1. Einführung

Der Programmausschuss setzte seine Arbeit nach seinem ersten Bericht an den Zentralausschuss fort. Unter dem klugen Vorsitz von Fr. K. M. George und anderer von ihm ausgewählter Mitglieder arbeitete er intensiv und in einer sehr konstruktiven Atmosphäre. Insgesamt hatte der Ausschuss den Eindruck, dass er mehr Arbeit hat als er effektiv in angemessener Weise leisten kann, und er gab dieser Überzeugung in seiner Selbstauswertung (siehe unten) Ausdruck. Er freut sich jedoch, dem Zentralausschuss zu diesem Zeitpunkt seinen Bericht vorzulegen.

2. Berichte des Vorsitzenden und des Generalsekretärs

Der Programmausschuss prüfte die Berichte des Vorsitzenden und des Generalsekretärs. Er würdigte diese Berichte und machte sodann Vorschläge zur Programmarbeit, die in diesen Berichten angesprochen wird, und leitete diese Kommentare an den Weisungsausschuss für Grundsatzfragen III weiter.

3. Ständiger Ausschuss für Konsens und Zusammenarbeit

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Gen 4.1, Neufassung von Artikel XVI

Gen 4.2 Neuer Satzungsartikel III.6: Der Ständige Ausschuss für Konsens und Zusammenarbeit

Gen 4.3, Verfassung und Satzung des ÖRK

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Der Ausschuss unterstützte die Ziele, die mit den Vorschlägen zur Einrichtung der Ausschüsse verbunden sind. Er sprach jedoch eine Reihe von Verfahrens- und Prozessfragen an, die er an den Weisungsausschuss für Grundsatzfragen III zur Erwägung weiterleitete.

4. Besuch des Finanzausschusses

Der Finanzausschuss stellte anlässlich eines Besuchs im Programmausschuss eine Präsentation zum Haushalt 2005 und zum Rahmenhaushalt 2006 vor. Er wies darauf hin, dass an dem Haushalt 2005 in der vorliegenden Form keine Änderungen mehr notwendig sind. Was 2006 anbetrifft, so geht er davon aus, dass es trotz voraussichtlich sinkender Einnahmen nicht zu Personalkürzungen kommen muss, sofern beträchtliche Einsparungen bei den Programmkosten gemacht werden können. Er argumentierte, dass Veränderungen in den Programm- und Arbeitsstrukturen die notwendigen Einsparungen ermöglichen könnten. Der Programmausschuss stützte sich in seiner Stellungnahme zur Programmauswertung vor der Vollversammlung auf diese Informationen, wie spätere Abschnitte des vorliegenden Berichts deutlich machen werden.

5. ACT-Global

Elizabeth Ferris, ÖRK-Mitarbeiterin, informierte den Programmausschuss über die Möglichkeit, ein neues Instrument mit der vorläufigen Bezeichnung ACT Global einzurichten. Mit dieser Initiative, die auf Diskussionen der letzten 7-8 Jahre aufbaut, soll versucht werden, die Antwort der Kirchen und ökumenischen Organisationen auf die wachsende menschliche Not effektiver zu gestalten. Der ÖRK hat jüngst auf Ersuchen einiger Partnerorganisationen eine Tagung einberufen, an der Personen mit unterschiedlichem ökumenischen Hintergrund teilnahmen und die nach neuen Wegen zur Stärkung der Zusammenarbeit suchte, mit dem Ziel, Nothilfe, Entwicklungszusammenarbeit und anwaltschaftliche Arbeit wirksamer zu gestalten. Diese Tagung erarbeitete einen Vorschlag zur Einrichtung dieses Instruments sowie zur Ernennung einer Lenkungsgruppe, die vom ÖRK einberufen wird.

Der Programmausschuss begrüßt die wachsende Zusammenarbeit und bekräftigt zugleich, dass die Mission der Kirche ganzheitlich ist und dass theologische Reflexion und praktisches Handeln zusammengehören. Zwar erkennt der Ausschuss die Notwendigkeit an, schnell und wirksam auf akute Situationen zu reagieren, aber er bekräftigt auch, dass weiterhin an einem breiten Konsens gearbeitet werden muss. In dieser Hinsicht wäre es hilfreich, mehr Vertreter/innen der Kirchen in die Lenkungsgruppe aufzunehmen.

Wenn all dies auch beträchtliche Implikationen für den ÖRK haben kann, erkennt der Programmausschuss doch an, dass sich auch neue Chancen ergeben und dass gründlich darüber nachgedacht werden muss.

Der Programmausschuss empfiehlt,

dass die Kommissionen für Diakonie und Entwicklung, JPIC und CCIA auf ihrer Tagung im Juni 2005 über die programmatischen Implikationen und Möglichkeiten nachdenken, die die Einrichtung eines neuen ökumenischen Instruments mit der vorläufigen Bezeichnung ACT Global für die Arbeit des ÖRK mit sich bringen würde. Die Kommissionen werden gebeten, dem Exekutivausschuss im September 2005 über diese programmatischen Implikationen und Möglichkeiten Bericht zu erstatten.

6. Plenarveranstaltung zum Pazifik

Der Programmausschuss diskutierte über die Plenarveranstaltung zum Pazifik und begrüßte die Präsentation und den Aufruf der Kirchen im Pazifik, sich weiter in der Frage des Klimawandels zu engagieren. Der Programmausschuss erinnert den Zentralausschuss daran, dass die Arbeit zum Klimawandel in den Tätigkeitsbereich des Teams für Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung fällt, das versucht, Fragen des Klimawandels auf globaler Ebene anzugehen.

7. Prüfung des Berichts Von Harare nach Porto Alegre

Der Programmausschuss setzte die Prüfung fort, über die er dem Zentralausschuss in seinem ersten Bericht am 16. Februar Bericht erstattet hatte. Er hielt Kommentare fest, die in der Diskussion im Plenum gemacht worden waren, wie auch Stellungnahmen der verschiedenen Ausschüsse des Zentralausschusses und von Einzelpersonen. Diese Kommentare wurden vom Programmausschuss geprüft, abgeändert und ergänzt und an den zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet.

In vielen Kommentaren wurde bekräftigt, dass der Bericht die Erfolge der vom Rat seit Harare geleisteten Arbeit objektiv beschreiben und auch auf die Herausforderungen eingehen sollte mit denen der Rat konfrontiert war sowie auch auf das, was er nicht hat leisten können. Der Ausschuss hat dem Zentralausschuss bereits empfohlen, in der Einführung zum Bericht die Bedingungen zu beschreiben, unter denen er seine Arbeit geleistet hat. Das schnell sich verändernde ökumenische und kirchliche Umfeld sowie die ständigen Bemühungen, mit eingeschränkten finanziellen Mitteln gute Arbeit zu leisten, sind nur zwei der Herausforderungen, mit denen der Rat konfrontiert ist. Es wurde auch angemerkt, dass der Bericht ein Bild davon geben sollte, welche Erkenntnisse in der ökumenischen Bewegung seit Harare gewonnen wurden.

Der Programmausschuss empfiehlt,

dass ein Kapitel hinzugefügt werden sollte, das ein Bild davon vermittelt, welche signifikanten ökumenischen Erkenntnisse im Berichtszeitraum gewonnen wurden;

dass die Leitenden Amtsträger/innen die endgültige Fassung des Berichts im Juli 2005 vor seiner Veröffentlichung prüfen und billigen.

8. Programmauswertung vor der Vollversammlung

Der Programmausschuss nahm die Präsentation von Dok. Gen 8 durch das Evaluierungsteam entgegen. Eine ähnliche Präsentation wurde während der Diskussionen im Plenum des Zentralausschusses gemacht und die Tischgruppen wurden eingeladen, dem Programmausschuss Fragen und Kommentare zu unterbreiten, die im Bericht berücksichtigt werden könnten. Der Bericht wurde auch an alle Ausschüsse des Zentralausschusses weitergeleitet und der Programmausschuss nahm deren Antworten sowie einen zusammenfassenden Überblick über die Antworten der Mitarbeiter/innen durch den Generalsekretär dankbar entgegen. Der Programmausschuss dankt dem Auswertungsteam im Namen des Zentralausschusses für seine harte Arbeit und die Erfüllung seines Mandats.

Aus den Informationen, die dem Programmausschuss vorlagen, ging klar hervor, dass der Auswertungsbericht vor der Vollversammlung "eine ehrliche Sprache" sprach. Er hat in zutreffender Weise deutlich gemacht, dass die Mitglieder/Partner einen Großteil der Programmarbeit nicht verstehen bzw. sich nicht zu Eigen machen. Es herrschte allgemeine Übereinstimmung darüber, dass der ÖRK weniger, dafür aber das, was er macht, konzentrierter und gut machen muss. Den Programmmitarbeitern/innen wurde für ihre harte Arbeit gedankt und es herrschte großes Verständnis dafür, dass sie in diesen Zeiten des Wandels unter schwierigen Bedingungen arbeiten.

Zwar stieß der Bericht auf breite Zustimmung, aber die Reaktion auf das Kapitel mit den Empfehlungen ließ beträchtliche Unruhe und Mangel an Klarheit deutlich werden. Gemeinsame Anliegen, die von mehr als einer Seite geäußert wurden:

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Es wurde die Sorge geäußert, dass eine weitere Umstrukturierung möglicherweise an den Bedürfnissen des Rates vorbeigehe.

Es herrschte Verwirrung über Diagramm 3.3 und seinen Bezug zur Formulierung der Empfehlungen.

Fragen im Zusammenhang mit der Prioritätensetzung durch die ÖRK-Gemeinschaft, die in einem Spannungsverhältnis zur Realität der Finanzierungspartner stehen kann, seien nicht adäquat behandelt worden.

Es wurde mit Sorge darauf hingewiesen, dass der ÖRK zwar die Aufgabe habe, die Gemeinschaft sowohl zu vertiefen als auch zu erweitern, dass dies aber in Spannung zueinander stehen könne.

Es wurde festgestellt, dass dieser Bericht keine Evaluierung der Leitungsgremien vorgenommen habe (und dass dies auch nicht seine Aufgabe gewesen sei), dass es jedoch Schwachstellen in deren Arbeit gebe.

Fragen zu Planung, Kontrolle und Auswertung: was ist mit den zuvor aufgestellten Kriterien geschehen? Fördert dies eine gewisse Tendenz zur Innenschau? Lässt dies den ÖRK allzu sehr zu einer Organisation statt einer Gemeinschaft werden?

Es wurde mit Sorge darauf hingewiesen, dass nicht klar sei, wie die Kommissionen der historischen Arbeitsbereiche des ÖRK mit ihrer halbautonomen Mitgliedschaft in dieses Schema hineinpassen.

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Dennoch wurden einige Aspekte der Empfehlungen allgemein bekräftigt:

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Zeitspezifische Angaben zu Programmen und Aktivitäten sind erforderlich und müssten Teil der Planung sein.

Es müsste vorweg geplante "Auslaufstrategien" geben, d.h. eine geplante Einstellung bzw. Neuansiedlung der Programme.

Die Zielsetzung der Programme und Aktivitäten müsste klar definiert werden.

Bestimmte Methoden, die den Kirchen die Programme näher bringen, müssten bekräftigt werden, so etwa die Lebendigen Briefe, der Aufbau von Netzwerken, Lehren aus dem DOV-Prozess.

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Vor diesem Hintergrund hat der Programmausschuss die Empfehlungen am Ende von Gen 8 überarbeitet und legt dem Zentralausschuss jetzt seine Empfehlungen vor.

8.1 Ziel und Vision

Das Hauptziel des ÖRK ist in der Verfassung wie folgt formuliert:

Artikel III - Ziele und Funktionen

"Das Hauptziel der Gemeinschaft der Kirchen im Őkumenischen Rat der Kirchen besteht darin, einander zur sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und der einen eucharistischen Gemeinschaft aufzurufen, die ihren Ausdruck im Gottesdienst und im gemeinsamen Leben in Christus findet, durch Zeugnis und Dienst an der Welt, und auf diese Einheit zuzugehen, damit die Welt glaube."

Der Programmausschuss ist der Űberzeugung, dass CUV (die Grundsatzerklärung über das gemeinsame Verständnis und die gemeinsame Vision des ŐRK), die 1998 bei der Vollversammlung in Harare angenommen worden ist, die in der Satzung als Gemeinschaft der Kirchen beschriebene Vision des ŐRK erweitert. In Anbetracht der Tatsache, dass dieses Dokument laut Bericht über die Programmauswertung vor der Vollversammlung in den Mitgliedskirchen wenig bekannt ist,

empfiehlt der Programmausschuss,

Der Zentralausschuss möge erneut bekräftigen, dass das CUV-Dokument Ausdruck der Vision des ŐRK als Gemeinschaft der Kirchen ist.

Es sollen Möglichkeiten sondiert werden, um das Dokument leichter zugänglich zu machen und dadurch den Kreis derjenigen zu erweitern, die sich diese Vision zu eigen machen.

Der Programmausschuss weist wiederum auf Artikel III der Verfassung hin, wo es nach der Formulierung des Hauptzieles heibsst,

In ihrem Streben nach koinonia im Glauben und Leben, Zeugnis und Dienst, bekunden die Kirchen ihren Willen, durch den Rat

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das im Gebet getragene Streben nach Vergebung und Versöhnung in einem Geist der gegenseitigen Rechenschaft, die Entwicklung engerer Beziehungen durch den theologischen Dialog und das Miteinanderteilen menschlicher, geistlicher und materieller Ressourcen zu fördern;

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das gemeinsame Zeugnis an jedem Ort und überall zu erleichtern und einander in der Wahrnehmung ihrer missionarischen und evangelistischen Aufgaben zu unterstützen;

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ihrer Verpflichtung zur diakonia Ausdruck zu verleihen, indem sie Menschenin Not dienen, die die Menschen trennenden Schranken niederreib en, das Zusammenleben aller Menschen in Gerechtigkeit und Frieden fördern und die Ganzheit der Schöpfung bewahren, damit alle Menschen die Fülle des Lebens erfahren können;

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durch Bildungs—und Lernprozesse und durch die Förderung von im jeweiligen Kontext verwurzelten Vorstellungen vom Leben in der Gemeinschaft dazu beizutragen, dass sich ökumenisches Bewub sein entfaltet;

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einander in ihren Beziehungen zu und mit Menschen anderer Glaubensgemeinschaften zu unterstützen;

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Erneuerung und Wachstum in Einheit, Gottesdienst, Mission und Dienst zu fördern.

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Diese Ziele und Funktionen zeigen die ganze Breite der Vision des ŐRK und bilden das Fundament der Programmarbeit des Rates.

8.2 Die einzigartige Rolle des ÖRK

Während auf der einen Seite diese Breite der Vision besteht, hat der Bericht über die Programmauswertung vor der Vollversammlung sehr deutlich die Forderung aufgenommen, dass der ÖRK weniger Programme, diese aber mit klarerem Profil und kompetent durchführen solle. Eine Schlüsselfrage lautet: was kann nur der ŐRK als globale Gemeinschaft von Kirchen tun?

Der Programmausschuss empfiehlt eine Vierpunkte-Strategie, mit deren Hilfe der Rat gröb ere Klarheit und Kohärenz in seiner einzigartigen Rolle als weltweite Gemeinschaft von Kirchen gewinnen kann.

Die Vierpunkte-Strategie:

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ERSTENS. - Vertiefung der Gemeinschaft durch die Schaffung klarer theologischer Grundlagen, Ermöglichung von Studium und Reflexion aus einer Vielzahl von Perspektiven, die in einen Dialog miteinander und Beziehungen zueinander gebracht werden sollen.

ZWEITENS. - Stärkung der Rolle der Kirchen, gemeinsam ihre Stimme zu erheben, und Befähigung anderer dazu, so zu reden, dass sie als prophetische Stimme oder als Fürsprecher derer wahrgenommen werden, die sich selbst nur schwer Gehör verschaffen können.

DRITTENS. - Zuhören, reflektieren, begleiten und in Frage stellen im Blick auf
- die Mitgliedschaft der Mitgliedskirchen und assoziierten Mitgliedskirchen - Pflege der Beziehungen
- die weitere Mitgliedschaft - wie in der Bestandaufnahme im Rahmen des Neugestaltungsprozesses dargestellt
- die Welt insgesamt - als weltweite Organisation mit Verbindungen zu anderen weltweiten Organisationen und, am anderen Ende des Spektrums, zu Basisbewegungen die entweder säkular oder mit anderen Glaubensgemeinschaften verbunden sind.

VIERTENS. - Durch gute Haushalterschaft über die ökumenischen Ressourcen - die personellen, finanziellen und materiellen Ressourcen im Interesse der Zusammenarbeit als festen Bestandteil aller verantwortlichen Programmarbeit zu verstehen.

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Während jedes konkrete Programm und jede Aktivität des ÖRK einen klaren Bezug zu einem der oben genannten Schwerpunkte haben kann, ist der Programmausschuss der Auffassung, dass jedes Programm in irgendeiner Weise einen Bezug zu allen vier Schwerpunkten haben müsse. Darüber hinaus sorgt die Vierpunkte-Strategie durch jeden dieser vier Ansätze für die innere Kohärenz der gesamten Programmarbeit. Sie schafft den konzeptionellen Rahmen, innerhalb dessen die detaillierte Planung, Überwachung und Evaluierung der Programmarbeit geleistet werden soll.

8.3 Aufgaben der Vollversammlung

Der Programmausschuss befasste sich mit dem Mandat des Ausschusses der Vollversammlung für Programmrichtlinien (APGC). Er stellte fest, dass dies zu den Aufgaben der Vollversammlung gehört: ‚Festlegung der allgemeinen Arbeitsschwerpunkte des Ökumenischen Rates und Überprüfung der Programme, die zur Umsetzung der vorher festgelegten Schwerpunkte durchgeführt werden.‘

Die APGC hat den Auftrag, die Strategie für alle weitere Programmarbeit des ÖRK festzulegen. Dabei kann er Beispiele für Programme vorgeben, die dieser Strategie entsprechen. Es ist jedoch nicht die Aufgabe des APGC, Programme vorzuschlagen.

Der Programmausschuss ist der Auffassung, dass das Dokument‚ Von Harare nach Porto Alegre dem APGC eine Grundlage für die Überprüfung der Programmarbeit in den letzten Jahren bieten wird. Der Programmausschuss stellt fest, dass die Berichte über die Programmarbeit in den letzten sieben Jahren keine verständlichen Kategorien erkennen lassen, die einen Einblick in die Programme des ÖRK gewähren. Der Rahmen für dreizehn Programme zuzüglich zwei ökumenischer Intitiativen ist erst kürzlich, im Jahre 2002, in Anbetracht der finanziellen Beschränkungen, geschaffen worden. Er ermöglicht einen raschen Zugriff auf die Arbeit des APGC, wenn man die derzeitige Position des ÖRK in der Programmarbeit verstehen will.

Der Programmausschuss empfiehlt dem APGC,

die Programmarbeit des ÖRK anhand des Berichts Von Harare nach Porto Alegre zu überprüfen;

den Bericht über die Programmauswertung vor der Vollversammlung, Teile 1 und 2 und den abgeänderten Teil 3, entgegenzunehmen;

die Gesamtstrategie für die künftige Programmarbeit festzulegen;

sich generell mit möglichen Prioritäten für die künftige Arbeit zu befassen;

Vorschläge zu unterbreiten, wie in der Zeit bis zur Tagung des Zentralausschusses im September 2006 anhand seines Berichtes vorgegangen werden kann.

Im Interesse einer kontinuierlichen Programmarbeit des Rates, der Aufgabenverteilung und der Vierpunkte-Strategie empfiehlt der Programmausschuss ferner, dass der Exekutivausschuss mindestens drei Mitglieder des derzeitigen Programmausschusses in den APGC entsendet.

8.4 Vorläufige Gestaltung und personelle Ausstattung der Programmarbeit für 2006 und für die Zeit nach der Vollversammlung

Der Stab wird die Zeit zwischen der Vollversammlung und der Tagung des Zentralausschusses 2006 benötigen, um Vorschläge für die Entwicklung und Gestaltung der Programmarbeit für den Zentralausschuss 2006 zu erarbeiten. Die Arbeit des Programmausschusses litt bei seinen Tagungen seit Harare unter dem Mangel an konkreten Empfehlungen für Programmprioritäten. Der PC weist darauf hin, dass die Leitungsgruppe des Stabes nur wenige Richtpunkte für die Arbeit gesetzt hat. Solche Empfehlungen hätten jedoch dem Programmausschuss die Möglichkeit gegeben, seinen Auftrag zu erfüllen; dies war mit der ihm zur Verfügung stehenden Zeit und den vorhandenen Mitteln jedoch nicht möglich.

Der Programmausschuss empfiehlt,

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die von der Vollversammlung aufgestellten Grundsätze;

die Überprüfung und Beendigung von Programmen aus der Zeit vor Porto Alegre, die infolge von Beschlüssen und neuen Leitlinien der Vollversammlung nicht weitergeführt werden sollen;

die Einführung der im DOV-Prozess angewandten Netzwerk-Methode, die dem Punkt vier der Vier-Punkte-Strategie entspricht;

Plane, die unmittelbar im Einklang stehen mit den Finanzprognosen des ÖRK-Büros für Einkommenskoordinierung und Mittelbeschaffung und des Finanzausschusses;

die Einrichtung eines klaren und gut funktionierenden Planungs-, Kontroll- und Auswertungsmechanismus, der vor allem ein Instrument des gemeinsamen Lernens, der Selbstanalyse, der Reflexion und der Verbesserung ist;

die Überlegung, dass es möglicherweise notwendig und auch sinnvoll wäre, Programme, die seit längerem nicht ausgewertet wurden, die jedoch fortgesetzt werden, extern auswerten zu lassen.

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Der Programmausschuss empfiehlt ferner,

dass die Leitungsgruppe des Stabes einen Beschluss zum ÖRK-Bericht über die Programmauswertung vor der Vollversammlung fasst und dem Exekutivausschuss über seine Umsetzung Bericht erstattet.

Es scheint klar zu sein, dass es bei einer Umsetzung dieser Vorschläge im Jahr 2006 weniger Aktivitäten geben wird, die vom ÖRK geleitet werden, und dass damit die entsprechenden Aufwendungen geringer werden.

8.5 Zusätzliche Empfehlungen

Viele der Empfehlungen, die am Ende von Teil 3: Gesamtbewertung der Programme und Empfehlungen aufgeführt sind, wurden in den vorstehenden Empfehlungen aufgegriffen und umformuliert. Die Empfehlungen 3.2.1 (in den Jahren 2006 und 2007 alle Programme auslaufen zu lassen, zu bestätigen oder umzugestalten) und 3.2.3 gaben Anlass zu verschiedenen Prozessen und Beschlüssen. Die Empfehlung 3.2.2 ist im vorstehenden Abschnitt "Ziel und Vision" neu formuliert worden. Die Empfehlung zu den Kernfunktionen wurde durch die Vier-Punkte-Strategie ersetzt. Die Empfehlung 3.2.8 wurde in die vorstehenden Empfehlungen zu Personalfragen aufgenommen. Der Programmausschuss empfiehlt die Annahme der übrigen Empfehlungen 3.2.5, 3.2.6, 3.2.7 und 3.2.9.

Der Programmausschuss empfiehlt,

dass der Programm-, Kontroll- und Auswertungsmechanismus, der vom Stab entwickelt und genutzt wird,

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klar unterscheidet zwischen a) langfristigen und b) zeitgebundenen und spezifischen/dringlichen Aufgaben;

die Festlegung der Prioritäten dokumentiert und nach folgenden Kriterien vornimmt:

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Kernkompetenz

Anhörung und Einbeziehung der Mitgliedschaft

globale Relevanz

Finanzierungsmöglichkeiten

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eine klare Auslaufstrategie einbaut, also die Beendigung/Neugestaltung/ Umstrukturierung aller Programme einplant;

sicherstellt, dass für jedes Programm eine Kommunikationsstrategie entwickelt und für die verschiedenen Zielgruppen umgesetzt wird.

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9. Selbstauswertung des Programmausschusses

Der Programmausschuss nahm eine Selbstauswertung vor, die vom Team für die Selbstauswertung vor der Vollversammlung geleitet wurde. Unter anderem füllten die Teilnehmenden persönliche Fragebögen aus. Es gingen 19 ausgefüllte Fragebögen ein.

Den Antworten ist Folgendes zu entnehmen:

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Stärken: Die Spiritualität des Vorsitzenden, der gemeinsame Vorsitz, das Engagement der Anwesenden, harte Arbeit an schwierigen Fragen.

Schwächen: Die Fülle des Materials, das innerhalb kürzester Zeit zu verarbeiten ist, die Tatsache, dass wir aufgrund finanzieller Probleme unsere Aufgaben nicht erfüllen können, unregelmäßige Anwesenheit bei Sitzungen.

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Auf die Frage, wie der/die Teilnehmer/in den Programmausschuss erlebt habe, gab es positive Antworten - es sei ein anregender Lernprozess gewesen, der es möglich gemacht habe, Zusammenarbeit und Gemeinschaft zu entwickeln - und auch negative Antworten - es sei verwirrend, enttäuschend und schlecht organisiert gewesen, außerdem seien die Erwartungen unklar geblieben…

Der Programmausschuss diskutierte die sechs Aufgaben, mit denen er laut Satzung betraut ist, namentlich

dem Zentralausschuss Empfehlungen zu Programmen und Aktivitäten des ÖRK zu unterbreiten;

sicherzustellen, daß bei der Entwicklung von Programmen die wichtigsten vom Zentralausschuss angenommenen Stoßrichtungen und Richtlinien berücksichtigt werden;

dem Zentralausschuss Empfehlungen zur Einleitung und zur Beendigung von Programmen und Aktivitäten zu unterbreiten;

für die regelmäßige Auswertung von Programmen und Aktivitäten zu sorgen und Empfehlungen dazu vorzulegen;

dem Zentralausschuss Empfehlungen zu Mandat und Größe der Kommissionen und Kuratorien zu unterbreiten;

nach Bedarf weitere Beratungsgruppen für spezifische Bereiche oder bestimmte Teile der Mitgliedschaft einzusetzen.

Der Ausschuss kam zu dem Schluss, dass er die ersten dieser Aufgaben am besten, die dritte und fünfte hingegen unzureichend erfüllt hatte. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder jedoch war der Auffassung, dass der Ausschuss keiner seiner Aufgaben besonders erfolgreich nachgekommen war.

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im Umfang dahingehend reduziert werden sollte, dass ihm höchstens 15 Zentralauschussmitglieder, von denen zwei gleichzeitig Mitglieder des Exekutivausschusses sind, sowie die Vorsitzenden der beratenden Gremien angehören

einige Tagungen unabhängig von Zentralausschusstagungen abhält, jedoch in Verbindung mit den Rundtischgesprächen mit Geberorganisationen und mit dem Exekutivausschuss

auf seiner ersten Tagung eingehend über seine Aufgaben und Arbeitsweise informiert wird

dass der Exekutivausschuss sich um Kontinuität zwischen dem Vollversammlungsausschuss für Programmrichtlinien und dem neuen Programmausschuss bemüht

dass bei der Zusammensetzung dieses Ausschusses die im ÖRK üblichen Kriterien der ausgewogenen Vertretung berücksichtigt werden

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