacht wird, damit die Menschen, Christen wie Muslime, über die Bemühungen des ÖRK für Frieden und Gerechtigkeit in Palästina informiert werden.

Aus globaler Sicht bringt EAPPI die Solidarität der Gemeinschaft für eine besondere Region und für Kirchen und Menschen, die in einer sehr gefährlichen Situation leben, zum Ausdruck. Es wurde zwar die Meinung geäußert, dass dies für viele Menschen wichtig sei, aber es wurden auch Befürchtungen im Blick auf die Beziehung dieser Initiative zum Dialog mit dem jüdischen Volk laut. Diese Besorgnis war darauf zurückzuführen, dass die Befragten nichts von der jüdischen Beteiligung an EAPPI gewusst hatten.

Das Programm ist finanziellen Unsicherheiten und seine Mitarbeiter/innen gewissen Gefahren ausgesetzt, was einerseits auf die örtlichen Gegebenheiten/regionale Spezifizität, andererseits auf den im Bereich der Advocacy-Arbeit herrschenden Wettbewerb zurückzuführen ist. EAPPI wird in der ersten Jahreshälfte 2005 evaluiert werden und es steht zu hoffen, dass einige der Erkenntnisse in den Abschlussbericht aufgenommen werden können.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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EAPPI gehörte zu denen, die genannt wurden, wenn nach wirkungsvollen Programmen gefragt wurde. Es wurde jedoch auch darauf hingewiesen, dass diese Wirkung eine begrenzte Reichweite hat. Ein Aspekt, der positiv hervorgehoben wurde, war eindeutig die gute Kommunikationsarbeit, verbunden mit der Möglichkeit für Mitglieder und Partner, sich praktisch zu engagieren.

Die Kommentare zu den christlich-jüdischen Beziehungen machen deutlich, wie wichtig es ist, sorgfältig die indirekten Auswirkungen von Programmen zu bewerten und solche Initiativen theologisch zu verankern.

Dieses gemeinsame Pilotprojekt sollte sorgfältig ausgewertet werden, um zu prüfen, inwieweit es erfolgreich in anderen Teilen der Welt, in denen ähnliche Situationen bestehen, angewendet werden könnte.

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2.14 Ökumenische HIV/AIDS-Initiative in Afrika

"HIV/AIDS ist eine Herausforderung, die für die Ökumene vielleicht die größte Chance unserer Zeit darstellt."

Wichtigste Ergebnisse

Dieses Programm verfolgt das Ziel, Kirchen und ökumenischen Partnern in Afrika zu helfen, besser die Gefährdung durch die HIV/AIDS-Pandemie zu verstehen und sich gemeinsam den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen. In den eingegangenen Antworten wurde auf signifikante Erfolge hingewiesen, die dieses Programm in Afrika mit der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie zur Mobilisierung der moralischen und materiellen Ressourcen im Kampf gegen die Pandemie bereits erzielt hat. EHAIA fördert eine globale Partnerschaft im Kampf gegen HIV/AIDS und fordert gleichzeitig die verschiedenen Akteure dazu heraus, lokale Mittelbeschaffungskampagnen durchzuführen. Die HIV/AIDS-Pandemie stellt für die afrikanischen Kirchen einen neuen kairos dar. Sie sind zusammengekommen, sprechen mit einer Stimme und schauen die Pandemie im Spiegel der Wahrheit an. Es ist klar, dass der Kampf gegen die Pandemie einen multidimensionalen Ansatz nötig macht.

EHAIA trägt zu einem Kulturwandel in den Kirchen, zu einer Veränderung der Haltung gegenüber HIV/AIDS-infizierten Menschen, bei und hat den Kirchen ein besseres medizinisches Verständnis von der Krankheit vermittelt. Es wendet sich primär an kirchenleitende Persönlichkeiten und die Globale Konsultation Afrikanischer Kirchenleiter, die im November 2001 stattfand, war in dieser Hinsicht bedeutungsvoll. Viele Kirchenleiter haben so Vertrauen gewonnen, offen und autoritativ über schwierige Fragen im Zusammenhang mit Diskriminierung und Sexualität zu sprechen.Die jüngst abgeschlossene externe Evaluierung von EHAIA würdigt die Qualität der geleisteten Arbeit, weist aber auch darauf hin, dass die Initiative Gefahr läuft, zu geringe Verbreitung zu finden. Der Bericht hat signifikante Struktur- und Beziehungsprobleme zwischen ÖRK und AACC angesprochen, die angegangen werden müssen. Alle Regionen sollten EHAIA nicht nur als Projekt für Afrika ansehen, sondern auch als Gelegenheit für den ÖRK zur weltweiten Einwerbung von Ressourcen und als Instrument für gemeinsames Handeln und Lernen.

Schlussfolgerungen des Auswertungsteams

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Die jüngste externe Evaluierung weist auf die Qualität der geleisteten Arbeit hin und stellt fest, dass EHAIA zu einer Veränderung der Haltung der Kirchen gegenüber der HIV/AIDS-Problematik beigetragen hat.

Um einen Gesamtüberblick zu bekommen, sollten alle innerhalb der Mitgliedskirchen und Kirchenräte bestehenden Advocacy-Strategien aufgelistet werden.

In Afrika selbst sollte nach Möglichkeiten für die Bekämpfung von HIV/AIDS geforscht werden. Dazu sollte die Suche nach neuen Behandlungsmethoden und Vorbeugemaßnahmen, die auf der Verwendung örtlicher Ressourcen beruhen, gehören. Heilung wird nicht von außerhalb kommen, sondern in Afrika selbst gefunden werden müssen.

Die Ergebnisse der Evaluierung weisen darauf hin, dass den Kirchen geholfen werden muss, nicht-traditionelle Finanzierungsquellen zu erschließen.

Von zentraler Bedeutung sind die Pläne, den HIV/AIDS-Koordinator der AACC als hauptamtlich arbeitenden Teamkoordinator anzustellen.

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Teil 3: Gesamtbewertung der Programme und Empfehlungen

3.1 Gesamtbewertung der Programmarbeit

Obwohl unser Team sich der Grenzen bewusst ist, die diesem Evaluierungsprozess gesetzt sind, hat die Bewertung der ÖRK-Programme durch die Mitgliedskirchen und Partner doch wichtige Informationen darüber erbracht, welches Bild diese sich vom ÖRK machen, wie sie seine Programme aufnehmen, welche Anliegen ihnen am dringlichsten und welche Arbeitsmethoden ihnen am hilfreichsten erscheinen. Viele der Befragten haben es begrüßt, dass der ÖRK eine solche Evaluierung vorgenommen hat, die sie als Ausdruck seines Bemühens um Transparenz und Verbesserungen in einer Reihe von Bereichen interpretiert haben. Unser Team dankt der Gruppe Leitender Mitarbeiter/innen und den Programmmitarbeiterteams für ihre aktive und selbstkritische Beteiligung an diesem Prozess.

Unsere Analyse der Umfrageergebnisse und Interviews hat ergeben, dass in der Programmarbeit neue, andere Denkansätze und Strukturen vonnöten sind. Der Rat muss eine klar formulierte Vision haben, die die Gestaltung der Programmarbeit entscheidend prägt. Das Image des ÖRK ist unscharf. Wir haben mit Erstaunen festgestellt, dass der Rat zwar das "Gemeinsame Verständnis und die gemeinsame Vision" (CUV) als seine Leitvision bezeichnet, dass die meisten Befragten das CUV aber entweder überhaupt nicht kennen oder es als historisches Dokument ansehen.

Aufgrund fehlender systematischer Planungs-, Kontroll- und Auswertungsmechanismen, unklarer oder zu allgemein gehaltener Zielsetzungen, genauer Indikatoren und Nacharbeit, ist es schwierig, die langfristige Wirkung und Bedeutung einzelner Programme zu bewerten.

Mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen 17 wird die Programmarbeit gegenwärtig so beurteilt, dass sie nur begrenzte Relevanz und Wirkung hat und die Mitglieder und Partner sie sich daher nur begrenzt zu Eigen machen.

Bei den Programmen, denen die größte Relevanz und Bedeutung und die stärkste Verankerung in den Mitgliedskirchen zugesprochen werden, handelt es sich um Programme, die sich mit aktuellen Anliegen befassen. Zu den von den Befragten am häufigsten erwähnten zentralen Anliegen gehören: Aufbau der Gemeinschaft von Kirchen sowohl innerhalb als auch außerhalb der gegenwärtigen Mitgliedschaft des ÖRK, Überwindung von Gewalt in ihren verschiedenen Formen, Globalisierung und insbesondere wirtschaftliche Gerechtigkeit, ökumenische Aus-/Bildung und HIV/AIDS. Kommunikation und effektives, effizientes Management wurden ebenfalls als ausschlaggebend für erfolgreiche Programmarbeit angesehen. Es war allgemein bekannt, dass der ÖRK sich mit vielen dieser Anliegen, wie Gewalt, wirtschaftliche Ungerechtigkeit, HIV/AIDS, interreligiöse Angelegenheiten und Kircheneinheit befasst, aber nur sehr wenige konnten spezielle, von der Vollversammlung in Harare in Auftrag gegebene Programme oder die konkreten Ziele und Ergebnisse dieser Programme nennen. Die Programme, die am häufigsten gelobt wurden, waren zugleich diejenigen, die erfolgreich mit regionalen, nationalen oder lokalen Initiativen zusammenarbeiten. Einige dieser Programme sind in den Regionen angesiedelt und einige verfügen nur über sehr wenige administrative Strukturen.

Wir haben zwar einige der Elemente erwähnt, die zum Erfolg einiger Programme beizutragen scheinen, aber wenn wir mit Gewissheit sagen wollen, warum bestimmte Programme Wirkung gezeigt haben und bei den Mitgliedern angekommen sind, müsste eine noch gründlichere Analyse durchgeführt werden, die wichtige Lernergebnisse bringen könnte.

Ein wichtiges Element der Programmarbeit ist die Art und Weise, wie sie Wachstum und Vertiefung der Gemeinschaft fördert oder aber behindert. Dies wird in den Programmen nur selten erwähnt oder dokumentiert und müsste mehr Aufmerksamkeit geschenkt bekommen.

Vor diesem Hintergrund ist eine flexible Programmstruktur erforderlich, die es dem Rat ermöglicht, sich den schnellen Veränderungen in der Welt anzupassen. Dazu gehört es, dass Programme in transparenter und verantwortlicher Weise initiiert, umformuliert und beendet werden können. Der ÖRK wird viele verschiedene Funktionen in der Programmarbeit übernehmen müssen, wie z.B. organisatorische Hilfe, Koordinierung, Einberufung von Tagungen, Herstellung von Verbindungen, Zuhören, Begleitung und Kapazitätsaufbau. Die klassische Aufteilung der Programme, wie sie im Rat noch stattfindet, stößt bei vielen Kirchen besonders im Süden auf Unverständnis. Diese möchten, dass der ÖRK sie in ganzheitlicher Weise in Mission, Ausbildung und Diakonie begleitet, so wie sie selbst es tun. Die Mitglieder vertreten die Auffassung, dass es gegenwärtig Kernfunktionen gibt, die die ganze Gemeinschaft global wahrnehmen muss und einige der zentralen Anliegen sind weiter oben bereits hervorgehoben worden.

Aufbau und Stärkung von Beziehungen sowie Kommunikation wurden als Schlüsselelemente genannt, die in allen Programmen ihren Platz haben müssen, damit die Distanz zwischen Mitgliedern/Partnerorganisationen und ÖRK überwunden werden kann. Sprache wurde häufig als einschränkender Faktor genannt, der dazu führt, dass die vom ÖRK produzierten Materialien sowohl aufgrund der Dominanz der englischen Sprache als auch der als "eurozentrisch" beschriebenen Sprache und Methodik nur begrenzt genutzt werden können.

Viele der Befragten waren sich bewusst, dass die finanziellen Mittel und die Zahl der Mitarbeiter/innen des Rates in dem Zeitraum, für den die Evaluierung durchgeführt wurde, und insbesondere in den zwei letzten Jahren gesunken sind, und es gab breite Anerkennung für die engagierte Arbeit der Stabsmitglieder. Wiederholt wurde an den ÖRK appelliert, angesichts der finanziellen Lage weniger zu tun, das Wenige dafür aber gut zu machen, und auf der Grundlage von Schlüsselkriterien Prioritäten zu setzen und realistischere Ziele festzulegen. Dies unterstreicht, wie wichtig die Aufgabe des Zentralausschusses ist, bei der Entscheidung über die Programme und die Arbeitsteilung innerhalb der umfassenderen Zielsetzungen zu filtern und zu fokussieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Neunten Vollversammlung angemessene Programmrichtlinien vorgelegt werden, damit der Rat sich für die Zeit nach der Neunten Vollversammlung auf ein geeignetes Paket von Programminitiativen stützen kann, die erreichbare Ziele verfolgen.

Zusammengefasst hat die vorliegende Evaluierung ergeben, dass der ÖRK sich in seiner Programmarbeit auf fünf Kernfunktionen stützen muss. Wir haben im ganzen Bericht auf die Notwendigkeit hingewiesen, gute Vorarbeit und theologische Grundlagenarbeit für die Programmarbeit des Rates zu leisten; wir haben die Bedeutung anwaltschaftlicher Arbeit betont, die der prophetischen Stimme der Kirchen Gehör verschafft; wir haben wiederholt erklärt, dass der Rat mit und unter den Kirchen und Partnern Beziehungen aufbauen und stärken muss. Der Rat muss mit den menschlichen, finanziellen und materiellen Ressourcen, die ihm anvertraut worden sind, weise und sorgfältig haushalten. All dies muss in zeitgemäßer und kreativer Weise vermittelt werden.

Eine Reihe kritischer Fragen zum Management, die bei der Halbzeitauswertung 2002 herausgearbeitet wurden, sind bislang nicht behandelt worden, obwohl die Diskussion über einige dieser Anliegen mittlerweile im Gang ist. Die zügige Behandlung dieser bei der Halbzeitauswertung identifizierten Managementfragen ist von zentraler Bedeutung, um die Grundlagen für die Umsetzung der Erkenntnisse und Empfehlungen dieses Berichts zu legen. Ein gesonderter Bericht ist der Gruppe Leitender Mitarbeiter/innen vorgelegt worden, der diesen helfen soll, die angesprochenen Probleme in zufrieden stellender Weise weiterzuverfolgen.

Es ist erforderlich, dass der Rat sich weiter um eine Arbeitskultur bemüht, die gegenseitige Unterstützung und teamübergreifendes Lernen fördert und konkrete, sichtbare Wirkung zeigt. Zwar erfordert die zu leistende Arbeit ein gewisses Maß an individueller Initiative, aber der Individualismus hat auch eine negative Seite, die zu einer Kultur des Überlebenskampfes und des Protektionismus führen kann, und dies muss von den leitenden Mitarbeitern/innen beobachtet werden. Die programmübergreifende Zusammenarbeit/Befruchtung muss noch gestärkt werden, obwohl es in diesem Bereich seit Harare bemerkenswerte Verbesserungen gegeben hat.

Zentrale Voraussetzung dieser Arbeitskultur wird es sein, dass die Gruppe Leitender Mitarbeiter/innen gewährleisten muss, dass die Teamkoordinatoren/innen das Vertrauen haben, Aufgaben im Rahmen ihres Mandats mit klarer Vollmacht an andere zu delegieren. Neben der Koordinierung und Aufsicht über das Team tragen die Teamkoordinatoren/innen gegenwärtig Verantwortung für spezifische Programme und die Wirkung muss evaluiert werden. Desgleichen muss die Rolle vieler Verwaltungsmitarbeiter/innen, die de facto Programmarbeit leisten, überprüft und entsprechend anerkannt werden.

Wichtig ist, dass die Überprüfung der Aufgaben der Stabsmitglieder über die Verwaltungsarbeit hinausgehen und alle Mitarbeiterkategorien abdecken muss. Es müssen noch kostengünstigere Arbeitsformen gefunden werden. Der Rat benötigt eine neue Arbeitskultur, die ausreichend qualifizierte Personen, die sowohl auf der Programm- als auch auf der Leitungsebene Verantwortung für die Organisation übernehmen, anerkennt und honoriert. Zusammengefasst müssen die Stabsmitglieder und die Mitglieder/Partner eine Kultur der Verwandlung annehmen. Eine solche Erneuerung muss grundlegende Probleme in der Lebenskultur der Organisation - ihrem Denken, Handeln und ihren Beziehungen - angehen.

3.2 Neue Programmrichtlinien: Empfehlungen an die Vollversammlung

3.2.1 Die Vollversammlung 2006 sollte die Beendigung des gegenwärtigen Rahmens für die Programmarbeit des ÖRK beschließen und einen neuen Programmrahmen annehmen (siehe 3.3. des vorliegenden Berichts). Infolgedessen sollten alle aktuellen Programme im Jahr 2006 und in der ersten Jahreshälfte 2007 entweder auslaufen, bekräftigt oder neu konzipiert werden.

3.2.2 Die Vision für die Programmarbeit des Rates insgesamt sollte (neu) dargelegt werden.

3.2.3 Es sollte festgestellt werden, dass die neuen bzw. fortgeführten Programme mit der zukünftigen Rolle des ÖRK vereinbar sind, die die Vollversammlung dem Rat zuweisen und die sich am Auftrag der Verfassung und der zum Ausdruck gebrachten Vision orientieren wird.

3.2.4 Die Programme sollten sich auf 5 Kernfunktionen stützen, die auf der zukünftigen Rolle der Weltorganisation basieren und durch das verfassungsmäßige Mandat und die dargelegte Vision vorgegeben sind:

- die Gemeinschaft durch theologische Grundlagenarbeit vertiefen (Studienarbeit und Reflexion)

- die prophetische Stimme der Kirche stärken (anwaltschaftliche Arbeit)

- die Mitgliedskirchen/Partner begleiten (Kapazitätsaufbau und Unterstützung, um die Kirchen in strategisch wichtigen Bereichen zu stärken)

- den Mitgliedskirchen/Partnern zuhören (Beziehungen mit Mitgliedskirchen und Partnern im Licht der CUV-Vision stärken)

- mit den Ressourcen des Rates haushalterisch umgehen (die menschlichen, finanziellen und materiellen Ressourcen als integralen Bestandteil jeglicher erfolgreichen Programmarbeit ansehen)

3.2.5 Anliegen sollten klar danach definiert werden, ob sie a) langfristig, b) zeitlich befristet, c) spezifisch/dringend behandelt werden.

3.2.6 Es sollten Prioritäten gesetzt werden, die nachweislich auf folgenden Kriterien beruhen:

- Kernkompetenz

- den Mitgliedern/Partnern zuhören

- was sollte am besten auf globaler Ebene getan werden

- Finanzierungslage

3.2.7 Bei der Konzeption aller Programme sollte eine klare Abwicklungsstrategie mit eingeplant werden - Auslaufen der Programme, Neukonzeption, Neugestaltung

3.2.8 Es sollte ein klarer, gut funktionierender Planungs-, Kontroll- und Auswertungsmechanismus eingerichtet werden, der hauptsächlich ein Instrument für gemeinsames Lernen, Selbstanalyse, Reflexion und die Einführung von Verbesserungen wäre, und es sollte sichergestellt werden, dass jedes einzelne Programm mindestens einmal im Lauf seiner Durchführung extern evaluiert wird.

3.2.9 Es sollte sichergestellt werden, dass für jedes Programm eine Kommunikationsstrategie entwickelt wird, die auf die verschiedenen Zielgruppen angewendet wird.

3.2.10Es sollte vorrangig dafür gesorgt werden, dass die Mitgliedskirchen/ Partnerorganisationen in die verschiedenen Phasen der Programmkonzeption einbezogen werden, damit Annahme der Programme, Engagement und Arbeitseffizienz steigen.

ANHANG 1: Informationssammlung

Allgemeine Fragebögen, die an jede Zielgruppe angepasst waren, wurden an alle ÖRK-Mitgliedskirchen, Zentralausschussmitglieder, Nationale Kirchenräte, Kommissionen und Beratungsgruppen und kirchennahe Dienste und Werke gesandt. Insgesamt gingen 131 Antworten beim Evaluierungsteam ein: 13 aus Afrika, 25 aus Asien, 3 aus der Karibik, 46 aus Europa, 7 aus Lateinamerika, 3 aus dem Nahen/Mittleren Osten, 20 aus Nordamerika, 11 aus dem Pazifik und 3 von internationalen Einrichtungen oder unbekannten Absendern. Mehr als die Hälfte (72) stammten von Kirchenleitungen oder Zentralausschussmitgliedern, ungefähr 25% von Kommissionen und Beratungsgruppen. Der Rest kam zu gleichen Teilen von Nationalen Kirchenräten und kirchennahen Diensten und Werken. Mit Hilfe aller Fragen aus den verschiedenen Fragebögen wurde eine gemeinsame Tabelle erstellt, in die alle Antworten unverändert eingetragen wurden. Für Fragen, auf die mit quantifizierbaren Angaben geantwortet werden konnte, wurden Parameter erstellt, die als Grundlage für zukünftige zahlenmäßige Analysen dienen können.

Die eingegangenen Antworten wurden nach ihrer Herkunft analysiert, um den prozentualen Anteil der Regionen, der verschiedenen Arten von Fragebögen und der Kommissions-/Beratungsgruppen bestimmen zu können.

Die Analyse der Antworten diente auch dem Zweck, Trends herauszuarbeiten: ÖRK-weit, nach Regionen, orthodox/nicht-orthodox. Wenn immer möglich, wurden mit Hilfe der statistischen Ergebnisse Graphiken erstellt, um diese Trends anschaulicher darzustellen. Die wichtigsten Trends und angesprochenen Punkte wurden zusammengefasst, so dass Verbesserungen für die abschließende Analyse vorgenommen und die Ergebnisse in den Interviewteil der Evaluierung einbezogen werden konnten. Zusätzliche Stellungnahmen der Befragten ließen auch Problembereiche deutlicher hervortreten und trugen zur Konzeption und Ausrichtung des Interviewprozesses bei. Sie dienten dazu, die Interviews inhaltlich vorzubereiten, die Fragen zu fokussieren und das "Schweigen" einiger Regionen zu hinterfragen. Kommentare zur Art der Fragen (fehlende Hintergrundinformationen, Herangehensweise an die zur Diskussion stehenden Fragen, oberflächliche/tiefgreifende Fragen) wurden ebenfalls berücksichtigt. All dies bildete den allgemeinen Hintergrund, vor dem die Planung der Interviews stattfand.

Die Interviews fanden hauptsächlich zwischen August und November 2004 statt, wobei es einige wenige Ausnahmen in Lateinamerika gab, wo die Mehrzahl der Interviews Anfang Dezember durchgeführt wurde. Alle Interviews basierten auf demselben grundlegenden Hintergrundmaterial, demselben Fragenkatalog und demselben Berichterstattungsformat. Jedes einzelne Interview wurde niedergeschrieben, allen Teammitgliedern zugesandt und vertraulich behandelt.

Die interviewten Personen wurden nach ersten Angaben in den Umfrageergebnissen gemeinsam ausgewählt. Bei der Entscheidung über die Kategorien von Interviewpartnern und deren Auswahl nach regionaler und konfessioneller Zugehörigkeit wurde versucht, einige problematische Bereiche in den Umfragen auszugleichen und ein Gleichgewicht zwischen Personen, die mit bestimmten Programmen zusammenarbeiten, und Personen, die die "durchschnittliche" Mitgliedskirche vertreten, herzustellen. Ein weiteres bewusst gewähltes Auswahlkriterium war, dass vor allem Personen interviewt werden sollten, die nicht auf den Fragebogen geantwortet hatten, um Meinungsunterschiede und erste Umfrageergebnisse an den Interviewpartnern zu überprüfen. Die Gruppe der kirchennahen Dienste und Werke stellte eine Ausnahme dar, da sie am aktivsten auf die Fragebögen geantwortet hatte und die größte Bereitschaft zeigte, sich zu einem Interview zur Verfügung zu stellen.

Insgesamt wurden 59 Interviews geführt, vier von ihnen mit jeweils mehr als 3 Interviewpartnern. Bei den Interviewten handelte es sich um Kirchenleiter/innen, Personen, die mit bestimmten Programmen in Beziehung stehen, Vertreter/innen von NCCs, REOs, CWCs und kirchennahen Diensten und Werken. Das Verständnis von Mitgliedschaft wurde hier sehr weit gefasst. Die Aufteilung nach Regionen sah folgendermaßen aus: Afrika 11, Asien 7 (einschließl. 1 kollektiv geführten Interviews), Karibik 3, Europa 14, weltweite Organisationen 4, Lateinamerika 6 (einschließl. 1 kollektiv geführten Interviews), Naher Osten 2, Nordamerika 11 (einschließl. 1 kollektiv geführten Interviews) und Pazifik 1 kollektiv geführtes Interview. Insgesamt wurden mehr als 70 Personen im Verlauf dieses Interviewprozesses befragt. Die meisten Interviews wurden telephonisch geführt. Daneben nahmen Mitglieder des Evaluierungsteams an mehreren Kommissionstagungen, Sitzungen von Beratungsgruppen und anderen relevanten Gremien teil und legten dem Team die geführten Interviews in schriftlicher Form vor. Dies war besonders wichtig für die Einschätzung des allgemeinen Kontextes.

Zusätzlich hatte das Team die Möglichkeit, die Materialien und Erkenntnisse aus dem Reflexionsprozess über die Neugestaltung der ökumenischen Bewegung sowie Auswertungsergebnisse einzelner Programme/Programmaktivitäten, Selbsteinschätzungen, Berichte von Kommissionen und Beratungsgruppen und eine Reihe von Programmdokumenten zu nutzen.

ANHANG 2: Glossar

AACC Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz

ACT Kirchen helfen gemeinsam

CUV Gemeinsames Verständnis und gemeinsame Vision

CWC Weltweite Christliche Gemeinschaften

CWME Kommission für Weltmission und Evangelisation

D&E Diakonie und Entwicklung

D&S Diakonie und Solidarität

DOV Dekade zur Überwindung von Gewalt

EAA Globales Ökumenisches Aktionsbündnis

EAPPI Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel

EDAN Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen

EF Ökumenische Ausbildung

EHAIA Ökumenische HIV/AIDS-Initiative in Afrika

G&K Glauben und Kirchenverfassung

IRBD Interreligiöse Beziehungen und Dialog

JWG Gemeinsame Arbeitsgruppe (ÖRK und römisch-katholische Kirche)

M&E Mission und Evangelisation

NCC Nationaler Rat der Kirchen

PME Planung, Begleitung und Auswertung

RKK Römisch-katholische Kirche

REO Regionale Ökumenische Organisation

UNHCR Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge

URM Kirchlicher Dienst im städtischen und ländlichen Bereich

WCRP Weltkonferenz für Religion und Frieden

ZA Zentralausschuss

1 Die Zitate in Kursivschrift stammen aus den Interviews, die vom Auswertungsteam durchgeführt wurden.

2 Zwei Tagungen zur globalen Neugestaltung, die im November 2003 und Dezember 2004 durchgeführt wurden, brachten ökumenische Partner zusammen, um eine mögliche Neugestaltung der ökumenischen Bewegung zu erörtern.

Die zweite Tagung stand unter dem Thema "Ökumene im 21. Jahrhundert".

3 Unser Team hat den Begriff "constituency"/Gemeinschaft im breiteren Sinne im CUV-Geist verstanden. Wenngleich das Hauptgewicht auf den Mitgliedskirchen lag, wurden bei der Sammlung von Information auch Nationale Kirchenräte und Mitglieder von Kommissionen und Beratungsgruppen, die teilweise nicht aus Mitgliedskirchen kamen, Weltweite Christliche Gemeinschaften (CWSs) und Regionale Ökumenische Organisationen (REOs) einbezogen.

4 Zur Zeit gibt es sechs Kommissionen: Glauben und Kirchenverfassung, Weltmission und Evangelisation, Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten, Bildungsarbeit und ökumenische Ausbildung, Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung und Kommission der Kirchen für Diakonie und Entwicklung. DOV hat eine Referenzgruppe, Bossey ein Kuratorium und das Kommunikationsbüro ein Beratungsgremium.

5 Die Leitungsgruppe des Stabes setzt sich zur Zeit zusammen aus dem Generalsekretär, dem stellvertretenden Generalsekretär, dem Programmdirektor, dem Management und der Referentin im Generalsekretariat.

6 Siehe das Dokument zur ÖRK-Programmarbeit Working Together Making a Difference

7 So ist z.B. HIV/AIDS eine Aktivität des Programms Mission und Evangelisation.

8 Siehe 2002 Mid Term Evaluation 3.1 and 3.2

9 Leitungsgremien: Der Zentralausschuss ist dafür zuständig, auf Rat des Programmausschusses Programme einzuleiten oder zu beenden. Der Exekutivausschuss ist für die Begleitung von Programmen und Aktivitäten verantwortlich.

10 CUV ist eine Grundsatzerklärung, die 1997 vom Zentralausschuss angenommen wurde.

11 Zu zwei weltweiten Tagungen über ökumenische Neugestaltung (November 2003 und Dezember 2004) kamen ökumenische Partner zusammen, um über eine mögliche Neugestaltung der ökumenischen Bewegung zu diskutieren. Die zweite Tagung stand unter dem Titel "Ökumene im 21. Jahrhundert".

12 Fonds für Strategische Initiativen, Überprüfung 2003, und Gemeinsame Multilaterale Vorhaben (Multilateral Sharing), Überprüfung 2004.

13 Die Überschriften, die Beschreibungen und die Reihenfolge der Programme entspricht dem Dokument "Working Together , Making a Difference", in dem die Programme des ÖRK zusammengefasst sind.

14 Die Fachgruppe Afrika setzt sich aus ÖRK-Mitarbeitern/innen afrikanischer Herkunft zusammen, die im Haus zu unterschiedlichen Mitarbeiterteams gehören.

15 Weder die Prüfung des Fonds für strategische Initiativen 2003 noch die Prüfung des Multilateralen Miteinanderteilens 2004 haben zu einer aussagekräftigen Beurteilung der Wirkung dieser Instrumente geführt.

16 Bis 2003 fiel dieses Anliegen unter das Mandat der CCIA