Gegenstand einer theologischen Konsultation zum Thema Grausamkeit, die vom 5. bis 8. Dezember 2006 in Puidoux (Schweiz) stattfand, war die Frage, welche Möglichkeiten der Glaube bietet, um auf institutionell und strukturell verankerte Formen der Grausamkeit zu reagieren. Die Konsultation war eine gemeinsame Veranstaltung des ÖRK und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA). Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Tatsache, dass Kulturen und Traditionen wie auch gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Strukturen selbst zur Grausamkeit fähig sind und ein Ethos schaffen, dass Menschen grausam "sein lässt". Zwölf  Fallstudien aus unterschiedlichen Kontexten und Perspektiven bildeten die Grundlage für diese Debatte.  Die Studien beschäftigten sich u.a. mit Rassismus, Kastendiskriminierung, Patriarchat, Fremdenfeindlichkeit, Terror und Gegenterror, Folter von Gefangenen, Völkermord, Vergewaltigung und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Besetzung. Dokumente dieser Konsultation werden 2008 veröffentlicht.